Zusammen mit der BR85 stellte Rokal 1964 die Diesel Rangierlokomotive V60 der DB vor. War es doch sicher ein lang ersehntes Modell das auch entsprechend honoriert wurde, weil über 9000 mal verkauft. Das Gehäuse bestand aus Kunststoff, das Fahrgestell war von Anfang an mit dem Einheitsmotor bestückt. Alle Geländer rings herum waren aus Blech, seitlich genietet, an Front und Heck gehalten durch die Puffer. Beschriftet als V60 118 und bei Rokal geführt als Modell-Nr. 01020. Ein gelungenes Modell, wie ich finde.....
das letzte Bild sieht wirklich übel aus . Tut einem in der Rokal-Seele weh, wenn man so etwas sieht.
Die V 60 von Rokal war zwar etwas zu lang (ca. 11 mm), aber innerhalb des Rokal Sortiments störte das überhaupt nicht. Bis heute ist es die einzige nenneswerte Umsetzung der am häufigsten gebauten Lok der Deutschen Bundesbahn in der Spurweite TT (sehen wir mal über die Kleinstserie von Schwätzer hinweg). TT-Bastler nehmen das Rokal Modell gerne für Umbauten. Dazu wird wegen der Radsätze das Fahrwerk der V 60 (DR) von Tillig verwendet und das Gehäuse wird ozeanblau/beige oder rot lackiert. Gut gemacht sieht das wirklich Klasse aus.
Dies zeigt aber auch ein wenig das Dilemma bei TT. Die Epoche V ab 1990 wird ausgesprochen gut abgedeckt, natürlich auch die ehemalige DR der DDR. Aber gerade die Lok, die man auch heute noch in ganz Deutschland auf fast jedem größeren Bahnhof findet, wird erst dieses Jahr von Kühn auf den Markt gebracht.
Immerhin gibt es mittlerweile eine ganze Reihe Modelle der Epoche III und IV der DB in TT, die in den letzten 2 bis 3 Jahren entwickelt wurden. Das ist zwar nur ein Fliegenschiss gegen das, was es in H0 oder N gibt, aber zumindest tut sich etwas auch in diesem Bereich.
der auffälligste Unterschied zum Vorbild sind meines Erachtens die fast an DDR-Loks (106/V 60 DR) erinnernden Lampenöffnungen im Motorvorbau, während bei Märklin aus brutalen Schnitten im Blech der Rangiererbühne Glaswürste austreten:
(sorry, natürlich habe ich nur eine belgische Ausführung zur Hand)
Gruss von Axel
Neue Interimsanlage Märklin, digital mit 6021; Vorbilder u.a. SNCB, CFL, SNCF - außerdem interessiert an Trix Express u. Schiebetrix 1:180
Ersteinmal hallo!!! Danke, Stefan, dass Du mir dieses Board empfohlen hast! Das hat die V 60 nun wirklich nicht verdient. Aber ein guter Lok-Schönheits-Chirurg bekommt das schon wieder hin. Solche Gehäuse eignen sich natürlich besonders für Umarbeitungen. Gruß aus Wiesbaden Uwe (passionierter Rokaler)
Ich glaube nicht, dass aus diesem Gehäuse noch was zu machen ist! Ich habe nämlich aus einer Führerhausseite von diesem Teil einen fehlenden DB-Keks für meine E03 "geschnitzt" nachdem dieses V60-Gehäuse für mich abgeschrieben war. Schaut nicht ganz wie anderen 3 Kekse aus, aber fast und fällt nicht wirklich auf :
Hallo Uwe, schön, dass Du nun auch hier im Forum dabei bist. Ich glaube, wir machen mal ein großes ROKAL Umbau Spezial, in dem wir Deine ROKAL Kreationen und Umbauten zeigen. Den Begriff "unmöglich" gibt es bei Dir ja nicht .
Horst, so ein Torso lässt sich durchaus noch nutzen. Ralf Nolde von den ROKAL-Freunden Lobberich ist vor einiger Zeit eine umlackierte V200 von der Schauanlage gefallen. Das Gehäuse war auf einer Seite total zerstört. Also hat er kurzerhand die Kanten abgeschliffen und nun steht die Lok als Schnittmodell auf der ROKAL Ausstellung. Auch ein Karriere für einen ehemaligen Schrotthaufen.
ich komme noch mal zurück zum Modell der V 60 von ROKAL. Wer glaubt, dass es bei diesem Modell keine Varianten gegeben hat, sieht sich leider getäuscht. Ich habe hier mal die drei ungleichen Brüder nebeneinander gestellt.
In der Mitte steht die Variante, die Horst in seinem ersten Beitrag vorgestellt hat. Die untere Kante des Rahmens, die Aufstiege an den Stirnseiten und die Rangierer-Bühnen sind schwarz lackiert.
Etwas anders sieht es bei der nächsten Variante aus. Rahmen und Aufstiege sind ebenfalls schwarz, allerdings sind die Bühnen der Sitrnseiten rot. Anhand der verwendeten Kupplungen würde ich vermuten, dass dieses Modell in den Jahren '67-'69 gebaut wurde.
Und dann haben wir noch die dritte Ausführung, bei der komplett auf eine schwarze Lackierung verzichtet wurde. Möglicherweise entstand die Lok ganz zum Schluss der Produktion bei ROKAL, als aus Kostengründen auf jeden Schnick-Schnack verzichtet wurde. Denkbar ist aber auch ein Nachbau aus den Resten der Produktion, die nach 1970 von ROKAL-Freunden aufgekauft wurden.
hier mal ein kurzer Nachtrag: Von einem Sammlerkollegen bekam ich ein neues Lokgehäuse (Danke Henry!). Es handelt sich um ein Ersatzgehäuse aus der letzten Produktion von ROKAL, bzw. aus der Neuproduktion von Röwa. Da streiten sich die Gelehrten... Komplett in Rot ist es jedenfalls sehr selten. Es war noch nie verbaut. Eine Herausforderung war das Vernieten der Handläufe. Dicke Finger und kleine Nieten sind keine gute Kombination. Über eine Körnerspitze wurden die Hohlnieten verpresst. Obwohl improvisiert, ist das Ergebnis absolut brauchbar. Probelauf erfolgreich!