01.12.+ 02.12.2024 Tag der Modellbahn im Binnenschifffahrtsmuseum in Duisburg - Ruhrort

Piko N - nur ein Schattendasein?

#1 von halud62 , 27.01.2013 13:08

Wie schon zu DDR-Zeiten scheint die Piko N-Bahn auch hier nur ein Schattendasein zu führen. Nun denn, ich werde mal versuchen, dem Ganzen ein bißchen Schwung zu verpassen und euch so nach und nach meine Piko N-Kollektion vorzustellen. Zwar wurde in einem anderen Thread schon mal Stefan Troitzsch´s Sammler-Seite vorgestellt, aber die Resonanz hielt sich doch arg in Grenzen.
Zur Piko N-Bahn bin so um 1975 herum gekommen, als mein Vater eine Startpackung mit der 118er und drei Güterwagen nach Hause brachte. Die Fahrzeuge sahen zwar nicht so sehr toll aus, aber durch den kleinen Maßstab konnte ich endlich das und so bauen, wie ich es mir vorstellte. Ein paar allte Möbelplatten dienten als Grundplatte für die Anlage. Vom verfügbaren Taschengeld und dem Erlös einer Johannisbeer-Ernte konnten ein paar zusätzliche Gleise und zwei Weichenpaare erworben werden. Die Anlage wuchs in den folgenden Jahren immer weiter. Bis zur Wende hatte ich nahezu jedes Piko N-Modell (nicht jedoch alle Varianten) ergattert. Es fehlten lediglich die französisch und die belgische 55er, die beiden silbernen Loks, der DSB-Y-Wagen und die Fahrzeuge aus den Auslands-Startpackungen. Dass es letzteres beides gab wußte ich bis dato auch noch nicht.
Irgendwann fiel mir die unterschiedliche Beschriftung bei den Doppelstöckern (Epoche III und IV) auf. Ebenso hatte ich festgestellte, dass die blau / silberne 118 mal mit Glitzersteinchen als Lampen-Attrappen ausgerüstet waren, andere hatten dagegen nur weiße Farbkleckse an den Stellen. So begann ich mir meine Modelle genauer anzuschauen und entdeckte nach und nach weitere Varianten. Mit der Wende begann ich dann gezielt nach Varianten zu suchen. Als erstes fielen mir dabei die Weitstreckenwagen im Look der Niederländischen Staatsbahn auf. Ja, und so kam Stück für Stück zusammen. Nur wenige Sachen, wie z.B. die beiden fehlenden Auslands-55er, konnte ich bis heute nicht auftreiben. :-( Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Heute staune ich angesichts der stiefmütterlichen Haltung Pikos zu seiner N-Bahn (von dem Bramburium der Angfangszeit mal abgesehen), wie variantenreich doch das kleine Piko N-Sortiment ist. Deshalb meine ich Piko N ist durchaus sammelwürdig, zumal es ein abgeschlossenes Sammelgebiet darstellt. Die meisten Piko N-Artikel sind heute noch zu bekommen. Wirklich schwierig dürfte es nur bei den Auslands-55ern und den beiden "Silberlingen" werden.

Gruss Hannes


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RE: Piko N - nur ein Schattendasein?

#2 von halud62 , 27.01.2013 13:46

So, nach der etwas längeren Vorrede sollen nun auch die ersten Modelle gezeigt werden. Fangen wir mit dem an, womit auch Piko einst anfing - die V180 in rot / grau sowie der kurze O- und der G-Wagen:


Die rot graue V 180, hier jedoch schon in der 2. Variante mit Norm-Kupplung




die beiden O-Wagen mit einfacher Haken-Kupplung, allerdings bereits lackiert


und der Tonnendach-Wagen ebenfalls schon die Variante mit Norm-Kupplung.

Die Fahrzeuge wurde zuerst mit einer einfachen Hakenkupplung ausgestattet, waren unbeschriftet und (zumindest) die beiden O-Wagen waren unlackiert. Ob auch der G-Wagen anfangs unlackiert war, vermag ich gegenwärtig nicht zu sagen. Wäre zwar anzunehmen, aber bisher ist mir noch kein unlackierter G-Wagen von Piko N in die Hände gekommen. Das sind also die Urgesteine aus dem DDR-Piko N-Programm.

Sowohl der O- wie auch der G-Wagen blieben bis zum Ende 1989 im Sortiment, wurden aber bald mit der Norm-Kupplung ausgerüstet. Die Wagen wurden später alle lackiert und es gab dann auch beschriftete Modelle. Bei den beschrifteten O-Wagen lassen sich zwei Beschriftungs-Größen feststellen - anfangs klein, später wurde sie größer (und lesbarer). Es gab die Wagen dann auch einzeln zu kaufen. Vermutlich waren das die beschrifteten Modelle, während die unbeschrifteten nur noch in den Startpackungen enthalten waren. Jedenfalls waren alle von mir einzeln gekauften Wagen stets beschriftet.
Über die V180 / 118er werde ich das nächste Mal etwas schreiben. Allein von dieser Lok sind mir bisher 12 verschiedene Varianten bekannt!

Gruss Hannes


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RE: Piko N - nur ein Schattendasein?

#3 von martin67 , 27.01.2013 15:21

Hallo,

toller Ansatz! Kleiner Tip, damit Dein Projekt nicht zu unübersichtlich wird, Mach doch bitte für jede Baureihe / Wagengruppe einen neuen Thread à la "Sammlerleitfaden" auf. Und laß Dich nicht entmutigen, wenn zunächst mal wenig Feedback kommt. Das Interesse ist sicher bei vielen da, nur manchmal kann man einfach nichts sinnvolles dazu beitragen.

Schönen Gruß,

Martin


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RE: Piko N - nur ein Schattendasein?

#4 von UlfHaN , 27.01.2013 15:35

Hallo Hannes,

PIKO N habe ich auch einiges, so als Nebenthema. Ich werde mich beteiligen.
Ich halte Martins Vorschlag unbedingt für beachtenswert, denn PIKO hat einiges hergestellt, das einen eigenen Thread wert ist.
Nur einige Bsp.:
Doppelstockzüge, die aus jeder E-Lok-Form produzierte Variantenvielfalt, Russische Reisewaggons......

Grüße aus KA
Ulf


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RE: Piko N - nur ein Schattendasein?

#5 von halud62 , 27.01.2013 19:58

Hallo,

schön, dass doch schon ein wenig Resonanz eingegangen ist. *freu*
Martins Vorschlag finde ich auch gut, weiß nur (noch) nicht so recht, wie ich das hier umsetzen kann (und darf). Ich hatte deshalb so gedacht, dass ich mir jedesmal eine Baureihe bzw. Artikelgruppe vornehme. Der zweite Post ist so als Einstieg gedacht, eben weil diese 4 Fahrzeuge auch Pikos Einstieg in die N-Welt war.
Für die angekündigte Fortsetzung mit der V 180 / BR 118 werde ich nun einen neuen Thread eröffnen. Danach werde ich die CSD-Diesellok und die NOAB´s vornehmen - jeweils in einem eigenen Thread. Sollte dies seitens der Forum-Administration nicht gewünscht sein, bitte eine kurze Nachricht diesbezüglich.

Gruss Hannes


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RE: Piko N - nur ein Schattendasein?

#6 von martin67 , 27.01.2013 21:16

Hallo Hannes,

genau so, denke ich, bringt es was. Ich bin jetzt nicht so in der Materie drin, aber spontan würde ich es vielleicht folgendermaßen aufbauen:

- Diesellok V180/118
- Diesellok CSD
- E-Lok SNCF BB9200
- E-Lok CSD E699
- E-Lok Skoda SZD

- Personenwagen zweiachsig
- Personenwagen OsshD Typ "B"
- Weitstreckenwagen russischer Bauart

- Offene Güterwagen zweiachsig
- geschlossene Güterwagen zweiachsig
- und so weiter....

Letztendlich entscheidest Du die Einteilung. Aus unserer (Admin-) Sicht gibt es da keine Vorgaben oder Regeln. Als Vorgabe würde ich mir vorstellen, "was suche ich und wie finde ich es am leichtesten".

Viel Spaß beim Basteln...

Martin


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RE: Piko N - nur ein Schattendasein?

#7 von halud62 , 27.01.2013 21:55

Danke Martin,
ich werde die Sache wie folgt unterteilen (das Posting hier kann somit als eine Art Inhaltsverzeichnis angesehen werden):
Zunächst die Triebfahrzeuge
- die V 180 / BR 118
- CSD-Mittelführerstandslok T 449
- die NOAB´s
- BR 55
- BR 65
- französische E-Lok (4achsig)
- die 6achsigen E-Lok´s (die tschechischen S 699 sind letztlich "nur" Varianten der SZD-E-Loks)
- der Triebwagen

anschließend die Güterwagen
- der kurze 2achsige O-Wagen
- die längeren 2achsigen O-Wagen
- die 2achsigen G-Wagen
- 2achsige Kühlwagen
- Pwg 88 und Stückgutwagen Gwhu 02
- Drehschemelwagen
- 2achsige Kesselwagen
- Silowagen
- 4achsige O-Wagen
- 4achsige Eiskühlwagen
- 4achsige Kesselwagen
- 4achsiger Container- / Flachwagen

danach die Reisezugwagen
- Länderbahn-Typen
- kurze Donnerbüchse Bi 24
- die längeren Donnerbüchsen Bi 29, Ci 29 und BPostid
- Doppelstöcker
- Y-Wagen
- Weitstreckenwagen.

Ob es Sinn macht, die verschiedenen Teile des Piko N-Gleissystems hier noch vorzustellen, mögen die Leser entscheiden.
Ich werde, wenn die Fahrzeuge abgehandelt sind, auch mal das eine oder andere Zubehörteil aus DDR-N-Produktion vorstellen.

Soweit also der Fahrplan, wie ich mir das Ganze vorstelle.


Gruss Hannes


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RE: Piko N - nur ein Schattendasein?

#8 von Sammle-PIKO-N , 03.03.2017 15:19

Hallo,
wieso ist denn der gesammte DDR-Tread in diesem Forum nur für eingeloggte Mitglieder sichtbar? In allen anderen kann ich mich auch als Gast umsehen, nur hier nicht.
Schade eigentlich.
mfg Harald


 
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RE: Piko N - nur ein Schattendasein?

#9 von Igel , 08.03.2017 21:26

Der Ursprung, dass gerade der DDR-Bereich nur für angemeldete User sichtbar ist, liegt lange zurück und geht auf einen Privatkrieg einer bestimmten Person mit Heinz-Dieter zurück bzw. auf das massive Abgreifen von Infos zu dem Thema. Modellbahn und DDR ist doch ein sehr unübersichtliches und vorallem auch stiefmütterliches Thema und wird hier im Forum sehr ausführlich behandelt. Leider Gottes fehlen mittlerweile ein paar doch sehr wichtige Akteure die sehr hilfreich aber auch sehr streitlustig waren. Über das Ausscheiden derjenigen lasse ich mich nicht aus. Es könnte deswegen böses Blut geben


Mit freundlichen Grüssen
Philipp



LIMA ist wie Kleinbahn, man kann es nur hassen oder lieben.


 
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RE: Piko N - nur ein Schattendasein?

#10 von opa04 , 17.05.2017 10:50

Hallo
ich habe mir heute eine PIKO Dampflokomotive Tenderlok BR 65
gekauft ich finde piko hat gute Sachen gebaut ich mag alte loks
max


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RE: Piko N - nur ein Schattendasein?

#11 von Charles , 17.05.2017 13:13

Hallo,

die Dampfloks BR 55 und BR 65 in Spur N waren für die damalige Zeit hervorragend ausgefallen. Und das hätte zweifellos auch für die BR 41 gegolten wenn deren Konstruktionsplanung nicht so abrupt unterbrochen worden wäre. In Westdeutschland spielte Piko N aber keine Rolle und in der DDR gab es dafür wohl keine freien Kapazitäten.

Nachtrag : Das Lob bezieht sich auf die Konstruktion und nicht auf die Umsetzung in der Serie.

Noch ein Link auf die schon erwähnte Sammlerseite mit einer Information zum Ende der Piko (DDR) Spur N Produktion :

http://www.piko-n.com/dampflok.htm


Grüße aus dem Odenwald.

Charles


 
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RE: Piko N - nur ein Schattendasein?

#12 von *3029* , 17.05.2017 13:42

Hallo zusammen,

bei meinem ersten Besuch 1973 in dér DDR habe ich Piko Spur N kennengelernt, hatte mir gefallen,
und die BR 65 in der Zugpackung mit den Doppelstockwagen erworben - quasi als Ersatz für die ursprünglich
gesuchte BR 66 von Arnold rapido die nicht mehr erhältlich war.

Anfangs lief die Lok sehr zufriedenstellend auf meiner Arnold-Anlage bis ... ja, bis ich auf den Schwellen
zwischen den Schienen hellroten Pulverstaub bemerkte. Genauer betrachtet musste ich feststellen,
dass sich die sehr spröden Zahnräder beim Fahren zermahlten.
Die Packung mit den Doppelstockwagen besitze ich noch, die BR 65 an einen Bastler abgegeben.

Von Piko N habe ich dann die Finger gelassen ...
Weiss nicht, ob mein Erlebnis mit der BR 65 ein Ausreisser war oder repräsentaiv für die gesamte Herstellungsmenge zutrifft.

Viele Grüsse

Hermann



 
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RE: Piko N - nur ein Schattendasein?

#13 von Charles , 17.05.2017 14:26

Hallo Hermann,

da muss man trennen zwischen dem konstruktivem Können der Konstrukteure und den nicht vorhandenen geeigneten Kunststoffgranulaten der DDR Mangelwirtschaft. Da wurde dann einiges durchgewunken, manche haben auf die Mängel hingewiesen, manche haben weggeguckt und geschwiegen. Aber das Weggucken zu verurteilen überlasse ich denen, die damals in vergleichbarer Situation anders gehandelt haben.


Grüße aus dem Odenwald.

Charles


 
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RE: Piko N - nur ein Schattendasein?

#14 von *3029* , 17.05.2017 17:55

Hallo Charles,

der Grund, weshalb das so war ist mir schon klar gewesen.

Wir sind damals noch öfter zu unseren Freunden in die DDR gefahren,
haben über die Jahre vieles an postiven Erfahrungen erlebt.
Vom Zwangsumtausch habe ich verschiedene H0-Sachen gekauft,
damit war alles in Ordnung.

Die Menschen jenseits der Mauer sind auch nicht dümmer gewesen
als wir im Westen, vielleicht sogar kreativer, nur waren die verfügbaren Mittel
die Dinge in die Tat umzusetzen begrenzt.

Viele Grüsse

Hermann



 
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RE: Piko N - nur ein Schattendasein?

#15 von Gelöschtes Mitglied , 18.05.2017 07:45

Moin,

vergesst mal die ganze Ost- West-Klischee- Kiste! Ich gehe ganz nüchtern davon aus, dass sie auch bei Piko damals in den 70ern den Vorsatz hatten, Spielzeug zu produzieren und nicht in erster Linie an die Sammler unserer Tage gedacht haben. Auch in der DDR- Wirtschaft gab es "Kosten" und man wird sich bemüht haben, diese gering zu halten. In manchen Fällen geht so etwas schief, kennen wir im Westen doch auch. Der extremste Fall war der Ignacio Lopez in der Automobilindustrie.

Ergo hat es damals gereicht, wenn die Sachen einige Zeit funktioniert haben. Siehe auch Lima- Kaufhauspackungen aus der Zeit.

DDR- Wirtschaft folgte einfach einem anderen Denkansatz, aber es war keine Kriegswirtschaft, deren Folgen wir bei gewissen Märklin- 800- Produkten oder Trix- VK- Loks sehen und die echte Mangelwirtschaft war.

Dass Märklin Nachkriegsprodukte offensichtlich ewig halten, spricht natürlich für ihre Schöpfer -- aber das merkte man auch immer am Preis! Es sind halt verschiedene Ligen! Nur: Das ist eben nicht die Messlatte für die ganze Welt...

Meine Gützold- 42er von 1954 ist auch "echt DDR" und nicht nur gut konstruiert, sondern auch sorgfältig verarbeitet, sonst gäbe es sie sicherlich gar nicht mehr!

Deshalb sage ich jetzt mal, dass es sicherlich sehr anspruchsvoll ist, Piko N zu sammeln, wenn man richtig gute Exponate erwerben möchte. Da gibt es halt keinen Elmar Ritter, den man bei verlustigen Teilen mal schnell anruft und vermutlich wird die ganze Mühe sich auch nicht in hohen Wiederverkaufswerten auszahlen. Wer so etwas ernsthaft sammelt, macht es garantiert mit Herzblut!

Martin



RE: Piko N - nur ein Schattendasein?

#16 von rolfuwe , 18.05.2017 08:48

Zitat von Charles im Beitrag #13
...
da muss man trennen zwischen dem konstruktivem Können der Konstrukteure und den nicht vorhandenen geeigneten Kunststoffgranulaten der DDR Mangelwirtschaft...


Die Kunstoffe die man für die Antriebsteile u. Drehgestelle verwendete, möchte ich mal heute an meinen Modellen haben. Ich denke eher Piko N war damals zu gut u. daher evtl. zu teuer in der Fertigung. Aber das hat man erst nach Jahren bemerkt, dass es da Kunststoffe gab die wesentliche verschleißarmer als z.B. die Stahlachsen waren.
Das Piko u. TT Zeugs war dagegen kurzlebig, was man zuerst an den ständig ausgeleierten Achslagern bemerkte.

Wenn man die Konstruktionen dieser Modell mit dem heutigen vergleicht, kann man auch behaupten, das es aktuell kaum noch geeigneten Konstrukteure in der Modellbahnbranche mehr gibt.
Man muß zwar, wie bei allen Branchen, auch die Weiterentwicklung betrachten, aber die Qualität der Konstruktionen u. Materialien sind seit Jahren rückläufig.

Als einer der schon 1955 mir der Modelleisenbahn spielen dürfte, bin ich natürlich H0-Bahner, aber als dann Herr Walther mit seinem Technomodell anfing, hatte man hier nur die Möglichkeit auf Piko N Basis Triebfahrzeuge zu bauen. Das gebastelte Zeugs auf Piko N Basis läuft jetzt noch ohne Verschleiß.
So etwas kann ich von meinen nur halb so alten Modellen des Marktführers nicht behaupten. Davon ist Einiges nicht mehr fahrbar, weil die Verschleißgrenze erreicht wurde (z.B. Zwischenritzel im Knickrahmen verschlissen).
Da die Beschaffung von Ersatzteilen in der DDR kein Problem war, wurde ich heute auch von einer Mangelwirtschaft sprechen.
Ich denke wenn man von Werkstoffqualität u. Mangelwirtschaft spricht, sollte man das mal wirklich differenzierter betrachten. Ich habe den Eindruck, dass davon meist nur die reden, die es nicht selber kennengelernt haben oder ihre Modelle nicht artgerecht nur im Käfig (Vitrine) halten.


Gruß aus Dresden, Uwe (Rolf-Uwe)


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RE: Piko N - nur ein Schattendasein?

#17 von Gelöschtes Mitglied , 18.05.2017 10:20

Hallo Uwe,

logisch, auch Märklin hat eine Verschleissgrenze, aber normalerweise kann man die Teile ersetzen.

Was die ganze Mangelwirtschaftsdiskussion betrifft, so glaube ich als alter Wessi schon lange nicht mehr alles, was damals hier als Propaganda verbreitet und heute immer noch als Legende kolportiert wird.

Erstens hätte die DDR keine 40 Jahre existiert, wenn alles nur Schrott gewesen wäre, zweitens habe ich jede Menge Menschen kennengelernt, die dort aufgewachsen sind und auch nicht anders sind als alle anderen Leute und drittens habe ich neben einigen DDR- Loks noch Motorräder von MZ in Betrieb und auch verschiedene andere Produkte. Die Motorräder sind am allerbesten, da gibt's gar nix zu meckern und die anderen Sachen sind bei objektiver Betrachtung qualitativ ebenfalls nicht schlechter als vergleichbare Westprodukte.

Auffällig ist für den Wessi hauptsächlich die häufig eher unattraktive Verpackung der Sachen und auch oftmals das Design. Früher hielt ich dieses häufig für rückständig, mittlerweile eher für eigenständig.

Aber vielleicht ist es teils auch Ausdruck einer eigenen Lebensart, mit der man nicht jedem Modeblödsinn hinterherrennen wollte, eine Art bewusster Abgrenzung vom Konsumismus.

Martin



RE: Piko N - nur ein Schattendasein?

#18 von Pikologe , 18.05.2017 10:35

Zitat von united.trash im Beitrag #15

Ich gehe ganz nüchtern davon aus, dass sie auch bei Piko damals in den 70ern den Vorsatz hatten, Spielzeug zu produzieren und nicht in erster Linie an die Sammler unserer Tage gedacht haben.



Nun die Denke war, ein "pädagogisch hochwertiges Spielzeug" zu schaffen. Das ist zusammengefasst auch gelungen. (Wenn man dann noch nebenbei Leute für die Eisenbahnerberufe begeistern konnte, war das ein positiver Nebeneffekt.)

Wenn man diese Maßstäbe heute bei vielen Spielzeugen ansetzt, dann ist da viel "für die Tonne". Ich erlebe das gerade live beim Nachwuchs mit...

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RE: Piko N - nur ein Schattendasein?

#19 von Blech , 18.05.2017 10:41

Ronny,
die Zeiten haben sich geändert...
Mir hat ein Zwölfjähriger die Smartphone-Möglichkeiten erklärt.
Schöne Tage wünscht dir
Botho


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RE: Piko N - nur ein Schattendasein?

#20 von Pikologe , 18.05.2017 11:22

Also Botho, wenn schon bei dreijährigen die Themen Batman und Captn Amerika im Kindergarten* auftaucht und die Zwerge beim Aufräumen fragen, wohin mit den Waffen (als Rechen und Harke im Garten), dann läuft da gehörig was daneben bei gewissen Elternhäusern. Wenn dann noch Ausdrücke, wie "dann bist Du tot" nach Hause schwappen, da ist Ende Gelände, egal in welcher Zeit wir leben! Die Zeit, in der wir leben, machen wir gewissermaßen auch selber!

*der besagte Kindergarten bis keine "Rumpelbude" mit 50% Migrationshintergrund usw. - deshalb bin ich da auch gerade sehr hinterher beim Thema!

Ebenfalls einen gediegenen Tag wünsche ich Dir

Ronny


 
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"Piko N Dampfer sind für den aktiven Dienst ungeeignet und nur was fürs Auge."

#21 von Charles , 18.05.2017 11:26

Hallo,

da ich die Sensibilität der DDR Modellbahnfreunde kenne habe ich mich bewusst zurückhaltend ausgedrückt. Da trotzdem schon wieder aus der Hüfte geschossen und mir Ahnungslosigkeit unterstellt wird drücke ich mich jetzt etwas klarer aus :

Die von der DDR Modellbahnindustrie verwendeten Kunststoffe waren für den Einsatzzweck nicht brauchbar. Was ausgeliefert wurde war oft gruseliger Schrott. Angefangen bei den von Hermann erwähnten Zahnrädern aus einfachstem Plaste, die schnell verschlissen und sehr lärmintensiv waren, über extrem spröde Kunststoffe bis zu der fehlenden Endkontrolle war das Ganze ein industrieller Offenbarungseid. Die gestanzten Radreifen ließen die Modelle schwanken wie ein Schiff auf hoher See.

Die miese Kunststoffqualität hatte einen einfachen Grund : Die DDR bezog hochwertiges Kunststoffgranulat aus dem Westen das dann zu Plaste und Elaste verarbeitet wurde. Da die Devisen knapp waren stand diese "Importqualität" der Modellbahnindustrie nicht zur Verfügung. Es gibt sogar Schreiben von DDR Modellbahnkonstrukteuren, in denen darauf hingewiesen wird, dass die zur Verfügung stehenden Kunststoffe für den gedachten Zweck völlig ungeeignet sind.

Was mir bisher an Piko N-Modellen aus alter Fertigung in die Finger kam war, selbst bei wohlwollender Betrachtung qualitativ schlicht unterirdisch. Die nachstehend verlinkte, durchaus nicht unkritische Betrachtung, empfinde ich immer noch als stark geschönt :

Piko N Dampfer sind für den aktiven Dienst ungeeignet und nur was fürs Auge.

Fazit : Die DDR Modelle waren oft sehr gut konstruiert aber in der Serie erschreckend lausig und lieblos gefertigt.


Grüße aus dem Odenwald.

Charles


 
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RE: "Piko N Dampfer sind für den aktiven Dienst ungeeignet und nur was fürs Auge."

#22 von Blech , 18.05.2017 12:56

Charles,
da bin ich 100% bei dir!
Wer es nicht glaubt, soll Wilfers Piko-Buch lesen.
Da wird allerhand geschönt,
aber die Mangelwirtschaft findest du auf fast jeder Seite detailliert beschrieben.
Schöne Grüße in den blühenden Odenwald
Botho


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RE: "Piko N Dampfer sind für den aktiven Dienst ungeeignet und nur was fürs Auge."

#23 von rolfuwe , 18.05.2017 14:17

Zitat von Charles im Beitrag #21
...und mir Ahnungslosigkeit unterstellt wird...

Du solltest mal meinen Text zu den Kunststoffen bei von mir definierten Teilen u. Herstellern genau durchlesen. Da gab es eine positive Bemerkung ausschließlich für Piko N Fahrwerksteile u. grundsätzliche negative Bemerkungen zu Kombinat Piko H0 u. BTTB.
Jetzt muß ich Dir aber wirklich vorwerfen, dass Du meine Text oberflächlich verarbeitet hast.
Ich kann aber auch noch konstruktive Krampflösungen nennen, die auf Wunsch der Kombinatsleitung durchgesetzt wurden. Denkt mal an die Piko H0 Treibtender der BR01, 03 ,41. Das war von der Konstruktion auch mal anders gedacht.
Aber solche Sparkonstruktionen sind doch heutzutage wieder normal. Mich erinnern immer wieder viele Ding an die DDR, die Anzahl der Skodas u. Daccias bei den PKW, die aktuellen Methoden der Schlaglochreparatur, die Qualität u. Versorgung mit Modellbahnartikeln u. deren Ersatzteile usw.
Ich schlage vor, dass ihr nicht immer gleich rot seht, wenn die alten Ossis über ihren alten Osten mal besser Bescheid wissen. In diesem Thema geht es um Piko N u. dessen Vorteil, gegenüber den andern DDR-Modellen, war nun mal die zähe Plaste bestimmter Teile, z.B. die Drehgestelle. Wenn da längerer Zeit Fusseln bzw. Haare um die Achsen gewickelt waren, hatte man eine Nut in der Achse u. die Achslager waren noch OK.
Ich denke doch, dass wenn man einen Vorteil bei DDR Modellen kennt, den auch mal in einem Forum erwähnen darf.


Gruß aus Dresden, Uwe (Rolf-Uwe)


 
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RE: "Piko N Dampfer sind für den aktiven Dienst ungeeignet und nur was fürs Auge."

#24 von Blech , 18.05.2017 14:27

Uwe,
wenn ich jetzt deinen (neuen) Text lese und den vom Charles
-wo sind denn da die Unterschiede?

Allerdings will ich auch mal das sagen:
Da reden und schreiben Leute manchmal zu Themen,
zu denen sie überhaupt nicht ausreichend recherchiert haben!
Von eigenen Erleben will ich gar nicht reden.
Mein bestes Beispiel:
Man liest immer und immer wieder "von der Einstellung der Spielwarenfertigung 1941
(oder anderes Datum) aufgrund von Behördenanordnungen..."
Diese gab es aber gar nicht in dieser absoluten Form!
Es gab Einschränkungen durch Material- oder Personalmangel, Bombenschäden
-aber nie ein generelles Verbot.
Oftmals wurde Kriegsmaterial produziert -und aus den (Metall-)Resten Spielzeug!
Zu Weihnachten 1944 lieferte Lehmann rund 40.000 Gnomautos!
Wiking verschickte noch im März 1945 Pakete mit 1:200-Modellen -da standen die Russen fast an der Stadtgrenze!
Panzerkommandanten aus Masse wurden zu dieser Zeit noch in Nürnberg produziert -und die Amis standen fast an der Stadtmauer
und, und, und...
Schon des Exportes wegen lief die Produktion weiter! Devisen (Schweiz z.B.) und Waffenbeschaffung (Schweden).
Dazu habe ich über ein Jahr in vielen Archiven recherchiert und in zwei Zeitschriften
(Altes Spielzeug und jüngere Fassung im Figuren-Magazin) das Ergebnis mit vielen Zitaten publiziert.
Was passiert? Nix!
Immer wieder wird geschrieben "1941 (oder 42/43) musste die Spielzeugfertigung eingestellt werden"...
Ja, sie war eingeschränkt aber nie durch Erlass eingestellt zu Kriegszeiten, sie lief bis zur Kapitulation durch!
Beweise habe ich genug angeführt in meinen Berichten.
Punkt!
Schöne Grüße aus Hessen
Botho


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Er brummt noch.

#25 von Charles , 18.05.2017 15:12

Hallo,

dass es in der DDR auch Qualität gab bestreite ich doch nicht. Vor knapp 5 Jahren schrieb ich in diesem Forum :

in meinem Arbeitszimmer zu Hause steht ein Neckermann Kühlschrank. Auch ein DDR Produkt. Der Kühlschrank, ein Bodenstandgerät ist jetzt über 35 Jahre alt. Als ich damals mit meiner jetzigen Frau zusammenzog bastelte ich dafür einen Kühlschrankumbau. Dafür war er gar nicht gemacht und ich dachte wenn das zwei Jahre gut geht, ist das in Ordnung. Heute hat er längst einen richtigen Kühlschrankumbau. Vor 5 Jahren habe ich die porösen Gummis, die das Wärmetauschgitter halten, durch vier Kabelbinder ersetzt. Auch an der Innenausstattung ist absolut nichts defekt und er ist immer noch leise.

Der Hobel ist jetzt 40 Jahre alt, steht immer noch da und brummt. Ich glaube langsam, das Ding will mich überleben. Auch sonst ist in der Zeit (am Kühlschrank) nichts kaputt gegangen, noch nicht einmal eine Klappe oder Zierleiste ist abgebrochen. In der gleichen Zeit wurde übrigens der Kühlschrank in der Küche schon 3x ausgetauscht. Aber gut, diese wurden ja auch zusätzlich von der Ehefrau benutzt


Grüße aus dem Odenwald.

Charles


 
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