In meinem BR 80 Konvolut war diese BR 80 (2210) mit diesem elektronischen Zusatzteil. Für mich als Anfänger in der Elektronik sieht das aus wie ein Brückengleichrichter, der Wechselstrom in Gleichstrom umwandelt.
Kann damit z.B. jemand die Lok auf Märklin/ Trix Wechselstrom gefahren haben? Es sind normale TE Seitenschleifer vorhanden. Der Mittelschleifer Steg ist abgebrochen.Auf der Lokliege dreht / kreischt der Motor und die einzige vorhandene Birne brennt.Somit vermutlich keine zusätzliche Beleuchtungseinrichtung. Es sind auch im Gehäuse - wie Standard - keine Öffnungen für Rücklichter vorhanden. Da die vordere Kupplung und Puffer abgebrochen sind, soll die Lok Ersatzteilspender werden. Wenn der Motor noch brauchbar ist, macht es Sinn den Gleichrichter abzulöten und kann ich diesen später mal für was Anderes verwenden ?
Hallo Bernd, da dieses Vier-Dioden-Kunstwerk eh brutal zusammengefrickelt ist: Ablöten und wegwerfen. Solche Dioden bekommt man im Cent-Bereich. Oder man nimmt gleich einen Brückengleichrichter, die sind heute auch winzig klein und spottbillig.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Es sind vier Dioden in Brückenschaltung zu erkennen. Insofern ist da im Prinzip ein Brückengleichter eingebaut. Die Größe der Dioden läßt darauf schließen, dass sie ausreichend dimensioniert sind, um den Motorstrom gleichzurichten. Wenn ein Beleuchtungswechsel beabsichtig worden wäre, hatte für jedes Lämpchen eine kleine Diode ausgereicht.
Was du schon vermutest, nehme ich auch an. Da muß ein Vorbesitzer versucht haben, die Lok mit Wechselstrom aus dem klassischen Märklin-Fahrpult zu betreiben. So ganz genau kann man der Verdrahtung auf den Bildern nicht folgen. Aber so wie die Verdrahtung aussieht - ohne irgend eine Art von Fahrtrichtungschalter - muß die Lok immer nur in eine Richtung gefahren sein. Da die Lok aber Trix Express - Radsätze hat, dürfte spätestens an der nächsten Märklin-Weiche die Fahrt zu Ende gewesen sein - und die Lok in der Bastelkiste verschwunden sein.
Was du machen könntest: Alle vier Dioden ausbauen und den Motor direkt mit den Schleifern verbinden. Eine Diode könntest du für den Lichtwechsel vorne weiter verwenden.
Wenn es kreischt, ruft die Lok nach Öl. Du solltest die Lok an allen sich bewegenden Teilen sparsam ölen. Nicht vergessen, dass das große Zahnrad an dem Motorgehäuse reiben kann. Da muß dann auch ein Tropfen Öl hin.
Du mußt dich im Klaren sein, dass die Kunststoffkonstruktion (von Willy Ade) dieser Lok mit dem Scheibenkollektor-Motor zwar billig in der Herstellung war, aber längst nicht so langlebig ist, wie eine BR 80 mit dem Standard-Perma-Motor, der in den Loks jener Zeit (1950-60er-Jahre) normalerweise eingebaut war. Du mußt mal untersuchen, in welchem Zustand die Achslager, Zahnradlager, Motorlager sind. Wenn sie ausgeschlagen sind, lohnt sich eine Reparatur eigentlich nicht. Die Lok stellt ja keine Seltenheit dar.