Hallo
Hier nun mal was für die Dampflokfans unter den Expressfreunden.
Es geht um die Preußische Güterzugdampflok der BR T 13. Obwohl die KPEV schon über gute Erfahrungen mit Heißdampflokomotiven verfügte, beschaffte sie von 1910 bis 1922 insgesamt 585 Maschinen in Nassdampfausführung. Diese kräftige, 500 PS starke und 45 Km/h schnelle Tenderlok wurde hauptsächlich für den schweren Rangierdienst und den Güterzugdienst auf Nebenbahnen beschafft. Natürlich wurden sie auch vor Personenzügen auf Nebenbahnen eingesetzt, in der DDR noch bis 1968. Aber auf keinen Fall, wie es Märklin in einem Set den Modellbahnern weismachen möchte, als Stadtbahnlok im Stadtbahnverkehr von Berlin. Nach dem ersten Weltkrieg mussten auch von dieser Lok viele als Reparationsleistung an Frankreich abgegeben werden. Auch blieben einige in Luxemburg und bei den früheren Reichseisenbahnen Elsaß- Lotringen. Dort waren sie auch noch einige Jahre nach dem 2. Weltkrieg im Einsatz.
Bei der DB endete der Einsatz im Jahre1965 mit der 92739. Die DR in der DDR setzte sie noch bis 1968 auf einer Nebenstrecke ein, übrigens mit 2Achsigen Abteilwagen wie es sie von Trix gibt. Von Märklin bekommt man ein schönes Set mit den Trix Abteilwagen in DR(DDR) Beschriftung, so dass man einen vorbildgerechten Nebenbahnzug der DR-Ost einsetzen kann.
Nun zum Modell.
Als kleine Sensation für die Trix Express-Freund, aber auch den übrigen Modellbahnern, stellte Trix 1972 auf der Modellbahnmesse in Nürnberg die BR 92 vor. Es war nach der Trix/Röwa T 3 nach langer Zeit wieder eine Dampflok die fast komplett aus Kunststoff gefertigt wurde. Sie war ein richtiger Blickfang im bis dahin doch recht spärlichen Angebot an Trix Dampfloks, deren Formen ja noch alle aus den 50er und anfangs der 60ern stammten.
Erstmals gab es nicht nur angespritzte Teile sondern freistehende und angesetzte Griffe, Handläufe, Glocke, Pfeife und Laternen. Auch das Fahrwerk war zierlicher als bisher üblich bei Trix. Die Steuerung war z.T aus Kunststoff und feinen Metallteilen und die Bremsbacken waren nachgebildet. Als Besonderheit gab es auch einen Dampfgenerator als Nachrüstteil, der aus einem Schornstein mit Raucheinsatz bestand der ausgetauscht werden musste. Es passte kein handelsüblicher Raucheinsatz, sondern nur der von Trix. Er durfte nie trocken gefahren werden, da er sonst durchbrannte. Wollte man nicht ständig Dampföl nachfüllen, so musste man einfach den Schornstein bis oben hin füllen. Das schaffte die heizspirale nie und so fand auch keine Verdampfung statt und das nachfüllen erübrigte sich. Eine weitere Besonderheit war auch die Stromaufnahme über die Räder, so dass nur die Mittelschleifer benötigt wurden.
Leider waren die Fahreigenschaften nicht so, wie man sie erwartet hätte. Auf gerader Strecke sind sie noch ok, aber in den Kurven, besonderes in R1 zwängt sich das Fahrwerk doch sehr, trotz verschiebbaren Mittelachsen. Auch wird dann das Fahrgeräusch unangenehm lauter, was durch das teilweise durchdrehen der Räder bei Last noch verstärkt wird. Die Zugkraft ist auch nicht überragend und steht natürlich weit hinter den alten Gussloks. Am wohlsten fühlt sich die Lok mit Zügen aus wenigen Wagen, am besten mit kurzem Radstand und Metallrädern. Aber ansonsten ist es eine schöne Lok, die eigentlich in keiner Trixsammlung und auf keiner Anlage fehlen sollte. Begann doch mit ihr eine neue Epoche schön detaillierter Dampflokomotiven aus der Länderbahnzeit wovon auch die späteren Diesel.- und E-Lokfreunde bei Trix profitierten. Alle nun Neuentwickelten Modelle bei Trix richteten sich fortan nach diesem Standart und übertrafen ihn auch von mal zu mal mehr. Nach der Übernahme durch Märklin fand dieses Modell, natürlich komplett im Fahrwerk überarbeitet den Weg zu den Wechselstrombahnern.
1977 erschien eine Variante in Länderbahnfarben. Es ist eine schöne Lok, die durch das, vielleicht etwas zu helle Grün, mit den schwarzen Zierlinien so recht das Flair der guten alten zeit wieder gibt. Leider hatte Trix bis zum Schluss keine Passenden Personenwagen und nur einige wenige Güterwagen im Angebot.
1979 erschien das Modell als „040. TC- 945 Straßburg“ der SNCF nur in, und das erstmalig, Trix International. Waren bisher alle Modelle in Trix Express, und die meisten auch in 2 Leiter DC, so wurde unverständlicher weise diese Lok nicht für Express angeboten. Da half nur, das Gehäuse der SNCF-Lok auf ein Expressfahrwerk einer 92/T13 zu setzen. Da aber die Fahrwerke der SNCF-Dampfloks schwarz sind, müsste dann auch das bei dem rotem Expressfahrwerk gemacht werden. Diese arbeit habe ich aber selber noch nicht gemacht, denn ein T 13-Fahrwerk zu zerlegen benötigt nicht nur starke Nerven, sondern auch eine gute Portion Glück um es wieder richtig zusammen zu bekommen das es ruhig läuft. Zusammen mit einem vor einigen Jahren bei Märklin erschienen Set mit drei SNCF Abteilwagen deren Ursprung die bekannten Abteilwagen von Trix sind, kann man einen schönen 50er Jahre SNCF Nebenbahnzug nachbilden.
1987 erschien zur 750 Jahrfeier von Berlin ein spezielles Set bei Trix. Es beinhaltete eine T13 in einem etwas anderen grün als Berliner Lok und vier Güterwagen. Diese Güterwagen waren Farbvarianten von Bay. Länderbahnwagen mit Aufschriften und Werbungen aus dem Berliner Raum. Damit begann auch bei Trix die bei anderen Herstellern schon verbreitete „Macke“ Modelle nur in Sets anzubieten, allerdings in weitaus bescheideneren Umfang.
Ich hoffe auch dieser Beitrag hat gefallen und die Vorbildinformationen haben nicht gelangweilt.
Grüße
Dietmar
Ich bedanke mich hier wieder ausdrücklich bei denen, die mir ihre Modelle zwecks fotografieren und einstellen im Forum zu Verfügung gestellt haben.
Huch, das ist ja schon mein 100. Beitrag.
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