Vor kurzem habe ich durch Zufall eine sehr günstige Lionel Dampflok bekommen. genannt wird der schwere Gussklumpen wohl 637 Prairie und wurde
von 1959( mein Geburtsjahr ) bis 1963 bei Lionel in den Staaten hergestellt. Dazu habe ich von ihrem Vorbesitzer extra ein Historienblatt mitbekommen.
Erstaunlich sind die damals bereits in der Lok verbauten Extras, wie Rauchgenerator, Pfeifgenerator im Tender und hochmagenische Treibräder !
Die sollten angeblich das schnelle aus dem Gleis kippen verhindern, ich möchte nicht wissen, was die Räder beim Spielbetrieb wirklich alles aufgesammelt haben...
Bei mir hingen jedenfalls fast sämtliche Schrauben beim Demontieren der Lok daran. Klarer Vorteil, nix fiel auf den Teppich ! Ach ja, natürlich sind sämtliche
Schrauben an dem Modell in Zoll-Ausführung, oder wie ein Kumpel von mir immer sagt " Hühnerarsch-Gewinde ".....
Nun wollte ich sie ja eigendlich gar nicht haben, man kann ja nicht alles sammeln, aber bei einem Preis im unteren 2stelligen Eurobereich konnte ich nicht nein sagen.
Ich gebe zu, das ich auch neugierig auf diesen Ami-Klumpen war. Die Konstuktion, die Technik, die magnetischen Räder uvm., das interessierte mich schon.
Nun habe ich sie hier und als erstes bemerkte ich, das sie einen bärenstarken Antriebsmotor hat. Auch der Rauchapparillo ist interessant, leider ist er defekt.
Er verursacht einen fetten Kurzen, wenn ich ihn anschliesse. Dafür dürfte hier wohl nur schwer Ersatz zu finden sein, zumal das Teil über eine Gestängemechanik
die Rauchstöße auslöst, schon echt cool, was die Amis da damals schon so zusammengebaut haben. Die Pfeifeinrichtung im Tender, die erinnert mich ein wenig
an die Motorpfeifen in den Märklinmodellen, auch der Ami-Dampfer hat einen Motor als Pfeifgenerator verbaut. Er ist allerdings etwas grösser und füllt den
ganzen Tender aus. Der ist übrigens auch nicht gerade klein, im Verhältnis zu einem HR Tender von Märklin.
Natürlich kam sie nicht ohne Grund so günstig in mein " AW " und letztendlich in meinen Besitz. Eine ihrer Treibachsen war völlig verbogen, am Führerhaus
waren beide Ecken nach unten verformt, sie verursachte einen " Kurzen " auf dem Gleis und zu guter letzt war die Pfeife im Tender im Dauerpfeifmodus....
Der Vorbesitzer hatte mir von einem Absturz der Lok berichtet... Sie hatte einen verschraubten Prellbock demontiert und war dann abgestürzt.
Nun habe ich aber genug geschrieben, hier kommen ein paar Bilder. Ich habe noch einige mehr, aber das dauert noch ein wenig...
Leider schreibe ich ja hier über die Handy Internetverbindung dank der Unfähigkeit von Vodafone mir nach Monaten endlich ein funktionierendes
Internet zur Verfügung zu stellen.
Wenn ich wieder richtiges Netz habe, dann geht es weiter mit dem Bericht.
Herzliche Grüsse an die ganze Truppe sendet der GG1 Ghert
schöne Lok! Mit etwas Arbeit wird sie noch schöner! Die Magnetischen Achsen gab es seit 1950 bei Lionel. "Magne-Traction: More pull, more power!" Die Werbung suggerierte, dass die Loks dadurch mehr Haftung auf den Schienen bekämen und so längere Züge ziehen konnten. Na, ja... in der Theorie schon. In der Praxis waren die Loks auch ohne Magne-Traction schon durch das sehr hohe Eigengewicht in der Lage sehr lange Züge zu ziehen.
Ich mag diese USA Gussklumpen sehr. Tolle Technik und wuchtige Erscheinung! In den USA sind diese Modelle Massenware. Bespielte Exemplare bekommt man schon für unter 50 Dollar. Wenn man dann aber Zoll und Steuern berechnet, durchbricht man schnell die 100 Euro Schallmauer. Ich habe schon häufig Loks und Ersatzteile in den USA gekauft. In Deutschland ist LIONEL ja sehr exotisch!
bezüglich der "US Glussklumpen" wie Du sie nennst, kann ich mich auch an Frank's Meinung schließen. Lionel, Marx, American Flyer, aber auch K-Line, ihre Faszination gehört auch zu meinem Tinplater-Leben. Pass auf, man könnte von ihnen ebenso gut angesteckt werden, wie von den schönen europäischen Blechbahnen.