über Soundmodule einer Modellbahn brauchen wir heutzutage gar nicht mehr zu fachsimpeln. Sie gehören schon beinahe zum Alltag und sind zum Teil hervorragend gemacht. Jedoch gabe es bekanntlich eine Zeit davor und der analoge Modellbahner war stets irgendwie bemüht die Geräusche des täglichen Umfeldes auch in seine kleine Welt zu bringen.
Die Fa. Herkat hatte unter der Katalognummer 1304 einen Dampflokgeräuschwagen auf Basis eines Fleischmann Kühlwagen. Dieser Wagen erinnert sehr stark an den Wagen der Fa. EL-MO (klick mich). Auch dieser Wagen war auf Fleischmann Basis. Allerdings besitzt der EL-MO Wagen eine über Reedkontakt gesteuerte Dampflokpfeife, was der Herkatwagen nicht hat.
Die Geschwindigkeit des "Dampflokgeräusches" wird in Abhängigkeit mit der Trafostellung schneller bzw. langsamer.
Auf einer Seite ist er mit einer Fleischmannkupplung, auf der anderen mit einer Bügelkupplung ausgestattet.
Durch die geöffneten Türen kann man auch noch ein Potentiometer verstellen, dessen Funktion mir allerdings noch nicht so ganz klar ist.
Gruss Norbert
Wer seine Gedanken nicht auf Eis zu legen versteht, der soll sich nicht in die Hitze des Streits begeben..
der Wagen ist im 1988er Katalog von Herkat abgebildet.
Zitat 1304 Kühlwagen mit Original Dampflok- Geräusch (DLG) für 2-Leiter-Gleise mit ,,Fleischmann"-Kupplung. DLG wird über die Fahrspannung ausgelöst, geschwindigkeitsabhängig, einstellbar auf verschiedene Loktypen. Wagen mit zwei beweglichen Doppeltüren und ,,Sinalco"-Beschriftung. LüP 137 mm.
1354 Modell wie 1304, jedoch für Punktkontakt- Gleis mit ,,Märklin"-Kupplung.
Die Bügelkupplung ist wohl nachträglich an den Wagen gekommen. Kann man auch an der andersfarbigen Schraube sehen.
Ferner gab es noch Dampflog-Geräusch-Elektroniken. Die in Deinem Wagen verbaute Elektronik entspricht der 2682:
Zitat 2682 Original Dampflok-Geräusch-Elektronik zum Einbau in HO- und N-Fahrzeuge. DLG über die Fahrspannung geschwindigkeitsabhängig, einstellbar auf verschiedene Loktypen. Betriebsspannung 2-16 Volt Gleich- oder Wechselstrom, auch für Halbwellenbetrieb. Maße: L 65, B 16, H 15 mm
2683 Super-Dampflok-Geräusch (SDLG). Ansteuerung der Taktfolge über die Kolbenstange durch neuartige Elektronik; verblüffend naturgetreuer Klang! Bei der Anfahrt längere Dampfstöße, die sich bei höherer Fahrtgeschwindigkeit immer mehr verkürzen. Tonwiedergabe durch Spezial-Lautsprecher mit angebautem Resonanzkörper. Einbau in HO, 0, I und größere Fahrzeuge. Lautsprecher bis 8 cm O anschließbar, z. B. Nr. 2666. Betriebsspannung 4-24 Volt Gleich- oder Wechselstrom. Maße: L 76, B 29, H 16 mm
2684 Lichtschranke zur Super-Dampflok-Geräusch-Elektronik 2683. Anstelle des mechanischen Kontaktes zu verwenden. Dadurch sind auch zwei Dampfstöße pro Radumdrehung möglich. Leichter Einbau z. B. in Märklin-Loks Nr. 3083, 3089, 3092 und 3093.
die andersfarbige Schraube hat nichts mit der Kupplungsaufnahme zu tun. Sie hält lediglich eines derbeiden weißen Kunstoffelemente die dann im weiteren den Wagenkasten auf dem Fahrgestell halten. Vermutlich ist bei einem der Vorbesitzer mal eine der ansonsten schwarzen Kreuzschrauben abhanden gekommen. Das man die Kupplungen tauschen kann und hier auch wohl so geschehen ist war mir schon klar. Ich habe deswegen auch nur den IST-Zustand beschrieben.
Man kann auch davon ausgehen, dass vieles der Fa. EL-MO damals bei Herkat gelandet ist.
Danke für deine Zitate aus dem damaligen Herkat Katalog!
Gruss Norbert
Wer seine Gedanken nicht auf Eis zu legen versteht, der soll sich nicht in die Hitze des Streits begeben..
Oh ja, das Ding habe ich auch. Auf meinem Blocksystem musste er immer hinter einer Lok mit Schwungmasse laufen, damit er beim Signalhalt mit in den stromlosen Abschnitt kam und nicht im Stand die Volldampf-Geräusche abspielte. Lange her.
Viele grüße
Holger
If brute force does not work....you are just not using enough of it!
Moin. Sowas hatten die American Flyer schon unmittelbar nach dem Krieg. Das Geräusch wurde mit einer Luftpumpe, einer Düse und einer Echokammer erzeugt, Antrieb erfolgte vom ersten Getriebezahnrad aus mit einem Pleul. Später kam dann noch ein optionaler Rauchgenerator dazu und man hatte damit gleich noch stoßweisen Abdampf, immer passend zur Geschwindigkeit. Da waren die Amis einfach viel weiter. Einziger Nachteil der amerikanischen Lösung - das Geräusch läßt sich nicht abschalten. Kann hier nur die Version von 1948 ohne Rauch zeigen (dafür gibts den Postwagen in Aktion als Zugabe). https://youtu.be/cuAE6VKtlKM
Fahrt Frei.
Spur S international, egal wer's gebaut hat Piko Einschienenbahn Herr Schmalspurbahn Eisenbahnbetriebslabor der TU Dresden
In England habe ich auch eine andere Art der Geräuscherzeugung gesehen. Die Dampflok hatte auf einer Tenderachse einen Metallfinger, der einmal pro Radumdrehung an der aufgerauhten Wand einer Resonanzbox gekratzt hat. Rein mechanisch erzeugtes Dampflokgeräusch. Es klang erstaunlich gut.
Viele Grüße
Holger
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