Diese E40 in International-Ausführung fand für ca. 30 ERUR zu mir - ein wohlfeiler Preis, wie ich finde, vielleicht der Karnevalszeit geschuldet
Der Zustand ist leicht bespielt, keine Abbrüche, die Panthographen sind in Ordnung.
Beschreibung war "für Oberleitung, keine Möglichkeit zu testen"... schon klar. Macht auch keinen Mucks.
Blick nach unten: oha. Gehört das so? Pertinaxplatte vielleicht, aber Klebeband?
Befund: die Achsen sind beidseitig isoliert, die Masse liegt am Chassis, aber nur noch die "Plus-Räder" sind angeschlossen - d.h. auch mit Oberleitung wird das nix, weil der Rückleiter fehlt. Die im Bild oberen Räder haben keinen Anschluß zum Chassis...
Fragen:
Gehören an die andere Seite im Original auch Schleifer hin? Oder sind es bloß hier speziell verbastelte Radsätze mit doppelter statt einseitiger Isolierung?
Was für ein Baujahr könnte die Lok sein? In meinen sehr unvollständigen Katalogen sehe ich erst ab 69 Cellonscheiben (bizarr, daß hier das Maschinenraumfenster durchsichtig ist, der Lokführer aber vor einer schwarzen Plastikwand sitzt...)
Selten dürfte sie ja auch in der International-Ausführung nicht sein. Umbau ist keine Kulturzerstörung, oder?
Und warum um alles malt TRIX den im Original grünen Handlauf unter den Fenstern weiß an (und die Unterkante des Lokrahmens, aber nicht die Schwenkpufferbohle), aber legt die Lüfter nicht grau aus? Erinnert mich irgendwie an die frühen Primex-E41.
Wenn die Lok nichts besonderes darstellt, würde ich einfach einen Schleifer druntersetzen, einen einfachen Decoder einlöten, alle Räder an Masse anschließen, die Farbabplatzer austupfen, den Handlauf einfärben, und die Lüfter eisengrau oder beigegrau auslegen. Wer Einwände hat, widerspreche jetzt!
P.S.: mögliche Alternative: ich habe noch eine TE-V100.1. Passen von der Räder und Schleifer zur E40? Deann würde ich da vielleicht tauschen und hätte eine TE-E40 zur TE-V200 (dann könnten die beiden sich mit ihren klappenden Pufferbohlen unterhalten) und eine V100.1 zur V100.2 von Märklin.
die E40 gibt es seit 1959 von Trix Express, die Internationalausführung hatte auch keine Radschleifer, sondern die damals bei Trix üblichen Schienenschleifer. Das heisst, am Fahrgestell wurde eh schon rumgebastelt, also bastel ruhig weiter, das Gehäuse lass aber bitte so, das gehört bei der Trix E40 einfach so! Wirklich vorbildlich ist sie ja eh nicht und sie gehört eigentlich sogar zu den selteneren Maschinen, denn wer wollte dammals schon eine E40, wenn er auch eine E10 oder gar eine E50 haben konnte! Ich hätte damals auch lieber eine E10 gehabt, hab aber eine E40 bekommen ... ich halt sie aber trotzdem in Ehren
schau mal hier sind Fotos von den Drehgestellen: Trix E40
Die E40 gefällt mir trotz der weißen Streifen ganz gut. Ein sehr markantes Merkmal bei den Loks (E10, E40 und E50) von Trix. Bei Bedarf kann ich meine E10 (International) von unten knippsen.
#4 von
Volker Stuckenholz
(
gelöscht
)
, 13.03.2011 09:18
Guten Morgen,
der Verkäufer schrieb ja im ebay-Angebot "für Oberleitung".
Das würde ich jetzt so interpretieren, dass NUR ein Oberleitungsbetrieb möglich ist, weil irgend ein bastlerisch-begabter Vorbesitzer dies so gemacht hat. Warum auch immer?
Jedenfalls ist ohne zusätzlichen Aufwand eine Stromabnahme von den "oberen" Rädern wohl nicht möglich, wegen der beidseitig isolierten Räder und der fehlenden Radschleifer.
Der Umbau für Märklin lohnt sich meines Erachtens durchaus. Ich persönlich würde aber auf das Einfärben der Leiste unter den Stirnfenstern verzichten, das ist jedoch Geschmackssache.
Von der Verwendung eines "Billigdecoders" rate ich allerdings dringend ab. Da spart man maximal 10 Euro und ärgert sich im Ausgleich jahrelang über die schlechten Fahreigenschaften.
Du schriebst: "Wenn die Lok nichts besonderes darstellt, würde ich einfach einen Schleifer druntersetzen, einen einfachen Decoder einlöten, alle Räder an Masse anschließen, die Farbabplatzer austupfen, den Handlauf einfärben, und die Lüfter eisengrau oder beigegrau auslegen. Wer Einwände hat, widerspreche jetzt!"
Das ist wohl die einzige wirtschaftliche Lösung.
Bei dieser Lok, die von 1959 bis 1971 angeboten wurde, sind die Drehgestelle noch nicht geschraubt, sondern verlascht. Diese Laschen lassen sich "einmal" aufbiegen und später wieder zubiegen. Bei weiteren Versuchen brechen sie schnell ab.
Offensichtlich hat ein Vorbesitzer die alten Schleiferplatten (mit löffelförmigen Schienenschleifern (die siehst Du in einem Bild in dem von Ralph verlinkten Ebay-Angebot) durch (einseitige, es waren vermutlich ursprünglich beidseitige) Radschleifer dadurch ersetzt, indem er eine neue, gekürzte Platine auf die alte (wahrscheinlich mit dem sichtbaren Klebebandstreifen) geklebt hat. Die Laschen sind demnach noch nicht aufgebogen worden.
Was die Radsätze anbetrifft, benötigst Du die mittleren, unisolierten Radsätze auf diesem Bild:
Eingebaut sind im Moment die Radsätze ganz links bzw. ganz rechts. Auch Schleifer für das Märklin-System gab es mal:
Der Radscheifer unten links wäre der richtige. Die beiden Bilder stammen aus diesem Thread, den Du Dir auch mal durchlesen solltest:
Und nun das Problem. Wie im verlinkten Thread schon beschrieben, sind die benötigten Teile nicht mehr lieferbar. Während die Radsätze (14 mm) passen würden, benötigt der kurze Ski-Schleifer (je einen für jedes Drehgestell) aber unbedingt die Schraubbefestigungsmöglichkeit der Trix-Nachfolgemodelle. An den Laschen Deines Modells lassen sie sich nicht anbringen. (Es sei denn, Du machst da "Schlitze" für die Laschen.)
Wie schon erwähnt, mußt Du Laschen aufbiegen, zum Radsatzwechsel auch die, welche die Pufferbohlen halten. Diese Laschen sind später sehr schwierig wieder so fest zu bekommen, daß die Pufferbohlen nicht herunterhängen. Herunterhängende Pufferbohlen verursachen zu niedrig angeordnete Kupplungen, die nicht mit anderen Fahrzeugen kuppeln.
Zusammenfassend kann ich Dir nur zu dem von Dir angedachten Einfach-Umbau für das Märklin-System raten. Du wirst sowieso improvisieren müssen. Also: vorhandene Radsätze weiter nutzen und auf das Märklin – Radsatzinnenmaß zusammendrücken. Die vorhandenen Schleiferplatten mit weiteren Kontaktfedern so umbauen, daß sie auch von der anderen Seite Strom aufnehmen. Wenn Du neue Schleiferplatten mit Stromabnahme von allen Radscheiben einbauen möchtest, bewegst Du Dich beim Kauf neuer Schleiferplatten schon in der Preisregion, was Du für die ganze Lok bezahlt hast. – Und dann muß Du unter das Laufdrehgestell einen Märklin-Schleifer auf die Schleiferplatte befestigen. Und einen Dekoder einbauen.
Vielen Dank für Eure ausführlichen Antworten mit den Fotos.
Besonders wertvoll ist für mich der Hinweis auf die nur ein- bis zweimalig zu öffnenden Drehgestelle - insofern wird es darauf hinauslaufen, wenn es geht, die Finger davon zu lassen. Der Ansatz, die Räder zusammenzudrücken und einen Märklin-Schleifer drunterzusetzen wird wohl umgesetzt, sobald Zeit ist. Die anderen Räder werden über Kupferdrähte, die irgendwie da hin reichen, auch zur Stromabnehme überredet.
@ Volker: das mit der Oberleitung habe ich mir genauso gedacht wie Du - bloß daß die Lok so verkabelt ist, daß die kontaktierten Räder und die Pantographen gemeinsam am Hinleiter hängen und am Rückleiter gar nichts - so taugt sie bloß als Erdungsfahrzeug für Oberleitungsbauarbeiten
siehst Du rechts neben dem linken Pantografen einen Stecker, den man in eines der drei Löcher stecken kann. Im Moment steckt der Stecker in dem im Bild hinterern Loch. Möglicherweise steckt der Stecker nur im falschen Loch. Stecke den Stecker doch einmal in das mittlere Loch und probiere mal, ob dann die Lok läuft. Beim im Bild vorderen Loch sind die Pantografen funktionslos.
das war's vielen Dank! Das mit dem umsteckbaren Isolatorstecker war mir zwar bekannt - aber hier bin ich völlig drauf reingefallen. An den Steckmöglichkeiten ist nur eine mit Kabel versehen (die, in der der Stecker steckte...) und wüst gelötet sieht das auch aus. Also dachte ich, ich bräuchte gar keine andere Position probieren. Weit gefehlt - die mittlere ist ja nicht isoliert und hat damit per se Kontakt zum Gehäuse, zum Chassis und zum Rückleiter vom Motor... Was mir strenggenommen egal sein kann, da die Lok eh erstens mit Unterleitung laufen soll und zweitens von der Mitte her, aber schön zu wissen. Da der Verkäufer selbst nicht um den Stecker wußte, wird der Vorbesitzer sich wohl was dabei gedacht haben, den Stecker umzustöpseln. Wegfahrsperre quasi. Oder die Lok aufs Abstellgleis gestellt und bei Bedarf durch Aufstellen des Panthographen Strom für eine andere Lok auf die Oberleitung durchschalten...