meinen ersten Tag im Coronaurlaub habe ich dazu genutzt, mal in meiner "Grabbelkiste der unvollbrachten Projekte und sonstigen Kram" zu wühlen. Angeschoben durch den Beitrag #169 zur Märklin 3326, habe ich mir meine Lima 8030L mal vorgenommen um sie auf meiner Anlage im Oberleitungsbetrieb mit DC zu fahren. Das Vorbild zu dieser Lok hatte einen Einsatzzeitraum von Mitte der 1950er Jahre bis ins Jahr 2000 und wurde überwiegend im Güterzugdienst der NS eingesetzt. Auch hatte die Lok den Beinamen "Bussum", einen kleinen Örtchen mit ca.32000 Einwohnern in Nordholland.
Da ich für das Modell deutlich unter 20€ einst bezahlt hatte, sollte der Umbau auch eine "Low-Cost" Variante werden. Auch ein vollständiger Umbau auf AC kam nicht in betracht, da ich ja meine Oberleitung im DC-Betrieb fahren kann.
Also erstes mussten andere Panthographen auf die Lok, da die einfachen von Lima nur sehr schwer zur Stromabnahme hergerichtet werden können. Die komplette untere Hälfte ist aus Kunststoff gefertigt.
Also habe ich zwei Märklin 7218 genommen und ihr Trägergestell mit mattschwarz so angestrichen, dass sie den vorherigen Lima-Panthographen ähnlich sehen. Die kleinen Arretierungsnasen auf dem Dach, die bei den Lima-Panthographen ein verrutschen verhindern sollen, habe ich vor der Montage der neuen Pantho´s mit einem Skalpell entfernt und mit dem Dremel plan geschliffen.
Nun zur Elektrik; ich habe auch bei diesem Umbau darauf gesetzt, dass ich viele Massekontakte an den Rädern zur Verfügung habe. Neben der Stromabnahme am Motordrehgestell ist auch die Stromabnahme am unmotorisierten Drehgestell mit eingebunden worden, was sich sehr positiv beim überfahren von Weichenstraßen bemerkbar macht. Lima hat meist eine Halteklammer für den Drehgestellzapfen, auf der Kabel zum Motor und die Lichtverteilung aufgelötet wurden. Diese habe ich abgelötet und auf eine kleine Lötschiene seperat angebracht. Hier kommt auch das Kabel vom Oberleitungsbetrieb mit drauf.
Die Panthographen haben von der Gehäuseinnenseite jeweils eine Lötfahne bekommen, an denen dann Kabel zur Stromweitergabe angebracht wurden. Eine sehr einfache und sichere Methode. Löten sollte man jedoch immer nur im ausgebauten Zustand. Das Gehäuse wird es einen danken
So, eigentlich schon fertig. Der Lok fehlen noch zwei Puffer, deren Ersatz allerdings schon im Anflug sind. Hier das kleine Video von der wirklich schön laufenden Maschine.
Vielleicht baue ich sie ja doch noch irgendwann weiter um, aber im Moment soll sie mir so reichen. Neben dem Spaß hat die Lok auch nicht viel gekostet. Die beiden Panthos waren noch in meinem Ersatzteilfundus und sind somit das wohl teuerste an dem Umbau.
Gruss Norbert
Wer seine Gedanken nicht auf Eis zu legen versteht, der soll sich nicht in die Hitze des Streits begeben..
einen Waschzettel zu der Lok habe ich nicht und ich vermute auch mal das der nicht viel hergibt.
Was das öffnen anbelangt; du solltest zunächts etwas sehr dünnes zwischen dem Fahrwerk und dem Gehäuse schieben. Ich habe am Anfang auch das Fahrwerk mit abgespreizt und dachte ich bekomme die Lok nie auf. Das passiert sehr schnell, weil das Gehäuse schön Plan an dem Fahrwerk anliegt und man einen Spalt nicht wirklich sieht. Eine Methode ist es dann in den schmalen Spalt Zahnstocher zu schieben bis ein ausreichender Abstand vorhanden ist über die Rastnasen hinweg zukommen. Nur Mut, dass Gehäuse ist recht dickwandig.
Gruss Norbert
Wer seine Gedanken nicht auf Eis zu legen versteht, der soll sich nicht in die Hitze des Streits begeben..
wie wird die 1300 eigentlich auf Ober- bzw. Unterleiterbetrieb umgestellt? Bei meiner sind die Pantos via Kabel an den Motor angelötet. Ich kann das Kabel natürlich ablöten, wenn ich auf Zweileiter-Schienenbetrieb umstellen möchte. Aber das Öffnen der Lok war nicht so einfach (danke fürs Mutmachen!).
Gruß
Frank
Angefügte Bilder:
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wenn ich deine Bilder richtig deute, ist die Lok permanent auf Oberleitungsbetrieb verkabelt. Einen Wahlschalter hat die eigentlich nicht. Am besten probierst du des mit der "Kabeldranhaltemethode" einfach mal aus. Immer nur kurz und wenn es einen Kurzschluss gibt, geht bei dieser einfachen Konstruktion schon nichts kaputt.
Vielleicht noch zum späteren Zusammenbau; halte auch da das Gehäuse abgespreizt und presse es nicht mit gewalt über die Rastnocken. Diese brechen irgendwann ab und das Gehäuse sitzt dann nicht mehr in der richtigen Position. Das kann man dann zwar immer noch fixieren, ist aber ja nicht im Sinne des Erfinders.
Gruss Norbert
Wer seine Gedanken nicht auf Eis zu legen versteht, der soll sich nicht in die Hitze des Streits begeben..
Dank Norbert, das mit dem Kabeldranhalten habe ich natürlich gemacht. Die Lok läuft ja - nur eben mit Oberleitung. Das ist nicht weiter schlimm, denn mit Trix Express kann man ja auch eine Lok mit rechter Außenschiene + Oberleitung, eine zweite lok mit linker Außenschiene und Mittelleiter und eine dritte mit Oberleitung und Mittelleiter fahren. Außerdem kann man der Lok einen Mittelschleifer einbauen und die Stromverbindung darauf legen. Ich hatte nur einen Umstellschalter gesucht und keinen gefunden.
Auf meinen Trix Express (Papp-) Schienen läuft auch LIMA und Fleischmann und HAMO zusammen mit Trix Express ohne weiteres, weil ich meine Weichen angepaßt habe.