Hallo werte Mitsammler - Mitleser und - Mitspieler,
wie vielleicht bekannt erwarb ich eine Märklin Uhrwerklok R910 B, also die seltenere Version mit 2 batteriebetriebenen Stirnlampen.
Nach Vorstellung und Suchanfrage div. Teile musste ich als immer noch Laie in diesem Sammelgebiet erfahren, dass ein falsches Uhrwerk eingebaut wäre: Nämlich das hier K1600_20240116_122416.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Nochmals für mich zum Mitschreiben: Um welches Uhrwerk handelt es sich hier?
Feder scheint in Ordnung zu sein, Uhrwerk läuft etwas zäh, vermutlich bisher noch ungeöffnet, das Ritzel auf der Triebachse, siehe letztes Bild, läuft nicht axial, sondern leicht im Winkel. Verschleiß? Die nicht angetriebene Radgruppe hat eine falsche Achse, nämlich einen Nagel. Die Laufräder passen nicht zur Lok und sind im Durchmesser unterschiedlich.
Das Lokgehäuse eignet sich m.E. zu nichts mehr, überall sind massive Lötstellen, Windleitbleche fehlen, Korrosion im Lithographiebereich des Führerstandes. Aber egal, für ein Schrottdiorama immer noch gut genug.
Jetzt wieder die Frage an die Experten unter Euch:
Ist das Spenderorgan ein passendes Uhrwerk für die Lok R 910B?
Bevor ich mir Mühe mache und es doch nicht das Passende wäre.
Viele Grüße
Friedemann
Und schon mal vorab ein großes Dankeschön an den Support hier im Forum.
ja, im Vergleich mit meinen Fahrwerken ist das ein 910er.
Ich hatte Dich ja auf dieses Ebay-Angebot aufmerksam gemacht. Daß die falschen Räder drauf waren, hatte ich gesehen, ich ging aber davon aus, die Räder Deiner R 910 B zu verwenden, also war das kein KO-Kriterium.
Meine Vermutung liegt darin, daß das Werk völlig verdreckt ist. Das schief laufende Zahnrad kann als Ursache eine verbogene Achse haben. Das war in Ebay leider nicht zu erkennen.
Aber bevor Du Dich grämst, schick mir das Uhrwerk bitte mal zu. Ich will mir selber ein Bild machen, um zu entscheiden, ob ich gegebenenfalls eine neue Achse am Antrieb einsetzen kann. Glücklicherweise bilden bei diesem Werk Zahnrad und Achse keine aus dem Vollen gefräste Einheit (wie bei den 920er Werken), sondern das Zahnrad ist auf die Achse aufgepreßt.
Die hintere Achse ist Pillepalle, da könnte auch ein Wiener Würstchen verbaut sein, die ist problemlos zu ersetzen.
Adresse und weitere Infos kommen per PN.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
heute morgen brachte die Bahn die beiden überholungsbedürftigen Fahrwerke:
Der Direktor der Troisdorfer Lokomotiv-Werke sah es als seine persönliche Herausforderung an, die Fahrwerke selber wieder ans Laufen zu bringen.
Es zeigte sich folgendes Bild:
Das 910er Werk hatte die falschen Räder, außerdem war die Antriebsachse völlig verbogen. Zudem war der Hebel der automatischen Bremsbetätigung zur Seite weggebogen. Ein Zimmermannsnagel diente als Hinterachse. Das 900er Werk trägt die für die R 910 B passenden Räder mit 36 mm Durchmesser:
Zuerst wurden alle Räder abgezogen, und die Fahrwerke ausgiebig mit Bremsenreiniger ausgewaschen. Danach zeigte sich, daß beide Fahrwerke kaum Verschleiß zeigen. Sie waren nur extrem stark verharzt.
Um die verbogene Achse zu entfernen, mußte diese soweit abgesägt werden, daß der Rest zwischen den Platinen rausgefummelt werden konnte:
Mit der Kniehebel-Presse wurde dann der restliche Achsstummel aus dem Zahnrad herausgedrückt:
Leider hatte sich die Bohrung in dem Zahnrad durch diese Aktion leicht geweitet, so daß auf der neu angefertigten Achse ( Silberstahl 3mm) kein Klemmsitz mehr möglich war. Daher wurde das Zahnrad nach dem genauen Ausrichten mit der Flamme festgelötet. Da das Zahnrad ja sehr klein ist, brauchte es dazu nur einen kurzen Moment ordentlich Hitze. Umliegende Bauteile wurden dadurch nicht betroffen:
Das Fahrwerk hat die 36er Räder, die sich vorher am 900er Werk befanden, bekommen, natürlich auch mit einer neuen Hinterachse:
Und der Bremshebel wurde auch gerichtet:
Beide Fahrwerke wurden noch ordentlich geölt und getestet, sehr zur Zufriedenheit des Direktors. Beide Uhrwerke laufen seidenweich!
Die beiden Fahrwerke wurden dann pünktlich an den Eigentümer zurückgeschickt, natürlich standesgemäß wieder mit der werkseigenen Lok der Troisdorfer Lokomotiv-Werke:
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.