PIKO - E 63

Das Vorbild

Ab den 1920er Jahre schritt die Elektrifizierung der deutschen Hauptstrecken sehr zügig voran, wodurch auf den Bahnhöfen die Möglichkeit bestand die unwirtschaftlichen dampfbetriebenen Rangierlokomotiven durch effizientere elektrische zu ersetzten, welche noch dazu wesentlich mehr Komfort für die Personale boten. Nach Leipzig (1921) und München (1925) erfolgte 1933 mit Stuttgart die Elektrifizierung des dritten großen Kopfbahnhofes. Nach den guten Erfahrungen, die man in München mit der E 60 gemacht hatte sollte auch in Stuttgart elektrisch rangiert werden, was logischerweise eine Neubeschaffung von elektrischen Rangierlokomotiven bedeutete. Da die E 60 allerdings inzwischen veraltet war (inbesondere das Verhältnis Gewicht zur Leistung), sammelte man Entwürfe für einen neuen Typ. War anfangs eine C-gekupplte Variante mit Antrieb der ersten und dritten Achse über Tatzlagermotoren und der zweiten Achse mittels Kuppelstange vorgesehen entschied man sich letztendlich für eine Ausführung mit einem Motor und einem Antrieb über Blindwelle auf die drei gekuppelten Achsen. Also vom Prinzip her eine E 60 ohne Laufachse. Obwohl eigentlich kein großer Erprobungsbedarf erkennbar war entschied man sich dennoch dafür, zwei verschiedene Vorserienvarianten zu bestellen. Während die von AEG gelieferten Maschinen E 63 01 bis 04 den Motor der E 04 und E 18 erhielten verbaute BBC, in den von ihnen gelieferten Lokomotiven der E 63 05 bis 07, den Motor der E 16.1. Trotz guter Erfahrungen mit den Maschinen verzichtete man allerdings auf eine weitere Beschaffung, vermutlich war auch hier die schnelle Verbreitung der Kö II ausschlaggebend, welche im Gegensatz zur E 63 eine wesentlich geringere Achslast aufwies und vorallem keine teure Oberleitung benötigte und dadurch wesentlich freizügiger einsetzbar war. In Verbindung mit der Elektrifizierung der Strecke Nürnberg - Leipzig - Berlin war allerdings nochmals die Beschaffung einer größer Anzahl der E 63 vorgesehen, da dieses Projekt allerdings kriegsbedingt auf Eis gelegt wurde kam es nur noch zur Auslieferung der von AEG gebauten E 63 08. Bei Kriegsende befanden sich sechs Maschinen in den Westzonen, sowie die E 63 04 und 08 in dem nun wieder eigenständigem Österreich, diese wurden allerdings gegen ehemalige österreichische Lokomotiven zurückgetauscht. Trotz zum Teil erheblicher Beschädigungen wurden alle Maschinen wieder aufgearbeitet und kamen später vollzählig zur DB. Anfang der 60er Jahre wurden sogar alle nochmals modernisiert, so erhielten sie z.B. Rangierübergänge über den Pufferbohlen. 1979 wurde mit der 163 002 die letzte der 725 kW (AEG) / 710 kW (BBC) starken und 45 km/h (AEG) / 50 km/h (BBC) schnellen Maschinen ausgemustert. Das Antriebskonzept (Blindwelle und drei gekuppelte Radsätze), sowie der Mittelführerstand wurden allerdings beibehalten und kamen bei der V 60 (DB) erneut zur Anwendung.
(frei nach Album der DRG-lokomotiven)

Das Modell

1955 brachte PIKO das, für damalige Verhältnisse, sehr gut gestaltete Modell der E 63 2201 heraus. Vorbild hierfür standen die AEG Maschinen, die unvorbildliche Nummer 2201 ist der Artikelnummer ME 2201 geschuldet. Angetrieben wird das Modell von einem der typischen PIKO-getriebemotoren, in diesem Fall mit außen liegendem Getriebe. Der Antrieb erfolgt auf alle drei Achsen, sowie auf die Blindwelle. Die Lok ist mit einem fahrtrichtungsunabhängig leuchtendem Zweilichtspitzensignal an jeder Stirnseite ausgestattet, das dritte Spitzenlicht ist jeweils nur weiß angedeutet. Den nötigen Strom für Antrieb und Beleuchtung bezieht sie von der ersten und dritten Achse, allerdings ist auch ein vorbildlicher Oberleitungsbetrieb möglich. Für ein besseres Rangieren war das Modell auch mit einer Automatikkupplung zu haben. Neben der grünen Standardausführung gab es wahrscheinlich auch noch eine, (wenn ja) heute sehr seltene, rotbraune Variante. Leider war dieses schöne Modell bereits 1961 schon wieder aus den Katalogen verschwunden.






MfG Martin

Link_____________________________________Inhalt

PIKO E63 ...Lok vom Lehrling?_________________unverputztes Gehäuse, Einbau Stromabnehmer
Piko E63 sucht Anschluß_________________ ____selbstlackierte braune Variante
Reperatur E 63 Tender Br 50 Zahnrad 40 Zähne___Fertigung Ersatzzahnrad

MfG Martin

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