PIKO - E 69
Das Vorbild
1929 war man bei der Lokalbahn München AG (LAG) mit dem störanfälligen Notkauf LAG 4 "Johanna" derart unzufrieden, dass man sich entschloss bei Maffei und SSW eine neue Lok zu bestellen, welche nun auch wieder den traditionellen Mittelführerstand besitzen sollte. Nach der am 1. April 1930 erfolgten Lieferung der LAG 5, konnte endlich die ungeliebte LAG 4, welche eigentlich eine halbe Versuchslokomotive aus dem Hause Siemens ist, abgestellt werden (die Abstellung währte allerdings nicht sonderlich lange, denn bereits zu den Passionsfestspielen 1934 wurde sie als kompletter Neuauf- und Umbau wieder eingesetzt). Die neue Nr. 5, welche auf den Namen "Adolfine" getauft wurde. bestach neben dem Novum als eine der ersten E-loks überhaupt bereits werksseitig mit einer Sifa ausgerüstet zu sein, vor allem durch deutlich stärkere Tatzlagermotoren, welche ihr zu ca. 75 % mehr Leistung, sowie einer ca. 25 % höheren Zugkraft verhalfen. Als wuchtigste, schwerste und stärkste Lok der LAG wurde sie, zur allgemeinen Zufriedenheit, hauptsächlich im Güterverkehr eingesetzt. Nach der Verstaatlichung der LAG am 1. August 1938 kam auch die Nr. 5 zur DRG, welche sie als E 69 05 einreihte. Auch während des Krieges blieb sie auf ihrer Stammstrecke, wo sie z.T. bisher nie dagewesene Spitzenleistungen erbrachte. Nach Kriegsende kam sie, wie ihre Schwesterloks, alsbald zur DB, welche sie bereits 1953 von 5,5 kV 16 Hz auf die üblichen 15 kV 16 2/3 Hz umrüstete. Um die Zeit bis zur Umrüstung der Strecke im Jahr 1954 zu überbrücken erfolgte ein Einsatz als Rangierlok in Garmisch. Als sie im Herbst 1959 zur Untersuchung ins AW Freimann musste nutzte dies die DB, um ihr den, dem neuen Farbschema entsprechenden roten Anstrich zu verpassen. Als letze Neuerung erfolgte 1971 der Einbau einer Indusi. Nachdem ab dem Sommer 1978 zusätzlich eine BR 141 eingesetzt wurde begann der Stern der nunmehr in 169 002 - 005 umgezeichneten Maschinen schnell zu sinken. Als 1981 die Streckengeschwindigkeit auf 60 km/h erhöht wurde, läutet dies das endgültige Ende für die höchstens 50 km/h schnellen Loks ein. Am 24. September 1981 erfolgte mit dem Fristablauf die Ausmusterung der 005. Ihre verblieben Schwesterlokomotiven folgten ihr bis zum 29. Juli 1982. Die 565 kW starke 005 wurde 1982 von der DB an den Bayerischen Localbahnverein verkauft, welcher sie erhielt und seit 2002 als betriebsfähige Museumslok einsetzt.
(frei nach Das große Loktypenbuch und Lokmagazin)
Das Modell
Nach der Übernahme der LAG 5 Produktion von der Herr KG durch den VEB PIKO wurde als erstes der Antrieb mittels Ehlckemotor durch den theoretisch guten, aber praktisch weniger tauglischen Antrieb der zeitgleich erschienen NOHAB ersetzt. 1964 erschien die Neukonstruktion der E 69 als vorbildgerechtes Modell mit einer hervorragenden Detaillierung. Der Antrieb erfolgte nun mittels Getriebemotor, welcher der Lok eine angemessene Zugkraft, sowie einen beachtlichen Auslauf verleiht. Das Dreilichtspitzensignal ist zugunsten der besseren Detaillierung, sowie eines größeren Zusatzgewichtes nur immitiert. Das Modell erschien als grüne DRG- und als rote DB-variante, wobei bei der DRG-version trotzdem das dritte Spitzenlicht vorhanden ist. Während seiner langen Produktionszeit musste auch dieses Modell neben einigen technischen Detailänderungen wesentliche optische über sich ergehen lassen. Die wohl deutlichste erfolgte 1968 mit dem Wegfall der Griffstangen auf den Vorbauten, sowie der Verwendung des neuen Stromabnehmers. Desweiteren wurde im Laufe der Zeit die Form überarbeitet, wodurch die Detailschärfe etwas litt und der Knick im Vorbau stärker wurde. Neben den vorbildlichen E 69 gab es sie auch noch als Juniorlok, allerdings entfielen die Zurüstteile Bahnräumer, Leitern und Lampen(z.T. wurden auch vereinfachte verbaut). Außerdem wurde die LAG 5 weiterhin weitesgehend unverändert in verschiedenen Farben als E- und Diesellok angeboten.
(die Leitern sind jeweils nicht montiert)
MfG Martin