Hallo, wie eben neu vorgestellt, ist mir eine R 880 zugelaufen. Nach dem Auspacken gruselte es mir etwas als ich den Tender sah. Aber nach Zerlegen von Lok und Tender, sowie einer leichten Reinigung sah das schon besser aus. Der Uhrwerkantrieb lässt sich aufziehen und läuft in beiden Richtungen. Lediglich die Räder des Tender werde ich erneuern müssen.
Hier alles zerlegt soweit möglich.
Das Blech der Kohlenimitation von unten. Oben der Kessel mit Kamin.
Wie trenne ich am besten den Zylinderblock, den Umlauf und die Windleitbleche? Aufbohren? Ebenso den Kamin vom Kessel trennen? Die Winleitbleche müssen auf jeden Fall gerichtet werden und ich will alles neu lackieren.
Der Antrieb, vor und nach der Säuberung. Er läuft!
ich empfehle Dir, den Zylinderblock nicht zu lösen. Die Dinger sind fast immer von der Gußpest befallen und zerbröseln meist, wenn man anfängt daran zu arbeiten. Als Nachguß bzw Ersatz gibt es die nicht.
Gruß
Felix
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
Um die Tenderräder ist es nicht schade, die sind sowieso nicht original. Hier gehören einfache Blechräder rein.
Zu den Zylindern und Blechen hat ja Felix schon das richtige gesagt.
Interessant ist übrigens das Kohlenblech. Hier hat Märklin mal wieder Resteverwertung betrieben. Sowas würde heute kein Unternehmen mehr machen. Heute ist ja auch alles nur noch ex und hopp!
Servus, richtig, an den Zylindern lieber nichts rumwerkeln, wenn mann nich ausschließen kann, daß da die Zinkpestschon drann ist.
Bei gesundem Material könnte man ggf die Vernietung wegfeilen und hinterher Bohren und ein Gewinde reinschneiden, ist aber in Zinkguß so eine Sache, wenn man´s das erste mal macht.
Bei meiner R900 Baustelle ging das Problemlos, allerdings habe ich da auf einen Zylinder einer 910 zurückgegriffen. Die dürften weniger oft mit der Pest befallen sein.
Hallo Felix, Rolf und Fritz, nachdem ich das ganze noch einmal in Augenschein genommen habe werde ich den Zylinderblock nicht entfernen. Ich konnte zwar keine Risse o.Ä. entdecken, aber vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Die Windleitbleche und die Schürze habe ich ein wenig gerichtet, werde es voraussichtlich so lassen. Allerdings muss noch alles entlackt und entrostet werden.
@Rolf, ich wollte mal ausprobieren wie das mit Spur 0 so ist. Da kam mir diese Lok gerade recht. Weiss jemand in welchem zeitraum diese Loks gebaut wurden?
Heute Nachmittag geht es dann weiter - den freien Tag muss man(n) ja nutzen. Ab morgen geht der Dienst weiter, alles nach Sonderfahrplan.
die klassischen schwarzen R 880 mit den großen Windleitblechen entstanden zwischen 1938 und 1955. Die letzten Maschinen kamen noch im November 1955 in die Zusammenstellung "R 880/2".
Bei der gezeigten Maschine sind viele Messingteile im Werk durch Ersatzstoffe ersetzt, auch die Puffer. Sie dürfte bereits im Krieg entstanden sein.
Damals wie heute kann so eine kleine Lok der Anfang einer Leidenschaft sein.
im ersten Bild sieht man dann gleich, was in Kinderhänden gern passiert ist: Absturz mit Führerhaus voran, und schon verneigt es sich ... schon fast Standard bei Restaurierungsmodellen, diese Loks mit einem "Schlag auf den Hinterkopf" ....
Hallo Karsten, hallo Klaus, immer wieder erstaunt mich das Forum, also Ihr! Niemals hätte ich selbst daran gedacht, diese 880 wieder herzurichten. Das ist einfach klasse, ich bewundre solches Engagement in ideelle Werte - der reale Wert der Lok rechtfertigt ja keinesfalls die ganze Arbeit.
Also: tolle Arbeit, vielleicht bin ich ja auch irgendwann mal soweit :-)
Gruß Jürgen
Mit Märklin Tinplate spielen ... ... und originale, alte Lokomotivschilder sammeln - mein Hobby!
Hallo Jürgen, geht nicht um den realen Preis der Lok, sondern über den Wert des "Wegs zum Ziel" ...
hinterher ist nicht nur die Lok wieder schön, sondern der Erbauer auch klüger und handwerklich perfekter und hat das Ding im wahrsten Sinne des Wortes "begriffen".
Ein Gefühl, dass sich z.B. bei einem Schubladensammler nie einstellen wird. Kann Dich nur zur Nachahmung einladen ...
Am besten Du suchst Dir ein Objekt, das sowieso schon kaputt ist ...
Wie hat das der Doyen des Automobiljournalismus, Fritz B. Busch, so schön formuliert:
"Egal, ob Rasenmäher oder Ferrari, es ist die gleiche Lust beim Herrichten!"
Seine Artikel und Bücher sind auch nach 50 Jahren noch herrlich zum Schmunzeln.
Hallo, heute ging es schon weiter. Ich habe die Teile geschliffen, Beulen ausgebessert und mit Zinn verfüllt; dann wieder geschliffen. Anschließend gefüllert, grundiert und mit einer ersten (aibrush) Lackierung versehen.
Nachdem alles trocken war habe ich die Teile zur Probe zusammengesteckt. Eine weitere Lackierung steht natürlich noch aus. Wie ich die Linierung mache weis ich auch noch nicht. Vielleicht hat da jemand einen Tip.
Die Beulen in der Schürze konnte ich nicht ganz enrfernen, zudem musste ich die Löcher dort zulöten. Jemand hatt zwei Löcher in die Pufferbohle und die Schürze gebohrt; daran war ein Draht befestigt. Vielleicht hat daran jemand die Lok gezogen, zwischen den Speichen war Sand. Vergessen habe ich auch die Puffer abzukleben, muss sie also wieder vom Lack befreien.
Die Stehkesselrückwand habe ich nur gerichtet und will nur ein paar Stellen leicht ausbessern.
Das Fahrwerk hat leider doch ein Problem - die Antriebsachse ist leicht krumm. Aufgefallen ist mir das aber erst nach dem wiederaufsetzen der Räder.
Für die Schaltstangen fehlen mir auch passende Hutmuttern am Ende.
eine Neulinierung habe ich auch noch nie gemacht, weshalb ich persönlich die Loks lieber im Originalzustand belasse, was den Lack betrifft.
Versuche doch einmal, den Kessel auf eine Vorrichtung zu spannen, die sich langsam drehen lässt, gleichzeitig muss ein sehr feiner Pinsel festgespannt werden, an dem der Kessel entlanggeführt wird. Mit etwas Übung sollte das irgendwann gehen. Freihändig sehe ich kaum eine Chance.
Wie haben sie es früher gemacht? bei Enfield India haben sie noch einen Lackierer, der die Tanks ihrer Maschinen freihändig liniert. Der macht auch nichts anderes als diese Arbeit.
Frank (gote) hat seine Liniertechnik hier zumindest in Andeutungen beschrieben. Vielleicht erklärt er es noch genauer. Für mich stellt sich auch die Frage, ob man über die Goldfarbe des Edding 780 noch Klarlack sprühen darf, ohne dass die Linierung wieder zerläuft.
nachdem ich schon ein paar Mal von der Ziehfeder gelesen habe, bin ich durch meine Google-Recherchen nicht wirklich schlau geworden. Kannst Du mal zeigen, wie genau das bei Dir aussieht, wenn Du linierst?
bei den Zugstangengriffen handelt es sich bei dem erwähnten Angebot aus Nürtigen um Originalteile aus den 1950er Jahren, nicht um Nachbauteile. Dort bekommt man auch noch unbenutzte Führerstandsrückwände und Rauchkammertüren für die R 880.
ich habe mal ein paar Bilder von den Spezial-Linealen gemacht, die ich für das Ziehen von Kesselringen etc. benötige. Einige haben halbrunde Aussparungen, um mit dem Lineal näher an die Dome zu kommen.
Wichtig ist auch, daß die Lineale auf der Rückseite mit etwas dickerem Klebeband beklebt werden, und zwar so, daß das Blech etwas übersteht. Damit vermeidet man, daß sich die Farbe unter des Lineal zieht.
Das ganz große Lineal diente mir bei der Linierung der End-Wagen der bekannten Henschel-Wegmann-Züge in Spur 0.
Von der Verwendung von Lackstiften (z.B. von Edding) rate ich ab. Wenn man die damit gezogenen Linien nicht überlackiert, sind diese nicht dauerhaft grifffest. Wenn man sie mit Klarlack überzieht, kann es passieren, daß sie sich im noch nassen Klarlack auflösen und auseinanderlaufen, da sich die Chemie der Stifte oft nicht mit der des Klarlacks verträgt.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.