Gestern konnte ich in der Nähe von München eine 1315 abholen, die mir durch ihre ungewöhnliche grüne Farbe aufgefallen ist. Die Dame versicherte mir, dass die Lok von ihrem Vater stamme, der die Modelleisenbahn vor ca 50-60 Jahren für sie und ihren Bruder gekauft und aufgebaut hatte. Die Lok stamme aus seinem Besitz und ich habe keinen Grund, das irgendwie anzuzweifeln.
Nachdem die 1315 auf allen einschlägigen Sammerlseiten und auch im Mikado nur mit schwarzem Gehäuse mit und ohne rote Zierlinien beschrieben wird, fällt diese Lok mit ihrem olivgrünen Gehäuse doch schon deutlich aus dem Rahmen. Das Grün ist sauber lackiert aber die eingenieteten Metallteile wurden nachträglich eingebracht und sind nicht überlackiert. Auffällig sind auch die beiden Plexiglaseinsätze für die Lampen.
Die Lok auf den Bildern ist ungereinigt und in dem Zustand, wie sie mir gestern übergeben wurde. Insgesamt wirkt die Lok auf mich nicht verbastelt und daher im Originazustand. Könnte das eine unbekannte Variante sein? Was meinen unsere Experten dazu?
Hallo Jens Schau doch mal in den Mikado von 1988/89, auf Seite 10 sind da zwei mattgrüne US Ausführungen aufgeführt. Könnte doch sein, das da aus zwei 89zigern eine schicke zusammen gebaut wurde. Ich finde das Modell jedenfalls echt Klasse, das hat was besonderes. Die roten Lackierarbeiten sind mit Sicherheit nachträglich durchgeführt worden, es fällt bei genauem Hinsehen auf, zumindest sehe ich das so. Die Plexieinsätze an den Lampen erinnern mich stark an die Einsätze der 1332 GFN Elok. Wenn Du eine zur Hand hast, dann vergleich sie doch mal miteinander. Vor den Kohlekästen sitzen ja auch die " Schornsteine " der 1340ger GFN US- Diesellok, diese fehlen allerdings bei den grünen US- Switchern von GFN, sie könnten aber auch nachträglich bei Deiner Lok montiert worden sein. Alles in allem hat sich da jemand viel Mühe gemacht, und das kleine Dampfross hübsch gestylt. Du kannst Dich wirklich über sie freuen, ich wünsch Dir viel Spaß damit. Läuft sie denn auch gut ? Vielleicht konnte ich das Geheimnis der Lok ja schon mal ein klein wenig aufhellen.
Hallo Ghert, diese grünen Uhrwerkloks kamen mir auch als erstes in den Sinn.
Ich habe heute mal Kontakt mit Herrn Peter Effert aufgenommen und ihn um seine Meinung zu dem guten Stück gebeten. Er ist ebenfalls der Ansicht, dass es sich hier um einen Umbau handelt. Allerdings ist der m.E. wirklich sehr sehr sauber ausgeführt worden.
Ich habe dennoch ein paar Kleinigkeiten entdeckt, die den Verdacht erhärtet haben: - Das Lichtkabel für die Stirnlampen ist abgeknipst worden. Klar, die Birnen sind ja raus... - Die Kohle ist nachträglich aufgefüllt worden und ragt nun ein wenig in das Sichtfeld der beiden kleinen inneren Frontfenster hinein. - Einige Stellen an den Zierstreifen sind nicht 100%ig sauber ausgeführt - Die Befestigungsschraube des Motors ist ein wenig vernudelt, da ist auf jeden Fall schon mal herumgeschraubt worden
Nichtsdestotrotz, das Maschinchen läuft gut und präsentiert sich bestens in Schuß. Auch wenn ich leider nicht den Sensationsfund gemacht habe, so habe ich trotzdem jetzt ein sehr schönes Unikat in meiner Sammlung.
Jens, es ist durchaus möglich, dass diese schöne Lok so von Fleischmann geliefert worden ist. Denn der Herr Altmann hat mir dort einmal bestätigt, dass auch Wunschmodelle in der Reparaturabteilung angefertigt worden sind. Wenn ein Händler entsprechenden Umsatz hatte, wurden Sonderwünsche seiner Kunden in der Sommerzeit erfüllt -da hatte man Zeit. Bei Märklin war das bekanntlich ebenso. Und bei allen anderen Herstellern sicher auch. Und wenn es eine Bastlerarbeit ist -egal, diese Lok hat was! Schöne Grüße Botho
Beispiel: Ich bekam einmal eine Märklin-TCE (ohne Windleitbleche!) in preußischen Farben. Schön -aber doch klar: Bastlerarbeit! Also wieder verkauft. Einige Wochen schickte mir der Verkäufer die Kaufbelege: Sonderauftrag bei Märklin in den Sommermonaten! Peng!
Die Möglichkeit die Botho hier anschneidet hat was für sich und ist ein paar weitere Gedanken wert. Zum einen ist die Lok eine frühe Version der T3, die 56 erschien und hier einen den 53er Motor hat, der schon 58/59 abgelöst wurde. Das paßt zum Zeitraum den die Dame Jens nannte. Stutzig hat mich in diesem Zusammenhang die Qualität der Lackierung gemacht. Einen Airbrush hatten damals höchstens Firmen oder Grafiker, die Dinger waren selbst in dne 70er noch richtig teuer und sich sowas für eine oder zwei Loks zuzulegen ist schon unwahrscheinlich, wenn natürlcih auch nicht ausgeschlossen. Spraydosen gab es damals in Deutschland noch nicht und wenn dann höchstens als Glanzlack. Was mich weiter stutzig gemacht hat, war die Verwendung der Auspuffrohre der Baldwin. Gab es die als Ersatzteile? Ansonsten läßt dies nur auf einen Händler oder Werksumbau schließen. Ich hab mich schwer getan mit den anderen Anbauteilen, für die ich kein Äquivalent bei GFN in den Jahren finden kann, aber ich kann mich da auch schwer täuschen. Vielleicht stammen die von einer anderen Marke, hier sind die Experten gefragt. Dies würde somit eher auf einen Händler hindeuten, der verschiedene Marken im Programm hatte.
Fazit, aufgrund der Qualität und er vorgenannten Punkte, tippe ich auf einen Händler, der entweder speziell auf Kundenwunsch oder zu Ausstellungszwecken in der sauren Gurkenzeit ein Unikat geschaffen hat. Bei einem größeren Händler könnte ich mir auch eine Kleiserie vorstellen. Es schließt aber auch den/die engagierten Modellbahner nicht aus, speziell, wenn in einem Club organisiert.
Hermi, ich war zu dieser Zeit als junger Kerl auf dem T3-Tripp und habe ja auch das Gehäuse einer Flm auf das Märklin-CM-Fahrwerk gesetzt. Der Plan war bekanntlich in der Miba. Das war ja so ziemlich die einzige Modellbahnpublikation in der Bundesrepublik. Von einer Kleinserie -die mich interessiert hätte- war da nichts bekannt -wenn publiziert, dann eben in der Miba. So bleibe ich mal bei Unikat, von einem Top-Händler oder privat -aber letztlich egal: Sie ist schön! Schöne Grüße aus Hessen Botho
Deine Maschine ist nicht die einzige grüne T3, wie du hier sehen kannst...
Entschuldigen Sie die schlechte Qualität dieser Bilder die ein (Papier)Foto zeigen das ich in 1984 von meinem Freund Herrn Schenk bekommen habe. Damals sammelte er schon (wie ich) Fleischmann HO. Über dieses Foto sagte er mir damals es wurde in Nürnberg während einer Messe auf der offiziellen Fleischmann Anlage genommen. Leider weiss ich nicht in welchem Jahr. Wie man sieht sind die Handgriffe dieser T3-Lok länger wie "normalerweise" bei diesem Modell. War es ein Prototyp (aber die Anwesenheit des V200...) ? Könnte es das Modell eines Liebhabers sein ?...
die auf den Bildern von Philippe als Ausschmückung aufgestellten Wiking-Fahrzeugmodelle waren 1957 (Ford-Lieferwagen) bzw. 1958/1959 (Büssing LKW,s) als Neuheiten im Handel verfügbar ...
Hallo Philippe, danke für das Bild, das ist ein interessanter Hinweis auf eine werks- oder händlerseitige Herstellung.
Mich macht bei meinem Exemplar nur stutzig, dass auf der Innenseite im Bereich der Klammern keinerlei Kratz- oder Druckspuren zu sehen sind. Wer schon einmal diese Klammern aufgebogen hat, weiß was ich meine. Daher glaube ich, dass man eine Umlackierung ausschließen kann. Das Gehäuse ist m.E. vorher lackiert worden und dann mit den Anbauteilen komplettiert worden. Das ist keine Bastelarbeit.... Auch der Hinweis von Hermi mit der Lackiertechnik, die in den 60er Jahren bei weitem nicht so fortgeschritten war, würde zu der Theorie passen.
auch ich bin der Meinung, dass es sich um ein in der Firma hergestelltes Modell handelt, ob es sich um eine Gefälligkeitsanfertigung oä handelt, wird sich nicht mehr klären lassen. Dafür sprechen eindeutig die "Schlagspuren" für die beidseitig angebrachten "Auspuffrohre (?)".
Ich habe hier ein etwa vergleichbares Modell einer 1315/1001 - Bilder kommen später - .
Und für gute Kunden/Kollegen war man beim Kundendienst/Modellbau immer bereit auf Sonderwünsche einzugehen. Dazu evtl nächste Woche eine interessante Spezial"reparatur" aus meinem Bestand.
Hallo zusammen, könnte es sich bei den von euch "Auspuffrohre" genannten Teilen nicht um Einfüllrohre für den zwischen den Rahmenblechen angeordneten Wasserkästen handeln ? Mir geistert da ein Bild von solch einer Lok im Kopf rum die dort solche Einfüllrohre, allerdings oben wie ein Trichter ausgebildet, zeigt.
Wie unschwer zu erkennen ist, handelt es sich bei dem Gehäuse um das der Batterielok 1001. Der Umbau wurde auf einem Fahrwerk einer 1315 des Baujahres 1961 durchgeführt.
Anders als bei Deiner Lok sieht man die wenig profihaften Zusatzeinbauten - letztes Bild.
Bei Jens grüner Lok hatte ich etwas noch nicht bemerkt, die Plastiklensen vor den zwei vorderen Lichtern... Persönlich habe ich das nie bei einer T3-Lok gesehen...