heute möchte ich Euch meinen jüngsten Neuzugang vorstellen.
Die meisten von Euch werden beim Anblick der Lok gleich sagen: "Ist doch nichts besonderes, die Lok gibt es massenhaft!"
Aber ist es wirklich so?
Mir jedenfalls läuft sie nicht alle Tage über den Weg, und schon gar nicht in diesem Zustand. Die Lok hat nämlich etwas besonderes, beziehungsweise es fehlt ihr was, nämlich der Rückwärtsgang.
Es handelt sich um die kleinste und preiswerteste Uhrwerklok nach Reichsbahnvorbild: die 880 (ohne "R").
Aber hier nun die Bilder:
Sogar der originale Karton ist erhalten:
Leider hat jemand in der Vergangenheit den Deckel mit Klebeband versaut. Das Zeug ist schmierig wie Getriebefett:
Und der Schlüssel (warum glänzt der so?) und ein Fragment der Betriebsanleitung lagen auch noch in dem Kartönchen:
Hier zum Vergleich: die kleinste (880) und die größte Uhrwerklok (E 920) der ausgehenden 30er Jahre:
Ach ja, der Zuschlagpreis bei Ebay lag bei 33,50 Euro.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Hallo Leute, ich habe der kleinen Lok neue Räder spendiert:
Und den Karton habe ich mir auch vorgenommen.
Erst einmal die schmierigen Klebstoffreste an dem Deckelrand mit viel Benzin und Nitro-Verdünnung abgewaschen, dann den Deckel zum Trocknen und Auslüften auf den Balkon gehängt.
Nach einer ausreichenden Zeit habe ich dann den Deckel und das Unterteil des Kartons in den Backofen gepackt, und bei 140° C Ober- und Unterhitze 30 Minuten lang sämtliche Schimmelpilze und andere organischen Bestandteile (natürlich außer der Pappe) gründlich platt gemacht.
Ergebnis: Der Karton fühlt sich staubtrocken an, und riecht überhaupt nicht mehr nach feuchtem Keller und Schimmelkulturen.
Dann noch die vier weggerosteten Drahtklammern am Deckel ersetzt.
Fertig!
Fehlt nur noch das originale Etikett. Das ist leider nicht mehr vorhanden.
Macht davon eigentlich jemand Nachdrucke? Ich wäre auch damit zufrieden.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Die ganz grossen Sachen sind besonders, aber eben auch die ganz kleinen, alles andere ist doch nur dazwischen... Märklin 880, ab 3Mark Fuffig rollt Märklin auf Deinem Gleis, dass ist doch was.
Unnützes Wissen zum Werk: lustigerweise treibt das auch den schnellsten Zug der Welt an, den Schienenzeppelin. Ich denke diese Arbeitsteilung wird auch ein Grund sein, warum die ganz kleinen 880 / S880 auch lange Teils des Modellprogramms waren.
War das eigentlich gewollt, dass das Firmenlogo vorne nicht vergoldet war, oder ist es nur verblasst? Den Schlüssel wird wohl mal jemand mit Schleifpapier oder Stahlwolle "aufgehübscht" haben.
Hallo Daniel, meine lithographierten schwarzen 880 und R 880 haben ein nicht vergoldetes, schwarzes Fahrrad, ebenso die grüne R 880. Die weinrote R 890 hat ein goldenes Fahrrad, die spritzlackierte schwarze R 900 B wieder nur ein schwarzes., ebenso die graue R 900.
Die spritzlackierte schwarze R 910 hat wiederum ein goldenes Fahrrad, und die ebenso spritzlackierte schwarze R 920 hat wiederum nur ein schwarzes. Bei der R 920 sind sogar die Tritte unter dem Führerhaus nicht rot, sondern schwarz.
Alle meine drei schwarzen E 920 haben dann wieder ein goldenes Fahrrad.
EDIT: Meine schwarze R 920 hat doch ein goldenes Fahrrad, was aber sehr stark verblichen ist.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Das hätte ich nicht erwartet, bei den ganz kleinen Loks OK, jeder Handschlag kostet im Endeffekt, kann man zur Not Nachvollziehen. Aber ab der 900´er hätte ich auf das -schon damals sicherlich- bekannte goldene Logo nicht verzichtet. Ich muss auch sagen, dass ich das so nicht kenne von den Loks und Gehäusen, die bei mir herum schwirren. Jede 920´er mit erkennbar originaler Farbe hat das goldene Logo, 2x grüne R920, 1x schwarze mit kleinem FH, die E´s sowieso. eine schwarze grossbehauste R910 genauso, wie das Gehäuse einer blauen 12910. bei einer weiteren blauen R910 bin ich mir nicht ganz sicher, da kann auch ein Goldedding im Spiel gewesen sein. Die kleineren besitze ich nicht, so weit bin ich noch nicht.
Zitat von Rhombe im Beitrag #5Die kleineren besitze ich nicht, so weit bin ich noch nicht.
Hallo,
man muss als Sammler einen gewissen Weg zurücklegen, bevor man den Reiz der kleinen Maschinen (wieder) entdeckt. Die 880 ist im Vergleich zu der R 880 gar nicht so häufig.
Eine rote 890 (ohne "R") ist sogar eine wirkliche Seltenheit.
Bodo, schon eine schöne "normale" R890 muss man erstmal bekommen für seinen Weihnachtsbaum, auch in schwarz kein Selbstläufer. Die kleinen Uhrwerke haben viele kleinere und mittlere Überarbeitungen erhalten, manchmal ärgert man sich darüber, weil etwas nicht passt und manchmal staunt man über etwas neues. Auf jedenfall Spannend und wer einen Faible dafür hat, kann viel Spass mit diesen Loks haben. Immer wieder gibt es Fragen "Warum ist die 890 nicht rot?", "mmhh, echt oder warum ist sie und wenn ja, wie viele?" und und und. Ich freue mich erstmal, das Klaus in letzter Zeit ein wenig die Uhrwerkwelt erkundet und seinen Spass an der Sache hat, ist doch schön zu sehen. Das muss man auch mal sagen. Irgendwann wird mein Weg vielleicht auch mal zu einer dieser Loks führen, wer weiss das schon, dagegen hätte ich nichts. Aber wie gesagt, ich bin noch nicht soweit, andere Ziele, andere Pläne.
Hallo Daniel, hier ist meine weinrote R 890. Ich habe sie ca. 1978 für satte 200,- D-Mark gekauft! Dafür befindet sie sich für meinen Geschmack aber auch in einem Top-Zustand! Obendrein ist es die seltene Erst-Version dieser Lok, in Weinrot, nur 1932 / 1933 so verkauft, und nicht in dem späteren Braun:
Und Du hast völlig Recht: eine gute schwarze R 890 findet man auch nicht an jeder Ecke. Eigentlich erstaunlich, war sie doch bis zum Ende im Spur 0-Programm.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Hallo, bei mir kommt demnächst eine schwarze R890 ins Haus, allerdings ohne Tender. Ich habe noch einen für eine R880 im Keller liegen, zerlegt, Teile wie Räder und Kupplung fehlen. Jetzt meine Frage: Passt der zur 890?