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schwarz rot gold - Umbau einer PLM-Lok von Märklin

#1 von Udo , 28.05.2015 14:15

Hallo,

manchmal erhält man Loks, die in einem total schlechten Zustand sind. Das war so bei der jetzt vorgestellten PLM-Lok von Märklin in Spur 1. Viele Fehlteile, verzogen und mit über 200 Dellen. Es hatte schon mal jemand versucht, die Dellen ohne auszubeulen zuzuspachteln, aber das war nichts geworden.

Die Aufgabe war, alten Spachtel zu beseitigen, die Dellen so weit wie möglich auszubeulen, neu zu verspachteln, schleifen, Glätte überprüfen, nachspachteln usw. Zudem brauchte ich verschiedene fehlende Teile, die ich herstellte oder auch umbaute.

Zuerst einmal habe ich die iwann entfernten Halbrundprofile aus Messing für die Blechverstärkung unter dem Vorläufer ersetzt. Dort sieht man noch den Verdichter, der nicht nur kompliziert angeschraubt war, sondern die Mutter war anschließend noch verlötet worden. Dieser Verdichter und die anschließende Leitung wurde später auch entfernt und natürlich nach dem Lackieren wieder eingesetzt.








So gespachtelt sah der Lokkörper aus. In der Unteransicht sieht man eines der beiden Haltebleche für den Uhrwerk-Motor. Diese Bleche waren angebrochen, weil Märklin diese Teile hochkant, also nicht überlappend oder winklig angelötet hatte. Völlig rätselhaft, warum Märklin das so gemacht hat. Nun habe ich die Bleche mit einer sauberen breiten Lötnaht an das Fahrgestell gelötet. Jetzt hält das Blech.







Erste Spachtelarbeiten. Im Hinblick auf den total schlechten Zustand der Lok (eigentlich Totalschaden) wurde zur optischen Aufbesserung wie bei der "Schönen Württembergerin" ein zusätzliches Fenster im Führerhaus angebracht.







Zwischenzeitlich habe ich das Gestänge hergestellt. Blechstreifen und Halbrundprofil, passend gebogen, festgeklemmt und aufgelötet. Danach passend geschliffen und gefeilt.







Nach mehrmaligem Spachteln, Schleifen, Überprüfen der Oberflächenglätte wurde nach Reinigung die Grundierung aufgesprüht.







Zuerst wurde die Lok von unten schwarz lackiert.



Nachdem der schwarze Lack auf dem Kessel total getrocknet war, habe ich für die goldenen Kesselringe Korrekturbänder im schmalen Abstand aufgeklebt. Dabei ist darauf zu achten, dass diese aufgeklebten Korrekturbänder absolut winklig zum Kessel stehen, sonst hat man später mehr oder weniger schiefe Ringe. Die Dellen auf dem Kessel sind die Eindrücke von den beiden Domen und der Sandleitung. Die sieht man nach der Montage nicht mehr.







Die Radauschnitte bekommen einen goldenen Zierstreifen. Original gibt es zwar zwei bzw. drei Streifen, aber optisch sieht ein Streifen besser aus. Um die Streifen zu ziehen, habe ich mir aus Karteikartenpappe sechs Schablonen gefertigt, die unten drunter eine ähnlich geformte kleinere Pappe aufgeklebt bekamen, so dass keine Lackfarbe unter die Pappe laufen konnte. Die Pappstückchen selbst habe ich mit Mask-Liner (geht auch mit Korrektur-Liner oder auch mit Fensterfarbe) aufgeklebt, so dass sie später problemlos wieder abgelöst werden konnten. Der Strich selber wurde mit Edding 780 paintmarker gold 0,8 mm aufgebracht. Beim Ziehen der Bögen einatmen, aufhören zu atmen und Strich ziehen, weiter atmen. Der wird dann ganz gerade (der Strich).







Melissa und Sean kamen zu Besuch und konnten als Erste die umgebaute PLM ansehen.





Jetzt einige Bilder der umgebauten Lok. Der Tender kam dann mal später dazu mit aufgeklebten Griffkugeln aus Blei oder so etwas und Nieten-Abbildungen mit Plakatfarbe. Die Kugeln wurden durch Neusilberkugeln ersetzt, die richtig fest mit einer Drahtstange aufgelötet wurden. Die Nieten habe ich mit einem Werkzeug aus dem Uhrmacher-Schraubenzieherset mit leicht gebogener Spitze aufgetragen, indem ich die Spitze in dünn aufgetragenen Lack auf einer Alufolie eingetippt und dann die Farbe auf die jeweils noch schwach sichtbaren alten Nietpunkte übertragen habe. Das war eine ordentliche Fleißarbeit, denn der Tender war noch die ganz alte Ausführung mit den vielen Nietreihen. Märklin hat dann später den Nietabstand verdoppelt, um weniger Nieten aufzumalen. Die Linien wurden mit Hilfe von Korrekturband gemalt.

Übrigens, die runde Türe am Ende des Kessels hat (anscheinend original) nur diesen einen Griff und nicht die später angebrachte Griffstange mit den Galeriehaltern und dem Drehgriff in der Mitte. Jedenfalls habe ich nicht den Eindruck gehabt, dass die Türe mal ausgewechselt worden wäre.
























Die Lok mit Tender ist 74,5 cm lang und passt in den Türrahmen.



















Hier ein Detail der Bremsanlage, die Märklin später wegfallen ließ











So, ich hoffe, dass euch die Bilder gefallen haben.

Dank sagen möchte ich Botho, der mir den Tender seiner PLM zwecks Vermessen zur Verfügung gestellt hat. Ich habe mir danach eine technische Zeichnung angefertigt, um den Tender nachzubauen. Drehgestelle dafür und auch das Fahrgestell von Märklin hatte ich schon, aber dann lief mir dieser vorher schon beschriebene "getürkte" Tender über den Weg.
Umsonst sind die Ersatzteile nicht, denn von den extra langen Fahrgestellen habe ich insgesamt sechs Stück bekommen, und wie ich mich kenne, werde ich eines Tages daraus andere schöne Waggons bauen wie beispielsweise den Budweiser-Waggon, aber in einer anderen Ausführung als von Märklin bekannt, so etwa um 1900. Man wird sehen.

Schönen Gruß
Udo


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RE: schwarz rot gold - Umbau einer PLM-Lok von Märklin

#2 von caepsele , 28.05.2015 14:41

Hallo Udo,
imposante Lok!

Toll dass Du Deine Tipps und Kniffe hier auch weitergibst! Danke!

Frage: Was sind Korrekturbänder? Und wie bekommst Du den genauen Abstand der Zierlinien / Kesselringe hin? Augenmaß?
Woher bekommt man die zierlichen halbrund MS-Profile?

Gruß
Harry


 
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RE: schwarz rot gold - Umbau einer PLM-Lok von Märklin

#3 von Udo , 28.05.2015 15:00

Hallo, Harry,

Korrekturbänder gibt es im Internet. Meine sind von 3M. Japanische Produktion, aber die werden hier in Deutschland angeboten. Die gibt es in verschiedenen Breiten, sogar superdünn, so dass man ein superdünnes Band in einen vorher geklebten Abstand kleben kann, um dann zwei total dünne Striche zu haben.

Klar, alles Augenmaß. Aber man kann ja korrigieren, wenn mal ein Streifen nicht so richtig liegt. Danach immer gut andrücken, damit der Lack nicht unter das Klebeband läuft.

Halbrunde und andere Profile bekommt man bei STEBA Stefan Bauer in München.

Schönen Gruß
Udo


 
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RE: schwarz rot gold - Umbau einer PLM-Lok von Märklin

#4 von caepsele , 28.05.2015 15:06

Danke für die schnelle Rückmeldung!
Es gibt sogar Tapes mit defineirtem Abstand auf einem Trägertape vorabliziert. Kenne ich aus der Oldtimerszene. Allerdings leider mit zu großem Abstand.
Kannst Du mir eine Type von dem 3M Tape empfehlen?

Gruß
Harry


 
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RE: schwarz rot gold - Umbau einer PLM-Lok von Märklin

#5 von Udo , 28.05.2015 15:36

Also, von 3M habe ich tapes mit einer Breite von 0,5, 1, 5, 10 mm. Damit kommt man hin. Vllt braucht man nicht unbedingt 10 mm.
Wenn es tapes mit einer vordefinierten Breite gibt, wäre zu überlegen, ob man dann in die freie Breite ein weiteres dünnes tape klebt, um zwei Linien zu erreichen.

Aber eigentlich geht das schon mit der Ausrichtung mit dem Auge, wenn der Abstand nur gering ist. Das sieht man, wenn das zu schmal oder zu breit wird.

Schönen Gruß
Udo


 
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RE: schwarz rot gold - Umbau einer PLM-Lok von Märklin

#6 von weichenschmierer , 28.05.2015 15:40

Grüßt Dich Udo !

Großes Lob ! Sehr schön die PLM,
ich habe sie von Antal in H0 !
Die Halbrundprofile sind schon geile Teile, gerne auch verwendet um nicht
vorhandene Sicken zu imitieren. Die Nummer für die Treibstangen ist ja
ebenso simpel wie genial!
Bernd Thul meinte mal das seine mit aufwendigen
Preßvorgängen realisiert wurden (mit einem entsprechenden Preis) und Walter
Herschmann hat seine gefräst. Deine Lösung gefällt mir am besten!
Bist Du zufällig morgen in Krefeld ?? Es wäre eine schöne Gelegenheit sich einmal kennen zu lernen.
Ich bin in Spur 1 Tinplate immer noch mit meinen Wagen zugange, demnächst stelle ich sie dann hier mal vor,
aber der Lok Selbstbau rückt näher. Neben BR 36 (P4), 71 und 56 (G8.3) denke ich auch an eine S10.1 Bauart 1911.
Mit der P 4 und der S10 werde ich anfangen. Die PLM ist konstruktiv ja einer S10 nicht unähnlich.
Ist der Rahmen von Deiner Lok aus Blech? Ich hatte geglaubt, das es auch gegossene oder zumindest welche
mit > 1mm Blech gab. Auf meinen zahlreichen (geklauten E-bay) Fotos kann mann das schlecht einschätzen.
Wie Frank (gote) werde ich mit den Tendern anfangen.
Übrigens habe ich meine Profile von Hassler aus Lichtenstein, dies nur noch als Ergänzung.

Sehr schöner Beitrag, super Arbeit, danke fürs zeigen
Gruß
Wolfgang


 
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RE: schwarz rot gold - Umbau einer PLM-Lok von Märklin

#7 von Udo , 28.05.2015 16:16

Hallo, Wolfgang,

ich hatte schon davon gehört, dass es diese Treib- und Kuppelstangen sowohl geprägt als auch gefräst gibt. Die Halbrundprofile habe ich nach dem Biegen (ich habe die Kontur auf dem langen Blechstreifen aufgezeichnet und immer wieder beim Biegen das Gebogene zur Kontrolle auf das Angezeichnete gelegt) wie auf dem Bild festgeklammert und erst einmal hier und da angelötet. An den Stellen dann erneut festgeklammert und den Rest gelötet. Ich arbeite dabei mit der Flamme - geht einfach flotter. An einer Stelle hatte ich zuviel Lot. Da habe ich alles ganz fest geklammert, die entsprechende Stelle erwärmt und dann das flüssige Lot abgeschüttelt. Ging ausgezeichnet. Vor allem darf man nicht vergessen: Nach dem Löten fleissig das Löthilfsmittel mit Seife und Wasser abschruppen.

Zum Selbermachen der Kuppelstangen kam noch hinzu, dass ich zwar fast in Nachbarschaft von Thul wohne und wusste, dass er solche Kuppelstangen hat, aber seine Kuppelstangen sind die jüngere Ausführung mit runden Enden. Meine habe die alte Endung in einer Art Rechteck. Die sehen einfach besser aus.

Zu Krefeld: Gerade habe ich, durcheinandergebracht durch den Feiertag, bemerkt, dass heute schon DONNERSTAG ist. Da wollte ich eigentlich schon morgens um 6 Uhr in Krefeld sein. Das war also nichts. Morgen früh bin ich aber da. Schwarze Jacke und eine rotblaue Plastiktasche mit Alu-Bügeln, die ich mal 1970 in Teneriffa gekauft habe. Die sollten nach Afrika gehen, wurden aber aus Versehen in Santa Cruz gelöscht. Damals lief die halbe Insel mit dieser Tasche rum. Sie hat den Vorteil, dass man auch schwere Sachen einpacken kann (beispielsweise noch ne PLM).

Zum Rahmen der PLM: Das ist Blech in einer Stärke von 1 mm. Beim Tender sind es 0,6 mm.

Ein Problem bei den großen Uhrwerksloks ist, dass es keine entsprechende Radsätze mit Kugellager gibt, weil die herkömmlichen Radsätze dem Uhrwerk doch so manche Kraft wegnehmen. Das wären bei der PLM mit Tender sieben Radsätze. Die muss man sich also selber bauen, aber mir fehlenden die entsprechenden Maschinen und das knowhow. Ich kenne auch keinen, der das machen könnte.

Hassler aus Lichtenstein kenne ich gar nicht. Ich kannte nur STEBA aus München, aber jetzt habe ich bei einem Besuch bei Blech Wilms in Köln-Vogelsang (www.wilmsmetall.de) gesehen, dass die ein Regal voll mit Profilstäben in 1 m Länge haben, dazu noch preiswert. Das muss ich mir bei nächster Gelegenheit ganz in Ruhe ansehen. Und dann habe ich entdeckt, dass die ein Profilblech haben, allerdings aus Edelstahl, dass man gut für Dachbedeckungen verwenden kann. Allerdings eben aus Edelstahl, aber mit speziellem Lot kann man das auch löten.

Schönen Gruß
Udo


 
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RE: schwarz rot gold - Umbau einer PLM-Lok von Märklin

#8 von wolfgang , 29.05.2015 19:50

Hallo Udo,
Habe in Krefeld ganz vergessen, dich zu fragen: Welchen Spachtel verwendest du?
Bei mir löst sich der Spachtel gern ab , wenn er hauchdünn geschliffen wurde.
Gruß
Wolfgang H.


 
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RE: schwarz rot gold - Umbau einer PLM-Lok von Märklin

#9 von Udo , 29.05.2015 21:00

Hallo, Wolfgang,

ich verwende als Spachtel 2-Komponenten-Kunstharzspachtel von Prestolith. 1/4-Liter-Dose, uralt, funktioniert aber bis heute. Dieser Spachtel wird hauptsächlich für die Beseitigung von Autounfallschäden verwendet. Das Material kann man absolut hauchdünn beschleifen. Hat man einmal zuviel abgeschliffen, ist es kein Problem, eine neue dünne Schicht aufzutragen.

Schönen Gruß
Udo


 
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RE: schwarz rot gold - Umbau einer PLM-Lok von Märklin

#10 von funki , 29.05.2015 21:22

Feeiiin gemacht.

( Irgendwie muss ich jetzt an Disneys " Rapunzel, neu verföhnt" denken :)

Klasse Arbeit, ein wirkliches Wrack wieder so glänzen lassen.

Viele Grüße
Bernd


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RE: schwarz rot gold - Umbau einer PLM-Lok von Märklin

#11 von kablech , 29.05.2015 22:44

Hallo Udo,
das kann sich sehen lassen, was Du da gemacht hast. Die PLM ist eh eine meiner Lieblings-Dampfloks. Sie hat ihren eigenen Charme, und Märklin ist dieses Modell wirklich gelungen.
Zwei Fragen hätte ich: womit hast Du grundiert, und womit hast Du lackiert?
Fragt der immer noch mit der Lackiererei kämpfende (ist ja nicht immer so einfach)
Karl


Viele Grüße aus dem Südschwarzwald


 
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RE: schwarz rot gold - Umbau einer PLM-Lok von Märklin

#12 von Sammelwahn , 29.05.2015 22:51

Hallo Udo,
das ist wieder ein erstklassiges Werk von dir. Da steckt bestimmt wieder wochenlange Arbeit drin.

mit bestem Gruß
Arne


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RE: schwarz rot gold - Umbau einer PLM-Lok von Märklin

#13 von Udo , 29.05.2015 23:32

Hallo,

ja, das stimmt - wochenlange Arbeit. Zwischendurch habe ich aber auch an anderen Projekten weitergemacht.

Zur Frage, welche Grundierung und welchen Lack: Das werde ich am Montag nachsehen, weil ich gerade unterwegs bin. Jetzt aber kann ich schon Folgendes sagen: Ich nehme nur KUNSTHARZ-LACKE. Manchmal bekommt man günstig Lacksprühdosen, aber man muss aufpassen, dass man keinen Acryllack kauft, weil sich sonst der Lack kräuseln kann. Und ich habe einen Sprühlack gefunden, der ziemlich schnell trocknet.
Jetzt hatte mir Frank (gote) Nachfolgendes mitgeteilt:"Kunstharz auf Acryl geht, umgekehrt geht der Lack hoch." Das wusste ich noch nicht.

Aber - für das Anmalen der Räder, Gestänge und Rahmen habe ich mir eine bestimmte Lackfarbe in einem Baumarkt anmischen lassen. Erst später habe ich gesehen, dass das Acryllack war. Der Lack deckt gut, trocknet aber sehr langsam, bei einer etwas dickeren Schicht muss man schon drei Tage warten. Und er läuft gerne. Also erst die eine Seite lackieren, dann ein bis drei Tage warten und die andere Seite lackieren.

Ist der trockene Lack zu glänzend, nehme ich etwas feuchtes Scheuermittel auf einem Tuch und reibe sanft über den Lack, bis er seidenmatt ist. Wird er zu matt, kann man ihn wieder glänzender polieren. Die Räder und Speichen habe ich nach dem Lackieren und Trocknen nach etwa 1,5 Tagen vorsichtig mit einer alten Zahnbürste abgebürstet. Das wurde schön seidenmatt. Man kann natürlich auch alles mit Klarlack seidenglänzend übersprühen. Das habe ich hier bei der Lok so gemacht. "Seidenmatt" und "Seidenglänzend" ist dasselbe, es wird mal so oder mal so bezeichnet.

Noch etwas: Überall gab es Gewindelöcher. Vor dem Lackieren habe ich diese Gewindelöcher mit Mask-Liner (man kann auch Fenstermalfarbe nehmen) verschlossen. Nach dem Trocknen kann man dies Propfen mit einem spitzen Gegenstand wieder herausnehmen.

Schönen Gruß
Udo


 
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RE: schwarz rot gold - Umbau einer PLM-Lok von Märklin

#14 von gote , 30.05.2015 09:02

Hallo,
so hat jeder seine Erfahrungen und Tricks.
Ich habe die Erfahrung gemacht das die gekauften Sprühdosenlacke
ob Kunstharz o. Acryl gut trocknen. Lasse ich Lacke anmischen und
in Dosen abfüllen trocknen diese sehr schlecht bis gar nicht. Da habe
ich mir schon geholfen das ich lackierte Stücke im Heisluftbackofen
bei 60 Grad 1 std backen lies. Aber Vorsicht erst abkühlen lassen dann
anfassen der Lack wird weich beim erhitzen und muß aushärten.
Zu den 3 M Klebebänder kann ich nur gutes sagen, das habe ich aber
schon mal vor einem Jahr geschrieben. Bei meiner Marescot Lok bin
ich nur den umgekehrten Weg gegangen. Schwarze Kesselringe bekam
ich hin indem ich den Kessel erst schwarz lackierte dann die Ringe
abklebte. Anschließend komplett grün drüber und während der endgültigen
Trocknungsphase die Abklebestreifen wieder abzog. Das hat den Vorteil
das keine so harten Übergänge entstehen und kein Lack bröselt. Hinterher
noch Klarlack und man hat ein Toppergebnis.
Spachteln mache ich gar nicht bei mir wird verzinnt und verschliffen. Diesen
Vorgang kann man beliebieg wiederholen. Vorteil: alles ist aus Metall und
es gibt keine Trockenzeiten zu beachten. Lackunverträglichkeiten sind aus-
geschlossen.
Gruß
Frank


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RE: schwarz rot gold - Umbau einer PLM-Lok von Märklin

#15 von Udo , 30.05.2015 09:21

Hallo, Frank,

das mit dem Trocknen von Sprühdosenlack ist wirklich ein Problem. Es gibt da Lacke, die brauchen zum Trocknen wirklich einige Tage. Am Montag teile ich mit, mit welchem Lack ich gute Erfahrung gemacht habe.

Das mit dem Backofen habe ich auch schon gemacht. Das Ergebnis ist wirklich gut. Nach dem Abkühlen ist der Lack total fest.

Es ist ja gut, dass hier über dieses Thema immer wieder geschrieben wird, damit andere das immer wieder mal nachlesen können.

Schönen Gruß
Udo


 
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RE: schwarz rot gold - Umbau einer PLM-Lok von Märklin

#16 von kablech , 30.05.2015 09:54

Hallo,
Jetzt noch die Frage an alle: seidenmatt oder glänzend lackieren? Das ist ja auch oft ein Diskussionspunkt, auch bei den Modellen der Replikahersteller. Nicht wenige Spielerkollegen lehnen hochglänzende Fahrzeuge ab, so zum Beispiel die Produkte von Mundhenke. Andererseits sehen glänzende, fehlerlos lackierte Sachen perfekt aus.
Ich habe auch schon gehört, dass manche seidenmatt lackieren, dann nachpolieren, um auf ein Zwischending zu kommen zwischen seidenmatt und hochglänzend. Aber das geht halt auch nur bei glatten Flächen.
Gruß aus dem heute regnerischen Südschwarzwald
Karl


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RE: schwarz rot gold - Umbau einer PLM-Lok von Märklin

#17 von ElwoodJayBlues , 30.05.2015 09:57

Zu diesem Thema:

Ich habe inzwischen einen speziellen Klarlack entdeckt, der den Sachen einen wunderbaren, seidenmatten Glanz gibt.
Für mich das Nonplusultra.
Aber das ist wohl Geschmackssache...

Gruß,

Felix


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RE: schwarz rot gold - Umbau einer PLM-Lok von Märklin

#18 von gote , 30.05.2015 10:38

Hallo,
mittlerweile lackiere ich immer mit seidenglanz nach.
Wie matt o. mehr glänzend muß jeder selbst entscheiden.
Bei meinem Lackgeschäft habe ich die Möglichkeit alle Lackdosen auch die
fertigen nachträglich mit Mattpaste mattieren zu lassen. Ich brauche nur den
Prozentsatz anzugeben.
Gruß
Frank


gote  
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RE: schwarz rot gold - Umbau einer PLM-Lok von Märklin

#19 von Udo , 31.05.2015 21:35

Hallo,

nun bin ich zuhause angekommen und habe wegen des Lacks mal nachgesehen. Zum Grundieren verwende ich Auto-K-Lack Zink-Alu-Grundierung von Peter Kwasny GmbH, 74831 Gundelsheim. Ansonsten Kunstharz-Lacke von Auto-K oder auch Belton von dieser Firma. Diese Zink-Alu-Grundierung hat mal Felix empfohlen, und die haftet wirklich gut.

Diese Lacke trocknen überraschend schnell, die Grundierung unglaublich schnell. Es gibt eine umfangreiche Farbkarte von Kwasny, aber Vorsicht: Da sind auch jede Menge Acryl-Lacke dabei.

Als ich den Lok-Körper mit dieser silbrigen Grundierung vor mir sah, war ich schon geneigt, die Lok silbern zu lackieren mit schwarzem Rahmen, Gestänge und Rädern, so schön sah das aus. Iwann werde ich auch mal eine Lok in silbern lackieren.

Die Lok selber wurde nach dem Lackieren in schwarz und dem Auftragen der goldenen Kesselringe usw. nochmals mit Auto-K Klarlack seidenglänzend, Artikel-Nr. 233 018, überlackiert, damit der Lack insgesamt etwas stabiler ist bei Stößen usw. Ich schreibe die Artikel-Nummer hier dazu, weil es anscheinend schwierig ist, diese Lacksprühdose zu kaufen. Jedenfalls kam immer wieder die falsche Dose und die fanden die nicht im Programm, obwohl Kwasny mir mitgeteilt hat, dass es diesen Klarlack seidenglänzend bei ihnen gibt.

Ihr müsst die Lacke mal ausprobieren, ob die für euch in Frage kommen. Ich habe schon eine ziemliche Anzahl verschiedener Sprühlacke verwendet und bin bei Kwasny gelandet. Aber, wie schon vorher geschrieben, aufpassen wegen den Acryl-Lacken, dass ihr euch dabei nicht vertut.

Vllt noch einen Hinweis zu den Lackdöschen von Revell: Das ist Acryl-Lack, aber ich habe da bisher noch keine Probleme mit dem Kräuseln gehabt, wenn ich mit diesem Revell-Lack Spielspuren beseitigt habe. Bisher hat sich noch nichts gekräuselt. Kann aber noch mal kommen.

Schönen Gruß
Udo


 
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RE: schwarz rot gold - Umbau einer PLM-Lok von Märklin

#20 von ElwoodJayBlues , 31.05.2015 22:56

Die Empfehlung dieser Zink-Alu Grundierung ist gewiss nicht von mir.
Ich könnte mich nicht erinnern, sowas schon jemals benutzt zu haben.
Ich habe eine spezielle Grundierung aus dem Modellbau, die ich benutze.

Gruß

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RE: schwarz rot gold - Umbau einer PLM-Lok von Märklin

#21 von Udo , 31.05.2015 23:59

Och, Felix, da kann ich mich vertan haben. Aber du hast mal geschrieben: "Ich habe eine spezielle Grundierung für Zinnlegierungen und Buntmetalle, also ideal für die Loks.".
Vllt hatte ich das gemeint. Man kann ja nicht alles unbedingt im Kopf behalten.

Aber ein user hatte mal von dieser Zink-Alu-Grundierung geschrieben, dass der danach aufgetragene Lack so gut haften muss, dass dieser sich nicht löst, wenn Abklebebänder für das Aufbringen der Kesselstreifen beim Ablösen auch einen Teil der Farbe mitnimmt. Er habe keine Lust, den Lok-Körper erneut zu lackieren. War das Frank ? Oder wer ?

Aber egal, diese von mir verwendete Grundierung ist wirklich gut, damit der eigentliche Lack richtig hält.

Schönen Gruß
Udo


 
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RE: schwarz rot gold - Umbau einer PLM-Lok von Märklin

#22 von gote , 01.06.2015 09:18

Hallo Udo
Ich bin unschuldig.
Frank


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RE: schwarz rot gold - Umbau einer PLM-Lok von Märklin

#23 von Udo , 01.06.2015 09:25

ok, Freispruch.


 
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RE: schwarz rot gold - Umbau einer PLM-Lok von Märklin

#24 von ElwoodJayBlues , 01.06.2015 11:04

Zitat von Udo im Beitrag #21
Aber du hast mal geschrieben: "Ich habe eine spezielle Grundierung für Zinnlegierungen und Buntmetalle, also ideal für die Loks.".


Schönen Gruß
Udo


Servus,

da hast Du mich genau richtig zitiert, das hab ich gesagt.
Aber wie gesagt, das ist nicht Zink- Alu, sondern eine Grundierung aus dem Modellbau, speziell für die Sammler von Zinnsoldaten.

Gruß,

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RE: schwarz rot gold - Umbau einer PLM-Lok von Märklin

#25 von caepsele , 01.06.2015 15:54

Hallo an die Lackierer,

hab das mal aufmerksam gelesen.
Problem bei den heutigen Lacken ist doch, dass diese aus Umwelt / Arbeitsschutz keine (oder nur noch geringe) Lösungsmittel enthalten dürfen. Hatte mal einen Glasurit Emaillack der wirklich genial war! Selbst bei den außenbefeuerten Kesselchen blättert nichts ab, obwohl direkt auf Messing lackiert. Selbst mit Pinsellackierung bekam man eine sehr gute Oberfläche hin. Ist eben gut verlaufen. Leider gibts Glasurit und eben diese Emaillacke nicht mehr. Er meinte wiederum, dass die kleinen Blechdöschen von Revell und Humbrol noch "echte" Kunstharzlacke sind. Kurios, da genau die Hobbybastler ihre Schnuff in ihrem Kämmcherchen, meist ohne Abzug, beim lackieren drüberhängen ;-)

Gruß
Harry

PS: Peter Kwasny und K-Lack ist eine Firma: http://www.kwasny.de/


 
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