momentan habe ich den Motor einer englischen Bing Spur 1 Schwachstromlok auf dem Tisch.
Sie fuhr beim stolzen Besitzer noch eine Runde, dann hat es einmal kurz geknirscht und Feierabend....
Den Kollektor hat es zerbröselt. Außerdem brauchte die Lok weit über 20 Volt zum Fahren (laut Aussage meines Kunden), eine Untersuchung ergab, daß der Magnet nicht mehr magnetisch ist.
Der Magnet wrde bereits wieder aufmagnetisiert, ein neuer Kollektor ist gerade im Entstehen, ich warte momentan nur auf eine Materiallieferung.
Wenn er fertig ist, gibt es Bilder, ich bin dran, denn der Kunde möchte mit der Lok nach Freinsheim.
Gruß,
Felix
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
Aber auf Deine Bilder sieht man nicht, wie stark der vorher abgenutzt wurde. Ist die Rille, die man im letzten Bild ahnet Normalstand oder eine Abnutzung ?
Das klingt jetzt wie eine Verar...., aber das Aufmagnetisieren funktioniert mit einem Magnetisiergerät. Das heißt wirklich so. Und das gehört zur Standardausrüstung in meiner Werkstatt. Ob die Magnetisierung allerdings stark genug ist, kann ich noch nicht sagen, da der Rotor noch nicht fertig ist.
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
Hallo Felix, ich habe mich umgesehen, es gibt Magnetiesiergerät von unterschiedlicher Qualität. Welches benutzt Du denn in Deiner Werkstatt ? MfG. Mikka
das Ding ist mindestens 70 Jahre alt... aus Holz, mit einem stoffummantelten Kabel. Keine Ahnung, wer das mal hergestellt hat. Wie gesagt, ich weiß ja auch noch nicht, ob es stark genug ist.
Ich habe auch noch ein "modernes", das ist aber definitiv zu schwach.
Gruß,
Felix
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
Zitat von joha30 im Beitrag #6Letztlich half ein Superkleber.
Ich denke nicht, daß es viel Sinn macht, ein mechanisch belastetes, rotierendes Teil aus Holz, das seit fast 100 Jahren völlig öldurchtränkt ist, zu kleben.
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Wen es interessiert und wer einen Re-Magnetisierer in Aktion sehen möchte, kann sich auch dieses Video ansehen, James May baut dort (s)eine Hornby Lok zusammen, es ist eine BBC Four Serie, also auf Englisch, der relevante Teil beginnt nach ca. 4 Minuten.
Sorry, ist ein wenig Off-Topic, aber ein passendes Bing Video habe ich nicht gefunden... Der Arbeitsschritt ist aber Ident.
Natürlich wünsche ich viel Erfolg bei der Reparatur der Lok. Grüsse, Daniel
zu der Zeit wurde schon sehr verbreitet verschiedene synthetische Isolierstoffe verwendet. Auch das heute noch verwendete Bakelit.
Gute Frage wie sie dies zur damaligen Zeit gemacht haben? Wir haben uns dies auch bei dem Radkollektor der Meiser & Mertig Tram gefragt. Vermutung dass das Messing mit dem Isolierstoff verpresst und verbacken wurde. Den Trommelkollektor würde ich auch aus dem Material fertigen. Messinghülse drehen und ohne Presssitz aufkleben. Ob das nun mit einem Cyanacrylat „Sekundenkleber“, oder eher mit einem von mir bevorzugten Epoxy machst? Das Messing lässt sich besser und dauerhafter verkleben (oder auch lackieren) wenn man eine ganz leichte Oxidschicht ( beizen) durch Essig- oder Zitronen-Säure erzeugt. Danach gut mit destilliertem Wasser neutralisieren.
Nach der Verklebung die Messingbüchse mittels Teilapparat und Scheibenfräser/ Säge schlitzen. Glaub das brauche ich Dir aber nicht zu erklären... Die Anlötpunkte würde ich schon mal vor dem verkleben verzinnen. Wobei der Epoxy hier deutlich Temperaturfester als der konventionelle Sekundenkleber ist.
Du kannst natürlich auch die Hülse mit einem Harz oder Epoxy füllen und nach dem Aushärten die Bohrung für die Ankerwelle und schlitzen. Wäre noch einfacher... Gilles hat dies ja mit dem oben genannten Radkollektor bei der Replik der Meiser & Mertig Tram so realisiert.
Dann mal viel Erfolg! Bin auf Dein Bericht gespannt.
der Kollektor ist fertig, das Fahrwerk ist überholt, zusammengebaut uznd funktioniert.
Leider habe ich keien Spur 1 Gleise zum Testen.
Anbei ein paar Bilder.
Und hier ein paar Bilder vom Bau des Probestückes. Der Kollektor war nur ein Test, um die richtige Vorgehensweise bei der Anfertigung zu finden und wurde nicht eingebaut.
Der Kunde ist bereits verständigt und freut sich darauf, seine Lok mit nach Freinsheim nehmen zu können.
Gruß,
Felix
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
Übrigens hat der Kunde mir am Telefon gesagt, er hätte mit einem Bing Fachmann gesprochen und dieser hätte ihm versichert, dieser Motor könne NUR ein Starkstrommotor sein, da gäbe es gar nichts anderes. Den Motor müsse man mit mindestens 30 Volt betreiben.
Ich bin nun gewiss kein Bing Experte, aber mit dem angesprochenen Fachmann kann es auch nicht sonderlich weit her sein. Der Motor fängt bei 2 Volt an zu laufen und dreht bei 5 Volt derart schnell, daß die Unwucht der Kuppelstangen es fast unmöglich macht, ihn noch festzuhalten.
Es ist also ein Schwachstrommotor, Fachmann hin oder her.
Das Einzige, was mir etwas Sorgen macht, ich weiß nicht, wie zugkräftig die Lok (eine englische 2 B 1 Maschine) mit diesem Motor sein wird. Der Magnet zieht zwar nach dem Aufmagnetisieren wieder gut an, aber die tatsächliche Zugkraft kann ich leider nicht testen...
Gruß,
Felix
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Ich denke, ein Bing "Fachmann" wird wissen, was gemeint ist, wenn er von einem Stark- bzw Schwachstrommotor spricht.
Aber damit hier auch wirklich alle glücklich werden:
Es handelt sich, entgegen den Angaben des "Fachmannes" (und nein, ich weiß nicht, um wen es sich dabei handelt) NICHT um einen "Hochspannungsmotor", der mit über 30 Volt betrieben werden muß, wie ich auch bereits schrieb, sondern um einen "Niederspannungsmotor", der mit 4 bis 5 Volt SPANNUNG bereits glücklich ist.
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
Ich bin mir nicht mal sicher, ob die Spielzeugindustrie, hier Bing oder Märklin, jemals Stark"strom"motoren mit einem Permanentmagnet hergestellt haben.
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