vor einigen Wochen bekam ich das eingestellte Fahrzeug. Der bisherige Besitzer konnte mir nicht sagen, ob die beidseitigen, 2-achsigen Drehgestelle eventuell noch vorhanden sind. Der Motor wurde ausgebaut zerlegt, gereinigt und wieder zusammengebaut. Schwerpunkte der Reparatur waren die Schaltwalze mit den Schaltzungen, das "Flicken" einiger Spulenwindungen, die an der Innenseite des Motorgehäuses streiften, und die sich dabei durchscheuerten. Dieser Schaden war entstanden, als der Vorbesitzer den Einbau der erforderlichen Distanzbuchse auf der Ankerwelle vergessen hatte. Die getrennten Wicklungen wurde wieder zusammengefügt und der gesamte Stromlauf vom Schleifer über die Magnetspule, Schaltwalze bis zum Bürstenlager überprüft. Die Anschlüsse an den Bürstenlager sind noch provisorisch. Stromstärke sowie Spannung wurden als nahezu identisch mit den Abgabedaten des Trafos gemessen. Trotz der hervorragenden Messdaten, brachte es der Anker gerade mal auf 40 - 50 % der erwarteten Drehzahl im Leerlauf. Höhere Drehzahlen und damit auch ein größeres Drehmoment konnten nur mit einer erhöhten Spannung erreicht werden. Kann es sein, dass der Motor für Starkstrom ausgelegt ist ? Leider gibt es keine Kennzeichnung mit einem Hinweis auf die Stromdaten. Am Gehäuse ist lediglich ein "roter Pfeil" abgebildet. Wer kann zum vorliegenden Fall etwas beitragen? Freue mich über jede Hilfestellung.
ein roter Pfeil heißt eigentlich ganz normal 20 Volt. Die Starkstromloks haben zwei rote Pfeile. Ob aber Motor und Gehäuse immer schon zusammengehörten weiss nach so vielen Jahren niemand mehr.
Meines Wissens hat Bing an der Stelle immer den gleich roten Pfeil verwendet. Aber der dünne Draht des Feldes deutet auf Starkstrom hin. 20 Volt-Wicklungen hatten dickere Drähte.
aus meinem Sammlerkreis werde ich heute abend ein Triebwerk des gleichen Modells, jedoch in Spur 0, bekommen. Dann werde ich die Durchmesser der Wicklungsdrähte der beiden Feldspulen messen. Über das Ergebnis werde ich wieder berichten.
Hallo Lokdoc! Ich erlaube mir den Hinweis auf den Bing-Händlerkatalog von 1912 zu geben, woviel zum Stark- und Schwachstrombetrieb der Lok geschrieben steht. Meine Motoren fahren mit „Schwach und Starkstrom“ Ich habe mal die Motoren auf den Bildern mit "Schwachstrom" (Gleichstrom aus einem Laborgerät) und „Starkstrom" aus dem Pult mit drei Kohlenfadenbirnen und Nickelinregulierungswiderstand sowie einem Bing Trafo betrieben. Bei Gleichstrom aus dem Laborgerät mit Gleichstrom läuft der Motor optimal bei 18 Volt, mit 3,4 Amp. Stromstärke. Auch mit dem Bing-Trafo, der bei 20 Volt 75 VA, (Watt) laut Aufdruck liefert, also nach dem Ohmschen Gesetz 3,75 Ampere, und auch mit „Starkstrom“ nach der Definition von Bing aus der Lichtnetzleitung hier mit drei vorgeschalteten Kohlenfadenbirnen. Ich empfehle einfach mal durchzuprobieren und eine Stromquelle zu finden, die die nötige Amperezahl, also Leistung bringt. Elektrotechnischer Sachverstand vorrausgestzt, kann das auch mal probiert werden unter Entnahme der Leistung aus dem Lichtnetz mit dem passenden Bing Regulierpult, das natürlich i.O. sein muß. Dabei aber alle Vorsichtsregeln berücksichtigen.
Weiteres Schriftmaterial zum Thema Modellbahnstromversorgung bei Bing, hier aus meinem Archiv: Wenn schlecht lesbar, e-mailadresse durchgeben. Schicke dann bessere Auflösung.
......................................Dankbar für jede Hilfestellung, Kollege, konnte denn geholfen werden? Kommen Sie elektrotechnisch voran? Wie ist denn nun der Wicklungsdrahtdurchmesser? Bitte mal, wie angeküngigt, Fortschritte kundtuen. Gruß, R.R.
Ich halte mich lieber zurück wenn ich nichts erhellendes zu solchen "Expertenthemen " beitragen kann. Nehmt´s mir nicht übel..... aber bevor ich irgendwas erzähle, bleib ich lieber aussen vor.
Immer Hp1 Joe
"If manners maketh man as someone said, he´s the hero of today" G. Sumner
es tut mir leid, dass ich mich noch nicht früher gemeldet habe, aber meine verfügbare Zeit war in der letzten Zeit sehr eingeschränkt. Daher erst jetzt ein Danke, für die sehr ausführlichen und zum Teil auch mit vielen Abbildungen unterstützten Rückmeldungen. Ich werde mich morgen noch einmal ausführlich zum aktuellen Status melden.
Hallo, heute hatte ich wieder etwas Zeit, um an dem bestehenden Problem wieder etwas weiter zu kommen. Der Drahtquerschnitt für die Wicklungen der Feldspule wurde mit 0,3 mm gemessen. Wie bereits berichtet, läuft der Motor, hat jedoch nicht die übliche Drehzahl sowie Drehmoment. Die Änderung der Fahrtrichtung erfolgt durch eine Schaltwalze, die mittels beweglichem Joch beim Einschalten des Stroms jeweils um 90° weitergedreht wird und damit jeweils die Stromzufuhr an die beiden Bürstenlager ändert. Nach- dem die üblichen Meßwerte keine signifikante Abweichungen aufwiesen, probierte ich den Einbau eines Gleichrichters mit Polwender aus. Es ist kaum zu glauben, sowohl die Drehzahl, als auch das Drehmoment erfüllten die gewünschten Vorstellungen. Natürlich kann dabei der Polwender in Verbindung mit der Standardverdrahtung des Motors keine Änderung der Fahrtrichtung bewirken. Im Moment habe ich aber keine weitere Idee, wie die Leistung des Motors die unterstellten Erwartungen erfüllen kann.