Hallo Leute Was wäre die Modellbahn ohne Details. Nehmen wir zum Beispiel einen Tender. Wenn es sich nicht gerade um ein geschweißtes Exemplar handelt machen die Nieten schon einiges am Gesamteindruck aus. Wollen wir uns einen Tender selberbauen stoßen wir da schon auf das erste Problem. Wie stelle ich Nieten her ohne zu nieten. Zwei Möglichkeiten gibt es, einmal von hinten mit einem spitzen Gegenstand das Niet nach vorne heraustreiben oder mit Sift etc. nach dem Grundlackton aufmalen. Das hämmern ist mühselig man muss immer die gleiche Kraft aufwenden, einmal daneben sieht man ewig und das Blech verzieht sich auf Dauer. Das auf punkten ist ebenso aufwendig und verzeiht keine Fehler außer man benutzt Wasserlacke. Diese Methode würde ich nur verwenden sollte ich eine Replika bauen die im Original genau so aussah (z. B. Tender der CER).
Ich bin gerade dabei drei Tender von Lokomotiven aus meinem Bestand neu zu bauen.
Hier die Tender deren Austausch schon beschlossene Sache bzw. mit deren Bau ich bereits begonnen habe.Das wird jetzt allerdings kein Bericht über Tenderbau, sondern es geht nur um die oder das nieten machen. Um es vorweg zu nehmen eine Nietmaschine ist selbstverständlich perfekt. Ich möchte hier diejenigen mit einer Methode anspornen die glauben Sie scheitern schon am notwendigsten. Nein, es geht auch anders und je nach Geschick kann man ganz respektable Ergebnisse erzielen.
Hier das dazu benötigte Arbeitsgerät.
Auf einem Stück Blech habe ich mal ein Kreuz und im Abstand von 3mm Striche angezeichnet.
Mit einem Zwei Komponenten Kleber eines Namhaften Hersteller ...
... rühre ich eine geringe Menge an und tropfe Punkt für Punkt des Kleber auf. Ich gebe zu nicht gerade eine schnelle Lösung. Jetzt komme ich aber schon zu den Vorteilen. Je nach Menge die ich auf tropfe bestimme ich die Größe der Niete und sollte ich den Punkt nicht treffen kann man nach dem trocknen (ca. 20 Minuten) mit einem scharfen Messer die Niete vom Blech trennen. Danach einfach wieder einen neuen Tropfen aufbringen. Fertig! Noch ein Tipp, immer nur kleine Mengen verarbeiten der Kleber ist nicht lange verarbeitbar. Wenn er anfängt Fäden zu ziehen ist Schluss. Sollte das der Fall sein und die Niete hat bereits ein Hütchen, einfach nach dem Trocknen etwas mit Schmiergel drüber gehen und flach schleifen.
Hier sieht man das Blech nach dem trocknen, links große der Rest kleine Nieten.
Das gleich Stück Blech nach dem lackieren.
Hier eine Tenderseite mit Nieten die ich komplett auf diese Weise hergestellt habe. Mit Geduld und Übung kann das jeder so hin bekommen.
Einfach mal ausprobieren.
Jetzt stell sich die Frage warum ich die Tender neu baue, ganz einfach weil ich auf geätzte Seitenteile zurück greifen kann. Außerdem ist damit wieder mal ein Punkt meiner ewigen Baustellen abgearbeitet worden Die Methode die ich Euch vorgestellt habe ist natürlich universell verwendbar egal was man baut, Hauptsache es sollen Nieten drauf.
Hallo Frank, schöne Methode für alle die kein Spezialwerkzeug haben. Ich konnte ja die Ergebnisse aus nächster Nähe schon betrachten. Sieht auch von dort gut aus. Manche Dinge können so einfach sein, man muss nur drauf kommen. Stephan