Um die Abtrockenzeiten bei meinem Parallelprojekt (Bausatz Faller B-112 Schauinsland) zu überbrücken, habe ich mir einen schlecht montierten Bausatz des Bf Cortina gegönnt. Sicherlich haben einige die Auktion bei ebay beobachtet: http://www.ebay.de/itm/111868541128?_trk...K%3AMEBIDX%3AIT Da es sich bei den einzelnen Arbeitsschritten weitgehend um die Gleichen wie beim krummen Schauinsland handelt, kommentiere ich die Bilder nur Grob. Einen Beitrag mit kleinen aber interessanten Annekdoten erstelle ich nach endgültiger Fertigstellung des Projekts. Mit "Schnellrestauration" umschreibe ich die Abkehr von der gewohnten Griesputzbehandlung, da ich zufällig im Modellbauladen meines Vertrauens (Wissen/ Sieg) das Produkt "Faller Strukturpaste" entdeckt habe.
Ursprung:
Verstrebung Hauptgebäude:
Verstrebung des Anbaus mit dem statisch sehr kritischen Durchgang:
Goldfischlis:
Erste Stellproben:
Verputz und Anstrich:
Vorläufiger Endstand: Es fehlt noch das Geländer und das Glasdach über dem Bahnsteig ist noch nicht ausgerichtet/ fixiert.
Verbliebenes Problem: Einige Zentimeter dieses Zaunes fehlen mir noch für die Terrasse. In schwarz steht der zwar Meterweise zur Verfügung, aber mit dem Umlackieren habe ich bis jetzt noch keine Erfahrung- sicherlich gäbe es dann auch Probleme mit Farbablösungen an den Klebestellen. Viel fehlt mir nicht mehr für einen "Stückelzaun"... . Die Hauswand im Bildhintergrund wurde mit Hartweizengrieß verputzt und gehört nicht zum Bahnhof Cortina.
Im nächsten Beitrag zeige ich Lösungsvörschläge für die üblichen Gemeinheiten wie z.B. nicht abschließende Wände zwischen Kunststoff und Pappeelmenten, vermeidbare Baufehler sowie Detailaufnahmen vom Putz.
Hier die Versprochenen Bilder mit Hinweisen (wie in Beitrag 1 angekündigt):
Erstmal Detailaufnahmen von der Putzstruktur mit der neu gekauften "Faller Strukturpaste":
Hier "Mogelpackung" Nr1.: Lichtabdichtung Stellwerk (Plastik) zu Empfangsgebäude (Pappe), auch das abgebrochene Eckchen der Terasse wurde mit der Begrünung kaschiert:
Das kennt wohl nahezu jeder Cortina- Eigner: LOCH/ Hohlraum zwischen Bahnsteig und Rundanbau. Einen Zaun auf den Bahnsteig zu stellen fand ich dann doch übertrieben, somit wurde der Hohlraum mit "Masse" aufgefüllt:
Baufehler: Die Verstrebung des Anbaus aus Pappe wurde durch Holzleisten realisiert. Mein Fehler war, daß diese Holzleisten bündig mit der Unterkante der Wände abschlossen. Dadurch ließ sich der Anbau nur noch derart montieren, das die Fensterflucht des Pappeteils nicht einwandfrei zum grünen Dach des Eckanbaus passte (weil der Anbau praktisch schief stand, der rechte Teil (von der Strassenseite aus gesehen) war höher als der linke Teil, wo der Durchgang ist). Durch das (unschöne) Wegbrechen der Führungsnut in der Kunststoffbodenplatte (die eigentlich die Pappewand beidseitig führen soll) konnte dieser Fehler von aussen unsichtbar gemacht werden. Also: Vertstrebungen aus Holz NIEMALS bündig zur Ober/ Unterkante der zu verstrebenden Wand anbringen!
Und noch eine Bastelei: Warum trotz korrekter Montage des Rundanbaues auf der Bodenplatte und ebenso korrekter Dachmontage des Rundanbaues dieser entweder einen Spalt an der Bahnsteigseite oder einen Spalt am Glasturm entstehen lies, wissen die Götter (Hauptgebäude m.M.n. ebenfalls rechtwinklig). Nun denn: Ich habe mich entschlossen, den Spalt zum Glasturm zu lassen und habe diesen mit Platikprofilen kaschiert, die Aufgrund des Fensterabsatzes vom Glasturm allerdings noch mit der Kontaktfeile (diese Feile heißt wirklich so) bearbeitet werden mußte, um einen sauberen Abschluß zu erhalten:
Ich hoffe zum einen, einige gute Tips gegeben zu haben, zum anderen, daß ich einige Bastler motiviert habe, eines dieser schönen Pappehäuschen zu renovieren. Der Bahnhof Cortina hat (Trockenzeiten eingerechnet) noch nicht mal 8 Stunden Zeit in Anspruch genommen....
Rei- ich kann´s nur Empfehlen. Nicht original, aber anders. Auch in der Realität sind schließlich nicht alle Gebäude identisch verputzt.
Nachschlag gefällig?
Ersatz für fehlende Gardinen:
Aber Vorsicht: Das Verleimen der Faserseide auf den Kunststoffteilen ist ein ziemliches Gematsche: Da das Material recht durchlässig ist, sind entweder zwei Klebevorgänge oder alternativ vorstreichen der Faserseide mit handelsüblichem Plastikkleber erforderlich. Ob die Gardinen wirklich 10, 15 Jahre oder länger halten, bin ich mir nicht sicher. Schön aussehen tut´s auf jeden Fall. Alternative wären z.B. die Zwischenseiten alter Fotoalben (darf ich aber nicht ran, gibt Ärger mit Mutti...)
Ich finde deine "Hobbythek " richtig toll. Da kann man noch was lernen. Was mich mal interessiert, woher nimmst du die Begrünung , die so aussieht, wie anno dazumal?
woher nimmst du die Begrünung , die so aussieht, wie anno dazumal?
Ronny: Grünes Sägemehl (Faller Streugut) mit Colofix (oder Holzleim) vermischen und in kleinen Kügelchen auftragen. Nach dem Abtrocknen mit hellen, leuchtenden Plaka- Farben die Blüten aufmalen.
Tip: Wenn die Masse nach dem Auftragen zu klumpig und ohne Strukturen ist (weil der Leimanteil zu Hoch war), kann man vor dem Endgültigen Aushärten mit einem Stück Draht in der Masse herumstochern, um eine gewisse Struktur hereinzubringen (durch das Aufstellen einzelner Sägespähne).
Ich hoffe das war verständlich... und ich konnte einem Tankstellenbaumeister (ich halte sehr viel von deinen Bauwerken) ein wenig Hilfestellung geben.
Ich werde gleich rot- Danke für die Blumen. Super, da werde ich das demnächst mal mit ausprobieren. Weil ich hab nur von Auhagen das Schaumstoff Zeugs da und das gefällt mir überhaupt nicht.
Das nächste Projekt ist schon in Planung. Was tut man nicht alles für seine alten Wiking Autos? Ich hab 2 Gebäude auf dem Schirm. Also als Replika. Original für mich unbezahlbar und das muß auch nicht sein. Du weißt ja selbst, wie man mit ein paar Bastelstunden selbst was zaubern kann. Bisher hab ich nie mehr als 15 Euro ausgegeben. Dafür findet man heutzutage nicht mal mehr Einen vernünftigen Bausatz. Bei mir in Planung ist: Baustoffhandel von Preiser Aral Tanklager von Wiad
Eins von beiden wirds wohl werden. Tankstellen habe ich erstmal reichlich da....lach.
Sicherlich wird das Ergebnis gut, wenn nicht sogar super. Ich selbst habe bislang noch kein Gebäude selbst gebaut. Ich brauche immer eine Ausgangsbasis, die ich dann mit eigenen Ideen verbessern kann. Mein Elan ist, aus dem Vorhandenen "Das Bestmögliche" zu machen. Bauliche Mängel (zum Beispiel vermatschte Glasscheiben kann man dann getrost auf den (unbekannten) Ersterbauer schieben...). Für den Selbstbau fehlen mir nicht nur die Ideen, sondern auch handwerkliche Fertigkeit und damit verbundene Ausdauer und Präzision. Bei den alten Faller Häuschen kann man hier und da am Schluß noch bisschen mogeln...
Also ich kann jetzt schon mal sagen, dass du mir sehr geholfen hast. Das Pulver / Mehl hatte ich zwar nicht da, aber dafür Reste von einer Faller Hecke. Die habe ich mir zerzupft und wie beschrieben mit Leim verrührt. Anschließend die Blüten aufgemalt. So hatte ich mir das vorgestellt. Vielen Dank nochmal für den Tipp.
ich kann mich den Vorrednern nur anschließen: Dein Cortina gefällt mir sehr gut. Die Strukturpaste (auch wenn nicht original) steht dem Gebäude sehr gut! Vor allem im Vergleich zu dem Zeug, dass Faller damals den Bausätzen beigelegt hat. Wenn man das heute wieder runterkratzen will, hat man echt zu tun. Was die Passungenauigkeiten angeht - die Fallermitarbeiter haben sich da nicht solche Mühe mit Profilen gemacht; sie haben die Begrünung einfach etwas üppiger ausfallen lassen
Schöne Grüße Jörg
P.S.: die Zusammensetzung der Faller Sägemehle für die Masse scheint bei Restauratoren ein gut gehütetes Geheimnis zu sein. Ich versuche seit 3 Jahren die richtige Mischung zu finden, die dem Original halbwegs nahe kommt...
Die Ergebnisse an der Tankstelle können sich (nicht nur für ein Erstlingswerk) sehen lassen!
Das Geheimnis mit der genauen Mischung kan ich auch nicht lüften, das geht mehr nach Gefühl. Erst die Klumpen mit mehr Leimanteil anbringen und dann mit kleineren Klümpchen mit weniger Leimanteil garnieren.
Dank Werner (Metallmania) konnte ich heute die Dachterasse eröffnen:
freut mich sehr, dass der Zaun heil ankam und der Bahnhof und die Terasse jetzt wie neu aussieht. Mein Cortina sieht halt gebrauchter aus, aber was solls. Eine Reinigung tut allen alten Gebäuden gut. Und die Lücke beim Anbau hat mich schon rätseln lassen. Dank Dir weiß ich nun, wie kaschieren dieser Unzulänglichkeiten geht.
Und ... metallmania heißt ... WERNER ... nix für ungut, der Anfangsbuchstabe war ja richtig.
Sehr schöne Arbeit! Und bestens beschrieben, das animiert zum Nachmachen. Diese Strukturpaste hatte ich zwar mal im Laden in der Hand, aber angenommen die würde sich sicher nicht gut auf alten Gebäuden machen - Fehleinschätzung. :D
Wie lässt die Paste sich denn auf der (Finn?)Pappe der Wandteile verarbeiten? Es wirkt so, als würde das in einem oder max. zwei Arbeitschritten einfach, gleichmäßig und deckend auftragen, oder liege ich da falsch?
Es handelt sich um einmaligen Putzauftrag mit einem stabilen Borstenpinselchen, um unregelmäßige Strukturen zu erhalten. Danach wird das Mauerwerk mit Emaillefarbe (Ich habe seidenmatt genommen, Matt wirkt aber sicher noch realistischer) gestrichen. Das war alles.
Das Basteln artet langsam richtig zur Sucht aus...lach. Ich hab mir jetzt auch einen kleinen Eimer von der Strukturpaste von Faller bestellt. Das sind richtig gute Tipps hier im Forum. Da kann man echt so tolle Ideen mitnehmen. Gefällt mir. Ich bin schon sehr gespannt, wie der Bahnhof mal ausschaut, wenn er fertig ist. Leider habe ich in unserer kleinen Wohnung nicht den Platz für solch große Bauten. Ich muss mich auf kleine Dioramen beschränken. Aber das macht auch immer viel Spaß.
Für mich ist der jetzt so ziemlich fertig. Ich traue mich gegen Ende dann nicht mehr so recht, weil in der Vergangenheit es oft dazu kam, das es dann zu Überladen wirkte. Für die Terasse habe ich ehrlich gesagt noch nicht das Material in ausreichender Menge gefunden, was mir adäquat erscheint. ich habe da so ein Blechschirmchen...
Die Fahrpläne und Helmut´s Marke habe ich noch angebracht, aber außer ein paar Blümchen passiert da erst mal nicht mehr viel.