Letzthin ersteigerte ich zwei Limakataloge. Da der Verkäufer bei mir in der Nähe wohnte holte ich sie ab und es ergab sich ein nettes Gespräch. Fazit: Nach einer Stunde verliess ich den Ort mit meinen zwei Katalogen und 15 Kilo Altpapier als Zugabe!
Darunter war auch ein „Loki“ Heft, Ausgabe 3 / 93. (Ich schrieb den Verlag vor über vier Wochen an ob ich den Bericht hier veröffentlichen darf, leider erhielt ich nie eine Antwort, das heisst wohl leider nein!)
In diesem Heft ist ein interessanter Artikel:
Gast aus Belgien: Vierstromloks in der Schweiz
Im Gegensatz zur DB, deren E 410 nie den Grad der Zuverlässigkeit erreichte der von ihr erwartet wurde, verrichtete die Serie 16 der SNCB treu ihren Dienst.
Im Jahr 1974 bewies die SNCB dass sie tatsächlich im Besitz einer „Europalok“ war.
Im Verlaufe des Sommers 1974 setzte die 1601 die Bahnwelt nämlich dadurch in Staunen dass sie eine aussergewöhnliche Mehrländerfahrt ausführte.
Am 13. Mai fuhr sie an der Spitze eines Versuchszugs im Bahnhof Spiez ein. Im Schlepp hatte die Lok einen Wagen der Schlafwagengesellschaft, einen Erstklass – Buffetwagen (AR) und 15 Liegewagen.
Mit dieser aussergewöhnlichen Ausfahrt wollte sich die SNCB vergewissern, dass ihre Vierstromlokomotiven tatsächlich in der Lage waren bis Mitten in die Schweiz zu gelangen.
Im Verlaufe der Reise erhielt die 1601 ihre Energie aus drei unterschiedlichen Stromsystemen, wobei sie Strecken von fünf Eisenbahnverwaltungen (SNCB, CFL, SNCF, SBB und BLS) durchlief.
Diese Mehrländerausfahrt über 743 Kilometer ging ohne die geringste Störung vor sich, was zur Folge hatte, dass sich die SNCB entschloss, dieses aufsehenerregende Ereignis jede Woche zu wiederholen.
Während des ganzen Sommers wurde deshalb der von Railtour gechartete Feriensaisonzug „Freccia del Sole“ von Bruxelles bis Spiez mit einer SNCB Lok der Serie 16 geführt. (Weiter ging‘s mit einer BLS-Lok in Richtung Rimini).
Die erste Lok, die den Zug von Bruxelles nach Spiez führte war die 1602.
Da der Zug in Spiez erst um Mitternacht ankam und die Lok in der Remise übernachtete gibt es nur sehr wenige Bilder.
Aber…. Im Juni 1974 wurde 1602 für Einschulungsfahrten der SBB und BLS eingesetzt (ab Basel wurden die Loks von Schweizer Lokführern gefahren, ihre Kollegen der SNCB reisten nur sicherheitshalber bis Spiez mit und übernachteten dort.)
…und da kommt jetzt endlich mein soeben eingetroffenes, wunderschönes Modell von ViTrains zusammen mit alten Liliput – SBB – Leichstahlwagen zum Einsatz!
Die Lokomotiven überzeugten vollends, deshalb zögerte man nicht lange und integrierte die Ausbildungsfahrten in den normalen Fahrplan zwischen Thun und Bern. Die Serie 16 mit Leichtstahlwagen der SBB im Aaretal!
Dieses ViTrainmodell entspricht dem Vorbild, die Loks waren nicht immer mit dem Schriftzug „Freccia del Sol“ ausgestattet.
Vorbildgerecht besitzt dieses Modell vier Stromabnehmer (einen zusätzlichen für die Schweiz).
...leider nur für einen Sommer!
Am Ende des Sommers 1974 wurde die SNCB – Serie 16 zur „Persona ingrata“ auf dem SBB – Netz erklärt. Schuld waren scheinbar Störungen der Signal – und Sicherheitseinrichtungen kurz nach Basel, in Pratteln. Die belgische Seite ihrerseits beklagte sich über mangelndes „Feeling“ der Schweizer Lokführer.
Wie dem auch sei, mithilfe des aktuellen ViTrains – Modells kann dieser interessante Zug nachgebildet werden.
Und da 1602 keinen Schriftzug trägt kann ich sie auch einsetzen für den „Ile de France“, Etoile du Nord“, Oiseau Bleu“, „Rubens“, „Memling“, Moliere“, „Saphir“ oder die berühmten Verbindungen "Paris – Liege – Kopenhagen – Stockholm „Nord Express“, Paris Skandinavien Express“ oder “Viking Express“.
Ein weiteres Modell das zu meiner vollen Zufriedenheit funktioniert (wie übrigens auch die OS.KAR und A.C.M.E. – Modelle)und das Zurüsten war diesmal eine wahre Freude das ich mit einem zufriedenen Lächeln erledigen konnte, alles passte und Geländer und Haltegriffe sind (im Gegensatz zu Roco) aus Metall.
Die Lok gab’s auch mal von Märklin, allerdings die 1602 nur in gelb und niemals als Gleichstromversion, deshalb gönnte ich mir nun diese schöne Lok von ViTrains.
Gruss Bruno
Wer Qualität baut weiss doch heute jedes Kind. Darum greif' zu Lima ganz geschwind!
im Web gibt es ein paar Fotos der SNCB 16 in der Schweiz. Damit Du auf den anderen Bahnhofsgleisen die richtigen Fahrzeuge bereitstellen kannst, hier ein Link zu einer Szene im Bahnhof Ostermundigen:
Im Spoorweg Journal 141 (Sep/Okt 2004) findet man einige Farbfotos des "Freccia del Sole" in Luxemburg, in der Schweiz und in Belgien. Da der Zug mit Liegewagen bestückt war, gibt es wohl kaum Aufnahmen unterwegs in der Nacht.
Die Märklin Loks taugen nicht für Einsätze nach Spiez, weil ihnen der 4. Pantograph (mit SBB Schleifstück) fehlt.
Übrigens war auch noch eine andere belgische Mehrsystemlok zu Testfahrten in der Schweiz: die 1801 weilte im September 1975 in der Gegend von Ossingen (wenige km nördlich von Winterthur), wo die dort sehr kurvenreiche Strecke häufiger zum Testen von Lokomotiven genutzt wurde. (Quelle Spoorweg Journaal 143) Die 18 brachte sogar gelegentlich den Zug "Freccia del Sole" bis Basel (via Luxemburg), das war aber normalerweise die Aufgabe der 16, nachdem sie wegen der Störungen der Signalanlagen aus der Schweiz verbannt worden war.
Gruss von Axel
Neue Interimsanlage Märklin, digital mit 6021; Vorbilder u.a. SNCB, CFL, SNCF - außerdem interessiert an Trix Express u. Schiebetrix 1:180
Danke für die Erklärungen. Wie gesagt, Foto's habe ich schon nur darf ich sie nicht zeigen
Ich versuchte vorhin Dein Bild des Bahnhofs Ostermundigen nachzustellen (aus Ostermundigen stammen übrigens zwei der schönsten Frauen der Welt: Ursula Andres und Michelle Hunziker!)
Gruss Bruno
Wer Qualität baut weiss doch heute jedes Kind. Darum greif' zu Lima ganz geschwind!