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DDR Spur N Eigenbau(?)-Drehscheibe

#1 von Trainworld , 05.01.2025 21:47

Hi in die Runde,

weil wir gerade schon mal bei Drehscheiben sind...

schon ein paar Jahre liegt bei mir eine N-Drehscheibe im Bastelvorrat, ich weiß nicht so genau, ob ich sie als Eigenbau einschätzen soll oder als mögliche Kleinserie:

drehscheibe_kleinserie_bild1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

drehscheibe_kleinserie_bild4.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Die ist mir vor über 10 Jahren mal "zugelaufen" und ich wollte sie eigentlich restaurieren, umbauen. Also in erster Linie die Hohlgleise auf der Bühne ersetzen durch Vollprofil und noch so einiges andere, wie Antrieb. Da zu dieser Scheibe keinerlei Dokumentation vorliegt und der damalige Vorbesitzer auch nichts dazu sagen konnte, ist mir der Antrieb eher ein Rätsel.

drehscheibe_kleinserie_bild2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

drehscheibe_kleinserie_bild3.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Eigentlich sieht eher professionell aus mit den Pertinax-Sachen, die da verarbeitet sind. Und auch die restliche Verabeitung, Stromabnahme, Wellen, etc., lassen eher auf "Profis" schließen. Allerdings blicke ich bei den Anschlüssen nicht so richtig durch *g*. Von den beiden, etwas abseits angeordneten Anschlüssen nehme ich an, sie sind für die Fahrspannung auf der Scheibe gedacht. Aber warum die Scheibe selbst über vier Anschlüsse und offenbar Transistor gesteuert wird, das gibt mir Rätsel auf. Schrittsteuerung vielleicht? Dann bräuchte es aber wahrscheinlich ein entsprechendes Steuergerät dazu (das ich nicht habe...). Drehzahlregulierung dürfte es eher nicht sein, da vermute ich das Poti als Bauteil für die Drehzahl des Motors. Und "natürlich" keinerlei "Standardfarben" bei der Bedrahtung, die eventuell Rückschlüsse zulassen könnte...
Ich könnte diese Platine natürlich auch einfach mal abschrauben und gucken, wie die Unterseite aussieht. Da läßt sie vielleicht eher noch Rückschlüsse zu, hab' ich bislang noch nicht gemacht. Kann aber auch dann noch zusätzliche Bilder davon machen und einstellen. Aber vielleicht erkennt auch jemand der Mitlesenden einen Ursprung der Drehscheibe und weiß vielleicht sogar mehr darüber?

Grüße
Roland


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RE: DDR Spur N Eigenbau(?)-Drehscheibe

#2 von pmtfan , 05.01.2025 22:11

Hallo Roland,

diese Drehscheibe ist vermutlich das Produkt eines Bastlers aus DDR-Zeiten. Zumindest der Motor ist ein Produkt von Prefo Dresden, Werk 4 (ehemals H.Petrich KG Dresden). Auch die elektronischen Bauelemente (Dioden, Widerstand) sehen nach DDR aus und die Schnecke am Motorausgang deutet auf GÜTZOLD hin.

Viele Grüße
Wolfram


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RE: DDR Spur N Eigenbau(?)-Drehscheibe

#3 von Valja , 28.03.2025 22:50

Hallo Roland,

erstklassig, ich wollte schon immer einmal sehen, wie diese Drehscheibe im gebauten Zustand wirkt.
Wie du bereits richtig vermutet hast, handelt es sich hier um die Verwirklichung eines Konstruktionsvorschlags auf dem MODELLEISENBAHNER aus den 1980er Jahren. Aus welchem Heft genau, habe ich in meinen Unterlagen vermerkt, muss allerdings noch einmal recherchieren. Mehr Infos werden folgen.

Glück Auf und Fahrt Frei!
Valentin


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RE: DDR Spur N Eigenbau(?)-Drehscheibe

#4 von Trainworld , 29.03.2025 18:02

Hallo Valentin,

danke ;-)... - das würde mich freuen, vor allem, wenn du mehr "ausgraben" könntest über die Ansteuerung und Funktion, obwohl eigentlich "vom Fach", blicke ich da zur Zeit noch nicht so richtig durch. Ich hatte auch schon mal überlegt, das ganze Gedöns rauszuwerfen und auf einen modernen Getriebemotor umzurüsten. Aber da das keinerlei Priorität hat...

meint grüßend
Roland


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RE: DDR Spur N Eigenbau(?)-Drehscheibe

#5 von tug_baer , 29.03.2025 18:41

Moin Roland,
Schön gebautes Teil.
Meine Portion Spekulatius zur Beschaltung:
Von den 4 Adern für die Scheibe sind ( Anschuss an 14V Wechselspannung)
einer gemeinsame Masse
einer Phase für Drehung rechts herum
einer Phase für Drehung links herum
einer Phase für Weiterlauf über den nächsten Gleisanschluss hinaus ( zieht den Magneten auf der Bühne)
Poti und Transistor sehen nach Regulierung der Drehgeschwindigkeit aus.

Warte n wir ab, was die Doku dazu erzählt.
Gruß Gerrit


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RE: DDR Spur N Eigenbau(?)-Drehscheibe

#6 von Valja , 06.04.2025 12:06

Hallo Roland,

endlich habe ich die Zeit gefunden, die entsprechenden Bauzeichnungen und Erfahrungsberichte aus dem MODELLEISENBAHNER herauszusuchen.
Es handelt sich um folgende Hefte:

1983, H. 7: Bau der Drehscheibe - https://archive.org/details/ModellEisenb...ge/n17/mode/2up
1983, H. 8: Drehscheibe - automatische Schaltung - https://archive.org/details/ModellEisenb...ge/n23/mode/2up
1983, H. 11: Erfahrungsberichte

Ob es sich wirklich um das Vorbild deiner Anlage handelt, kann ich dir nicht sagen, vielleicht diente es auch nur als Vorbild.
Wie auch immer: Um die alte Technik wäre es schade, falls du diese entsorgen würdest. Ich bin immer ein großer Freund von Restaurationen und des Erhalts alter Modelle in dem Zustand, in dem sie sind. Falls du dich jedoch dafür entscheidest, würde ich die ausgebauten Technik übernehmen, um eine eigene DDR-Anlage nach deinen Vorbild zu konstruieren.

Halte uns bitte auf dem Laufenden, wie es weitergeht - die Spannung meinerseits ist groß!

Glück Auf und Fahrt Frei!
Valentin


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RE: DDR Spur N Eigenbau(?)-Drehscheibe

#7 von tug_baer , 06.04.2025 12:17

Danke Valentin für die Links zu den Dokumenten,

allerdings würde ich auf den ersten Blick sagen:

Das passt nicht zusammen (Rolands Modell und die Bauanleitung aus dem ME),

weder mechanischer noch elektrischer Aufbau stimmen überein.
insbesondere fehlen in der Doku jegliche Halbleiter.

Angebot an Roland : Wenn gewünscht dann "analysiere" ich gerne das Teil in meiner Werkstatt und (sofern Funktion noch möglich) erstelle Doku und ggf. Steuerelemente (analog) dafür.

Gruß Gerrit


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RE: DDR Spur N Eigenbau(?)-Drehscheibe

#8 von Trainworld , 06.04.2025 17:18

Hallo Valentin, hallo Gerrit,

vorab schon mal vielen Dank für die zahlreichen Gedanken, Anregungen und Recherchen. In die Artikel beim Modelleisenbahner hatte ich mich zwischenzeitlich auch ein wenig eingelesen; und bin dabei zu einem ähnlichen Schluß gekommen, wie Gerrit. Allerdings mit der Einschränkung, daß der Erbauer dieser Drehscheibe duchaus Anleihen genommen haben könnte. Die Verriegelung der Drehscheibe scheint mir von Form und Funktion schon sehr ähnlich, wenn auch hier zum Teil im Führerhaus . Während ich bei der restlichen Schaltung eher dazu tendiere, daß die anders gelöst wurde. Aber es ist eben auch relativ schwierig, wenn keinerlei Anschlußbezeichnungen vorhanden sind, kein Stellpult oder ähnliches. Und keine regelrechte Platine, weil die Verdrahtung eben "freifliegend" vorgenommen wurde.
Von der ganzen Bauweise her tendiere ich tatsächlich zu einer einzelnen Auftragsarbeit. Aber eben ausgeführt durch eine Fachwerkstatt oder innerhalb einer DMV-AG; zu viele Teile, die wohl am berühmten Küchentisch eher keine Chance gehabt hätten. Einerseits eine Bühne, die vergleichsweise simpel unter Zuhilfenahme vergleichsweise plumper Kunststoffprofile ausgeführt wurde. Die wurden "irgendwo" rausgetrennt, weil eine Seite gerade mal ein rautenähnliches Profil aufzeigte. Und zudem mit wohl unpassendem Lack, die Oberfläche zeigt sich großflächig rauh und angegriffen. Da wurde wohl zu Nitrolack gegriffen, weil er "gerade da war". Was dem Kunststoff nicht gefiel...
Auf der anderen Seite aber eben die relativ profimäßig ausgeführte Mechanik mit zahlreichen gedrehten Teilen und so "Spezialitäten", wie das große, schrägverzahnte, Antriebszahnrad. Und solche planen und runden Schleifringe fallen auch nicht einfach vom Himmel *g*. Ich kenne mich jetzt mit der Antriebstechnik von Plattenspielern oder Tonbändern, die in der DDR gefertigt wurden, nicht so wirklich aus. Aber vielleicht wurde hier so ein Antrieb zum Teil "zweckentfremdet"? Weil gerade der Drehstock und die ganze Antriebsmechanik doch eher "industriell" anmuten...

Vielen Dank auch für euere beiden Angebote, sich das Teil mal "zur Brust zu nehmen", ich muß da erst mal ein wenig in mich gehen *g*. Auf der "Anlagen-Baustelle" ist tatsächlich nie eine Drehscheibe vorgesehen gewesen. Das Teil erreichte mich mal als Beifang beim Kauf diverser Sachen in einem Nachbarforum. Ist aber auch schon wieder mehr als 10 Jahre her.

Mein Gedanke, der damals "aufkeimte", war tatsächlich ein Diorama, daß einen Eigenbau-Rundschuppen würdigen würde, den ich vor rund 30 Jahren mal gebaut hatte und der noch immer "eingelagert" ist und der Überarbeitung harrt:

rundschuppen_eigenbau_bild1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

rundschuppen_eigenbau_bild4.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

hatte ich hier im Forum, glaube ich, schon mal gezeigt, aber egal. Den baute ich mal, noch in der alten Heimat in Oberfranken, für die damals im Entstehen begriffene Anlage. Die dann, bedingt durch Umzug, Lebensveränderungen, etc., nie fertig wurde. Nur das Anlagenstück mit dem Lokschuppen wanderte auf den Dachboden, "überlebte" dabei einen Wasserschaden und inzwischen drei Umzüge. Die restlichen Dächer sind auch noch da, müßte ich nur mal suchen ;-). Und dieser Fünfständer, etwas überarbeitet (Oberlichter) und farblich aufgefrischt, verbunden mit der Drehscheibe und ein paar Behandlungsanlagen, müßte eigentlich ein schickes Betriebsdiorama abgeben.

Andererseits hab' ich so viele "offene Baustellen", die Anlage im Bau, und, und... - so alt kann ich wahrscheinlich gar nicht werden *g*. Deshalb werde ich vielleicht ein-, zweimal "darüber schlafen" und melde mich dann aber gegebenenfalls PM bei euch...

Viele Grüße
Roland


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