Zitat von ElwoodJayBlues im Beitrag #33
Wenn alles sauber und trocken ist, würde ich für die Lager z.B. SAE 30 Öl nehmen und in die halb aufgezogene Feder etwas Nähmaschinenöl zwischen die Umgänge laufen lassen.
Aber äußerst sparsam!
Das verteilt sich dann selbstständig nach ein paarmal Aufziehen und Ablaufen.
Das Thema mit dem Öl in der Uhrwerksfeder kann ich nur bekräftigen, bei vielen neu angekommenen Loks bei mir hat dies immer wahre Wunder bewirkt.
Zu verschmutzten Uhrwerken kann ich noch den Tipp geben, diese säuberlich mit einem Pinsel vom Dreck der Jahrzehnte zu befreien, vorallem im Bereich des Fliehkraftreglers bewirken kleine Verschmutzungen oft einen deutlichen Performanceverlust. Beim Kauf von Loks neigt man ja dazu, mal das Uhrwerk kräftig aufzuziehen und dann zu schauen, ich rate davon vor einer eingehenden Untersuchung ab. EIne Umdrehung reicht aus, um zu sehen, ob das Uhrwerk geht. Alles weitere sollte man in Ruhe daheim machen.
Ein weiterer Tipp: Das Triebgestänge links und rechts sollte leichtgängig sein und genügend Spiel haben. hier wirkt ein Tropfen Öl dann auch Wunder. Ebenso bei den Lagerstellen für die Radachsen.
Bei schlecht laufenden Loks die ich auf Börsen finde, sind folgende Befunde oft der Grund für schlechte Laufeigenschaften:-Verbogenes Triebgestänge (Mit der häufigste Grund bei schlechter erhaltenen Loks)
-Hoher Reibwiderstand in den Federwicklungen (Der häufigste Grund, da die Loks meist ewig nicht bewegt wurden und sich Flugrost gebildet hat)
-Schmutz im Uhrwerk, oder Uhrwerk verharzt
-Ausgeschlagene Lagerstellen (Bei kleinen Uhrwerken eher selten bis nie)
-Abgenutzte Zahnräder, die dadurch Spiel im Lauf haben, hier dann Finger weg von der Lok
-Verbogene Schaltstangen, dadurch werden die Zahnräder nicht komplett in die richtige Lage gelegt
DAnn noch ein seltener Fehler, wenn schon mal jemand sich versucht hat:
-schräg ablaufende Feder, Feder verkippt beim laufen im Uhrwerk und streift dann an einem Zahnrad.
Wenn man alle diese Dinge nimmt, scheint es schon mehr als logisch, dass es keinen Sinn macht, einfach Öl ins Uhrwerk zu tropfen, zumal sich die Konstrukteure der Uhrwerke tatsächlich was gedacht haben mit der Verwendung von damals relativ teurem Messing für die Zahnräder. *
Achja: Und überflüssiges Öl gleich wegwischen, verteilt sich sonst auch ganz prima überall.
Gruss, Holger
*Korrigiert, danke für den Hinweis von Elwood