Hallo, ich habe eine 135/2, bei der mir der Kessel etwas Kopfzerbrechen bereitet. Ich tue mir mit der eindeutigen Zuordnung schwer, entweder wurde er mal nachbearbeitet, oder es ist doch eine der vielen möglichen Varianten. Vielleicht gibt es ja hier jemanden, der sich mit den Details auskennt? Fleischmann_1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Fleischmann_2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Fleischmann_3.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Fleischmann_4.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Da bin ich mir nicht so sicher, (habe noch nicht dran gekratzt) aber das ist auch eine der Merkwürdigkeiten. Für mich macht er den Eindruck als wäre er mit einer Mischung aus Silber und Goldbronze lackiert und dann Klarlack drüber (bin aber kein Lackfachmann, kann also alles auch falsch sein) Auf den Fotos wird die Farbe und Struktur etwas verfälscht Gruß Hans
Nachtrag habe jetzt an der Unterseite (zum Brennraum) mal etwas abgekratzt, da kommt astreines Messing zutage, der Verdacht der Lackierung hat sich also bestätigt
kann es sein, das da noch einiges mehr nicht so ganz passt? Z.B. die Stütze der Schwungradwelle, wieso sind da Kreuzschlitzschrauben drin? Dann die Abdeckung der Antriebsstange und das Ding oben auf dem Kessel, das müsste eigentlich ein Sicherheitsventil drin sein... Und wie ist es mit dem Antrieb für den Fliehkraftregler? Hoffentlich war die Maschine nicht all zu teuer...
Gruß Karsten
Herzlich gegrüßt aus der heimlichen Bierhauptstadt Deutschlands, Kulmbach Karsten
Hallo Karsten, an der Maschine ist mehr faul, aber ich habe dazu noch eine zweite bekommen, die okay ist, also aus zwei mach eins. (stelle später noch ein Bild der anderen Maschine ein) Momentan gehts mir um den Kessel, das Teil oben (statt der Einfüllschraube) ist ein Snap-In Nippel für einen Druckluftanschluss, der Vorbeitzer betrieb sie mit Druckluft. Das ist aber alles lösbar, was mich am Kessel noch stört ist der hintere Kesselboden, sieht aus, wie ein zusätzlich aufgelöteter Ring und dann einfach mit einem Flachmaterial verschlossen, habe keinen Plan, warum man das machen sollte, so ein Kesselboden geht doch nicht so kaputt, dass man den ersetzen muss, vielleicht löte ich ihn mal ab, dann kann ich auch den Lack abbeizen, (dicht ist der Kessel, habe ihn mal kurz abgedrückt) Der Preis war für den gesamten Umfang gut. Gruß Hans,
die Schnellkupplung muss nicht zum Druckluftbetrieb genutzt worden sein. Ich könnte mir vorstellen, dass der Vorbesitzer diese als Nachfüllvorrichtung genutzt hat. So konnte er während des Laufes z.B. bei Gasbetrieb die Laufzeit durch Zupumpen von Wasser unter Druck wesentlich verlängern. Willst Du eine Originalmaschine haben, wäre natürlich neben dem hinteren Kesselboden auch die veränderte Pfeife und die anderen Veränderungen rückgängig gemacht werden.
Hallo Manfred, die Kupplung war für Druckluft, habe sie bei der Abholung selbst abgebaut, samt 4-favh Verteiler mit Absperrventilen. Was stimmt an der Pfeife nicht (bis auf den fehlenden Holzgriff)? Gruß Hans
ich dachte, es gehörte die Dompfeife drauf. Aber als ich im Katalog noch mal nachgeschaut habe, wurden alle Baulose der 135/2 mit dieser Pfeife ausgestattet. siehe: http://www.ventix-pages.de/fleischmann/html/135-2.html
Hallo Manfred, wenn ich mir die Bilder so andsehe, müsste meine also Ausführung 59 bzw. später sein. Der Kessel sollte braun/blau gebeizt sein, meiner ist definitiv mit irgendetwas überlackiert. Kann man diesen Beizton selber wieder hinkriegen? Den Kessel blank machen (hart-/weichlöten, beizen oder sandstrahlen könnte ich) Der Hebel der Pfeife ist da rot, also Kunststoff oder rot lackiertes Holz? kann man nicht erkennen. Eine Bezugsquelle für die fehlende Wassereinfüllschraube habe ich auch noch nicht gefunden.
leider kann ich Dir mit dem Bläuen von Messingblech auch nicht weiter helfen. Ich habe deswegen auch schon überall gesucht und nachgefragt, weil ich an einer Tinplate-Spur0-Spirituslok den Kessel ebenfalls bläuen müsste. Brünieren (schwärzen) ist kein Problem, aber gerade das Bläuen ist interessant. Beim Brünieren muss man den richtigen Zeitpunkt abpassen, um einen bräunlichen Ton zu erreichen. Lässt man es zu lange im Brünierbad, wird es schwarz. Aber einen dunklen Blauton (wie russisch Blaublech) konnte ich nicht erreichen. Blaubleche aus Stahl zu bekommen ist kein Problem. Wenn uns hier ein Forenmitglied oder -leser helfen kann, würde ich uns das sehr helfen.
Ich habe ein Buch vom DKI (Deutsches Kupferinstitut) Chemisches Färben von Kupfer und Kupferlegierungen aus 1974, da sind sehr viele Rezepte und Methoden beschrieben, aber Messing bläuen ist auch da nicht zu finden. Wer weiß, wie Fleischmann das geschafft hat, evt. irgendwelche Chemikalien, welche nicht frei verkäuflich sind? Auch im weltweiten Netz ist nur sehr wenig bis nichts zu finden, lediglich ein Beitrag auf YouTube, Bluing Brass, mit einer Chemikalie aus Kanada, nur ob man die bei uns durch den Zoll bekommt? Gruß Hans
danke für den Link. Ich habe nun mal nach dem im Video gezeigtem BlueMetall-Brüniermittel gesucht, und es gefunden. Es ist ein dunkelblaues Waffenbrünierungsmittel, das in und aus Canada vertrieben wird. In Deutschland gibt es nur Autolacke, die aber nicht temperaturbeständig sind. Die vergleichbaren Mittel aus England werden ebenso wie das kanadische nicht nach Deutschland versandt. Schade.
Weiter gehts. Beim Zerlegen ist mir aufgefallen, dass die Schrauben für das Wasserstandsglas anscheinend ohne weitere Dichtungsmaßnahmen eingeschraubt sind, mit dem zu erwartenden Ergebnis: es leckt! Die untere ist festkorrodiert, die Umgebung der Schraube ist total versaut, also ist dort (unter dem Schauglas wohl länger unbemerkt Wasser ausgetreten) Das Schauglas selbst scheint gut abgedichtet zu sein (2 O-Ringe) Irgendwie hab ich mal gelernt, dass ein Gewinde nicht zentriert und auch nicht dichtet (ohne Dichtmittel) Wie hat sich Fleischmann das vorgestellt?, die Schraube anknallen, bis die elastische Verformung im Kessel dichtet, oder war da im Original ein Kleber oder Flüssigdichtmittel drin? Wie löst Ihr das? Danke Gruß Hans
Den Kessel bei meiner Fleischmann hatte ich poliert und mit Zapon-Lackspray Klarlack gemacht. Sah gut aus und hat die Hitze gut vertragen.
Zum abdichten von Gewinde und Wasserstandsglas nehme ich etwas Teroson dauerelastische Dichtpaste für Flächendichtungen. Ich hatte es schlichtweg von meinen Oldtimern. Da wird es zur Feinabdichtung für Papierdichtungen genommen. Besonders wenn die Dichtflächen Riefen oder sonstige Unebenheiten haben. Gruß Harry
Hallo Harry, bei den Wasserstandsgläsern der Fleischmann-Kesseln gibt es aber keine Dichtfläche in diesem Sinne, die Glöser werden mit geklemmten O-Ringen abgedichtet, das ist nicht das Problem, aber dieser "Dichtdruck" wird mit zwei Schrauben erzeugt, welche direkt in den Kessel gehen (Durchgangsgewinde) die sind das Problem, meinst Du dass hier eine Dichtmasse im Gewinde ausreichend ist? (siehe Foto) Gruß Hans 20231116_131749.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ein bisschen Silikone aus der Tube(z.b. von Dow Corning) um das Gewinde streichen - reicht völlig aus. Es funktioniert aber auch mit Teflon-Band - aber bei den kleinen Schrauben etwas fummelig. Uebrigens schade um die Fleischmann - da wurde ziemlich gebastelt und lackiert. Viele Grüsse, tenniV11
Hallo Hans, Wow! Da waren ordentliche Pfuscher zugange!
Schau Dir den Rest des Kessels gut an!
Wenn das so stark korrodiert ist, dann dürfte der Rest auch gelitten haben. Tippe mal auf aggressives deionisiertes Wasser und/oder Entkalker falsch angewendet.
Da muss jetzt der ganze Deckel runter und ein Neuer angefertigt werden - natürlich wieder Messing. Ganz klar das Rohr innen auf "Dezinkung" kontrollieren - falls angefressen muss der ganze Kessel erneuert werden. Wünsche Dir viel Erfolg bei dieser aufwändigen Arbeit. Gruss tenniV11
So, der hintere Deckel ist runter, Rohr innen sangestrahlt, auf den ersten Blich nichts besonderes gesehen. Auf den zweiten Blick dann aber doch, im vorderen Deckel wurden 2 kleine Löcher (im Bild links unten) sichtbar. Soll ich die einfach zulöten, oder lieber doch den ganzen Kessel neu machen? Ich kann ja auch nicht prüfen, ob da noch überall Messing ist, oder nur noch entzinkter Kupferschwamm. Auf der anderen Seite hätte ich halt gern soeviel "Original" wie möglich, erhalten. Was mich noch wundert, die Wandstärke beträgt nur max. 0,7mm, was war denn eigentlich der zul. Betriebsdruck für diese Kessel, 1bar oder...? Kesseldeckel_Front_innen.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ach du liebes bisschen - das sieht ganz schlecht aus - wenn da schon 2 kleine Löcher durchgefallen sind ist der Kessel meines Erachtens nicht zu retten. Besser einen neuen anfertigen oder eine ansonsten desolate Maschine dazu kaufen wo man den Kessel verwenden kann. Die Fleischmann wird ja öfters in schlechtem Zustand angeboten. Beim Neuanfertigen würde ich mindestens 1 mm Blech nehmen - 0,7 wäre mir zu gefährlich. Ich glaube dass es nahtlos gezogene Messingrohre im Handel zu kaufen gibt - eventuell sogar passende Deckel. Gruss tenniV11
@Harry Einen Fleischmann-Kessel bei Wilesco? Der Kessel hat ca. 80x235(DxL) und das schräg liegende Wasserstandsglas. Aber ich grübel noch darüber nach, ob ich nicht einen neuen selber baue, Rohr und hinterer Deckel sind kein Problem, etwas schwieriger ist der Vordere, da müßte ich die Prägung für die O-Ringe und das Wasserstandsglas reinbringen. Schick mir per PN mal die Details zu Deinem Angebot.
Hatte den Kessel in meinem Fundus größer in Erinnerung... Er hat 53 Durchmesser, 130 lang. Sorry, hätte Dir gerne geholfen!
Nachbau kommt auf Deine Fähigkeiten und Werkstatt drauf an. Die Einprägungen kannst Du auch über eingelötete Drehteile realisieren, falls Du nicht einprägen möchtest. Oder gleich das Wasserstandsglas weglassen und mit Silberlot den Kessel löten. Dann fällt Dir der Kessel auch nicht gleich beim trockenheizen auseinander.
@caepsele Trotzdem danke für das Angebot, Kessel löte ich grundsätzlich hart (ist er offensichtlich auch vom Werk aus so gelötet) Jetzt fühle ich mich herausgefordert, das Teil wieder herzurichten, brauch nur noch ein hochschmelzendes Lot, sonst würden beim Verlöten der Deckel die Gewindeverstärkungen sofort wieder abfallen, die sind viel zu nah dran. Deinen Hinweis zu den Prägungen verstehe ich nicht, ich denke ich brauche einmal einen kugelförmigen Stempel (+Matrize) für die Vertiefungen, welche die O-Ringe aufnehmen, und ein ca. 20mm langes Rundmaterial für die Kannelierung unter dem Wasserstandsglas, dürfte alles machbar sein. Kann jetzt aber etwas dauern, bis es weitergeht. Gruß Hans