Hallo zusammen Im Spätsommer habe ich mit meiner Frau eine längere Fahrrad-Tour von Basel durchs Elsass, von der Quelle der Mosel nach Koblenz, weiter der Lahn nach, übers Rothaargebirge und von der Quelle der Ruhr bis mitten hinein in den Pott. Modellbahnerischer Höhepunkt auf unserer Fahrt war ein eher zufälliger Besuch bei einer fantastischen Spur 0-Anlage im Saarland. Die Anlage ist ca. 5 x 5 Meter gross, äusserst gepflegt und vermittelt französischen Charme. Das Rollmaterial (meist JEP, Hornby, AS und LR) verkehrt auf Lionel-Schienenmaterial. Das Steuerpult ist eine Spezialanfertigung, einige Blechgebäude (wie z.B. die grosse Bahnhofhalle) sind von Hand im Tinplate-Stil gefertigt. Auf der Anlage verkehren ausserdem Trams, eine Schwebebahn (amerikanisches Produkt) sowie eine Luftseilbahn. Viel Vergnügen bzw. bon plaisir wünscht Stephan
PS. Die Handy-Qualität der Fotos bitte ich zu entschuldigen.
Warum soll da was verloren gehen? Die Anlage wird hier angepriesen und es ist durchweg gepflegte gute Ware. Da geht nichts verloren. Schade nur, dass der Sammler offenbar keinen eigenen Nachwuchs hatte, der sich dafür begeistern konnte.
Das ist eine schöne Anlage! Im Saarland stößt man öfters auf JEP durch die französische Zeit nach dem Krieg. Während des Studiums öfters auf dem (damals, ob heute noch?) tollen und großen Flohmarkt in Homburg gewesen. Da gab es viel französisches Nachkriegsblechzeug. Zu der Zeit war mein Interesse aber noch nicht so „Grossspurig“.
Tja, das mit dem Nachwuchs zu begeistern und auf Dauer für das Thema zu binden, das gelingt scheinbar nur selten.
Gestern auf der Mannheim-Dampf überwiegend reife Herrschaften und da auch jedes Jahr weniger. Einer hat seine Werkzeuge und halbfertige Bauprojekte verkauft. Mit ihm hatte ich mich auch über das Thema unterhalten. Sein mit mir in etwa gleichaltrige Sohn hat kein Interesse. Er meinte zu seinem Vater: Verkauf das Zeug jetzt, dann haste noch was davon und ich muss mich nicht darum kümmern es dann loszuwerden. Heulte fast über den Preisverfall seiner HO-Sachen aus den 80iger und 90igern.
Im Grunde muss man dem Sohn sogar Recht geben, wobei auch beim Versuch alles verkaufen zu wollen das Motto gilt: Viel geklatscht heißt noch längt nicht gekauft...!!
... Ähnliches macht die Oldtimer-Szene im Maßstab 1:1 durch. Noch nie war es so günstig Vorkriegsfahrzeuge 2 oder 4-rädrig zu erwerben. Denn die kann kaum einer mehr bewegen geschweige denn reparieren, E-Teile gibt es nicht neu in der Bucht auf Klick ... und zu langsam sind sie auch. Das hat zu einem ernormen Preisverfall geführt und wird auch noch weiter gehen, da die Besitzer alle mehr oder weniger schnell wegsterben und die Erben froh sind, es los zu werden ... Hätte ich vor 40 Jahren auch so nicht gedacht, aber es ist längst Realität. Und dabei gelangt viel in "falsche" Hände oder geht unwiederbringlich den Bach runter ... :-(
Mälklin Replikas Made in China - sollte das nicht eigentlich schon vor einigen Jahren aus Xianmen kommen? Wahrscheinlich hat nur die geringe Preisdifferenz zwischen Second Hand und Neuware die Chinesischen Tinplate Experten davon abzuhalten.
Warum ist das alles so –? Weil sie uns nicht lange genug mit unserer Eisenbahn haben spielen lassen. (Kurt Tucholsky)
Ich habe ja die Hoffnung, dass wenn alte Sachen günstiger werden, sich wieder mehr Leute damit beschäftigen. Als ich mir ca 16 Jahren (also vor 10 Jahren) in die Tinplate-Geschichte eingestiegen bin, war das ganz schön schwer, weil alles so teuer ist. Auch heute das noch ein Problem. Mal eben eine Lok für einen mittleren bis gehobenen dreistelligen Betrag kaufen geht halt nicht mal eben so. Ähnlich mit alten Autos. Meinen Käfer habe ich damals in recht schlechtem Zustand für 3,500 € gekauft. Das wäre heute z.B. schwer möglich. Ein Vorkriegsfahrzeug hätte ich auch gerne aber die sind noch teurer. Autos aus den 50er & 60er Jahren sind derzeit so ziemlich das teuerste was man kaufen kann im Bereich Oldtimer. Ein paar meiner Freunde fahren auch alte Fahrzeuge und haben alte Moba. Aber Platz und Geld sind immer die Probleme.
Meiner Erfahrung ist, bei der hobbymäßigen Beschäftigung mit altem Zeug entwickelt sich in der Gesellschaft ein ziemliches Schwarz- Weiß- Bild. Die Zahl der Oldtimer auf deutschen Straßen hat sich in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt. Gleichzeit sinkt in der Gesellschaft die Akzeptanz für alte Fahrzeuge. Die Anzahl der Oldtimer steigt hingegen immer schneller. Es gibt immer mehr Leute, die alte Sachen toll finden, aber auch immer mehr, die es umso mehr hassen.
So meine kleine Abhandlung hat jetzt zum eigendlichen Thema zwar nicht gepasst aber gut. Ich denke angeknüpft habe ich halbwegs...
die Ursache für die Gründe lassen sich m.E. einfach dadurch erklären, dass im Sammler-Hype überwiegend die Dinge Nachfrage und Wertschätzung geniessen, die man aus der eigenen Jugend kennt, aber unerfüllbare Wünsche geblieben sind ...
Ist die zeitliche Distanz zu gross verliert sich das Interesse. Ein Glücksfall für diejenigen, die gegen den jeweiligen Trend sammeln.