01.12.+ 02.12.2024 Tag der Modellbahn im Binnenschifffahrtsmuseum in Duisburg - Ruhrort

N- Manuel K: kleine Winterbahn ( Testprojekt )

#1 von volvospeed , Heute 03:23

Hallo zusammen,

obwohl ich schon mehr als 20 Modellbahnen auf dem Kerbholz habe, habe ich tatsächlich bis dato noch nie eine Winterbahn gebaut. Passend zu der Zeit dachte ich, man könnte ja mal sowas versuchen. Auf teure Fertigprodukte möchte ich jedoch verzichten, stattdessen selbst einen Weg finden, wie man zu einem ansprechenden Ergebnis kommt. Das Einzigste, was ich wirklich benötige sind Glasdiamanten, ohne die es nun nicht funktioniert ( Noch nennt das Schneeflocken ). Von den Noch Schneeflocken habe ich jedoch noch ein Päckchen da, welches bei dem Winterdiorama von Ulrike übrig ist.

Schon länger habe ich eine Baumscheibe, ca.4 cm Stark und ca. 35 cm im Durchmesser, auf der ich mal Roco H0e Schienen ( Flexgleise da Standardradien natürlich nicht passen ) testweise verlegt hatte. Dieses sollte nun als Basis dienen. Ursprünglich wollte ich die Bahn in H0e bauen, allerdings ist die Fläche dann doch zu klein, um irgendwie etwas halbwegs realistisches drauf zu bauen, daher entschied ich mich kurzerhand doch für die N-Spur.
Die Gleise tauschte ich nun nicht mehr aus, sie werden sowieso weit gehend mit Schnee bedeckt werden, weshalb das nicht groß auffallen sollte.

Unter die Baumscheibe klebte ich 4 Moosgummiplättchen, als Füße. Die Kabel für die Schienen lötete ich direkt an die Schienen und bohrte dann schräg durch das Holz um es seitlich herausführen zu können. Da ich nur Standardbohrer habe, hieß es etwas Augenmaß und ab gehts.



Mit dem Finger strich ich Füllspachtel aus der Tube ( die ist schön cremig ) zwischen die Schwellen und außen mittels Japanmesser bei . Da ich keine Fertigprodukte verwenden möchte, nahm ich seidenmatten weißen Acryllack auf Wasserbasis und lackierte den gesamten Bereich inklusive. der Schiene. Ich habe mich für Acryllack entschieden, weil ich befürchte, das sich andere Materialien im Laufe der Zeit doch verfärben. In die noch frisch lackierte Fläche streute ich Glasdiamanten ein und ließ das Ganze über Nacht trocknen.
Am nächsten Tag befreite ich die Schienen von der Farbe und machte sie wieder befahrbar. Ich war da schon sehr gespannt, wie die verschneite Oberfläche aussehen würde und ich muss sagen es gefällt mir schon sehr gut.



Im Fundus hatte ich noch ein paar Spur N Häuschen, billig aussehende China Ware, die ich hierfür verwenden möchte. Die Häuschen kann man so, sowieso nirgendwo verbauen und sollte da was schief gehen, dann wäre es nicht so tragisch.

Aus Styrodur schnitze ich mir das Gelände, bestehend aus 2 Platten a 2 cm. Da ich natürlich meine Häusschen auch beleuchten möchte kann ich aber aufgrund der dicken Basisplatte die "vorgeschnitzen Geländeteile" noch nicht fix montieren oder verkleben. Um mir das Leben nicht unnötig schwer zu machen, Elektrik und Landschaftsbau müssen jetzt Hand in Hand ausgeführt werden. Hier musste ich komplett umdenken und Schritt für Schritt vorab erstmal gründlich überlegen.

Zuerst fertigte ich mir nun mal ein Powermodul, bestehend aus einem Gleichrichter ( 4 Dioden 1N 4001, Graetzschaltung = Brückengleichrichter ), 3 x 1000 müF/ 35 Volt, sowie 9 Vorwiderstände 2,2KOhm für die Leds der Häuser und Straßenlampen und eine Kontroll Led mit eigenem Vorwiderstand. Die Powermodul wird dann an einem Trafo Lichtanschluß ~ angeschlossen. Ich mag es einfach nicht wenn man in einem Video die Beleuchtung flackern sieht. Die Schaltung verhindert genau das.



Im Bereich unter der Landschaftserhebung schnitt ich mit der Stichsäge einen Ausschnitt in die Holzplatte, um mir so Platz für die Elektrik zu schaffen. Die Kabel habe ich unter der Platte mit einem breiten schwarzen Isolierband und Tackernadeln gesichert. Da nicht viel Platz unter der Holzscheibe ist musste die Kabelsicherung sehr flach sein. Ich denke das sollte ausreichen. Alternativ hätte man natürlich auch höhere Gummifüsschen zum Anschrauben verwenden können. ich finde aber schöner wenn die Platte fast auf dem Tisch aufliegt



Nun hieß es die Löcher für die Kabelführung in die Holzplatte und Styrodurteile einzuarbeiten. Vorne im Bereich des Haltepunkts bohrte ich mit 2,5mm durch die Holzscheibe. Der Bohrer war gerade lang genug, so das ich komplett durch kam. Dann nahm ich die erste Schicht Styrordur, bohrte erstmal die Löcher für die Häuserbeleuchtung und Straßenlaterne mittels Zahnstocher und schnitzte dann auf der Unterseite Kabelschächte mittels Teppichmesser ein. Die Kabel sicherte ich da mittels Isoband gegen verrutschen. Dann klebte ich die erste Schicht Styrodur auf die Holzscheibe und sicherte es zudem mit ein paar Spaxschrauben. Jetzt konnte ich die beleuchtung der Ebene schon mal anschliessen. Die selbe Prozedur folgte dann für die zweite Schicht Styrodur, nur das ich diesesmal die Kabel vor dem Verkleben der Schicht anlötete.

Hier und da werde ich das Styrodur noch weiter anpassen, aber im Großen und Ganzen ist der grobe Landschaftsunterbau damit abgeschlossen. Erster Funktionstest



Um nun weiter machen zu können, muss ich mich nun um die Häuser kümmern, denn so, ... öhm nee



Die Häuser an sich sind wie gesagt schon billigste Chinaware, aus dem 70iger Jahren stammend. Die Kirche ein Plagiat einer Faller Kirche, die restlichen Häuser weiß ich nicht. Ursprünglich hatte ich sei einfach gesammelt, weil ich da durch Zufall mal dran kam, aber sammlerwürdig ? Nun ja, mit ein wenig Arbeit lässt sich daraus aber doch bestimmt was machen.

Zuerst müssen die Häuser aber mal überarbeitet werden, denn sie wurden recht lieblos zusammen geklebt, vieles ist einfach nur schief und krumm. Dann müssen die Häuser erstmal lichtdicht gemacht werden und bei der Gelegenheit werden sie auch gleich ihren Plastiklook verlieren. Ich werde sie komplett überarbeiten, mal sehen was ich da noch herausholen kann.



Inzwischen habe ich die Häuser schon vorbehandelt, schiefe Teile wieder gerade befestigt, den Sommerschmuck entfernt und hier und da musste auch noch etwas mit Spachtelmasse nachgeholfen werden.


Mit freundlichen Grüßen
Manuel

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RE: N- Manuel K: kleine Winterbahn ( Testprojekt )

#2 von volvospeed , Heute 03:25

inzwischen habe ich meine Billighäuschen mal ein wenig bearbeitet.

Nach dem ich nun die gröbsten Fehler Herstellerseitig verbesserte, lackierte ich sie von innen in mehreren Schichten mattschwarz an. Hier und da musste ich rund um die Fenster sogar nachspachteln, weil die Spalte zwischen Fenster und Wand einfach zu groß waren. Immer wieder testete ich die Häuschen an ihrem Standort mit der bereits verbauten Led. Als sie dann endlich Lichtdicht waren, lackierte und patinierte ich die Häuser. Dann fertigte ich mir Gardinen und für die Kirche bunte Fenster. Ich klebte Klarsichtmaterial ( ich nutze gerne Overhead Projektorfolie ) und die Gardinen ein. Hier und da dunkelte ich dann noch ein paar Fenster je Gebäude ( außer Kirche und Haltepunkt ) ab.

Bis auf die Kirche können die Häuser ehrlich gesagt nicht unbedingt mit Gebäuden namhafter Hersteller, oder eigenen aus Resin gefertigten Häuser mithalten, aber für ein Testobjekt wie dieses tun sie es allemal.
Die Dächer spachtelte ich mit Revell Spachtelmasse als Schneemasse auf dem Dach auf. Mit weißer Acyrlfarbe ( Action Markt, weiß matt ) färbte ich die Dächer ein und bestreute sie direkt mit Glasdiamanten. Die Bodenplatten bestreue ich erst, wenn ich die Landschaft bestreue, damit es aussieht wie aus einem Guss. Um nicht zu viel Material zu verschwenden bestreute ich die Modelle über einer Schüssel, das so aufgefangene überschüssige Material kann ich dann wieder verwenden.

Da nun die Gebäude fertig sind konnte ich sie nun an ihren Standort platzieren und das Gelände modellieren, sowie die Bodenplatten der Häuser mit eingipsen.

Das EG des Haltepunktes
Die Backsteine färbte ich Ziegelrot und natürlich die Fugen hier in hellgrau. Das Gebäude insgesamt strich in hellgrau, die Fenster in weiß, die Fensterladen und Türe Dunkelbraun. Weitere Detailierung rund im das EG folgen erst später. Vor dem EG hob ich das Gelände leicht, bis Oberkante Schwelle an. So, kann ich auch später meine Schienen reinigen, ohne gleich den Schnee zu beschmutzen.



Das Gebäude mit dem großen Balkon strich ich beige und setzte Türen, Fenster, Balkongeländer in dunkelbraun ab. Der Blendsteine in hell und dunkelgrau



Das zweite Haus färbte ich in Backsteinfarben, hob die Fugen , ebenso die Fenster in weiß ab, Türen und Fensterläden in Dunkelgrün



bei der Kirche gab ich wieder alles. Zuerst färbte ich die gesamte Kirche in matt schwarz, dann malte ich die Steine in verschiedenen Khaki bis Ocker einzeln, dannach gebas noch ein Washing in schwarz und blau ( um Kälte darzustellen ) und zum Schluss malte ich es noch in weiß trocken nach.

Die bunten Fenster kommen hier schön zur Geltung





Aus Arnold Brücken Reste entstand dann noch eine Straßenbrücke, erst in Betonfarben, dann in steingrau lackiert und entsprechend der Jahreszeit in weiß graniert. Der Schnee folgt hier auch erst mit dem Rest



Insgesamt ist es, so finde ich, wesentlich aufwendiger eine Winterlandschaft zu bauen, hier muss ich über jeden Step, was kommt als nächstes, oder was mache ich wann nachdenken. Bei Sommeranlagen geht das schon fast im Schlaf. Naja, bis jetzt bin ich guter Dinge, das Testobjekt kleine Winterbahn könnte was werden


Mit freundlichen Grüßen
Manuel

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RE: N- Manuel K: kleine Winterbahn ( Testprojekt )

#3 von Einmotorer , Heute 07:59

Hallo, Manuel!
Danke für den ausführlichen Bericht, das sieht super aus. Ich freue mich schon auf das Gesamtkunstwerk.
Viele Grüße aus dem Siebengebirge
Johannes


volvospeed hat sich bedankt!
 
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RE: N- Manuel K: kleine Winterbahn ( Testprojekt )

#4 von Pogo1104 , Heute 10:25

Hallo Manuel

Deine Idee mit der Winteranlage auf der Baumscheibe hat was.
Das verleiht Deiner Winteranlage nochmal eine eine besondere Note.
Ja und Winteranlagen gibt es nicht so viele.

Ich verfolge den Tröt weiter, weil er mir gut gefällt.

Gruß Andreas


50 Jahre Märklin Toporama


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