soll eingeordnet und in Betrieb gesetzt werden. Zunächst Suchen des Modells in den entsprechenden Bing Preislisten. Das farbige Bing Logo,
GBN in Raute, weist in die Zeit des ersten Weltkrieges und früher. Der Motor kann in der Preisliste Ausgabe 1912-1915 gefunden werden:
Der Motor ist verschmutzt und abgegriffen. Eine orientierende Messung enttäuscht, nirgends Durchgang. Also Zerlegung:
Die jetzt weitern Messungen ergeben, dass alle Schraub- und Lötverbindungen keinen Durchgang haben. Daher Trennung und Erneuerung der Kontaktverbindungen im Sinne einer Auffrischung. Zugleich Neuisolation der spröden, brösligen Kabelisolierung durch Schrumpfschläuche. Beim Anker haben alle drei Wicklungen jeweils einen Widerstand von 51,7 Ohm. Die Feldspulen, eine oben und eine unten, weisen einen Gesamtwiderstand von 58,1 Ohm auf.
Der Kollektor ist stark oxydiert, verschmiert und verrieft.
Säuberung und Glättung mit feinem Schleifpapier.
Säuberung und Neuisolierung der Kohlekollektorenschächte. Zusammenbau. Zaghafter Probelauf mit 34Volt Gleichstrom, wobei der Motor in jeder Stellung anspringt bei einem Verbrauch von 0,1 Ampere. In der Beschreibung wird darauf hingewiesen, dass die „Motore für 11o Volt Spannung gewickelt“ sind, und höhere Spannungen als 110 Volt durch Vorschaltung eines Widerstandes auf 110 Volt vermindert werden müssen. Wie auch bei dem Betrieb der „Starkstromlokomotivmotoren“ eignen sich dazu Kohlefadenglühlampen, wobei bitte darauf zu achten sei, dass bei einer Netzspannung von 220 Volt, die Birne ebenfalls für 220 Volt ausgelegt sein muss. Entsprechenden „Spezialanweisungen“ eignen sich dazu am besten Glühlampen von 16-32 Candela. In Ermangelung von einfachen „Vorschaltewiderständen für Elektrische Starkstrombahnen“, wie Bing diese aufführt,
Entschluss, einen solchen einfachen Vorschaltewiderstand mit den Mitteln aus der Altmaterialkiste zu bauen, um den tatsächlichen Betriebsbedingungen im Experiment möglich nahe zu kommen. Das sieht dann so aus:
Und siehe da, es können mit einer 25 cd Birne knapp 11o Volt abgegriffen werden, der Motor läuft mit einem geringen Kollektorfunkenfeuer mit 4000 Umdrehungen/Minute.
Damit ist die kleine Zeitreise, bitte nicht zur Nachahmung, beendet. Grüße, R.R.
Ich hatte auch mal so ein Teil von Märklin. Einige Lötstellen revidiert, Kollektor abgeschliffen und dann ab an das Labornetzteil. Wunderbar
Dass man es hier mit Spannungen zu tun hat, die nicht so ohne sind, wissen wir. Unwissende sollen die Finger davonlassen und uns die Teile zum moderaten Preis anbieten