auch ich möchte meine Drehscheibe mit Motor ausrüsten. Habe schon den Bericht von kube und dem tollem Motorenhaus von swiss-tinplater gelesen. Jetzt ist mir aber dieses Teil unter die Finger gekommen,
aber mit nur zwei Steckern. Geht es den Moter über eine normale Schaltplatte anzuschliessen? Hebelstellung so, das kein Kontakt ist, dann über die Stecker anschliessen, und Bürstenkappen direkt über Kreuz, auch von der Platte aus, anschliessen. (Ist es ist verständlich erklärt ?) Möchte den Motor auf keinen Fall kaputt machen, da er einwandfrei funktioniert.
Hoffe, das Ihr nicht gleich bei meiner ersten Frage die Hände überm Kopf zusammenschlägt
zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zu Deiner supertollen Anlage, die Du uns in Deinem letzten Beitrag mit Fotos vorgestellt hast. - Da kann man richtig neidisch werden! Aber "Neid" beiseite...
Der gezeigte Motor müsste wohl aus einem uralten Märklin-Metallbaukasten stammen. Nach den Fotos und insbes. der Aufprägung "20 Volts A" müsste er weitgehend baugleich mit dem entspr. Motor sein, der auch in den Spur-0-Loks verbaut worden ist.
Nun ist Deine Frage leider doch nicht ganz klar. Was meinst Du mit "Bürstenkappen direkt über Kreuz"?
Wenn ich's richtig verstehe, möchtest Du eine Drehrichtungsumschaltung für den Motor realisieren. Hierfür ist aber bereits der Umschalter direkt auf dem Motor gedacht. Wenn die Drehscheibe nun mit diesem Schalter gesteuert würde, sollte es eigentlich leicht möglich sein, eine Mittelstellung zu finden, so dass "vorwärts - Stand - rückwärts" direkt am Motor geschaltet werden könnten.
Der damals für die Drehscheiben von Märklin angebotene Antriebsmotor dürfte übrigens nur eine Drehrichtung gehabt haben, was bei einer Drehscheibe auch durchaus sinnvoll ist. - Soll sie ggf. doch etwas länger laufen, wenn die gewünschte Position nicht auf kürzestem Wege erreichbar ist!
Aber wenn ich Dich ganz richtig verstanden habe, möchtest Du sogar eine Drehrichtungsumschaltung mit einer Art Fernschaltung realisieren. Dafür ist dann eine Betrachtung der Innenschaltung der "20 Volts A"-Motoren nötig. Zumindest bei den Loks ist (a) der erste Anschluss der Feldspule mit einem der beiden Anschlusstifte Deines zweiten Bildes verbunden. (b) Der andere Anschluss der Feldspule findet sich dann am mittleren der 3 unteren Umschaltkontakte Deines Motors. (c) Die beiden äußeren der 3 unteren Umschaltkontakte sind dann mit dem Motorgehäuse verbunden, zugleich dem anderen Anschlusstift Deines zweiten Bildes.
Wenn Du jetzt eine Fernschaltung realisieren möchtest, müsstest Du zunächst einmal etwas Isolierpapier o.ä. zwischen die unteren Umschaltkontakte Deines Motors und die beiden Umschalthebel schieben. Sodann müsste ein 4adriges Kabel von Deinem Motor zur Fernschaltplatte führen. Am Motor ist so zu verkabeln: 1. Ader zum Kontakt (a) (siehe oben), 2. Ader zum Kontakt (b) (siehe oben) (Da müsste auf der Innenseite des Motors eine kleine Verschraubung sein!) , 3. und 4. Ader an die Bürstenkappen. [Der Anschlusstift (c) (siehe oben) bleibt frei!]
An der Fernschaltplatte ist dann so zu verkabeln: -> 3. und 4. Ader (also die beiden Bürstenkappen) mit einem Kreuzschalter verbinden, der dann die Richtungswahl vornimmt. -> 1. Ader (Feldspule) hinter einen Ein/Aus-Schalter an den ersten Pol der Versorgungsspannung. -> 2. Ader (anderer Anschluss Feldspule) mit dem einen noch freien Anschluss des Kreuzschalters verbinden. -> Den letzten noch freien Anschluss des Kreuzschalters an den zweiten Pol der Versorgungsspannung.
Die Motoren gehen übrigens nicht gleich kaputt, wenn man einen Verdrahtungsfehler macht und zumindest nicht gleich als erste Maßnahme die volle Versorgungsspannung "draufgibt".
Etwas einfacher wäre die Verdrahtung, wenn man am Motor einen Gleichrichter anbrächte. Dann reichte ein 2adriges Kabel zur Fernschaltplatte. Bei Interesse ggf. nachfragen.
ich habe Deinen Beitrag nochmal gelesen und - so glaube ich jedenfalls - jetzt doch etwas besser verstanden. Im Prinzip warst Du auf dem richtigen Weg:
- "Hebelstellung so, dass kein Kontakt ist" ist gleichwertig mit meinem Vorschlag mit dem Isolierpapier. - "dann über die Stecker anschließen" ist nicht ganz richtig. Du müsstest den Stecker herausfinden, den ich mit (a) bezeichnet hatte. - Das ist dann der erste Anschluss. Der andere, den ich mit (c) bezeichnet hatte, bleibt ja frei. Stattdessen müsstest Du die von mir genannte "kleine Verschraubung" nehmen. - Die "Bürstenkappen" sind dann wieder richtig.
Mit "Bürstenkappen direkt über Kreuz" meintest Du wahrscheinlich die Umschaltung mit dem von mir genannten Kreuzschalter. Hier wirst Du also wieder richtig gedacht haben und könntest Dir mein "Geschwafel" über die Verkabelung der Fernschaltplatte ersparen.
habe gleich Deinen Rat ausprobiert. Leider ist mir dann der Draht aus der Feldspule innen gebrochen. Habe dann 3 Stunden lang Feldspule neu gewickelt, deshalb schreibe ich erst jetzt wieder. Du hast Recht, es funktioniert genau nach Deiner zweiten Beschreibung.
Ich Danke Dir vielmals und freue mich über jede Antwort bei meinen Fragen.
oh weh, oh weh! Da habe ich nichts böses ahnend einen äußerst "unfallträchtigen" Ratschlag gegeben. Mit dem Bruch ausgerechnet des inneren Feldspulendrahtes war genau das eingetreten, was Du ja eigentlich vermeiden wolltest: "Möchte den Motor auf keinen Fall kaputt machen".
So können wir wirklich von Glück reden, dass Du den Motor offenbar weitgehend zerlegen konntest und somit die Feldspule relativ frei neu wickeln konntest. - Drei Stunden für diese Arbeit sind recht flott!
Das gleiche Problem wäre bei einer Lok jedoch kaum so gut lösbar gewesen. Hier hätten zumindest die aufgepressten Räder einer Seite abgezogen werden müssen, um den Motor so weit zerlegen zu können, dass die Feldspule für freies Wickeln zugänglich geworden wäre. - Und das hätten die betr. Räder evtl. nicht überstanden. Die Alternative, den anfangs "endlos" langen Draht für jede Windung erneut "durchzufädeln", wäre hingegen eine echte Sisyphusarbeit geworden.
Für alle, die ein solches Problem bei einer Lok haben, möchte ich daher hier eine dritte Möglichkeit vorstellen, die zumindest einen Versuch wert ist:
Der Draht wird in der Regel außenbündig an dem aus harzgetränkter Pappe bestehenden Wickelkern abgebrochen sein. Ferner ist diese Pappe relativ dick. Wenn die Lok zumindest so weit zerlegbar ist, dass man an die Bruchstelle gut herankommt, kann man vorsichtig mit einer feinen Fräse die Pappe nahe dem Bruchstück wegfräsen. Wenn es einem dadurch nun gelingt, ein 1 bis 1,5mm langes Ende des Drahtes freizulegen, kann dieses kurze Ende minimal in die geschaffene Höhlung gebogen werden und mit einem sehr feinen Messer vorsichtig abisoliert werden (nur schaben!), um anschließend eine dünne Litze anlöten zu können (feiner Lötkolben, z.B. SMD-Lötkolben!).
Ich gebe zu, dass das Vorgehen einige Fallstricke hat: einmal mit der Fräse in das freizulegende Drahtende abgerutscht oder auf das Wicklungspaket durchgefräst oder beim Abisolieren nicht vorsichtig genug gewesen oder mit dem Lötkolben zu doll gebraten - dann war's das und Neuwickeln ist tatsächlich angesagt. Wenn's hingegen gelungen ist, war war der Zeitaufwand überschaubar. Unbedingt sollte dann die Lötstelle zusammen mit dem Anfang der Litze durch einen Tropfen Epoxydharzkleber o.ä. am Pappkern festgeklebt werden, denn sonst läge die nächste Sollbruchstelle definitiv zu dicht am Wicklungspaket!
Ich habe mit dem genannten Verfahren bislang in 2 von 2 Fällen echtes Glück gehabt, gebe aber gerne zu, dass ich "freiwillig" keinen dritten Versuch unternehmen würde. - Es ist wirklich eine hochkonzentrierte Fummelei!
Zitat von t.horstmann Der damals für die Drehscheiben von Märklin angebotene Antriebsmotor dürfte übrigens nur eine Drehrichtung gehabt haben, was bei einer Drehscheibe auch durchaus sinnvoll ist. - Soll sie ggf. doch etwas länger laufen, wenn die gewünschte Position nicht auf kürzestem Wege erreichbar ist!
Hallo, stimmt nicht ganz, sondern Märklin hatte ein vierpoliges Kabel, einen vierpoligen Stecker (2x2) und eine spezielle Stellplatte mit zwei Tastern verwendet. Damit konnte man einfach den Motor von fern umschalten. Diese Teile sind aber sehr rar und viele Sammler bauen die Motoren um...
Du hast recht. Man sollte etwas vorsichtiger mit Vermutungen sein, wenn man den betr. Motor nebst Schaltplatte niemals im Originalzustand vor sich gehabt hat. Ferner sollte man Märklin niemals unterschätzen! - Also hatte bereits Märklin die beiden verschiedenen Drehrichtungen implementiert. Das macht i.Ggs. zu meinen früheren Überlegungen auch sehr viel Sinn, weil die alten Allstrom-Motoren nicht gerade punktgenau manövrierbar waren. Kaum wäre die Drehscheibe ein kleines Stück zu weit gefahren, wäre bei nur einer Drehrichtung wieder eine "359-Grad-Pirouette" erforderlich!
Ferner hatte ich in meiner ersten Antwort auf die Frage von Mike nur eine ganz oberflächliche Angabe über die Verdrahtung der selbst zu bauenden Schaltplatte gemacht. Die von mir angegebene Lösung mit dem Ein/Aus-Schalter für den Betrieb und dem Kreuzschalter für den Richtungswechsel ist sicherlich nicht die bedienungsfreundlichste Variante. Daher möchte ich hier zwei bessere Möglichkeiten vorstellen:
Zunächst habe ich bei Conrad (Es gibt natürlich auch andere Anbieter!) 2polige Schalter mit den Positionen ein-aus-ein entdeckt. Die Nr. 703095 ist rastend, die Nr. 703117 ist tastend (besser!). Es handelt sich also im Prinzip um 2polige Wechselschalter mit einer zusätzlichen Aus-Position in der Mitte. Der 2polige Wechselschalter lässt sich nun sehr einfach zu einem Kreuzschalter verdrahten. Die Bedienung ist damit sehr einfach. In der Mitte liegt die Aus-Position, während die linke bzw. rechte Position des (Tast-)Schalters die gewünschte Drehrichtung wählt.
Wenn man's lieber ähnlich machen möchte wie Märklin (Ich entnehme das der Beschreibung von Ypsilon jetzt unvorsichtigerweise!), dann benötigt man einen 2poligen Wechselschalter (z.B. Conrad 701890, tastend) und einen 1poligen Wechselschalter (z.B. Conrad 703516, tastend). Der 2polige Schalter ist S1 in meinem untenstehenden Bild, der 1polige S2. Gezeigt sind beide Taster in der ungedrückten Ruheposition (aus). Jeder der beiden (Tast-)Schalter ist nun für eine Drehrichtung zuständig. Und die gezeigte Schaltung ist so ausgelegt, dass selbst dann nichts passieren kann, wenn versehentlich beide Taster gleichzeitig gedrückt werden (wieder aus). Die eingekreisten Zahlen geben die Adernummer aus meiner ersten Antwort an.