wie in einem anderen Thread bereits berichtet, kam ich zu einer Spur 0 Zugpackung R 890/3. Es lag die falsche Lok drin, nämlich die R880 und noch dazu mit dem falschen Tender, einem R909/0. Die Laufräder waren sämtlich nicht mehr zu gebrauchen mit mehr oder weniger Zinkpest befallen. Heute kam das Päckchen von Ritter mit den neuen "Schuhen" an.
Ich konnte nicht widerstehen, die alte "Dame" umzukleiden. Hier ein kurzer Erfahrungsbericht:
Vorneweg, die Passung der Wellenbohrung in den neuen Rädern ist sehr stramm! Die Achsen sind aus nicht gehärtetem Stahl, sondern aus weichem Eisen, was sich Ruckzuck verbiegt (s.u.)
Demontiert waren die Räder schnell, da auf den beiden Achsen ausgeleiert.
Ich habe die Montage mit eingebautem Uhrwerk durchgeführt, da ich es nicht entfernen wollte. Grund: Die beiden Haltenschrauben oben neben dem Kessel lassen sich extrem schlecht wieder einsetzen, da der Schraubendreher immer schräg zur Schraube steht.
Die Ausgangssituation: K1600_20231227_153138.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Jetzt mit demontierten Räder: K1600_20231227_153442.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Noch ein kleines Feature: An der Treibachse auf der Zahnradseite sitzt eine kleine Messingbuchse: K1600_20231227_153958.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Zunächst hatte ich mit einem Hämmerchen und Dorn versucht, die Achsen auf die neuen Räder zu klopfen. Das ging mehrfach schief, im wahrsten Sinne des Wortes!
Danach fertigte ich mir einen speziellen Drückstempel aus Alu an, mit dem ich die Räder mittels eines Bohrständers einpresste. Das gelang besser. Hier der spezielle Drückstempel: K1600_20231227_163806.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
So sieht das Lökchen neu "besohlt" aus: K1600_20231227_163109.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Auch die Kuppelstangen sind jetzt erstmalig wieder montiert: K1600_20231227_163056.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Hallo Friedemann, ich denke du solltest die Lok ein wenig richten. Zum Beispiel guck einmal hier: Der - Neuzugänge - Thread (178) Das war mein Erstling in Spur 0.
die typischen Kratzer am Kessel oberhalb der Schrauben verraten auf den ersten Blick, ob eine Maschine schon einmal von einem Laien geöffnet worden ist. Man kann sie mit etwas Geschick und einen Lappen o.ä. vermeiden. Dies gilt sinngemäß auch für die Kratzer auf der Innenseite des Führerhausdaches durch die Schaltstangen mit abgeschraubten Griffen. Um etwas mehr Platz für die Demontage und Montage des Werkes zu bekommen, sollte man die Feder so weit aufziehen, dass sie innerhalb der Platinen bleibt.
Hält man das Werk einer kräftig bespielten Maschine in den Händen, kann man ggf. den senkrechten Schaltarm der Bremsmechanik gerade richten und schauen, dass der Keil daran richtig an die Auflaufscheibe des Fliehkraftreglers greift.
Zitat von Fahri01 im Beitrag #2Hallo Friedemann, ich denke du solltest die Lok ein wenig richten. Zum Beispiel guck einmal hier: Der - Neuzugänge - Thread (178) Das war mein Erstling in Spur 0.
Grüße Karsten
Hallo Karsten,
danke Karsten, werde es mir vornehmen. Leider konnte ich in dem angegebenem Tread keinen Fortgang über deine Restaurierung finden?
die typischen Kratzer am Kessel oberhalb der Schrauben verraten auf den ersten Blick, ob eine Maschine schon einmal von einem Laien geöffnet worden ist. Man kann sie mit etwas Geschick und einen Lappen o.ä. vermeiden. Dies gilt sinngemäß auch für die Kratzer auf der Innenseite des Führerhausdaches durch die Schaltstangen mit abgeschraubten Griffen. Um etwas mehr Platz für die Demontage und Montage des Werkes zu bekommen, sollte man die Feder so weit aufziehen, dass sie innerhalb der Platinen bleibt.
Hält man das Werk einer kräftig bespielten Maschine in den Händen, kann man ggf. den senkrechten Schaltarm der Bremsmechanik gerade richten und schauen, dass der Keil daran richtig an die Auflaufscheibe des Fliehkraftreglers greift.
Viele Grüße,
Bodo
Hallo Bodo,
danke für die hilfreichen Tipps, Ja, die Lok wurde bereits einmal geöffnet. Der Verkäufer bot sie an als Lok R890 mit Uhrwerk R 880.
Als ehemaliger Ritter-Mitarbeiter sage ich Dir: Die Räder von Ritter (und auch von den anderen Teile-Lieferanten) sind auf Untermaß gebohrt und müssen zwingend vor der Montage mit einer Handreibahle vorsichtig nach und nach auf "saugendes" Maß gebracht werden. Erst dann dürfen sie mit wenig Kraft aufgepreßt werden.
Und ein Hammer, sei er auch noch so klein, hat bei der Montage der Räder nichts zu suchen!
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Als ehemaliger Ritter-Mitarbeiter sage ich Dir: Die Räder von Ritter (und auch von den anderen Teile-Lieferanten) sind auf Untermaß gebohrt und müssen zwingend vor der Montage mit einer Handreibahle vorsichtig nach und nach auf "saugendes" Maß gebracht werden. Erst dann dürfen sie mit wenig Kraft aufgepreßt werden.
Und ein Hammer, sei er auch noch so klein, hat bei der Montage der Räder nichts zu suchen!
Hallo Klaus, interessant, was Du da schreibst! Bezüglich Märklin Spur 0 lerne ich noch täglich dazu... Aber, je ne regrette rien. Es ging schließlich auch mit Druck durch den zur Handhebelpresse umfunktioniertem Bohrständer. Aufgefallen ist mir, dass beim Einpressen winzige Spänchen aus der Bohrung herausgeschält wurden. Beim nächsten Mal schaffe ich mir dann eine passende Reibahle an.
Diese Handreibahlen haben an der Spitze einen ganz leicht konischen Bereich, damit man überhaupt in das aufzureibende Bohrloch des Werkstücks (in unserem Fall: Lokrad) reinkommt. Ansonsten sind sie zylindrisch.
Man beginnt nun, das Rad von der Rückseite her vorsichtig aufzureiben. Dabei ist peinlichst darauf zu achten, daß die Reibahle nur in der ihr bestimmten Richtung gedreht wird. Also nicht zurückdrehen, das ruiniert jeder Reibahle!
Wir reiben die Bohrung also immer nur ein wenig auf, und probieren das Rad zwischendurch immer wieder an, d.h. wir stecken es sanft auf die Achse.
Wenn die Bohrung nun soweit aufgerieben ist, daß die Achse zu etwa zwei Drittel darin verschwindet (wohlgemerkt: immer noch ohne Kraftaufwand), wird der restliche Weg durch gleichmäßiges Einpressen (niemals durch Einschlagen) zurückgelegt.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
die typischen Kratzer am Kessel oberhalb der Schrauben verraten auf den ersten Blick, ob eine Maschine schon einmal von einem Laien geöffnet worden ist. Man kann sie mit etwas Geschick und einen Lappen o.ä. vermeiden. Dies gilt sinngemäß auch für die Kratzer auf der Innenseite des Führerhausdaches durch die Schaltstangen mit abgeschraubten Griffen. Um etwas mehr Platz für die Demontage und Montage des Werkes zu bekommen, sollte man die Feder so weit aufziehen, dass sie innerhalb der Platinen bleibt.
Hält man das Werk einer kräftig bespielten Maschine in den Händen, kann man ggf. den senkrechten Schaltarm der Bremsmechanik gerade richten und schauen, dass der Keil daran richtig an die Auflaufscheibe des Fliehkraftreglers greift.
Viele Grüße,
Bodo
Hallo!
Mein Tipp: ich klemme vor dem Ausbau der Fahrwerke immer erst ein Stück dünne Pappe unter das Führerhausdach. Desgleichen klemme ich auf jeder Seite ein Stück dünne Pappe hinter die Galeriestange. So sind Führerhaus Dach (von innen) und der Kessel vor "Schaubendreherangriffen" geschützt.
Das Gleiche gilt auch für elektrische Loks.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.