Was für ein Jahrgang ist das? Ich tippe auf die erste Serie Nachkrieg, 1948-52. Die Lok hat an den wicklungen weiße Isolatorplatten, dazu graue Modellkupplungen und Puffer, die ins Gehäuse- nicht ins Fahrgestell- geschraubt werden, Kohlenkappen mit Loch und Schleifer mit Schlitz.
Außerdem sind die Puffer und die Kohlenkappen schwarz lackiert. Ist das original oder nachträglich angepinselt?
Achtet auf die angelöteten Bleche an den Kupplungen und den Schleifern! Die hat jemand nachträglich drangepfriemelt; die Schleifer sind noch wie neu!
Trix Express ist immer schwer einzuschätzen, die waren noch sparsamen wie die Göppinger. Da wurde alles aufgebraucht. Der VT 08 hat als Halter für den Gleichrichter eine Verbindungsfeder des Bakelitgleises.Das war 10 Jahre vor Erscheinen des VT ausgelaufen. Kartons vieler Jahrgänge liefen friedlich nebeneinander. Isoliermaterial wurde eingebaut, was grade da war. Interessant:erst Baumwoll- umsponnenes Kabel, dann PVC isoliert und Mitte der 50er bis Mitte 60 Lack-Seide-Lackdraht!!
Ich stimme Deiner Einschätzung zu: Frühe Nachkriegsproduktion! Die Bürstenkappen waren schwarz, vernickelte gab es nur ganz kurz VK. Bei meinem Hobel sind die Puffer blank, was aber nichts bedeutet. Auf der Nickeloberfläche platzt der Lack von alleine ab. In alten Katalogen sehen die Puffer der 20/55 schwarz lackiert aus. Auf Deinen Bildern scheint es die längere Variante(NK) zu sein.
Schleifer sagen mir nichts über das Alter einer(gebrauchten) Lok, sind halt Verschleißteile! Die Außenschleifer sind mit Sicherheit neu. Sonst sähe es sicher so aus wie in der Mitte. Ich meine, die Schlitzeumel kamen erst mit den Gleichstromloks auf. Was sitzt denn unter den aufgelöteten Mittelschleiferschuhen?
Was das mit den Kupplungen darstellt, kann ich nur raten. Bleibt der Ausheberbügel oben, wenn man ihn anhebt?? Dann könnte man ohne Einkuppeln rangieren. Klappt man ihn runter, so kann die Lok wieder Züge ziehen. ???????
So meine Gedanken zu dem Thema. Vielleicht weiß jemand mehr.
Die merkwürdigen Dosenbleche auf den Kupplungen habe ich abgelötet, ebenso die Bleche auf den Mittelschleifern. die Schleifer darunter waren noch neuwertig! bis auf die fehlende Feder vom Gewicht und den fehlenden Puffer ist das Mobil in einem insgesamt recht guten Zustand. Jetzt warte ich noch auf eine Ladung Bakelitgleise und einen D-Zug von 1950 mit TE- Fahrgerät, dann kann ich mit meinen Steinzeit- Fahrzeugen endlich eine Anlage im Stil von 1935- 50 zusammenstellen.
Mir fehlt nur noch die 01 mit Superautomatik. Habe mir neulich eine regelrechte Bieterschlacht um so eine Maschine im Topzustand mit OVP und Pipapo geliefert. Völlig bekloppt, bei 435 war Feierabend, der andere hat das teil dann für 436 bekommen. Die anderen Bieter hatten bei 250 aufgegeben. irgendwann bekomme ich so eine noch...
daß es sich beim Fahrwerk Deiner Lok um ein recht spätes Exemplar handelt, siehst Du auch daran, daß das Isolationsmaterial der Spulen weisser Kunststoff (ich denke es ist PVC) ist - war vorher schwarz. Daran, daß der Anker auf der "Nicht-Kohlen-Seite" in einer Messingbuchse gelagert ist, daran, daß die Stromversorgung der Schaltspule nicht in einem Loch im Fahrwerk nach unten verschwindet sondern über die Spule geführt wird (normalerweise ohne Lötstelle) und letztendlich auch an den Puffern. Die sind etwas länger und schlanker als die vernickelten und sind im Gehhäuse verschraubt. bei der VK Produktion war das Gewinde im Fahrwerk und im Gehäuse dementsprechend ein etwas größeres Loch. (Es gab zwar auch die schlanken Puffer mit der VK Gewindeanordnung, aber ich glaube, die sind selten) Das Federblech der Schaltspule drückt von innen gegen die Schaltwalze, die vorne mit einem Streifen aus Messingblech und einem Bronzeblecht im Lager gehalten wird. Dementsprechen ist am Fahrwerk natürlich auch was für die Bleche ausgepart, damit der BH (Bürstenhalter) richtig sitzt. Bei den älteren Fahrwerken "greift" das Blech der Feldspule "über die Schaltwalze" und zieht sie ins Lager. Die Bleche gab es nicht.
Ich habe auch noch die kleine B- Tenderlok mit der "alten" Schaltmechanik. Im Prinzip fehlt mir nur noch das ganz alte "schmale" Fahrgestell. Aber das ist nicht nur selten, sondern meistens auch noch zerbrochen!
Hermann,
Du hast vllt. auch noch ein Vorkriegsteil erwischt, die bröckeln leider fast immer.
Zitat von united.trash im Beitrag #6 Du hast vllt. auch noch ein Vorkriegsteil erwischt, die bröckeln leider fast immer.
Martin
Hallo Martin,
..leider macht die Zinkpest vor dem WK2 nicht halt. Ich habe sowohl VK wie NK TE-Modelle, mal mit mehr, mal mit weniger ZP. Eine kürzlich erworbene NK-BR01-Superautomatik im org Karton ist dermaßen rissig, dass ich sie zuerst gar nicht mitnehmen wollte. Aber es betrifft ja meist nur Teile, die leicht getauscht werden können, und da ich eh schon genug TE- Baustellen habe, kommt es auf eine mehr oder weniger nicht mehr an! Alleine die Zeit fehlt mir für die Aufarbeitung. Viel Spaß mit deiner "eher späten" 20/55 AC-MAschine.
bei den kleinen Loks aus der Nachkriegszeit zerfallen gerne die Räder. Bei der 01 scheint die Pest häufiger vorzukommen und am schlimmsten ist die Wechselstrom- BR 71, da habe ich irgendwann entnervt aufgegeben und mir ein Gleichstromexemplar aus der letzten Serie zugelegt. Da war wirklich alles zerbrochen, Rahmen, Vor- und Nachläufer, ansonsten passte der Motor nicht hinein und das Gehäuse war verzogen.