Guten Tag.

Vor ein paar Wochen konnte ich zum ersten mal etwas auf einem örtlichen Trödelmarkt ergattern.
Einen 1913/0.
Er hat ein paar Überlackierungen, und die 3 Säureflaschen haben leider gefehlt.

Wie es der Zufall so will, wurden kurze Zeit später auf ebay 4 Nachbau Flaschen zum Kauf eingestellt.
Diese waren mir aber etwas zu teuer.
Also habe ich mir nur eine als Vorbild gekauft und habe mich ans Werk gemacht, die 3 Flaschen selbst anzufertigen.
Die Flaschen sind aus Stahlblech und hohl, wie das Vorbild. Lediglich den Flachenhals habe ich nicht so hoch hinbekommen. Aber sonst kommen sie meinem Vorbild relativ nahe.
Die Deckel kommen von Ritter.

Wenn Interesse besteht, würde ich den Beitrag etwas ausweiten und nächste Woche zeigen, wie ich die Flaschen angefertigt habe.

Aber Schluss mit den vielen Worten.
Seht selbst.





Rechts die Flasche aus der Bucht, links meine eigene.




mfG Felix

Zitat von Felix B im Beitrag #1

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Guten Tag.

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Wenn Interesse besteht, würde ich den Beitrag etwas ausweiten und nächste Woche zeigen, wie ich die Flaschen angefertigt habe.

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mfG Felix

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Hallo Felix,

ich sehe das genauso wie der Klaus.

Stephan

Hallo zusammen,
mal ne "Laienfrage", heißen die Säuretöpfe bei Märklin wirklich Flaschen ?
Ich kenn diese Tonbehältnisse nur als Töpfe, Tonflaschen gabs doch nur mit Steinhägerfüllung.

Gruß Ede + Gerd aus Dresden

Hallo Gerd.

Also in meinem Schiffmann steht " 3 braune Säureflaschen mit schwarzen Deckeln"
Was im Märklin Katalog steht, enzieht sich meinem Wissen.

Dann gibt es ja noch den 1990/0 mit 2 Säurefässern bzw Töpfe.
Im Märklin Katalog werden Sie beim 1990 als Säurbehälter bezeichnet.

mfG Felix

Danke Felix,
ich kannte als H0-Bahner nur den Begriff Säuretopf, deshalb meine Frage.
Wobei es wohl egal ist wie man die Tongefäße nun bezeichnet.

Gruß Ede + Gerd aus Dresden

Hallo,
vermutlich wurden diese großen Behälter einst in Töpfereien hergestellt.
Daher der Name "Säuretopf". Die Herstellung von Glasflaschen, Stahlflaschen und Kesseln geht ganz andere Wege.

Hallo Felix
Möchte auch gerne sehen wie Du die Gefässe hinbekommen hast.
Gruß
Frank

Liebe Leut,
Tante WIKI weiß alles, so auch alles über TOPFWAGEN
LG Fritz

Hallo Felix

Mich würde es auch freuen wenn du uns zeigen würdest, wie du die Töpfe hergestellt hast.

Viele Grüße aus Graz
Josef

Hallo Leute

Also dann mach ich mich mal nächste Woche dran, den Herstellungsprozess in Bildern zu dokumentieren.
Wird so auf Dienstag werden.

mfG Felix

So Leute, wie versprochen zeige ich mal wie ich die Flaschen gefertigt habe.

Aber gleich vorweg.
Ist schon ein ganz schöner Aufwand, nur um sagen zu können, dass sie aus Blech und selbst gefertigt sind.
Meine Partnerin hat es beim ersten zeigen für ein Ü-Ei gehalten.

Ich schreibe alles mal etwas in Kurzfassung

Material der Flaschen ist 1mm Stahlblech.
Mit dünnerem Blech konnte ich leider keine Ergebnisse erziehlen. Immer wieder gerissen.

Also für den Bau habe ich mir eine einfache Tiefziehvorrichtung und eine Flasche als Form aus Stahl angefertigt.
Für die Form:
Dazu ein Stück Rundmaterial auf der Drehbank und Durchgangsbohrung durch. Der Durchmesser der Bohrung zu 3/4 der Länge im Durchmesser der Formflasche und zu 1/4 ca +2.2 mm .
Dann in einem Stück die Löcher für das Zusammenbauen der Form gebohrt.
Dann das Rundmaterial zersägt , im höheren Teil Gewinde in die Löcher geschnitten, alles plangedreht und noch einen Radius ans niedrige Teil gedreht.
Zusätzlich noch eine Tasche für den Blechkreis eingedreht

Dann noch aus einem Blechstreifen 2 Kreise ausgeschnitten.



Jetzt kanns losgehen.
Blech in die Tasche legen und alles mit etwas Öl fetten


Dann die Form zusammenschrauben.
Schrauben wurden nur handfest angezogen.
So bildet sich beim pressen ein kleiner Spalt zwischen den Formhälften.
So kann das Material besser fließen und reist nicht so schnell


Dann die Stahlflasche einlegen.
Diese wird über das obere Formteil beim Pressen geführt.


Dann gehts auf eine hydraulische Presse.
Einfach gesagt, so lange pumpen, bis die Formflasche komplett durch ist und unten raus fällt.


Dann kommt das dabei raus.
Mittels leichter Hammerschläge und Druckluft lässt sich die Hälfte leicht von der Form lösen.


Das Ganze dann 2 mal.
Für das Oberteil habe ich die Wölbung für den Deckel noch etwas weiter ausgetrieben.
Dazu habe ich einfach die Hälfte über Kopf auf eine Unterlegscheibe gestellt und mit einem Schraubenkopf noch etwas nachgepresst.


Dann habe ich die unschönen Räder plangedreht und die Öffnung für den Deckel freigeschliffen


Jetzt nurnoch die Hälften miteinander verlöten, die Naht verschleifen, alles nochmal glatt schleifen und schon ist man fertig. :D




Und lackiert habe Ich die vorher gezeigten Flaschen mit meiner Airbrush Pistole.
Den Lack habe ich mir aus Ritter und Revel Farben selbst zusammengemischt.
Als Vorbild diente die gekaufte.


Ich hoffe es war alles verständlich.
Bin nicht so gut im Erklären, vorallem nicht schriftlich.:D

mfG Felix

Hallo Felix,

Super, Deine Vorrichtung zur Herstellung der Säureflaschen!

Erstklassige Erklärung und ein super Ergebnis.

Gruß Rolf

Schönen guten Abend , Hallo Felix!

Das gefällt mir sehr und da hast Du wirklich was Feines gezaubert ! Chapeau!

Tolle Veranstaltung hier , das nimmt einem die Angst endlich mal selbst

tief zu ziehen oder zu drücken. Bei mir stehen Dampfdome und spitze Rauchkammertüren auf

der Agenda. Felix, Deine Tiefziehvorrichtung ist simpel und gut, da könnte man schon direkt loslegen.

Für die Theorie mit viel Praxisbeispielen gebe ich gerne noch einen dazu passenden Buchtipp an die Hand ,

da steht auch sehr viel zum pressen und stanzen drin:

https://www.picclickimg.com/images/g/dWA...X09/s-l1600.jpg

Habe das Buch zufällig vor Jahren bei ZVAB endeckt und es ist super.

...Walter Herschmann hatte es auch.....


Zu dem Begriff Säureflaschen könnte ich mir vorstellen, das man bei Märklin eventuell da was mit den

Kohlesäurebehältern verwechselt hat, die ja eher in den Bereich "Säureflasche" passen.

Heutzutage könnte man ja tatsächlich Säure u. Laugenflaschen produzieren....aus Edelstahl..

Die Dinger die hier wohl nachgebildet werden sollten, basieren auf den realen Tontöpfen.

In Hamm/Westfalen stehen welche als Blumenkübel in der Grünanlage eines Industriebetriebes hinterm HBF.

Und diese 1000 Liter Pötte habe ich 2016 auch in Verdun mit gleichem Verwendungszweck gesehen.

In beiden Fällen aus gebrantem Ton....

Schönen Abend noch

Gruß Wolfgang

Säuretopfwagen im Eisenbahnmuseum Dahlhausen

Hallo,

schöne Fleissarbeit, ich denke dann an Holz und Drechseln! Passen evtl für Spur 0 die gelben Kapseln von Überraschungseiern?, Enkel die gerne für 12 leere Bhäler sorgen lassen sich bestimmt finden.

Grüsse

Hallo SET800,

Zitat

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die gelben Kapseln von Überraschungseiern?

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Die passen sogar für Spur 1. Meinen Säuretopfwagen habe ich damit bestückt.
Die Bremskurbel klebe ich soeben an und das Dach vom Bremserhaus muß noch gestrichen werden,
was ich jetzt gleich mache. Vor Weihnachten würde ich den Wagen hier gerne zeigen.
Falls man einen Wagen mit Überraschungsei-Kapseln hier im FAM präsentieren darf.