Botho, wir werden es wohl nie erfahren, wer die Werkzeuge zum Gleisbau von Carette übernommen hat. Fest steht nur, dass Bassett-Lowke diese Gleise nach Carette-Vorbild weiterhin in den 30er Jahren angeboten hat. Udo hat richtigerweise erwähnt, dass der Mittelleiter dann aus Messing war. Im Katalog von Bassett-Lowke wird auch erwähnt, dass "Weissblech bester Qualität aus Süd-Wales" verwendet wird. Ob nun Bassett-Lowke selbst produziert hat oder einen Zulieferer in GB hatte und ob die Carette-Werkzeuge verwendet wurde, bleibt völlig offen.
Eine weitere Frage wäre, was aus den bisherigen Carette-Kunden auf dem Kontinent geworden ist. Die wollten doch sicher ihre Gleisanlagen mit passendem Gleismaterial erweitern? Ist da ein anderer Hersteller eingesprungen? Bing war anscheinend daran nicht interessiert, hatte Bing doch sein eigenes Gleissystem. Aber in dieser weit verzweigten Firmenstruktur von Bing könnte auch so etwas möglich gewesen sein.
nun frage ich mich: Wer ist "J. Munk"? Und ist eine Hausnummer Hansaring angegeben ? Die Häuser haben den Krieg fast alle überlebt. Also könnte es sein, dass Windmüller auch noch nach 1945 tätig war, oder mit anderen Worten: Eventuell gibt es Nachfahren, die zur Vertretung von Carette durch Windmüller etwas beitragen können.
eigentlich habe ich ganz etwas anderes über die KFN Stromlinienlok -O- gesucht und bin auf Deinen hervorragenden Beitrag mit den vielen Fotos gestossen. Kompliment! Nachdem ich 29 mal die Überschrift gelesen habe: Carette und Kraus-Fandor - die Gleise sind identisch! hätte ich es am Ende fast selbst geglaubt. Aber es ist nicht so: Carette und Kraus-Fandor - die Gleise sind nicht identisch! Ein guter Freund und ausgewiesener Kenner Nürnberger Blechspielzeugeisenbahnen hat mir aufgezeigt, wie man es ganz einfach ermitteln kann. Unterscheiden kann man es an den Gleisverschlüssen: - Der Carette-Verschluss läuft spitz zu und aus Federstahl. - Der KFN-Verschluss hat eine abgeflachte Spitze.
Du hast in Deinem 1. Beitrag bereits ein Bild der zwei Verschlüsse Carette und KFN eingestellt. Da kann man es nachvollziehen. Aus der geänderten Geometrie der Verschlüsse ergeben sich dann zwangsläufig andere Schlitze in den Schienen.
Das in Kürze.
Obwohl ich keine Fahrzeuge habe - nur Prellböcke - besitze ich Schienen, die mit Carette, KFN und Bassett-Lowke gemarkt sind.
Wenn ich wieder mehr Zeit habe, mache ich mal ein Bild von den Schienen. Vielleicht hilft mir Udo beim Einstellen?
Bis dahin wünsche ich allen eine besinnliche Adventszeit.
Hallo KDW, wenn wir schon bei den Abkürzungen sind: KFN ist eher unüblich, finde ich. Klar, es grenzt zu KMN ab, aber die Eisenbahner sagen doch einfach Kraus, wenn sie Kraus-Fandor meinen.
da habt ihr den Beitrag nicht richtig gelesen und vor allem die Bilder nicht richtig verglichen.
Zuerst werden Gleise von Carette gezeigt. Verschluss gebogen oben mit Zapfen, vorne wie ein Pfeil. Danach kommen Kraus-Gleise. Verschluss gebogen oben mit Zapfen, vorne wie ein Pfeil.
Später, als es Carette nicht mehr gab, hat Kraus die Verschlüsse geändert: Gebogen oben ohne Zapfen, vorne abgerundet.
Zum verwendeten Stahl: Beide Firmen haben für die Verschlüsse Stahl mit einer höheren Festigkeit verwendet, so dass sie auf Druck etwas federten. Das war aber kein Federstahl; dieser ist bedeutend härter. Und beide Verschlüsse sind, wenn man sie nebeneinander legt, absolut identisch, in der Form und in den Maßen. Auch die verwendeten Stifte sind absolut identisch. Ich habe ja die identischen Fakten alle aufgezählt.
in Ergänzung zu Carette-Gleisen gibt es einen Beitrag zum seinerzeitigen Umbau von Stromgleisen von Carette, die wegen der Stromschiene mit Fischmaul-Ende nicht mit anderen Gleisen kompatibel waren.