Mir fallen bei dieser Lok folgende deutliche Spuren auf: - Bürstenkappen, Gestänge und Puffer der Lok weisen deutliche Gebrauchsspuren auf, - das Kohleblech im Tender hat z.T. deutliche Lackabplatzer.
Weiterhin gibt es einen Zwiespalt: - Die rote Farbe der Vor- und Nachläuferräder ist dunkler als die rote Farbe der Antriebsräder, deren Rot sich wiederum in den Rotanteilen des Lokgehäuses wiederfindet.
Und dann gibt es Bereiche, die nahezu perfekt neuwertig aussehen: - Das Lokgehäuse selbst weist eine praktisch makellose Lackierung auf, - der Schleifer zeigt nur äußerst geringe Benutzungsspuren, - zumindest die Antriebsräder sind praktisch unverschlissen.
Wenn ich obige Punkte zusammenzähle, kommt für mich durchaus in Betracht, dass die Lok in der Vergangenheit schon einmal perfekt restauriert wurde. Und in diesem Falle könnte die Schattierung des Daches durchaus ein Phantasieprodukt des Restaurators sein.
Aber gehen wir einmal davon aus, dass ich ahnungslos bin. Schließlich müssen es Leute, die den Preis der Auktionslok auf über 8000 EUR hochgejubelt haben, doch besser wissen. Unter diesem Aspekt nehmen wir einmal an, dass das Dach original von Märklin schattiert wurde. (Das sieht so m.E. auch besser aus.) Dann ist aber immer noch die Schattierung selbst zu betrachten. Auf die Dachansicht hatte bereits Jürgen in Beitrag #193 verlinkt. Bei mir findet sich dieser Link noch einmal oben unter der Nr. "7)".
Georg war nach diesem Bild davon ausgegangen, dass das Braun des Daches nicht nur schattiert sondern mehrstufig ausgeführt wurde (3 verschiedene Brauntöne gem. Beitrag #187). Das kann ich jedoch nicht nachvollziehen. Man beachte dazu, dass auf dem Foto der Hauptlichteinfall die Lok von ihrer linken Seite schräg von oben trifft. Das kann man am besten am führerhausnahen Kesselanteil erkennen, wo sich durch den Lichteinfall in Kesselmitte eine rel. deutliche Farbstufe ergibt. Diese Farbstufe kann man auch in Verlängerung auf dem braunen Dach erkennen. Dadurch entsteht der Eindruck eines helleren Areals ca. in der Mitte des Daches. Dieses hellere Areal ist aber nicht wirklich vorhanden. Man darf sich dabei nämlich durch die dann wieder anschließende Schattierung nicht täuschen lassen: Die Schattierung reicht bereits auf der rechten Seite bis leicht über die Lüftungsluken hinaus. Und genau dort beginnt auch auf der linken Lokseite wieder das Schattierungsareal!
Georg, ich möchte Deine Lackierung unter keinen Umständen kritisieren. Mir persönlich gefällt sie sogar ausgesprochen gut! Und wenn Du sie bereits fertiggestellt hast, solltest Du sie auch unbedingt so lassen. So viel Freiheit darf und sollte ein Restaurator haben!
Zitat von t.horstmann im Beitrag #201 Georg, ich möchte Deine Lackierung unter keinen Umständen kritisieren. Mir persönlich gefällt sie sogar ausgesprochen gut! Und wenn Du sie bereits fertiggestellt hast, solltest Du sie auch unbedingt so lassen. So viel Freiheit darf und sollte ein Restaurator haben!
Viele Grüße
Thomas
......... das ist genau das was ich hören wollte, so wird es gemacht.... fertig. Das Thema Dach ist auch fertig.
Grüßt Euch und Dich Georg besonders ! Bin mal wieder was spät dran, aber trotzdem nur noch zur Info! Habe gestern nacht nochmal in meinen Ebay Klaufotoordner geschaut. Da gibt es eine grüne Spur 1 HR mit uni braunem Dach ohne Schatten. Ansonsten sehe ich das Ganz so wie meine Vorschreiber , Georg alles gut, der Schatten ist der vom Regen runtergewaschene Dreck und Ruß, und den hat jede Lok in kürzester Zeit ! Es gab übrigens bei der DRG auch eine Vorschrift, die besagte, das bei den Dampfloks (in den dreißiger Jahren) das Dach hellgrau zu streichen sei. Dann sucht mal Fotos mit genau diesen grauen Dächer..... gibts fast gar nicht,weil in kurzer Zeit eh schwarz...... Schöne Grüße Wolfgang
nach einer Pause habe ich etwas weiter gearbeitet, die linke Führerhauswand ist nun erfolgreich an die alte gelötet und das Dach ist ebenfalls fertig, auch schon lackiert aber noch kein Klarlack.
Die Farbe Oliv wird etwas komplizierter wie vorher gedacht, der Kessel hat leichte Farbunterschiede, nach vorne eher bräunlich oliv, nach hinten grünlich oliv, das ist zwar sehr minimal aber trotzdem muss ich die verschiedenen Farben mischen, das sieht man später wenn ich nur eine olivene Farbe nehme.... ist also tricky...
Weihnachten soll sie auf alle Fälle fertig sein, ist ja eigentlich nicht mehr weit...
Die Unterschiede kommen mit Sicherheit vom unterschiedlich vergilbten Decklack. Vielleicht kommst Du schneller ans Ziel wenn Du das Grün nach dem Farbton an einer Stelle mischst, die keinen Decklack hatte und nicht vergilbt sein kann. Also eine verdeckte Stelle. Und dann variierst Du mit einem in Nuancen verschieden vergilbtem Decklack.
Das wird schwierig sein, ich kann nicht jeden Lack auftragen, nur Kunstharzlack, seidenglänzend.... und da soll es auch verschiedene "vergilbte" Nuancen geben? Muss mich schlauer machen.... wäre aber eine gute Idee.
deinen Hinweis auf das baldige Weihnachten ist nicht neu. Heinz-Dieter ist schon dabei, seine Bude mit passendem Material zu füllen. Nur mit ideal geformten Weihnachtsbäumen wird das dieses Jahr nichts - die Trockenheit hat große Schäden hinterlassen.
Und im Übrigen glaube ich, dass deine Lok schon längst vor Weihnachten auf den Gleisen unterwegs ist.
Denke daran, dass bei Brauntönen und Grüntönen der Klarlackauftrag die Farben massiv verändern kann. Klarlack bei schwarz geht ja. Bei weiß auch noch, alles andere ist schwierig. Deshalb nehme ich immer Hochglanzlack und mattiere danach mit der Hand bzw. einem Tuch und Ata.
Ich würde bei so schwierigen Farbverhältnissen vorher sowieso an einem Übungsobjekt die Farbveränderung ausprobieren.
die alte Führerhauswand habe ich also wieder eingebaut, darüber bin ich sehr froh, auf alle Fälle besser wie alles komplett neu. Damit ist alles an der Lok wieder eingebaut was vorhanden war, nix bleibt übrig, die fehlenden Teile wurden ergänzt.... ich denke so ist es gut.
Udo, natürlich werden etliche Proben gemacht, unter dem Sanddom ist noch Originallack, lackiert, da werden kleine Klarlack- und Farbproben aufgetragen. Das ganze Gehäuse wird zum Schluss neu Klar- lackiert, der vorhandene Lack ist mit der Zeit stumpf geworden, und dazu geht eben nur Kunstharzlack, alle anderen Lacke würden den alten Lack angreifen. Es wird gesprüht, vorsichtig, mehrmals aus gösserer Entfernung, dazwischen immer ein paar Tage Trocknung. Ich rechne trotzdem mit einigen schwachen Farbunterschieden, schön wäre es... wenn alles super verläuft, bin gespannt.
Auch hier zum Lackieren habe ich mit Klaus gesprochen was am besten sei, und auch hier ist ein guter Restaurator mal wieder Gold wert...
mit Grüssen Georg
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Georg, gib es zu, dass dieses doppelte posting # 210 von dir, auch noch als Zitat, passiert ist, als dein Kopf vor Müdigkeit auf die Tastatur gefallen ist. Iwelche geheimnisvolle Tastaturkombination hat so ein Ergebnis generiert.
Ja, das mehrfach vorsichtige Lackieren ist wichtig. Manchmal ist man beim Lackieren mit Sprühdosen geneigt, noch mal schnell etwas nachzusprühen, weil man da eine Stelle entdeckt hat, bei der die Farbe aus Versehen zu dünn aufgetragen worden ist. Schnell mal nachsprühen - und schon hat man einen Läufer. Beim Sprühen muss man Geduld haben. Lieber 5x sprühen als ein Mal, und sich bei 1x dann über Läufer usw. ärgern.
Im Übrigen möchte ich mal darauf hinweisen, dass ich (ich habe schon viele Fabrikate ausprobiert) mit den Sprühlacken der Firma Kwasny "Belton" sehr zufrieden bin, weil die schnell abtrocknen (die meisten so etwa nach 20 Minuten) und man dann schon die nächste Lage sprühen kann. Auch wichtig ist, dass man sofort mit dem Sprühen aufhören soll, wenn es dem Ende zugeht und die Farbe beim Verlassen des Sprühkopfes "spuckt". Kann sein, dass das auch an der Sauberkeit des Spühkopfes liegt, auf jeden Fall gibt es beim "Spucken" kleine hässliche Erhebungen.
Entscheidend ist auch die Luftfeuchtigkeit, sie sollte kleiner 40% sein, besser 30% oder weniger, habe deswegen einige Hygrometer gekauft, einfache und es ist interessant zu sehen welche Räumlichkeiten trocken oder feucht sind.
es stimmt was du sagst, ich muss das erstmal verstehen... Wenn man Kunstharzlack, Klar, aufpinselt kann der Effekt des Vergilbens erreichet werden indem mehrfach aufgepinselt wird, und das ist wiederum sehr interessant. Das geht natürlich nicht mit Sprühlacke.
Du kannst auch einfach einen Schluck Klarlack in einem gut verschlossenen Marmeladenglas auf die Fensterbank stellen... Dann kannst Du zusehen, wie er vergilbt und ihn benutzen, wenn er den richtigen Ton hat.
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
Du kannst auch einfach einen Schluck Klarlack in einem gut verschlossenen Marmeladenglas auf die Fensterbank stellen... Dann kannst Du zusehen, wie er vergilbt und ihn benutzen, wenn er den richtigen Ton hat.
Ich hoffe das Wort "Schluck" versteht hier keiner falsch ;)
Moin, zu #208: Tannenbäume sind doch eh unwichtig. Meine Mädels wollen die Bahn um den Tannenbaumfuß in der Stube haben - kriegen sie auch dieses Jahr wieder und wenn kein schicker Baum drüber hängt ist doch um so besser!
Georg: nicht zu penibel denken, man wird es wegen der unterschiedlichen Pigmente wohl sowieso sehen. Wenn nicht jetzt dann in ein paar Jahren. Was zählt ist Deine Mühe und der Spaß dabei👍!
von tausend Schritten habe ich jetzt vierhundert geschafft, die allergrösste Mühe gebe ich mir um es so genau wie möglich zu machen und es wird so sein wie Wolfgang schon sagte, man wird es sehen....
Dutzende Farbproben sind gemacht worden, jedesmal einen halben Tag trocknen lassen, danach Klarlack drauf, wieder trocknen und ist der genaue Olivton getroffen sieht dieser wiederum bei Lampenlicht anders aus. Ich habe mich also entschlossen einfach zu lackieren, auch wenn man es sieht und hoffe dass der Klarlack zum Schluss einige Unterschiede ausgleicht...
Der Kessel ist momentan noch nackt, die neuen Lackausbesserungen sind jetzt deutlicher zu erkennen wie wenn die gesamten Leitungen aufgelegt sind, dann wird es nicht ganz so dramatisch und der Klarlack dämpft das ganze noch obendrein, also rechne ich mit einem akzeptablen Ergebnis, jedoch deutlich besser wie im Beginnzustand...
Die Lackarbeiten machen Spass, vor allem wenn man einige Tricks selbst herausbekommt zuzüglich noch sehr wertvolle Informationen von Klaus, die mir einige Tage herumprobieren ersparen.
Alleine das Dach... was ich experimentiert habe, hin und her gerissen aus Beiträgen und Fotos, letztendlich habe ich Thomas´ letzte Worte angenommen und einfach lackiert, das Bild gefällt mir mittlerweile so gut, dass ich es später einrahmen möchte, das ist schon Kunst, und mittendrin das Dach für die Lady.....
Es sind also noch sechshundert Schritte bis zum Ziel, theoretisch wäre ich schon längst fertig aber irgendwie mache ich auch mal zwei drei Tage Pause um die nächsten Schritte zu planen, Schablonen zu bauen, Untergestelle zu basteln und so weiter, das wäre mein kurzer Zwischenstand.... der Unterschied zwischen Führerhaus und Kessel ist nicht so erkennbar wie auf dem Foto, die Dome haben den gleichen Lack wie das Haus und der Tender....
Sie wird noch vor Weihnachten fertig sein, grosse Freude dann mit diesem Geschenk und ich werde es fast nicht glauben....
....und hundert Schritte getan, heute viel lackiert, das gröbste ist gottseidank durch, jetzt kommen die feinen Arbeiten.... alles Rote lackieren, die feinen orangenen Linien zwischen oliv und schwarz beim Haus und Tender mit der Reissfeder, Ausbesserungen zwischen Pufferbohle und Rauchtüre, die Fensterumrandungen mit Gold, auch mit der Reissfeder, Stempel setzen, zusammenbauen und Klarlack drauf und eine Woche trocknen lassen.
Alles, ausser den Windleitblechen und den Vorkessel, ist und wird mit dem Pinsel lackiert....
ich glaube dass das Dach ganz gut aussieht oder was meint ihr....?
das Gehäuse ist nicht neu lackiert, das war mein Wunsch soviel wie nur möglich zu retten, also nur Lackausbesserungen. Und was nicht mehr zu retten war da musste ich leider den Lack abnudeln, das ist nur der schwarze Kesselbereich, da war der Lack zerstört, rissig und unterrostet, weil dort eine grosse Delle war. Der Rest olivfarben ist original, die linke Führerhauswand und das Dach musste ich neu bauen weil die fehlten, ebenso der Tender den ich als Replik von Grossmann bekommen habe. Die Neuteile sind natürlich auch neu gepinselt...
Die Kesselringe muss ich an wenigen Stellen nachzeichnen auch die rote Umrandungen muss ich neu pinseln, auch dort Unterrostungen....
Ach... und die Windleitbleche, eins musste ich kaufen, dann habe ich das andere vorhandene auch neu gepinselt, auch schwarz...
Ich habe gerettet was zu retten war, und sie wird trotzdem sehr schön....