Hallo zusammen,
obwohl ich schon mehr als 20 Modellbahnen auf dem Kerbholz habe, habe ich tatsächlich bis dato noch nie eine Winterbahn gebaut. Passend zu der Zeit dachte ich, man könnte ja mal sowas versuchen. Auf teure Fertigprodukte möchte ich jedoch verzichten, stattdessen selbst einen Weg finden, wie man zu einem ansprechenden Ergebnis kommt. Das Einzigste, was ich wirklich benötige sind Glasdiamanten, ohne die es nun nicht funktioniert ( Noch nennt das Schneeflocken ). Von den Noch Schneeflocken habe ich jedoch noch ein Päckchen da, welches bei dem Winterdiorama von Ulrike übrig ist.
Schon länger habe ich eine Baumscheibe, ca.4 cm Stark und ca. 35 cm im Durchmesser, auf der ich mal Roco H0e Schienen ( Flexgleise da Standardradien natürlich nicht passen ) testweise verlegt hatte. Dieses sollte nun als Basis dienen. Ursprünglich wollte ich die Bahn in H0e bauen, allerdings ist die Fläche dann doch zu klein, um irgendwie etwas halbwegs realistisches drauf zu bauen, daher entschied ich mich kurzerhand doch für die N-Spur.
Die Gleise tauschte ich nun nicht mehr aus, sie werden sowieso weit gehend mit Schnee bedeckt werden, weshalb das nicht groß auffallen sollte.
Unter die Baumscheibe klebte ich 4 Moosgummiplättchen, als Füße. Die Kabel für die Schienen lötete ich direkt an die Schienen und bohrte dann schräg durch das Holz um es seitlich herausführen zu können. Da ich nur Standardbohrer habe, hieß es etwas Augenmaß und ab gehts.
Mit dem Finger strich ich Füllspachtel aus der Tube ( die ist schön cremig ) zwischen die Schwellen und außen mittels Japanmesser bei . Da ich keine Fertigprodukte verwenden möchte, nahm ich seidenmatten weißen Acryllack auf Wasserbasis und lackierte den gesamten Bereich inklusive. der Schiene. Ich habe mich für Acryllack entschieden, weil ich befürchte, das sich andere Materialien im Laufe der Zeit doch verfärben. In die noch frisch lackierte Fläche streute ich Glasdiamanten ein und ließ das Ganze über Nacht trocknen.
Am nächsten Tag befreite ich die Schienen von der Farbe und machte sie wieder befahrbar. Ich war da schon sehr gespannt, wie die verschneite Oberfläche aussehen würde und ich muss sagen es gefällt mir schon sehr gut.
Im Fundus hatte ich noch ein paar Spur N Häuschen, billig aussehende China Ware, die ich hierfür verwenden möchte. Die Häuschen kann man so, sowieso nirgendwo verbauen und sollte da was schief gehen, dann wäre es nicht so tragisch.
Aus Styrodur schnitze ich mir das Gelände, bestehend aus 2 Platten a 2 cm. Da ich natürlich meine Häusschen auch beleuchten möchte kann ich aber aufgrund der dicken Basisplatte die "vorgeschnitzen Geländeteile" noch nicht fix montieren oder verkleben. Um mir das Leben nicht unnötig schwer zu machen, Elektrik und Landschaftsbau müssen jetzt Hand in Hand ausgeführt werden. Hier musste ich komplett umdenken und Schritt für Schritt vorab erstmal gründlich überlegen.
Zuerst fertigte ich mir nun mal ein Powermodul, bestehend aus einem Gleichrichter ( 4 Dioden 1N 4001, Graetzschaltung = Brückengleichrichter ), 3 x 1000 müF/ 35 Volt, sowie 9 Vorwiderstände 2,2KOhm für die Leds der Häuser und Straßenlampen und eine Kontroll Led mit eigenem Vorwiderstand. Die Powermodul wird dann an einem Trafo Lichtanschluß ~ angeschlossen. Ich mag es einfach nicht wenn man in einem Video die Beleuchtung flackern sieht. Die Schaltung verhindert genau das.
Im Bereich unter der Landschaftserhebung schnitt ich mit der Stichsäge einen Ausschnitt in die Holzplatte, um mir so Platz für die Elektrik zu schaffen. Die Kabel habe ich unter der Platte mit einem breiten schwarzen Isolierband und Tackernadeln gesichert. Da nicht viel Platz unter der Holzscheibe ist musste die Kabelsicherung sehr flach sein. Ich denke das sollte ausreichen. Alternativ hätte man natürlich auch höhere Gummifüsschen zum Anschrauben verwenden können. ich finde aber schöner wenn die Platte fast auf dem Tisch aufliegt
Nun hieß es die Löcher für die Kabelführung in die Holzplatte und Styrodurteile einzuarbeiten. Vorne im Bereich des Haltepunkts bohrte ich mit 2,5mm durch die Holzscheibe. Der Bohrer war gerade lang genug, so das ich komplett durch kam. Dann nahm ich die erste Schicht Styrordur, bohrte erstmal die Löcher für die Häuserbeleuchtung und Straßenlaterne mittels Zahnstocher und schnitzte dann auf der Unterseite Kabelschächte mittels Teppichmesser ein. Die Kabel sicherte ich da mittels Isoband gegen verrutschen. Dann klebte ich die erste Schicht Styrodur auf die Holzscheibe und sicherte es zudem mit ein paar Spaxschrauben. Jetzt konnte ich die beleuchtung der Ebene schon mal anschliessen. Die selbe Prozedur folgte dann für die zweite Schicht Styrodur, nur das ich diesesmal die Kabel vor dem Verkleben der Schicht anlötete.
Hier und da werde ich das Styrodur noch weiter anpassen, aber im Großen und Ganzen ist der grobe Landschaftsunterbau damit abgeschlossen. Erster Funktionstest
Um nun weiter machen zu können, muss ich mich nun um die Häuser kümmern, denn so, ... öhm nee
Die Häuser an sich sind wie gesagt schon billigste Chinaware, aus dem 70iger Jahren stammend. Die Kirche ein Plagiat einer Faller Kirche, die restlichen Häuser weiß ich nicht. Ursprünglich hatte ich sei einfach gesammelt, weil ich da durch Zufall mal dran kam, aber sammlerwürdig ? Nun ja, mit ein wenig Arbeit lässt sich daraus aber doch bestimmt was machen.
Zuerst müssen die Häuser aber mal überarbeitet werden, denn sie wurden recht lieblos zusammen geklebt, vieles ist einfach nur schief und krumm. Dann müssen die Häuser erstmal lichtdicht gemacht werden und bei der Gelegenheit werden sie auch gleich ihren Plastiklook verlieren. Ich werde sie komplett überarbeiten, mal sehen was ich da noch herausholen kann.
Inzwischen habe ich die Häuser schon vorbehandelt, schiefe Teile wieder gerade befestigt, den Sommerschmuck entfernt und hier und da musste auch noch etwas mit Spachtelmasse nachgeholfen werden.