Hallo,
ich versuch mal in den Zahlensalat ein wenig Klarheit rein zu bringen, wobei das nicht ganz einfach ist, da GFN in seiner Systematik nicht bis ins letzte konsistent war.
Die Zuordnungen, die Kristian aufgelistet hat, darf man als Fundliste betrachten, Belegstellen wie sie zufällig aufgetreten sind, nicht aber als zwingende Hinweise auf den Vertriebsweg wie vedes oder bahnshop etc. bzw einzelne Exportländer.
Die Zahlen haben nur klaren Bezug zum Erscheinungsjahr, mit fast keiner Ausnahme aber eben nur fast. Die 90er Zahlen stehen genau für die entsprechenden Jahre bis 1999. Die 80er und da muß man eben einen kleinen gedanklichen Sprung machen, stehen für die Jahre 2000 und folgende.
Um auf Martins drei Beispiele einzugehen 82 5505 ist eine normale Sonderserie aus dem Jahr 2002, die sogar im Neuheitenprospekt aufgeführt war
95 5252 war 1995 ausserhalb des Prospekts, wurde aber im Fleischmann Kurier Nr. 138 gezeigt und beworben. Hat nichts mit bahnshop zu tun.
99 5306 war scheinbar eine Sonderserie für vedes die zumindest im FK Nr. 154 erwähnt, wenn auch nicht gezeigt wurde, siehe blauer Kasten rechts unten. Dementsprechend hat das auch nichts mit bahnshop oder Polizeiberatung, die von Kristian im Zusammenhang mit der 99 erwähnt werden, zu tun.
Angefangen hat man mit den zwei Zusatzziffern zu der eigentlichen vierstelligen Artikelnummern 1992, bei Exklusiv/Sonderserien die ausserhalb des regulären Neuheitenprospekts erschienen. Alles was nur einmal erschien und im Prospekt aufgeführt war, nannte man Einmalserie und hatte bei den Wagen eine vierstellige Artikelnummer die mit 58.... begann bzw bei Loks mit 48.... Die ersten kamen 1983. Der erste alte Preußen Zug, beginnend mit 5800ff bzw 4800 für die Lok. 1984 dann der zweite Preußenzug, Lok 4810, Wagen 5810ff. Entsprechend 1985, jetzt machte aber die Lok nicht den Zehnerschritt sondern ging nur einen Zähler weiter, 4811, die Wagen blieben beim Zehnerschritt und hatten nun 5820ff usw.
1992 hat man bei den Sonderserien die 92 noch hinter die Artkelnummer gesetzt. Beispiel die 4175-92, das war die 50Kab, 50 411, bzw das 4erSet Euro-Gs Wagen 5800-92.
1993 kam dann die Voranstellung, Bsp 93 4162, das war die 38er mit Langlauftender T31,5.
Ab 1996 verwischte sich die Trennung zwischen Neuheitenprospekt Einmalserie und Exklusiv/Sonderserie immer mehr und auch diese bekamen die Jahreszahl als Vornummer. Ausnahme blieben zunächst die Epoche I Länderbahneinmalserien. Da war man inzwischen fleißig bei der Doppelbelegung der Artikelnummern, da man nach den 5890ern im Folgejahr wieder mit den 5810ern anfing (die 5800er hatte man schon zuvor mit diversen anderen Wagen aller Art belegt).
Ab 2003 bekamen dann auch die Einzelfahrzeuge aus diesen Länderbahnzügen die zwei Zusatzziffern für das entsprechende Jahr.
Als die 2000er Jahre begannen wollte man nicht mit einer Doppelnull bzw 01ff beginnen und sprang deswegen hilfsweise in die Dekade zurück bevor man mit diesem System begonnen hatte. Also zu den 80er Zahlen, wohl ahnend, daß bis die 2080er Jahre anbrechen, dieses Artikelnummernsystem keine Bedeutung mehr hat.
So hatte die BASF-Lok Baureihe 145 die Artikelnr. 80 4320 und das Rhein/Donau-Kieswagenset die 80 5525. Aus irgendeinem Grund bekam aber der zum Jubiläumsjahr 2000 erschienene Lgjs Containerwagen 950 Jahre Nürnberg (1050-2000) die Nummer 99 5237. Eine andere Ausnahme waren die vier gleichzeitig erschienen Eva/VTG Kesselwagen mit den Nummern 84 5415 und 84 5416, zusammen mit ihren Kollegen 85 5415 und 85 5416, alle 2005 aufs Gleis gestellt. Ebenso im gleichen Jahr die 221er Varianten EBW Cargo bzw PEG-Gruppe, die eine "falsch" 84 4235, die andere "korrekt" 85 4235.
Davon abgesehen dürfte ansonsten auf das Zuordnungssystem Verlaß sein.
2008, im letzten Jahr der alten Firma GFN hatte dann dieses System sein Ende gefunden, da man nun generell zu 6-stelligen Artikelnummern überging. Diese hatten nichts mehr mit dem Erscheinungsjahr zu tun sondern dokumentierte die Variantennummer zu einem Grundmodell. Der bisherigen 4-stelligen Artikelnummer des Grundmodells folgte eine zweistellige Zahl zwischen 01 und 99. Dieses Verfahren blieb dann bis zum Ende der H0 Produktion unter dem Label Fleischmann 2018.
Im Grunde fand ich das 4-stellige Nummernsystem bei GFN ab den 70ern sehr übersichtlich und sympathisch:
40xx waren Tenderloks
41xx waren Schlepptenderloks
42xx die Dieselloks und
43xx die E-Loks
44xx sind Triebzüge
50xx sind 2- und 3-achsige Personenwagen (da gabs dann den den kleinen Bruch mit den preußischen D-Zug und Abteilwagen 5078ff)
51xx waren 4-achsige Personenwagen, am Schluß erweitert mit den 56xx Nummern
52xx umfaßte offene Güterwagen im weitesten Sinn
53xx genauso die geschlossenen Güterwagen
54xx hatten die Kesselwagen und
55xx waren Schüttgut und Selbstentlader
Der Ausflug in die Welt der Artikelnummern wurde nun länger als ich dachte
Gruß Werner