Hallo, weiter geht es mit den Versuchen zum Fahrzeugselbstbau.
Eines meiner Wunschmodelle war der Heinz Ketchup Wagen von Märklin, aber als Bing Modell in Spur 0.
Zuerst die US Kupplungen, 1,2 mm Blech. Geschnitten, gefeilt, einen Schlitz durchgeschlagen und gekantet.
Dann das Fahrwerk, 0,4 mm Blech aus einem Kanister.
Am Fahrwerk sind zur Stabilisierung mehrere eingepresste Sicken, dafür habe ich neue Backen für eine Kerbzange gebaut.
Mit Hilfe von Fotos aus dem Internet habe ich dann ein Layout mit Paint gezeichnet. Das Design stammt vom Märklin Spur 1 Wagen, das Spur 0 Design gefällt mir nicht so gut. Interessanterweise hat Märklin sich nur zum Teil an das Orginal Design von der Firma Heinz gehalten. Bei meinen Recherchen habe ich keinen Nachweis für den Schriftzug "Tomato Ketchup" in Schreibschrift gefunden.
Das Layout ist in 3000x2000 Pixel gezeichnet und wurde dann auf ein Blechschild in 20x30 cm gedruckt.
Da diese Blechschilder aus 0,4 mm Stahlblech sind und sich nur sehr schwer bearbeiten lassen hatte ich das Gleiche noch mal auf eine Weissblechdose drucken lassen. Das Ergebnis war allerdings Schrott, da die Internet Druckereien direkt ohne Grundierung auf die Dosen drucken und die Farben dadurch viel zu blass sind.
Das Gehäuse, geschnitten, gekantet und verlascht. Die Türscharniere und die Türgriffe sind aus 1,2 mm Messingdraht. Die Führung für den Türgriff ist eine 2,5 mm Poppniete, leicht eingepresst und abgetrennt. In die Niete kam dann noch ein Messingrohr 1,8 / 1,4 mm.
Jetzt nur noch ein Dach, auch aus 0,4 mm Blech
Und fertig, nur die Drehgestelle und die Räder sind noch orginal.
Der Wagen macht sich wirklich gut bei seinen Verwandten.
Arne, Botho hat Recht. Wie sieht es mit einer Serie aus ? Beispielsweise Brauereiwaggons. Alte Unterlagen von Brauerei-Werbung habe ich. Denn es ist so: Brauerei-Waggons gehen immer gut.
Einige alte Werbung mit Brauereiwaggons habe ich hier vorgestellt:
Und eine Frage zu der Herstellung der Sicken: Die Klemmbacken, die du dir selbst hergestellt hast, sind die aus Holz? Mit einem Draht dazwischen ? Oder wie geht das ? Egal wie, das war eine gute Idee. Aber erklär mal, wie du das gemacht hast.
Hallo Botho und Udo, über eine Kleinserie habe ich auch schon nachgedacht. Aber da der Wagen für mich noch nicht perfekt ist, wird erstmal noch ein bisschen weitergetestet. Ich habe jetzt Kontakt zu einer anderen Druckerei, welche mir das Layout auf grundiertes Weissblech drucken können. Für die Drehgestelle fehlt mir auch noch eine passende Idee zum Bau einer Prägeform.
Die Backen für die Kerbzange sind aus Aluminium, durchbohrt in 2 mm und dann Stahldraht 1,5 mm eingeklebt. Das geht bei dem 0,4 mm Weissblech sehr gut.
Arne - Drehgestelle selbst machen? Eher nicht, ist sicher unrentabel -gibts in der Bucht doch genug, egal ob Märklin oder Bing. Schönen Abend -den habe ich, wenn der OFC die Gladbacher heimschickt... Botho
Wahnsinnstat von Dir! Ich bin schwer beeindruckt. Wenn Du z.B. direkt auf Weißblechtafeln 0,3 mm drucken lassen möchtest gibt es auch eine Lösung. Die Firma Durst aus Italien stellt so genannte Flachblettdrucker her, die Rho Serie. Diese Drucker können Plattenmaterial bis 2000 mm x 6000 mm und mehr bedrucken, kleiner natürlich auch. Der Trick ist, dass diese Drucker neben den normalen Druck-Prozessfarben auch Weiß drucken. Dh. es wird erst Weiß vorgedruckt, dann das eigentliche Motiv. Auch Gold ist möglich, kostet aber viel Aufpreis, da das System aufwendig gereinigt werden muss. Durst Rho 600
Ich kenne ich Deiner Nähe zwei Firmen die über einen solchen Drucker verfügen:
Das Stichwort dazu lautet UV-Direktdruck. Über Preise kann ich Dir jetzt nichts sagen, aber ich denke dadurch, dass man größere Bleche bedrucken kann, rechnet es sich auch bei einem etwas höheren Preis als die Internet-Druckereien.
Ich habe dazu schon mal recherchiert. Damals fand ich die Preise nicht im Bereicht des Machbaren. Aber das kann sich auch geändert haben. Letztlich geht es doch eher darum dass man jemanden findet, der sich das passende Material hinlegt und sich mit den Kleinserien befaßt.
ich schaue mir dein Meisterwerk immer wieder an. Und erneut habe ich eine Frage: Die Längsseiten sind oben, da, wo das Dach einrastet, gewölbt. Hast du das auch mit deiner Kerbzange und einener größeren runden Einlage gemacht?
Hallo Udo, nein, das funktionierte nicht mit einer Kerbzange, das Stahlblech ist dafür zu hart. Die Kante wurde erst per Kantbank nach aussen gebogen und dann über eine Fahrradspeiche und viel Muskelkraft zurückgebogen. Ich benutze dafür ein breite Flachzange die innen glatt ohne Riffelung ist. Und bei diesen Arbeitsschritten benutze ich immer Kreppband, dabei geht am wenigsten kaputt.
danke für die Information. Die Herstellung einer längeren Sicke mit Hilfe der Abkantbank habe ich auch schon mal gemacht. Erst in die eine Richtung biegen und dann zurück - dann gibt es da an der Biegestelle eine Sicke. So, wie du das beschreibst, ist das auch interessant. Und im Hinblick auf das schon bedruckte Blech ist die Verwendung von Abdeckband eine sichere Sache.
Bernd, ich wohne in Mönchengladbach. Manchmal könnte ich schon besondere Werkzeuge gebrauchen. Aber immer nur Kleinkram, weil der Platz fehlt (wegen der Eisenbahn)
Das Biegen der Sicke mit Hilfe einer Quetschzange mit austauschbaren Einsätzen kommt demnächst dran, erst einmal mit Versuchen. Ich habe mir nämlich eine solche bei eBay bei igor.6761 für unter 20 Euro gekauft - und sie sieht vielversprechend aus.
Ich werde mir Einsätze aus Alublöckchen bauen und auch so etwas mit Hartholz versuchen, da man diese Einsätze sehr schön in einen Schlitz stecken kann. Dann könnte man auch koplizierte Metalleinsätze in dieses vorher ausgefräste Holz einkleben. Mal sehen.