um der langen Weile der Ausgangsbeschränkungen zu entkommen, kann man ja mal die Gedanken schweifen lassen, und Bleistift und Zirkel schwingen, und die Unterlagen aus der Technikerschule hervorkramen und mal die Gehirnwindungen in Schwung bringen. Aus einer Anfangsidee wird nun ein sich immer mehr konkretisierender Plan. Gebaut werden soll eine 78er, im Zustand der Deutschen Reichsbahn Epoche II. Hierzu möchte ich erstmals das Fahrwerk selbst bauen bzw. es zumindest versuchen. Zur Verfügung steht der Motor aus einem 900er Fahrwerk von Märklin. Soviele Teile wie möglich sollen übernommen werden. Erste Zeichnungen und Entwicklungsschritte möchte ich hier vorzeigen:
Im ersten Bild sind die Teilkreise der Zahnräder des Stirnradgetriebes zu sehen. Genutzt wird Modul 0,5. Die Übersetzung beträgt 25:1. Hatte zuvor ausgezählt dass das Märklin 920er Fahrwerk etwa 18:1 hat. Da die 78 ja keine Kleine Lok ist, kann etwas mehr Drehmoment auf der Achse nicht schaden.
Im zweiten Bild sieht man eine fertig entworfene Rahmenwange für die Lokführerseite. Die Achsen sollen in Gleitlagerbuchsen aus Sinterbronze laufen. Diese werden eingepresst. Die Rahmenwangen sollen aus 1,5mm Messing gefertigt werden. Hier bin ich gespannt, ob der Einpressen so funktioniert, wie ich es mir vorstelle. Bei Märklin scheit es ähnlich konstruiert zu sein. Gefräst werden die Teile von einem Schulkollegen von mir, der eine kleinen CNC-Fräsmaschine zu Hause hat.
Hier sind noch meine Zeichnungen zu sehen, wie die Lok grob aussehen soll. Frank (Gote) hat noch einige Blechteile beigesteuert, die ich verwenden darf. Hier habe ich mal eins grob auf die Zeichnung aufgelegt. Soweit der Stand der Dinge.
ich habe gesagt bekommen, dass der Antrieb der HR zu hoch und nicht in den recht dünnen Kessel der 78er passt. Einen 920er Motor habe ich leider nicht, aber den 900er hatte ich da und quasi über. Ich muss (leider) etwas auf die Baukosten achten. Ich bin aber ganz optimistisch, dass das so funktioniert. :)
man kann auch die Feldspule um 90 Grad drehen, dadurch erhält man ebenfalls eine niedrigere Bauhöhe.
Platz ist dafür auf jeden Fall genügend zwischen den Platinen, beim Eigenbau sowieso.
Es ist mir übrigens bei Deiner Getriebekonstruktion etwas aufgefallen.
Im Normalfall hat ein C - Fahrwerk:
1. Doppelzahnrad, wobei der große Umfang von der Motorwelle angetrieben wird. Die kleinere Seite geht auf die Achszahnräder des davor- und dahinterliegenden Antriebsrades.
2. Kuppelzahnrad gibt es nur eins, dieses liegt zwischen den Achszahnradern der 2. und 3. Achse.
ich halte den 900er Motor nicht für zu schwach. In meiner jüngst fast fertig gebauten G 7.1 (BR 55.0) werkelt mein "Mini-Motor", der dem des TWE, RP und Adler entspricht, und der ist noch deutlich kleiner ausgelegt als der 900er Motor. Ich hatte auch angenommen, daß damit die Lok etwas schwach auf der Brust wird, dem ist aber nicht so. Sie steht meiner G 8.1 (BR 55.25) in nichts nach! Es kommt immer auf die Abstimmung der Untersetzung und der Treibrad-Durchmesser an.
Im Gegensatz dazu steht meine P 6 (BR 37), die einen 12920er Motor hat. Sie ist auf Grund ihrer nicht ganz glücklichen Untersetzung, bedingt durch die Konstruktion "großer Achsabstand und wenig Platz nach oben", zwar recht flott (zu flott!) unterwegs, aber vier Vierachser (Abteilwagen von Großmann) ohne Kugellager-Radsätze machen ihr schon zu schaffen. (Anmerkung: aus diesem Grund habe ich mir für diesen Zug auch die Becker-Kugellager-Radsätze geleistet. Man gönnt sich ja sonst nichts....)
Also Jonas, laß Dich nicht beirren, und mach weiter! Ich bin schon gespannt auf die weiteren Berichte! Und die Telefon-Sorgen-Hotline kennst Du ja .....
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
...... Es ist mir übrigens bei Deiner Getriebekonstruktion etwas aufgefallen.
Im Normalfall hat ein C - Fahrwerk:
1. Doppelzahnrad, wobei der große Umfang von der Motorwelle angetrieben wird. Die kleinere Seite geht auf die Achszahnräder des davor- und dahinterliegenden Antriebsrades.
2. Kuppelzahnrad gibt es nur eins, dieses liegt zwischen den Achszahnradern der 2. und 3. Achse.
Du hast hingegen 2 x ein Kuppelzahnrad.
Hat das einen besonderen Grund?
Gruß Rolf
Hallo allerseits!
Das habe ich auch schon so gemacht, bei meiner BR 44:
Warum? Weiß ich nicht mehr so genau, hatte aber seinen Grund. Ich glaube, es lag damals an der Beschaffbarkeit des passenden Doppelzahnrades. Oder an der möglichen Positionierung des Ankers.
Jedenfalls klappt es auch so vorzüglich.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
das diese Anordnung ebenfalls funktioniert habe ich nie bezweifelt.
Lediglich bin ich der Meinung, daß wenn man es auf diese Art macht, man unweigerlich mit der Ankerwelle höher zu liegen kommt, als bei der Art wie ich vorgeschlagen habe.
Da Jonas ja eh schon mit Höhenproblemen am Kämpfen ist, wollte ich nur mal meine Gedanken hierzu beitragen.
das diese Anordnung ebenfalls funktioniert habe ich nie bezweifelt.
Lediglich bin ich der Meinung, daß wenn man es auf diese Art macht, man unweigerlich mit der Ankerwelle höher zu liegen kommt, als bei der Art wie ich vorgeschlagen habe.
Da Jonas ja eh schon mit Höhenproblemen am Kämpfen ist, wollte ich nur mal meine Gedanken hierzu beitragen.
Gruß Rolf
Neh, Rolf, ich komme bei meiner 44er mit der Ankerwelle nicht höher, im Gegenteil: Das Ritzel des Ankers greift nämlich von der Seite in das Doppelzahnrad, und nicht von oben. Dadurch spare ich etwas an Höhe.
Jonas könnte seinen Anker sogar noch tiefer setzen, als auf seiner Zeichnung angegeben.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
die Position des Ankers ist so gewählt, dass die Bürsten hinterher waagerecht genau mittig im Wasserkasten zu liegen kommen. Das halte ich optisch für am besten. Außerdem habe ich so ringsrum genug Platz für das Feld. Das Feld wird so platziert, dass die Spule nach vorne zeigt. So wie es bei den mir bekannten Märklin Loks der Fall ist. Klar, man hätte es auch anders machen können, aber so erschien es mir am einfachsten. Außerdem sollen so viele Zahnräder wie möglich auf einer durchgehenden Achse sitzen, und nicht auf Ansatzschrauben. Das erscheint mir als haltbarer und Präziser. Die Übersetzung habe ich nochmal nachgerechnet und komme auf 17,5:1. Das entspricht etwa der E und bedeutet bei einer angenommen Max. Motordrehzahl von 3000 U/min eine Achsdrehzahl von ca. 3/sek. Ich denke das wird klappen. Wenn ich so angucke was meine kleine Oldenburger Lok so zieht, die auf einem 900er Fahrwerk basiert und mit nur 8:1 übersetzt ist, funktioniert das bestimmt.
Neh, Rolf, auf dem Schlauch nicht. Was aber passieren kann (und mir auch schon passiert ist (bei meiner BR 24): nachdem die Platinen fertig waren, und das Fahrwerk das erste Mal montiert war, stellte ich fest, daß ich eine der Bürsten samt dazugehörender Feder zwischen den Speichen des Treibrades durchschieben mußte... Grmmmmph!
Also beide Platinen in den Schrott und neu gemacht.....
Ist mir seitdem niiiiiiiieeeee wieder passiert!
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
nach längerem Baustop geht es mit der 78 weiter. Die ersten Fräßteile sind eingetroffen, und der Rahmen konnte teilmontiert werden. Auch die Lagerbuchsen sind schon eingepresst. Heute habe ich mal probiert ein Zahnrad auf eine Silberstahlwelle zu löten. Ging problemlos. Es eiert jedoch ganz ganz leicht. Für den Betrieb sollte es aber gehen, frei nach dem Motto: Das schleift sich ein. Ich denke aber ich werde es neu machen. Räder für die Lok habe ich auch schon bestellt. Falls noch jemand ein vorlaufgestellt hat in alt, ich nehme das gerne. Brauche ja zwei davon. :)
Da der Käfer jetzt im Winterschlaf ist, wird es hier jetzt denke ich zumindest halbwegs regelmäßig weiter gehen.