Hallo
Die Güterzug E-Lok von Trix ist ja neben der E 50 die E 40.
Die E 40 ist im Grunde die Güterzugvariante der E 10. Sie wurde erstmals 1957 in Dienst gestellt und bis anfangs der 70er Jahre gebaut. Ursprünglich war die 3620 KW starke Lok für eine Geschwindigkeit von 100 Km/h zugelassen, das wurde später auf 110 Km/h geändert. Dadurch lies sich die Lok auch besser vor Personenzügen einsetzen. Sie war mit 879 gebauten Exemplaren die meist gebaute E-Lok der DB. Die letzten ca 100 Loks bekamen eine Wendezug und Doppeltraktionssteuerung die zuvor schon vereinzelt in einigen Maschinen getestet wurde. Damit konnten die 140er, wie sie ab 1968 hießen, auch vor schweren Zügen mit einem Lokführer gefahren werden. Auch im Wendezugdienst konnte man sie häufig antreffen, sogar viele Jahre im S-Bahnverkehr von Nürnberg. Mit ihrer ganz auf Kraft ausgelegten Übersetzung hatten sie eine enorme Beschleunigung so dass die niedrige Höchstgeschwindigkeit nicht weiter störte. Auf den kurzen Haltestellenabständen währe eine höhere Geschwindigkeit sowieso nicht zum Tragen gekommen. Einige E 40er erhielten Analog zu den E 10er eine el. Widerstandsbremse, sie waren also E 10er mit der Übersetzung der E 40, und bekamen ab 1968 die Bauereinnummer 139. Die letzte Serie der 139 bekam auch eine Wendezug und Doppeltraktionssteuerung.
Interessantes Detail am Rande. !985 verunglückte eine 110 bei Großkönigsdorf an der Strecke Aachen – Köln so schwer, das sie verschrottet werden musste (Nummer finde ich gerade nicht). Da man aber scheinbar auf diese Lok nicht verzichten konnte, baute man aus der 139 134 mit den Drehgestellen der verunglückten 110 die 110 511. Die 139 waren vorwiegend auf den Steilstrecken im Einsatz, deshalb wurde ja die Widerstandsbremse auch gebraucht. Neben der Höllentalbahn, der Strecke bei Haiger, waren sie Planmäßig auch auf dem Brenner zu finden. In den 90ern, als man scheinbar 110er zuviel hatte, ging man den umgekehrten Weg. Aus guten 110.1 (Kastenzehner) und noch guten Drehgestellen von ansonsten verschlissenen 140er baute man neue(gebrauchte) 139er. Interessanter weise nahm man also keine 110.3 (Bügelfalten 10er). Man wollte wohl die Baureihen optisch nicht vermischen.
Auch wenn die 139/140 noch immer die Zahlenmäßig stärkste Baureihe der Einheitsloks ist, geht es ihnen langsam aber stetig an den Kragen, die Zahl der betriebsfähigen Loks nähert sich der Grenze von 200 Maschinen. Die älteste zurzeit noch bei DB Cargo eingesetzte Lok ist die 140 003, ein halbes Jahrhundert versieht sie schon zuverlässig ihren schweren Dienst.
Nun zu den Modellen von Trix.
Nur zwei Jahre nach ihrem Vorbild, erschien 1959 in Nürnberg auf der Messe das Modell der E 40 101. Wie damals bei Trix üblich, noch verkürzt und mit Schwenkpufferbohle. Wenn man sich die vorher erschienenen E 10 003 und die Ae 4/4 der BLS anschaut, die ja eigentlich gut getroffen waren, kann man von der Optik der E 40 nicht so überzeugt sein. Sie ist gerade von Vorne nur stilistisch getroffen. Trix konnte es da eigentlich schon besser. 1971 hatte der Spuck dann auch ein Ende und die Lok wurde aus dem Katalog genommen. Erst 1977 wurde eine neue 140 von Trix vorgestellt, bis dahin musste die auch nicht mehr zeitgemäße E 50 als einigste Güterzuglok dienen.
Die von Trix entwickelte 140.7-8 war eine Lok der letzten Serie mit eckigen Düsenlüftern, Verschleißpufferbohle, Schneeflug als Schienenräumer und Wendezug/Doppeltraktionssteuerung. Der Packung waren auch noch einige S-Bahnsymbole als Klebebilder beigefügt, damit konnte man die Lok als S-Bahnlok verzieren. Verschleißpufferbohle, Heiz und Steuerleitung waren ein separates Steckteil. Die Lok war sehr gut getroffen, sie wirkte durch den Schneeräumer und der etwas vorstehenden Pufferbohle recht wuchtig und stark. In ihr tat nun schon der neue, kleinere Permamotor seinen Dienst, was er angenehm leise tat. Alles in allem ist es eine sehr gelungene Lok von Trix, die sicher auch heute, zwischen fast 30 Jahre jüngeren Modellen nicht gleich negativ auffällt.
Es stellt sich nun unwillkürlich die Frage, warum hat Trix die Lok nicht auch in türk(beige angeboten? Eine Antwort währe diese. Die letzten 140.7-8 wurden erst anfangs der 70er Jahre, kurz vor erscheinen der neuen Farben ausgeliefert. Da war die Farbe nach der ersten und zweiten HU ende der 70er Anfang der 80er noch gut. Mir ist keine 140.7-8 in t/b bekannt, lasse mich aber gerne anhand eines Fotos vom Gegenteil überzeugen. Alle haben somit das Fahrschema t/b und auch fast alle das Himbeerrot ausgelassen und gleich von grün auf verkehrsrot gewechselt.
Das wurde für Trix sicher auch 1991 zum Problem. Man wollte natürlich auch die neuen Farben der DB im Modell umsetzten. Die 140 bekam einen Himbeerroten Anstrich mit weißem Lätzchen. Diesmal aber als Lok der BR 140.4-5 beschriftet. Die Form der Lok mit Verschleißpufferbohle, Schneeräumer und Wendezugsteuerung passte aber nicht zur Nummer. Da hätte man vielleicht im vorauseilenden Gehorsam doch eine 140.7-8 nehmen sollen. Denn irgendwann währen sie ja mal so lackiert worden, was ja einige wenige auch wurden. Zu mindestens die Wendezugsteuerung sollte man entfernen.
1995 wurde die Lok noch mal in Ep.5 angeboten, diesmal aber mit neuem Antrieb. Der Motor bekam eine Schwungmasse und übertrug seine Kraft mittels Gummiriemen auf das Drehgestell. Dadurch hatte sie einen seidenweichen, und sehr leisen Antrieb. Sie hatte auch eine DSS und Normschacht.
1999 erschien nun die letzte aktuelle Version eine 140. Es war diesmal richtiger weise wieder eine 140.7-8, mit 800ter Nummer. Sie war nun verkehrsrot, mit grauem Rahmen, weißem Balken an der Front, Cargo- Schriftzug an den Seiten und Einholmstromabnehmer. Auch sie hatte die ganzen Neuerungen der 1995er Lok.
Das waren sie nun, die 140er von Trix. Es hätte sicher noch eine Beschriftungsvariante gegeben, die als 139 der letzten Serie. Sicher ist bei der 139, wie auch bei der 110, der Dachaufbau in der Mitte etwas höher wegen der Widerstandsbremse, aber das hat Trix später auch nicht abgehalten daraus noch mal eine 110 zu machen.
1996 erschien die grüne 140 auch nur in Trix International als Modell der „Trainer“-Serie. Sie hatte auch schon den neuen Antrieb, Normschacht und DSS. Im Gegensatz zu den Trainer V 100 und 221, wo man die Rahmenbeschriftung weggelassen hat, fehlten hier nur das rote Rücklicht und die silberne Trittstufe. Das kann man aber schnell mit dem Pinsel nachholen.
Ich hoffe es hat euch wieder gefallen und der Ausflug zum Vorbild war wieder Informativ und kurzweilig.
Bis bald
Dietmar
Die Loks sind in der Reihenfolge der Beschreibung oben abgebildet.
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