Hallo ROKAL-Freunde,

etwa gegen Ende 1957 bzw. Anfang 1958 brachte ROKAL Schaltgleise für das P-Gleissystem auf den Markt.


So sehen die Gleise aus.


Im Katalog 1958 findet man sie abgebildet.


Hier die entsprechende Seite.


Spannend wird es mit der Beschreibung im Elektrohandbuch.


Lokomotiven wurden für die Betätigung des Schaltgleises extra konstruktiv verändert.


Hier die Ansicht der Lagerschalen mit Schaltnocken an der B 1004 (hinten alt, vorne neu).


Hier sind die im Text erwähnten Schaltbügel am Triebwagen B 1008 (hinten alt, vorne neu) zu sehen.


Dieses Foto zeigt ein "eigenartiges" Blech an einem Güterwagen.

Da war doch mal was... Siehe hier im Beitrag "Stanzblech für Güterwagen" Diese Bleche sind in der Sammlerszene bekannt. Sie finden sich an den unterschiedlichsten Gussgüterwagen. Bisher wurde vermutet, dass es sich um Haltebleche für lockere Achsen handelt. Ich bin mittlerweile überzeugt, dass es sich um Schaltbleche handelt, die optional ergänzt wurden. Also genau so, wie es auch für den Triebwagen beschrieben steht. Diese Bleche sind aus Federstahl gefertigt. Die Spannung weist nach unten in Richtung Gleis. Der Kontakt des Schaltgleises wird bei der Überfahrt nach unten gedrückt und das Blech federt leicht nach oben ein, um danach wieder in die Ursprungslage nach unten zurückzufedern. Für eine Haltefunktion evtl. lockerer Achsen müsste die Feder genau gegenteilig geformt sein, also nach oben, zur Achse drücken.

Eine Probefahrt löste zuverlässig den Schaltvorgang aus. Für mich ist die Funktion dieser Stanzbleche somit geklärt. Die Konstruktion ist dem Zweck entsprechend gestaltet. Die Nachrüstung mit diesem Blech ermöglichte 1958 mit ganz einfachen Handgriffen die Umrüstung der Güterwagen für Schaltvorgänge. Eine Umrüstung der Triebfahrzeuge wäre aufwändiger und deutlich teurer geworden.

VG, Frank