hab mal was anderes gebastelt---> das war ca. 2010
Damals nahm ich mir mal meine Lima V20 bzw. 270 023-5 vor. Ich erstand sie vor ein paar Jahren noch vor Baubeginn meiner alten Anlage Projekt Kottenforst, also vor 2009. Bis gestern wartete das Modell geduldig darauf endlich mal zugerüstet zu werden.
Ein paar Infos zum Original habe ich zwar gefunden, jedoch leider keine Bilder.
Geschichte Original Jung Bj. 1942 / WR 200 B 13 , Betriebsnummer 270 023-5
21.07.1942 Auslieferung an OKH - Oberkommando des Heeres, Berlin, für Heeres-Verpf. Hauptamt Mainz "9584" 23.03.1947 an DRB - Deutsche Reichsbahn [D] "V 20 023" [Übernahme] 01.1948 beschädigt im RAW Nürnberg vh 1948 Umbau durch RAW Nürnberg [Neuaufbau] 07.09.1949 => DB - Deutsche Bundesbahn "V 20 023" 01.01.1968 Umzeichnung in "270 023-5" 03.06.1976 z-Stellung 21.07.1976 Ausmusterung [Hannover] 10.1976 ++
Hier mal die Basis
Als erstes zerlegt ich die Lok natürlich um Revision zu machen. Hierbei baute ich einen Viessman 5140 Lokdekoder ( Spur N ) , den ich noch übrig hatte ein. Bei kleinen Fahrzeugen macht es natürlich Sinn einen Stützkondensator einzubauen. Die Bauteile habe ich in der Regel am Lager, verwendet wurde 470müF Elko, 51 Ohm Widerstand und 1N4001 Diode. Schaltpläne sind ja zumeist auch in den jeweiligen Beschreibungen abgedruckt. Während der Dekoder selbst im Vorderbau seinen Platz fand, mußte ich für den Kondensator einen anderen Platz finden. Im Fahrerhaus fand sich Platz nachdem ich einies aus dem Rahmen herausfräste. Übrigens hat diese kleine Lima Lok einen Bühler Motor verbaut. Der Viessmann Dekoder kommt sehr gut mit dem Motor klar und die Lok läuft wirklich außerordentlich gut. Sogar so gut das sie auf Fahrstufe 1 1km/h schafft!!!! Das schaffen manche Fleischmann Loks nicht mal.
Hier befindet sich das Fahrgestell bereits beim Einmessen. Unten zu sehen für einen Weg von 157 cm benötigte die Lok in der Fahrstufe 1, sage und schreibe zwischen 459,4 vorwärts und 469,5 Sekunden rückwärts. Das sind umgerechnet ca 1km/h !!!
und hier das Fahrgestell auf der Bahn Ohne meinen Stützkondensator wäre das wohl nicht möglich gewesen.
Die Einmesserei in 15 Punkt Verfahren, dauer ja bekanntlich, je langsamer die Lok in der Endgeschwindigkeit eine halbe Ewigkeit. Zeit genug sich mal die Zurüstteile und das Plänchen dazu anzuschauen
Da warten jede Menge filigrane Teile darauf verbaut zu werden. Die ersten Teile verbaute ich schon mal ....
Hier mal genauer die Teile... Von der Qualität her sind die Anbauteile, sowie auch das Fahrgestell völlig in Ordnung. Vor allem wenn man bedenkt, das ich damals die Lok für ca. 25 Euro gekauft hatte. In ebay sind sie nur noch selten zu finden und wenn dann nur die wesentlich teureren Wiederauflagen unter Rivarossi. Auf jeden Fall hat man hier, wenn man ein wenig Arbeit investiert, eine sehr schöne Lok, die sogar mit respektabelen Fahreigenschaften überzeugt.
Für die Anbauteile braucht man allerdings viel Geduld und einen guten Kleber. Am besten einen Sekundenkleber zum punktuellen Fixieren und Revell Contanta zum Kleben und Verschweissen.
Nachdem alle Anbauteile verbaut waren, lackierte ich das komplette Fahrwerk in rot und schwarz nach und fing dann an das Fahrzeug zu patinieren. Für Patina benutzte ich weder Pulverfarben noch Airbrush, sondern bediente mich diverser Pinseltechniken.
Die Lok ist kaum noch wieder zu erkennen. Hier das Ergebnis.
nun ging es nach gut 10 Jahren, heute morgen der V20 / BR270 an den Kragen. Grund, der Viessman Dekoder wollte nicht mehr außerdem wollte ich der schönen Lok Beleuchtung spendieren. Eigentlich wollte ich auch noch eine Fahrerhausbeleuchtung einbauen, aber das wäre dann doch zu viel geworden, die Kiste ist einfach voll!
Erstmal das Ganze Teil zerlegen und herausfinden, warum der Viessmann Dekoder abgeraucht ist. Der Grund war schnell gefunden. Mechanisch klemmte es, genauer gesagt das Gestänge schlug an den Zubehörteilen an, blieb hängen und das Gestänge verbog sich. Wahrscheinlich hab ich sie irgendwann mal falsch angefasst. Das kleine Lökchen ist da doch sehr empfindlich, mit all ihren Zurüstteilen.
Das Gestänge baute ich zum Richten aus, reinigte das gesamte Fahrwerk und baute es wieder zusammen. Analog geprüft lief es nach gefühlten Stunden endlich wieder rund. Dieses mal wird auch gleich ein etwas Leistungsfähiger ESU V4 eingebaut, welchen ich zuvor aus einer anderen Lok, in der nun ein ESU Loksound V5 werkelt ausbaute. Die alte Kabelage flog gleich mit raus, nur der gute Bühler Motor wurde gereinigt und wieder verwendet.
Zuerst lötete ich das Wichtigste an, die Stromversorgung, später wenn der Gewichtsklotz drin sitzt kommt man da nämlich nicht mehr heran.
Um die Beleuchtung zu realisieren zu können, nahm ich die kleinste auf dem Markt befindliche Warmweiße Bauform 0201 ( Größe 0,65 x 0,35 x 0,2 mm ) bedrahtet
Die Scheinwerfer bohrte ich mittig mit 1mm auf. Von hinten klebte ich die SMD Led mit Sekundenkleber ein. Am Besten geht das wenn man sie leuchten läßt, damit man überhaupt sieht, wo die Dinger abstrahlen.
Hinten klebte ich sie hinter die Halter ( ehemalige Steckteile hintere Lampen ), das Fahrerhaus wird mit 2 Nasen unter der Motorhaube gehalten und steckt auch so fest genug auf. Als nächstes lackierte ich die Lampenfassung innen mit weiß aus. Die ergibt dann einen ähnlichen Lok wie bei den zu letzt gebauten Fleischmann Loks.
Um den ESU V4 Dekoder ins Fahrerhaus zu bekommen, klebte ich ihn links auf das Gewicht, welches ich zuvor in dem Bereich um 3mm niedriger schliff. Der Dekoder wird direkt angelötet und mittels ein paar Tropfen Sekundenkleber an seinem Platz gesichert.
Als nächstes kümmerte ich mich um den ganzen Kabelsalat. Die Vorwiderstände fanden ihren Platz unter dem Dekoder.
Nun wird es Zeit die Lampengläser zu basteln. Wie das geht, ganz einfach man nehme...
Window Color Kristallklar
Das Zeugs ist recht zähflüssig. Zuerst benetze ich das Loch das es geschlossen wird und dann träufel ich mittig noch etwas mehr auf. Beim Durchtrocknen fällt das Material sowieso noch mal ein wenig in sich zusammen. Den Vorgang wiederhole ich so oft, bis mir die spätere Linse gefällt. Wenn nicht kann man es mit einem Skalpell wieder heraus popeln und wieder erneut beginnen. In der Regel klappt das aber mit ein wenig Übung auf Anhieb. Mit 2-3 Durchgängen hat man schöne klare Lampengläser.
Hier sieht man schön die Optik wie bei Fleischmann jedoch mit einer Linse. Die Lampen sind ausgeschaltet
Und es werde Licht. Über die entsprechenden CV Werte kann man die SMD dann auch nach Geschmack dimmen. Auf dem Bild kommt das jetzt nicht ganz so extrem.
ausgeschaltet... man beachte auch die Patina
angeschaltet, von der anderen Seite gesehen
Aha, die BR 65 hat bloß den Schotterzug gebracht. Die BR270 wird nun wohl den Restarbeit auf der Baustelle verrichten.
Hallo Manuel ! Vielen Dank für die Bilder die ein ausgezeichnet gelungenes Upgrade dokumentieren. Lima hatte hier ein sehr gutes Modell gebaut das sich auch durch den direkten Antrieb auf beide Achsen auszeichnet denn so tritt Hakeln aufgrund im Lauf der Jahre etwas ausgearbeiteter Kuppelstangenbohrungen/Achslager nie auf.
Allerdings beneide ich Dich heftig um Deine feinmotorischen Fähigkeiten denn ich träfe auch altersbedingt wahrscheinlich nicht mal die Scheinwerfer mit der Fenstermalfarbe richtig, sondern würde wenn dann sicher auch das ganze Umfeld bekleckern... Ich müsste in dem Fall das Maschinchen mit passenden Unterlagen auf nen Drehmaschinensupport stellen, Tupfer ins Futter spannen und die Lok mit den Supportspindeln an den Tupfer führen...
Grüße von Markus
Man muß im Leben für seine Erfahrungen bezahlen, wenn man Glück hat bekommt man manchmal Rabatt (Oskar Kokoschka)