Hallo, Ich habe gerade etwas von Köster Spur 0 Baukasten gekauft und auf die Suche nach Informationen über diese Marke bin ich auf dieses Forum gestossen (bitte entschuldige mein Deutsch, da es für mich eine Fremdsprache ist). Seit Jahren habe ich auch ein Spur 0 Personenwagen und zwei Post- oder Bagagewagen von der Firma "Heinz Reinhardt, Fabrik für elektro-mechanische Modell-Eisenbahnen und Qualitätsspielzeuge" aus Berlin-Neukölln, wie es auf dem Deckelbild lautet das ich auch dazu habe. Es ist ein Baukastensystem von Blech- und Zinkgußteile (leider von der sogenannter Zinkpest angegriffen). Der Personenwagen hat eine einfache Inneneinrichtung von Aluminium und eine LüP von 53 cm. Die zwei Postwagen sind 44 cm lang. Ich denke es wurde kurz nach Kriegsende gefertigt; der Druckkode auf dem Deckelbild sagt: (327) T-8 11558 4 10 46 - vielleicht bedeutet das 1946? Ich habe niemals etwas über Reinhardt finden können. Vielleicht das jemand in diesem Forum etwas näheres sagen kann? M.f.G. Hans van Dissel
Angefügte Bilder:
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Reinhardt 44 cm (1).jpg
Reinhardt 44 cm (2).jpg
Reinhardt 53 cm.jpg
Reinhardt Deckelbild.jpg
oh wie wunderbar!!!! Ich habe auch solche Wagen - leider in sehr schlechtem Zustand.
Über diesen Hersteller wurde in einer Modellbahnzeitschrift von 1946 geschrieben. Ich habe den Artikel irgendwo, aber da ich eben umgezogen bin, finde ich ihn nicht. Damals wurde die Bahn verrissen.
Ich finde, es sind sehr gute Zeitzeugnisse. Mit Köster in Meinerzhagen dürfte Reinhardt nichts zu tun haben.
Hallo Ypsilon & Lastra, Vielen Dank für Ihre Antworte und in besonderes für die Nachricht von 1947. Bedeutete diese Mitteilung vielleicht das Ende der Reinhardt Spur 0 Tätigkeiten? Ypsilon (beiseite, wir kennen uns von der Trains Collectors Society website): leider sind auch meine Wagen nicht in einem guten Zustand. Zwei Drehgestelle sind völlig zerbrochen und die Zinkgußteile im Innern des Personenwagens sind aufgeschwollen. Trotzdem bin ich froh die Wagen in meiner Sammlung zu haben. M.f.G. Hans van Dissel
Liebe Kollegen, die Reinhardt-Betrachtung ist schon lange her. Jetzt ist eine These im Zusammenhang mit Köster-Baukästen aufgetaucht: Reinhard hat 1949 die Werkzeuge an INA-Vertrieb (= Köster-Vermarkter) abgegeben oder Teile geliefert. INA stellte dann diese Bahn unter "Rheinmechanik"-Baukastenbahn in Frankfurt und Hannover 1949 aus. Die Messeberichte von 1949 in Miba und Böttcher stützen diese Vermutung, wie auch die INA-Anzeige in einem Händlerblatt mit "Rheinmechanik"-Hinweis. Zu Lieferungen an die Läden kam es nicht -die Kösterbahn wurde dann weiterhin von INA geliefert bis etwa 1951. Gespräche in Meinerzhagen und Umgebung deuten diesen Zusammenhang an. Belege gibt es aber (noch) nicht. Wer kann irgendwie weiterhelfen? Gibt es noch Reinhardt-Unterlagen ab 1950? Schöne Grüße aus Hessen Botho
Danke, Frank, das ist bekannt -siehe Köster-Thread. INA/Möws war seit 1949 Vertreiber der Köster-Kästen bis zum Ende 1951. Danach Resteverwertung durch das Stanzwerk, das die Teile hergestellt hat. Der Markenname "Rheimechanik" wurde 1949 von INA/Möws geschaffen, um unter dieser Bezeichnung eine neue Generation der Baukasten-Eisenbahnen zu etablieren. Gegenüber dem Köster-Modell sollten die Bauteile wesentlich leichter werden, um auch lange Drehgestellwagen zu erlauben. Hier ist der unbewiesene Ansatzpunkt zu Reinhardt/Berlin. Kann -muss aber nicht. Es können ja auch nur Teile aus Berlin -mit oder ohne Erlaubnis- verwendet worden sein -oder Nachbauten. Die spärlichen Angaben zur neuen INA-Bahn, auch ganzseitige Inserate, findet man in Miba, Böttcher-Heften oder auch Händlerzeitschriften. Richtig ist allerdings, dass hier alle Berichte ausdrücklich von "Neuheiten" sprechen -was ja Köster nicht mehr sein konnte! Das ist der Knackpunkt. Es kam dann anders -nichts Neues, aber Köster-Teile bis zum Ende. Das war auch wohl kaufmännisch sinnvoll: Märklin, Trix, die Nürnberger kamen zurück an den deutschen Markt -und Fleischmann mit der neuen 0-Bahn dazu. Wer wollte da noch rund 70 Teile für ein(!) Gleisstück zusammenschrauben? Zug aufs Gleis stellen und abfahren -das wollten Kinder und Väter. Schöne Zeit wünscht Botho
PS- Wir zeigen bei der Gaggenau-Schau 2015 das Köster/INA-Programm im Betrieb, samt der Kästen und Teile. Dazu auch einige Prototypen von der Frankfurter Messe, die sich derzeit noch in einer Sammlung im Raum Meinerzhagen befinden.
Liebe Kollegen, wo finde ich etwas in der Literatur oder im Netz über Reinhardt Modellbahnbaukasten, Berlin-Neukölln, Spur 0? Was im FAM steht kenne ich. Dank für die Hilfe! Schöne Adventszeit wünscht Botho
Joha, einige haben schon was, Du, ich und andere hier im FAM.
Es gibt übrigens neue und deutliche Hinweise darauf, dass es sich bei der letzten "Köster"-Bahn von INA/Möws, der "Elektro-Eisenbahn Rheinmechanik", gezeigt 1949 in Hannover, um die Fortsetzung mit Reinhardt-Werkzeugen handelt. Mit den originalen-Kösterteilen hätte man ja auch keine Schnellzugwagen von über 40 cm bauen können -welche Lok hätten denn einen Zug dieser Schwergewichte ziehen sollen? Deshalb standen ja auch in der Sammlung nahe Meinerzhagen vermeintliche Reinhardt-Wagen unter den Köster-Produkten. Nur fiel mir diese Verbindung damals nicht auf. Später schon.
Joha, standen -das habe ich dir schon mal geschrieben. Leider. Auf Vermittlung eines Auktionators wurde die Köster (& Co)-Sammlung in die USA verkauft. Allerdings stammt meine Donnerbüchse und der Schneepflug teilweise von dort. Es soll Fotos beim Vermittler geben. Ich bin dran. Bis Gaggenau weiß ich mehr. Schöne Grüße aus Hessen Blech
Joha, ich habe damals gutes Geld geboten. Aber man sagte mir lächelnd: "In den USA bringt das viel mehr". Den wirklichen Preis kenne ich nicht. Ich hatte die Hoffnung, dass es schief geht und habe nach längerer Zeit nachgefragt. "Bestens gelaufen", sagte man mir dann am Telefon. Na, bitte, die lieben Amerikaner -sogar Köster und Reinhardt kennen sie. Marx übrigens auch. Schöne Grüße Blech
Ja, vielleicht - ein Schritt weiter in Sachen Reinhardt-Spur 0 aus Berlin: Nach einer Information aus Berlin soll die Firma MONEX/Lassen für Reinhardt die Gussteile gefertigt und die Blechteile gestanzt haben. Die Firmendaten könnten dazu passen -und beide Firmen hatten ihren Sitz in Berlin-Neukölln. Monex ist bekannt für den Guss-Jeep oder eine Lorenbahn usw. Machts da es wo "klick" -kann ein Kollege weiterhelfen? Alle Daten sind interessant -wie auch alle Reinhardt-Teile. Schöne Weihnachtszeit wünscht Botho