eine friedliche Adventszeit wünscht das Forum alte Modellbahnen

englisches "Schnäppchen" oder Augen auf beim Lokomotivenkauf

#1 von dampfspieler , 30.12.2010 18:12

Hallo,

ist zwar noch ein wenig Zeit mit der Verwirklichung der guten Vorsätze, aber ich "leg schon mal die Decke hin", damit ich denn wirklich gezwungen bin weiter zu machen.

Die Überschrift mag ein wenig reißerisch erscheinen, aber ich glaube, jeder hier kennt den Gemütszustand, in den man gerät, wenn man "das geile Teil" unbedingt haben möchte, der Schlaf einen flieht und das sonst sehr schmackhafte Essen total fade ist. Da hilft dann nur, sich still in eine Ecke zu setzen und zu warten, bis der Anfall vorüber ist und dann mit Ruhe und Überlegung ans Werk zu gehen.

Ich möchte hier zeigen, womit man es zu tun bekommt, wenn ein gewisses Gefühl ("Haben wollen!!!") blind macht und die Herkunftsangabe - "Aus dem Mutterland des Dampfes!" - als Qualitätsprädikat missverstanden wird.

Nun bitte ich noch um ein wenig Geduld und dann geht es los.

Grüße
Dietrich


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erster Eindruck - der besiegte Verstand

#2 von dampfspieler , 31.12.2010 09:46

Hallo,

da das Gefühl (meines Bekannten) übermächtig war, hatte er bei ebay UK "zugeschlagen" und sich eine Lok "angeeignet" - verständlich, sie sah ja auf den ersten Blick auch ganz ordentlich aus.
Einen ganz entscheidenden Haken hatte die Sache aber schon mal - es war seine erste 5"-Lok überhaupt. Wie sich das für eine englische Lok gehört, war alles daran zöllig ausgeführt und ein entsprechender Werkzeugsatz musste erst noch angeschafft werden - beste Voraussetzungen für sofortigen ungetrübten Spielspaß also.

Hier ein Bild im neuen "Bw".


Ein Blick "unter den Rock" - mal sehen, was da noch so zum Vorschein kommt. Die Qualität und Abnutzung Lackierung ist bei genauerem Hinsehen an den einzelnen Baugruppen auch deutlich unterschiedlich (Rahmen, Räder, Seitentanks).


Grüße Dietrich


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RE: erster Eindruck - der besiegte Verstand

#3 von Dampfmaschinenjoe 1967 ( gelöscht ) , 02.01.2011 18:04

Es sieht nach einer Lok des Herstellers Maxitrak aus , die sich durch normalerweise grundsolide Funktionalität auszeichnet . Es kann sich um die DIXI 0-4-0 Lok handeln, welche eine andere Kabine erhalten hat, die Hackworth - Steuerung und die Räder erinnern mich sehr an ein DIXI -Fahrwerk ! Ja die Dampfmodelle aus dem Mutterland der Dampfeisenbahn: Immer mit inch und Zoll ! Aber wenn das Werkzeug erstmal da ist, kann einen das Maschinchen bald erfreuen . Ich werde demnächst auch auf der Insel zuschlagen Zollmaße hin oder her : Ein Meterinch- Ratschenkasten ist aber bereits fest eingeplant !

immer Hp 1

Joe


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RE: erster Eindruck - der besiegte Verstand

#4 von dampfspieler , 02.01.2011 21:37

Hallo Joe,

es ist eine MAXITRAK Ruby, die bei ebay UK von einem Händler gekauft wurde. Ob die tatsächlich komplett bei MAXITRAK gebaut wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich hege da starke Zweifel. Auch dort gibt es ähnlich wie bei REGNER die Möglichkeit, Baugruppen zu kaufen, Einzelteile zu erwerben oder auch nur die Pläne - Ergebnis ist dann immer eine Lok. Von daher ist "grundsolide Funktionalität" aus meiner Sicht sehr mit Vorsicht zu genießen - das sieht beispielsweise bei OS vollkommen anders aus.

Ein Ratschenkasten ist sehr wahrscheinlich erst der Anfang - ich weiß, wovon ich rede .

Beim Kauf einer gebrauchten Lok empfiehlt sich auf jeden Fall eine Besichtigung und Probefahrt - wobei auch dann .... aber das ist eine andere Geschichte.

Grüße Dietrich


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RE: erster Eindruck - der besiegte Verstand

#5 von Dampfmaschinenjoe 1967 ( gelöscht ) , 03.01.2011 22:59

Ich habe gerade 2 Spur 1 Lokomotiven in England ersteigert, auch bin ich mir sicher, daß es einiges zu Schrauben gibt aber das gehört zum Echtdampfern nun mal dazu! Für ´ne Stunde fahren zwei Stunden schrauben, aber wem erzähle ich das !? Ich jedenfalls wünsche Euch noch viel Erfolg, nachdem Satteldecken - Kesselisolierung wahrscheinlich schon einer Glasfasermatte gewichen ist ! Ich würde mich freuen wenn ihr das Lökli mal irgendwo testfahren wollt und an die Küste zu den Modelldampffreunden Emden kämt !
immer Hp1

Joe


Dampfmaschinenjoe 1967

Pfeife und Ventil

#6 von dampfspieler , 04.01.2011 09:25

Hallo Joe,

wenn in Emden denn 5"-Gleise liegen, sollte das durchaus machbar sein .

Weiter gehts mit einer ersten Ernüchterung - die Pfeife pfiff nicht und außerdem stand sie sehr über das Führerhaus hinaus.

Die Ursache war schnell gefunden - der Betätigungsstößel im Pfeifenventil fehlte, was man auf dem ersten Bild auch sieht. Möglicherweise war er ja nach einer etwas zu kraftvollen Betätigung herausgesprungen und ... .
Bei englischen Pfeifenventilen ist es oft so, dass eine Ventilkugel gegen eine Feder und den Kesseldruck mittels eines Stößels herunter gedrückt wird und der Dampf dann der Pfeife zuströmt. Der Stößel hat bei der Betätigung auf der einen Seite den vollen Dampfdruck (6 - 7 bar Betriebsüberdruck) und auf der anderen Seite den normalen Luftdruck, weshalb er sich gerne mal "davon macht", wenn denn keine Anschlagscheibe, ein Splint oder auch nur der Betätigungshebel ihn daran hindert.

Nach mehreren Versuchen war eine praktikable Lösung gefunden und der Betätigungsstift neu gebaut.



Die Pfeife wurde auf eine Trägerbolzen gelötet und in die Vorderwand des Führerhauses kam eine "Schottdurchführung", um die Leitung einfacher montieren zu können.



Grüße Dietrich


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RE: Pfeife und Ventil

#7 von Dampfmaschinenjoe 1967 ( gelöscht ) , 04.01.2011 09:56

Ja in Emden gibt es eine kombinierte 5 und 7 1/4 Zoll Bahn mit ca. 600 m Streckengleis in einem kleinen Park am Bahnhof.


immer HP 1

Joe


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Und sie bewegt sich doch

#8 von dampfspieler , 20.10.2011 22:00

Hallo,

damit nun keiner glaubt, meine Tastatur wäre defekt, werde ich ab und an mal was von dem Teil zeigen. Heute gibt es bewegte Bilder vom Testlauf mit Druckluft, nachdem umfangreiche Arbeiten an den Zylindern erledigt wurden, die Bilder dazu muss ich noch mal raussuchen.

Hier geht es zum Video vom Fahrgestell.

Grüße Dietrich


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Angefügte Bilder:
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RE: Und sie bewegt sich doch - mit Dampf

#9 von dampfspieler , 22.10.2011 22:13

Moin,

immer nur Luft ist ja langweilig, irgendwann ist die raus und dann muss was Gehaltvolleres ran - Dampf sollte es sein .

Nachdem die Zylinderentwässerung montiert war, konnte der Versuch unternommen werden. An den Zylindern müssen die Packungen erneuert werden, aber ansonsten funktioniert es prima. Vorwärts und rückwärts läuft sie meiner Meinung nach gleich gut. Für Freunde der bewegten Bilder - ein Klick auf das Foto und dann tut sich was.



Grüße Dietrich


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RE: Und sie bewegt sich doch - mit Dampf

#10 von dampfspieler , 23.02.2012 04:54

Hallo,

da das "Schnäppchen" nun wieder so läuft, wie man sich das vorstellt (zumindest ich), kann ich es ja auch zeigen .
Ein Klick auf das Foto - und dann wird das Video vom letzten (gestrigen) Kontrollheizen abgespielt. Damit ist dann etwa 10 Stunden lang Dampf durch die Zylinder gegangen.



Grüße Dietrich


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Reise Reise

#11 von dampfspieler , 27.02.2012 17:44

Hallo,

weil irgendwann mal alle Arbeiten erledigt sind, muss man sich auch trennen können. Da das kleine Schätzchen mittlerweile etwas mehr als 50 kg wiegt und die Entfernung zum Heimat-Bw doch etwas größer ist, war das Sache einer Spedition. Die haben den Transport inklusive Strandungsversicherung für einen sehr sehr moderaten Betrag erledigt.

Weil man aber Vorsorge treffen soll, habe ich die Transportpalette etwas "gepimpt" und einen festen Standplatz gebaut. Dazu habe ich zwei Leimholzstücke mit 127 mm Abstand zueinander auf der Palette fest genagelt und noch zwei Querhölzer darauf geschraubt, zwischen denen die Räder der Treibachse sicher fixiert wurden.
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Das allein ist zwar schon mal gut, aber sicher gezurrt ist besser. Dazu habe ich neue Kupplungsbolzen aus hochfestem Stahl angefertigt. An denen greifen die 5 mm breiten Kabelbinder an. Es wird jeweils schräg nach vorn/hinten links und rechts so abgespannt, dass die gut straff sind. Der Bolzen wird gegen Herausrutschen durch einen weiteren Kabelbinder gesichert. Zum guten Schluss wurde die Treibachse noch gegen ein Querholz gezurrt.
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Der Fahrer, der die Sendung abgeholt hat, fand es interessant, mal "eine Dampflok" zu transportieren. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte sie auch noch ein wenig größer sein können - er hatte eine Feldbahnlok im Hinterkopf .
Knapp dass die Sendung beim Kunden ohne Beanstandungen abgeliefert war, bekam ich die entsprechende Info durch die Spedition (die Disponentin griff zum Telefon) - das lob ich mir.

Grüße Dietrich


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Von einem der zu Hause blieb und das Fürchten lernte

#12 von dampfspieler , 27.02.2012 21:50

Hallo,

die Überschrift klingt vielleicht etwas reißerisch, aber wartet, bis Ihr die Bilder gesehen habt.

Auf der Wunschliste des Eigentümers stand an erster Stelle das Einstellen der Steuerung, verbunden mit der Frage, welche es denn sei. Das war schnell beantwortet - eine Lenkersteuerung nach Marshall - die wurde bei Feld- und Nebenbahnlokomotiven wegen ihrer Einfachheit und Robustheit oft verwendet.

Da zum Einstellen der Steuerung zuerst mal die Schieber und deren Bewegung überprüft werden muss, habe ich die Schieberkastendeckel an beiden Zylindern abgenommen. Das habe ich zu sehen bekommen.
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"Prima" Rost in beiden Schieberkästen, Feststellschrauben, deren Köpfe nur noch ansatzweise vorhanden waren und und und ... . Der Anblick berechtigte zu den "schönsten" Hoffnungen und so habe ich denn erst mal überlegt, wie ich weiter vorgehen sollte - etwas kompliziert.

Eine Ursache für das Desaster war offensichtlich - "Am Öl kann es nicht gelegen haben - es war keines drin!" - traf in diesem Fall vollumfänglich zu. Der im Führerstand vorhandene Verdrängungsöler war augenscheinlich defekt, denn es war zwar Öl darin, aber leider nur da und sonst nirgends. Der Grauguss von Zylindern, Schieberkästen und Schiebern war vollkommen ölfrei und durch Kondenswasser, das nach Betriebsende in diesen verblieben war, augenscheinlich stark in Mitleidenschaft gezogen. Wie stark, sollte sich im Zuge der weiteren Arbeiten zeigen. Warum es dort stehen geblieben war, musste ermittelt werden und es musste Abhilfe geschaffen werden.

Hier ein Blick auf das Steuerungsgestänge der linken Triebwerksseite

Es hatte auf beiden Seiten etwas Spiel. Das hatte aber, wie sich schnell erwies, seine Ursache in den fehlenden Anlaufscheiben unter den Sicherungssplinten, weshalb die Zapfen in den Bohrungen mehr als gut war arbeiten konnten. Abhilfe war unmittelbar und mit geringem Aufwand durch Aufstecken neuer Anlaufscheiben möglich und schnell erreicht.

Grüße Dietrich


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Der Wunschzettel

#13 von dampfspieler , 14.10.2012 22:37

Moin,

da nun alle Arbeiten erfolgreich erledigt sind und ich schon mal ein wenig erschreckt habe - ich hoffe mal, nur wenig, fange ich jetzt mal systematisch vom Beginn "der Unternehmung" an.
Am Anfang war die Lok und ein "Wunsch-/Fragenzettel", auf dem der Eigentümer die seiner Meinung nach erforderlichen und nötigen Arbeiten/Veränderungen niedergeschrieben hatte.
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Auf den ersten Blick sind die Punkte wenig spektakulär und der Eindruck ist, dass sich die Arbeiten schnell und relativ problemlos erledigen lassen. Das war aber leider vollkommen anders, wie sich im Verlauf der Arbeiten zeigen sollte.

Ich habe mit dem Sicherheitsventil begonnen, weil es "naheliegend" war. Als Dichtung war unter dem Sicherheitsventil eine FIBER-Dichtungsscheibe, wie sie in der Kaltwasserinstallation verwendet wird. Derartige Dichtungen sind an Dampfkesseln mit Betriebsüberdrücken von 7 bar und Temperaturen von fast 170° C vollkommen unzulässig. Da gehören bei der Form der Ventilsitze Kupferdichtungen hin.
Das Loch in der Kesselabdeckung war lediglich so groß, dass das Gewinde des Sicherheitsventils hindurch passte, aber keinerlei Dichtung. Dadurch konnte das Sicherheitsventil nicht weit genug in die Gewindebuchse am Kessel eingeschraubt werden, war immer etwas undicht und machte den Eindruck, dass ... (siehe Punkt 7 des Wunschzettels). Der Mangel war einfach durch Vergrößern des Durchbruchs im Abdeckblech zu beseitigen. Nun konnte das Sicherheitsventil mit unter gelegter Kupferdichtung ordnungsgemäß montiert werden, war fest und am Einschraubgewinde dicht im Betrieb.

Die Farbreste auf dem Ventilanschluss legen den Schluss nahe, dass das schon durch den oder die Erbauer so gemacht und durch die Betreiber so gelassen wurde (auch bei "Verschönerungen" mittels Farbauftrag). Dass das keinem der Betreiber der Lok aufgefallen war und sie folglich keine Abhilfe geschaffen haben, war schon ein wenig erstaunlich und lässt auf mangelnde Erfahrung und fehlende Kenntnisse in der Sache schließen.

Grüße Dietrich


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Der Verkäufer und seine Offerte

#14 von dampfspieler , 10.02.2013 05:44

Moin,

wie ich erst heute nach Durchsicht einiger Unterlagen weiß, die ich kürzlich erhielt, war der Status des Verkäufers der Lok bei ebay UK gewerblich. Er hatte zum damaligen Zeitpunkt 2619 Bewertungspunkte und 99,8% positive Rückmeldungen.

Die Lok war wie folgt beschrieben:
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
5" GAUGE MAXITRAK RUBY 0-4-0 LIVE STEAM LOCO

MAXITRAK RUBY 5" 0-4-0 Narrow gauge tank loco, it carries boiler hydraulik test until march 2013, it is fitted with a hand pump in one of the side tanks, a cross pump, a displacement lubricator in the cab, and the usual cab fittings ie. blower valve, pressure gauge, whistle valve ect. It is a copper marine boilerdue to the weight it will have to be collected,or you may make your own arrangements for courier collection,i will be happy to answer any further questions.
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Wer sich nun fragt, warum ich denn keine Übersetzung geliefert habe, möge sich bitte den Schreibstil, den Satzbau und die Interpunktion ansehen und sich seine Gedanken machen - gutes Englisch ist anders und Übersichtlichkeit ist dem Verfasser augenscheinlich ein Graus.
Auffällig ist, dass Aussagen zur Qualität und zur Benutzbarkeit vollkommen fehlen - allerdings nur dem, der die Anzeige sorgfältig liest und so etwas öfter macht.
Beim Lesen der Anzeige ergeben sich eine ganze Reihe von Fragen, von denen ich einige hier nennen möchte:
- Warum fehlen Aussagen zur Qualität der Lok und ihrer Baugruppen?
- Weshalb fehlen beispielsweise Angaben zum Einbauort der Pumpen?
- Hat der Verkäufer die Lok möglicherweise gar nicht vor Ort, sondern verkauft sie im Auftrag eines Dritten und hat nur Fotos?

Wenn ich um einen Rat gefragt worden wäre, hätte ich bei Kenntnis der Offerte vom Kauf abgeraten, zumindest jedoch angeboten, die Lok durch einen unbefangenen Dritten, in diesem Fall sehr sachkundigen Briten, in Augenschein nehmen zu lassen und im Betrieb zu überprüfen. Das weitere Vorgehen hätte ich nach dessen Auskünften festgelegt.
Der Verkäufer hat es aus meiner Sicht "mit Voltaire gehalten" - er hat nicht alles gesagt, was wahr ist. Aber mitunter ist ja auch das Weglassen von Informationen wie beispielsweise die schlechte Zugänglichkeit des rechten Wassertanks, des losen Sitzes der Wasserpumpe im linken Wassertank, des Vorhandensein starken Rostbefalls in beiden Speisewassertanks, der Unmöglichkeit Schraubverbindungen so nachzuziehen, dass sie dicht sind und die dilettantische Ausführung von Schweißnähten an Wassertanks mit mehreren unterschiedlich großen Lecks und Deckeln geeignet, den Interessenten über den Zustand und Wert der angebotenen Sache zu täuschen.

Das zu erkennen, erfordert zum einen Sachverstand, den jemand, der seine erste Lok im Alleingang kauft, kaum haben dürfte - woher auch - und zum zweiten durchaus menschliche Größe, weil ich wenige Leute kenne, die offen zugeben können, schon mal "beschissen" worden zu sein. Es gibt Zeitgenossen, die damit Zeit ihres Lebens ein geradezu existenzielles Problem haben und eher den Überbringer der schlechten Nachricht für deren Verursacher halten, womit sie aber in "guter" Tradition stehen, zumindest einer langen.

Wer nun wissen möchte, wie eine aus meiner Sicht brauchbare Verkaufsofferte aussieht, möge sich bitte bei STATION ROAD STEAM umsehen.

So, genug des Exkurses.

Grüße Dietrich


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RE: Der Verkäufer und seine Offerte

#15 von Dampfmaschinenjoe , 12.02.2013 22:43

Station Road Steam ist m. E. der beste Anbieter von 2.Hand Live steam Loks größer als II m (Gartenbahn) und Dampftraktoren auf der Insel: Ausser vielen Bildern wird eine nichts beschönigende Beschreibung und meistens noch ein passendes Youtube - video der Maschine unter Dampf mitgeliefert.Das bedeutet, dass sie dort jeder größeren Maschine einen Testlauf unter Dampf vor dem Verkauf spendieren . Ausserdem ist oft eine neue Kesselprüfung im Preis der Lok enthalten. Mittlerweile ist Station Road steam sogar zum Lokomotiv - Produzenten nagelneuer 7.25 " Maschinen geworden , anstatt solche nur zu verticken. "Stafford", eine typische Satteltanklok britischer Bauart und eine O&K Feldbahnlok, ebenfalls in 7.25 ". Da würde ich mal gerne einkaufen gehen ! Die SRS Seiten anklicken und beginnen zu träumen ist eins.

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man muss auch träumen können und das zulassen

#16 von dampfspieler , 13.02.2013 22:53

Hallo Joe,

schön, dass Du das auch so siehst.
Ich stöbere gerne mal auf den Seiten, schon um mir Anregungen zu holen, wie man was machen kann, wie man es möglichst nicht machen sollte oder mich eben einfach nur dran zu freuen, was man da zu sehen bekommt.

Im nächsten Beitrag geht es dann mit was Handfestem, den Zylindern, weiter - versprochen.

Grüße Dietrich


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RE: man muss auch träumen können nd das zulassen

#17 von Dampfmaschinenjoe , 14.02.2013 20:35

Wenn ich das Geld hätte um bei SRS einzukaufen, würde ich meine(n) Lok/Dampftraktor persönlich abholen und einen Kurzurlaub auf der Insel einplanen, haben doch die UPS Knechte meine 5" Gemma 0-4-0 ST aus drei Metern Höhe aus dem Regal geschmissen. Jetzt kann ich eine sehr umfangreiche Aufarbeitung vornehmen !

Immer Hp1 Joe


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Transportdienstleister finden will gekonnt sein - Versand anfragen

#18 von dampfspieler , 15.02.2013 04:48

Moin Joe,

Zitat
meine 5" Gemma 0-4-0 ST aus drei Metern Höhe aus dem Regal geschmissen. Jetzt kann ich eine sehr umfangreiche Aufarbeitung vornehmen !


da hast Du meine volle Anteilnahme. Bitte jetzt nicht hauen, aber Du kannst dem Umstand auch etwas Positives abgewinnen, die Lok gleich richtig kennenlernen und es dann so machen, wie Du es wirklich möchtest, vorausgesetzt, Du kannst es selber, ansonsten muss man die Leistung "einkaufen". Diesbezüglich weiß ich, wovon ich rede, ich "stricke" ein "zugelaufenes" AJAX-Lokomotivfahrgestell (B-Kuppler) in so ziemlich allen Belangen um. Es läuft prima, aber weil der Kessel fehlte, muss ich einen neuen "fetten" bauen und da sind dann umfangreiche Änderungen am Rahmen erforderlich - na und dann kommt noch Dies und Jenes mal so eben dazu.

Die Misere mit für unsere Belange qualifizierten Transportdienstleistern kenne ich mittlerweile zur Genüge, manchmal ist die Versandverpackung aber auch teuer bezahlt und trotzdem ungeeignet/unzureichend (mir gerade passiert - mal sehen was "die Chefin" sagt).
Aus dem Grund biete ich für Sendungen ab 25 kg Gesamtgewicht Speditionsversand an und das europaweit. Von England dauert es zwei bis drei Tage und aus Spanien kann es in vier Tagen hier sein. In all den Jahren bin ich diesbezüglich von Ärger verschont worden. Ein einziges Mal hat der Spediteur das Versandgut nicht aufgenommen, weil der Versender die Verpackung nicht entsprechend Anweisung ausgeführt hat, aber unter dem Strich ist das ja eher positiv zu sehen.

Insofern - nationaler und internationaler Versand schwerer als 25 kg erforderlich - einfach anfragen und es wird geholfen.

Grüße Dietrich


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