PIKO - VT 33 (VT 137) Bakelit
Das Vorbild
Anfang der 30er Jahre steckten die Dieseltriebwagen zwar nicht mehr in den Kinderschuhen, aber man war noch am Suchen nach dem idealen Konzept. Dadurch entstanden zu dieser Zeit eine Vielzahl an Typen, mit mechanischer, hydraulischer oder elektrischer Kraftübertragung, verschiedenen Motorenkonzepten und deren Einbau, sowie unterschiedlichen Formen, besonders zur Reduzierung des Luftwiderstands und der damit verbundenen Kraftstofferaparnis. Ein bedeutender Fortschritt jener Zeit war der Übergang zum Leichtbau, was eine enorme Gewichts- und Materialersparnis brachte. So wog z.B. ein VT 872 mit entsprechendem Beiwagen stolze 90 t, wogegen es der VT 137 028 und Steuerwagen nur noch auf 61 t brachte. Dadurch bedingt konnte bei gleicher Motorleistung eine wesentlich zügigere Fahrweise ermöglicht werden.
Der für das Piko-modell Pate stehende VT 137 112 enstammt den 1935 gelieferten Fahrzeugen VT 137 111 - 120 der Gattung BC4ivT-33, welche den bereits vorher gelieferten Nummern 055 - 057 entsprechen und ihren Ursprung ebenfalls im VT 137 025 - 027 haben. Markantester Unterschied zu den Nummern 025 - 027 war der Einbau von Fentern in den Maschinenraumseitenwänden anstatt der Lüftungsschlitze. Erreicht werden konnte dies, indem die Kühlanlage nun Unterflur verbaut wurde. Beibehalten wurde hingegen die typische Formgebung, welche sich bei allen Triebwagen jener Zeit mehr oder weniger stark durchsetzte. Erfolgte bei Kriegsbeginn noch die Z-stellung aller VT 137 111 - 120, wurden die Nummern 111 - 114 ab Ende 41 nach und nach wieder in Dienst gestellt, allerdings für das OKH. Ab dem 29. 07. 1942 wurde die Nummer 112 für den Reichsmarschall (H. Göring) eingesetzt. Nach dem Krieg kamen die Nummern 113 - 120 zur DB, welche 1957 , mit dem nunmehr als VT 51 102 geführten VT 137 114, den Letzten ausmusterte. Der VT 137 112 kam zur DR, welche den 221 kW starken und 90 km/h schnellen Triebwagen noch bis 1968 einsetzte. Einzig VT 137 111 wurde im Krieg zerstört.
(frei nach Album der DRG-Lokomotiven)
Das Modell
Noch in Chemnitz entwickelt (und die allerersten wahrscheinlich auch produziert) wurde das Modell 1952 schon als PIKO vorgestellt und erregte großes Aufsehen. Denn wie bei der mit vorgestellten BR 55 und E 44 war das Gehäuse vollständig aus Bakelit gefertigt und für damalige Verhältnisse hervorragend detailliert. Die allerersten besaßen noch vorbildliche Räder, Achsblenden aus Guss, sowie einen Mittelmotor. Dieser Luxus wich allerdings sehr schnell dem bekannten Antrieb der E 44 / E 46 mit den viel zu großen Rädern, sowie den Plasteblenden. Ab 1954 erfolgte auch die Umstellung des Allstrommotors auf einen Permamentmagnetmotor. Von nun an war das Modell nur noch als Gleichstromvariante erhältlich. Auch optisch gab es einige Veränderungen, so fiel mit der Überarbeitung des Gehäuses Ende der 50er Jahre die Gattungsbezeichnung "0401 Halle" (diese war der Artikelnummer ME 0401 geschuldet), die Klassenbezeichnung, sowie die Raucherschilder weg. Dafür bekam der Wagen nun Trittbretter und Türen an den Stirnseiten, eine Beschriftung des Rahmens (inklusive einer korrekten BR-bezeichnung als 137 112), eine korrekte DR-anschrift, sowie eine Umkehr des Zuglaufes, welcher nun nicht mehr "Sonneberg - Leipzig", sondern "Leipzig - Sonneberg" war. Desweiteren änderten sich die Prägungen im Dach und auf dem Wagenboden. Erhältlich waren die Wagen in blau / elfenbein, rot / elfenbein und silber mit grünem Zierstreifen am Dach, wobei die Farbtöne teilweise schwanken. Die seltensten Farbvarianten sind grün / elfenbein, silber / elfenbein, sowie die SNCF-ausführung. Der Rotton der neuen Ausführung ist prinzipell heller. Die Triebwagen waren jeweils einzeln oder mit Beiwagen erhältlich. Dieser ist allerdings nur ein Triebwagen ohne Motor. Die Beleuchtung ist auf beiden Seiten nur durch Löcher angedeutet. Zum Schluss der Produktion war nochmals eine überarbeitete Version geplant, mit geänderter Fensteraufteilung, anderem Antriebskonzept und wieder vorbildlichen Rädern. Diese schaffte es aber ,wenn überhaupt, nur noch in geringer Stückzahl in den Handel.
(Achtung beim Kauf, von den seltenen Varianten kursieren zahlreiche Fälschungen)
MfG Martin