ich habe eine alte Märklin Spur 0-Eisenbahn, die ich gerne einmal fahren lassen würde. Auf der Dampflokomotive steht die Bezeichnung Märklin R66/12900. Fährt diese Lokomotive mit Wechselstrom oder mit Gleichstrom? Ich abhe einen blauen Märklin Trafo angeschlosssen und vorsichtig den Regler hochgedreht. Die Lokomotive fährt dann an, wechselt aber ständig die Fahrtrichtung. Was ist zu tun?
Der Originaltrafo dazu geht von 0 Volt gleich auf 20 Volt, dabei schaltet die Lok gleich um, wenn du den Handschalter nach hinten ziehst. Wenn du den Handschalter in der vorderen Stellung lässt, schaltet die Lok nicht automatisch um.
Wenn du also den Originaltrafo nicht hast, bringe den Handschalter auf die vordere Stellung, dann drehst du den Trafo hoch wie von der 00/H0-Bahn bekannt.
wenn Deine Lok eine 66er Schaltung hat, kann sie gleichermaßen mit Gleich- oder Wechselstrom betrieben werden. Loks mit 66er Schaltung wechseln bei jeder Stromunterbrechung die Fahrtrichtung. Ist die Schaltung nicht richtig eingestellt, oder wird der Kontakt zur Schiene unterbrochen, kann es passieren, dass die Lok unkontrollierbar die Richtung wechselt. Ist die Fahrspannung zu niedrig und wird langsam hochgeregelt, kann es auch sein, dass die Lok einen eigentlich beabsichtigten Richtungswechsel nicht ausführt.
Hinten am Führerhaus müsste sich ein Stellhebel befinden. Wenn Du diesen Hebel verstellst, kannst Du den Richtungswechsel aktivieren oder auch abstellen, denn der ständige Richtungswechsel kann mitunter störend sein. Überhaupt lese ich selten, dass jemand die 66er Schaltung in den Himmel lobt.
Die Loks mit 66er Schaltung lassen sich übrigens mit einem Brückengleichrichter ziemlich einfach und völlig reversibel auf Gleichstrom umbauen und können dann ganz unkompliziert mit einem Gleichstromtrafo betrieben werden. Das habe ich dank diesem Forum selbst vor kurzem gelernt und inzwischen auch schon meine E66 auf Gleichstrom umgebaut - dabei muss man an der Lok nicht einmal löten. Schau mal hier: Umbau 66er auf Dioden/ Gleichstrom
wie Christian schon bemerkte, ist die 66er Schaltung von eigenwilligem Charakter. Sie ist zwar bei weitem nicht so schlecht wie ihr in der Literatur verbreiteter Ruf, aber ich habe auch ein oder zwei Loks unter meinen rund 20 Stück, die einfach nicht zuverlässig schalten wollen. Dabei ist das System genial simpel: wenn die Feder in Ordnung ist, betätigt die Magnetspule den Schaltschnabel, der dann wahlweise wie bei der H0- Wippenschaltung in wechselseitiger Richtung den Kontakt einlegt. Ist der Kontakt sauber und ordentlich, funktioniert es auch. Jedenfalls bei etwa 90 % der Modelle! Bei den anderen sage ich dann, dass sie eben auch schon 85 Jahre alt sind. Die eine Lok schaltet aber nicht einmal von Hand, obwohl mechanisch alles funktioniert. Eigentlich ist's auch wurscht, weil die Maschinen nur an einer Seite beleuchtet sind und es auch keine Kupplungsautomatik gibt.
zu dem Thema Stromversorgung und Umbau auf Gleichstrombetrieb mit einem Brückengleichrichter empfehle ich den Beitrag über meine Märklin Spur 0 Loks. Der 66er Umschalter funktioniert im Wechselstrombetrieb nicht sehr zuverlässig und die Kontaktfahnen müssen exakt justiert sein, deshalb macht ein Umbau auf Gleichstrom schon Sinn.
Als Trafo braucht man einen 20V Trafo, ich empfehle da den LGB Trafo Nr. 50080 (Gleichstrom). Damit laufen meine Loks sehr gut.
Servus, für diese Schaltung gab es den TRAFO 13480, sieht aus wie der Märklin Super hat jedoch höhere Betriebsspannungen und seine "0"-Position ist ganz rechts.
Beim Einschalten geht die Spannung sofort auf die erforderlichen20 Volt beim weiteren nach links drehen läßt sich die Spannung abregeln, geht aber nicht ganz auf null.
Bei entsprechender Lokeinstellung fährt die Lok bei jedem Neueinschalten in die andere Richtung. Wie oben schon angemerkt, läßt sich diese Vorrichtung an der Lok aber auch blockieren, sodaß die Lok immer an der gerede eingestellten Richtung weiterfährt.
Die 66-er Schaltung ist ein Vorläufer der Walzenumschalter mit "Überstrom".
nochmals herzlichen Dank für Eure Tipps. Ich habe die Lokomotiven gerade nochmal unter Beachtung der Hinweise ausprobiert und sie fahren alle einwandfrei. Gerne komme ich Eurer Bitte nach und füge ein paar Bilder meiner Spur 0-Modelle bei. Es sind nicht viele, denn ich bin eigentlich H0-Bahner und habe eine große H0-Anlage und ich hoffe, dass Ihr jetzt nicht enttäuscht seid. Mittlerweile gefallen mir die alten Spur 0-Modelle so gut, dass ich mir ein paar zugelegt habe. Ich meine, dass sie (fast) alle in einem besonders guten Zustand sind. Und für fast alle habe ich auch die alten Originalkartons. Etwas Besonderes ist vielleicht die vollständige Moskabel-Bahn. Diese ist unbespielt und befindet sich in einem wirklich tollen Zustand. Auch zu diesen Fahrzeugen, Gebäuden, Brücken usw. sind die Kartons vorhanden und auch die große Holztransportkiste, in der diese Eisenbahn einstmals verschickt wurde, ist vorhanden.
Ich wünsche Euch viel Spaß beim Betrachten der Bilder.
Viele Grüße
MartinP1210346.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Angefügte Bilder:
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coole Sammlung! Dass du bisher Hanuller/ Nullnuller bist, erklärt natürlich deine Verblüffung bei Inbetriebnahme der Spur Null... Dass geht allen so, die sich einfach mal so ein paar Loks kaufen und sie auf die Schienen stellen. Auf den Trick mit dem Trafo muss man ja auch erstmal kommen: Von null auf hundert!
für mich war es vor allen Dingen neu, dass die Spur 0-Eisenbahn sowohl mit Gleichstrom als auch mit Wechselstrom fährt. Ich habe übrigens einen alten Märklin Trafo mit der Nr. 13470ZN P20. Der hat vier Buchsen und einen Kippschalter. Ich weiß jetzt nicht wie ich die Kabel anschließen soll und wäre für eine Auskunft dankbar.
Ich möchte mich nochmal ganz herzlich bei allen bedanken, die mir geantwortet haben.
das ist jedenfalls der richtige Trafo. Schau aber mal erst das Kabel an, nicht dass es verrottet ist. Die alten Stecker passen auch oft nicht in unsere Steckdosen, aber da gibt es Adapter, Pfennigkram.
Was es mit dem Kippschalter auf sich hat, keine Ahnung, ich habe etwas andere Trafos, an denen nur 4 Buchsenpaare sind. Auf alle Fälle ist ein Buchsenpaar für Fahrstrom, das andere für Licht. Solltest du die Stecker in die falschen Buchsen stecken, fährt die Lok halt immer auf 20 Volt ohne Regelungsmöglichkeit, bei den richtigen Buchsen ist der Regler angeschlossen. Der Fahrstrom sitzt gemeinhin vom Schaltpult aus betrachtet rechts!
Da es sich bei den Märklinmotoren um Allstrommotoren handelt, kann man alle Loks - auch H0/00 mit Gleichstrom fahren: nur den Überstromumschalter bei den H0 kann man damit nicht aktivieren.
Serienmäßig hat Märklin das nur bei der Spur 0 gemacht, die Loks heißen dann XY 70 12 9xx. Dazu braucht man ein spezielles Fahrgerät, das wurde hier auch schon beschrieben. Man kann sogar 66er und 70er Loks parallel betreiben. Eine 65er- Wechselstromschaltung gab es vor der 66er auch; Loks ohne Schaltautomaten, also nur mit Handschaltung heißen dann eben XY 12 9xx. Die 12 bezeichnet immer diesen Motortyp. Uhrwerkloks werden mit XY 9xx (oder 8xx) bezeichnet: die 12 und die Schalterbezeichnung fehlen, so macht das auch Sinn.
die Inbetriebnahme dieser alten Trafos ist nicht unumstritten. Ich selbst habe mich bei aller Liebe zur Nostalgie aus Gründen der Sicherheit dagegen entschieden.
Vielen Dank für die schönen Bilder von Deiner Sammlung! Du hast da einige sehr schöne Modelle in tollem Zustand zusammengetragen. Die 1888er Wagen mag ich auch sehr gerne, meine sind allerdings nicht so tadellos erhalten. Warte mal, bis Dir eine große Dampflok wie eine HR zuläuft. Ich habe schon häufiger mitbekommen, dass es danach erst so richtig losging. Manch einer hat sogar die Spur 00 darüber vergessen. Ich persönlich fühle mich in beiden Welten wohl, habe mich aber dennoch inzwischen von einem Großteil meines 00-Fuhrparks getrennt.
danke für Deine Hinweise. Den alten Trafo habe ich von einem Elektriker prüfen lassen. Er ging ohne Beanstandung durch. Aber ich verwende doch lieber einen neuen.
Die Spur 0 fasziniert mich immer mehr. Eine HR wäre schon ein großer Wunsch. Ist aber halt auch nicht gerade billig. Jedenfalls bleibe ich am Ball, vielleicht ergibt sich ja mal etwas.
Du wirst sehen, das geht schneller als man denkt. Eine HR habe ich zwar auch noch nicht, aber nach meiner E kam schnell eine TCE und auch einige Wagen, von denen ich vorher nicht gedacht hätte dass sie mir zulaufen. Vor einem halben Jahr hätte ich auch nicht gedacht, dass ich mich von meinen gesamten Vorkriegs-00-Wagen trennen würde. Meinen Schnellzug aus sechs 350er Schürzenwagen und eine top erhaltene SK 800 für die geplante HR in den Karton zu packen und zur Post zu tragen, ist mir echt nicht leicht gefallen. Allerdings habe ich auch schnell gelernt, dass viel Glück und Geduld erforderlich sind - in der Spur 00 habe ich meine Wunschmodelle viel schneller gefunden. Beim tollen Zustand Deiner Modelle hast Du die Erfahrung sicher auch schon gemacht, dass es sowas nicht an jeder Ecke gibt.
Meistens hat sich gerade dann, wenn ich überhaupt nicht damit gerechnet habe, eine gute Gelegenheit ergeben. Bei der TCE habe ich zahlreiche Auktionen verfolgt und bin reihenweise überboten worden. Dann bin ich ganz zufällig über ein Angebot gestolpert, bei dem eine schöne Lok zum Sofortkauf stand und habe innerhalb kürzester Zeit zugeschlagen.
ich habe fast alle meiner Spur 0 Modelle in einem einzigen Konvolut erworben. Ich war so begeistert von der tollen Erhaltung, dass ich da einfach nicht widerstehen konnte. Bei Ebay sind mehrere HR angeboten. Als Spur 0-Anfänger kann ich allerdings die Preise nicht beurteilen. Was wäre denn ein angemessener Preis für eine solche Lokomotive?
wenn du eine HR anschaffen möchtest, brauchst du den größeren Gleisradius, bitte bedenken! Das gilt auch für die große Ellok mit 1-C-2- Fahrwerk. Ob die GR mit ihrem 2-C Fahrwerk noch durch den kleinen Kreis geht, weiß ich nicht.
Die HR ist deshalb preisstabil, weil sie einfach sehr repräsentativ ist. Es gibt sogar Leute, die sich nur diese Lok als Designstück hinstellen und sonst nichts mit Modellbahn zu tun haben.