ich habe mich hier im Forum angemeldet, um hier vielleicht einen guten Tipp zu bekommen.
Ich habe eine alte Eisenbahn (Lionel, Spur 0, sehr alt) bekommen und würde sie gerne für meinen Sohn wieder in Betrieb nehmen. Allerdings sieht der Trafo nicht mehr so vertrauenserweckend aus, daher würde ich ihn gerne durch einen etwas neueren ersetzen. Kann ich mir da einfach einen gebrauchten von Märklin besorgen? Wenn ja, welches Modell würde da passen?
Ein Lionel-Zug kann mit einem analogen 30-VA-Transformator von Märklin wie 6631 betrieben werden. Es sind jedoch zwei Punkte zu beachten:
- Die maximale Spannung eines Märklin Trafos beträgt 16 V; Ein Lionel-Transformator liefert maximal 20 V. Es könnte also sein, dass der Zug zu langsam fährt.
- Die von Lionel verwendete Art der Richtungsumkehr ist völlig anders; Eine Lionel-Lok wird den 24-V-Impuls beim Richtungswechsel an einem Märklin-Trafo nicht mögen, aber sie wird nicht sofort beschädigt. Ein Lionel-Zug fährt rückwärts, wenn die Spannung zweimal aus- und wieder eingeschaltet wird.
Moin. Die alten Allstrommotoren vertragen Gleich- & Wechselstrom gleichermaßen. Allerdings kann die Richtung nicht durch Umpolung geändert werden, sondern je nach Ausführung des Umschalters durch kurze Unterbrechung oder durch einen Umschaltimpuls mit höherer Spannung. Aber die alten Motoren ziehen auch meist recht viel Strom und bringen modernere Trafos schnell an ihre Grenzen. Amerikanische Trafos sind leistungsstark, aber meist für 110-Volt-Netze bestimmt und würden hier noch ein zusätzliches Vorschaltgerät benötigen. Ein Kauf ist damit nicht ratsam. Ich habe die Umschalter bei meinen Motoren in den American Flyer rausgeschmissen und die Loks auf Gleichstrom umgerüstet. Von Lionel gibt es sogar Graetzbrücken dafür zu kaufen. Im heimischen Elektronikversandhandel sind diese Gleichrichterbrücken wesentlich preiswerter. Dann fahre ich die Züge mit einem Labornetzteil 30 Volt max 5 Ampere und einem Polwender dahinter für den Fahrtrichtungswechsel. Die Loks laufen wie ganz normale Gleichstromloks, die alten Motoren ziehen bei mir bis zu 1,5 Ampere bei ca 14 Volt. Die Graetzbrücken sind bis max 2A angegeben, werden aber recht heiß. Beim nächsten Mal werde ich vorsichtshalber stärkere Gleichrichter einbauen. Vlt hilft es Dir weiter. Ich hatte mir seinerzeit extra einen Märklin-Trafo gekauft um die Amis zu betreiben. Nach 2 Min war dessen Überstromsicherung (Bimetall) so heiß, daß er abschaltete. Und dann ging er alle 20 Sec aus. Deshalb habe ich mir die Mühe mit der Umrüstung gemacht und bin bislang zufrieden damit.
Fahrt Frei Steffen
Spur S international, egal wer's gebaut hat Piko Einschienenbahn Herr Schmalspurbahn Eisenbahnbetriebslabor der TU Dresden
Hallo Fred und Stefan – Vielen Dank für eure Tipps und Erklärungen. Ich habe jetzt erstmal sehr günstig bei Ebay-Kleinanzeigen den Märklin 6631 geschossen und werde es damit testen. Kann ja auch sein, dass die Lok nicht mehr will, sie ist schon sehr lange nicht mehr gelaufen ... und wenn mein kleiner Sohn dann Gefallen an der Sache findet werde ich mich nochmal tiefergehend mit der Materie beschäftigen!
Zitat von Es(s)bahner im Beitrag #3 Amerikanische Trafos sind leistungsstark, aber meist für 110-Volt-Netze bestimmt und würden hier noch ein zusätzliches Vorschaltgerät benötigen. Ein Kauf ist damit nicht ratsam.
Fahrt Frei Steffen
Hallo Steffen, Eine Bemerkung, die nichts mit der ursprünglichen Frage zu tun hat, aber: In der Tat benötigen Sie im Allgemeinen ein 220 -> 110-Vorschaltgerät, aber ich sehe nicht ein, warum das nicht ratsam ist. Ich denke, als Sammler von Spielzeug- und Modelleisenbahnen ist es immer besser, einen Originaltransformator zu verwenden, als Dinge an den Lokomotiven zu ändern. (Nur eine Meinung ).
Das bedeutet natürlich, dass Sie mehr als einen Transformator benötigen, wenn Sie verschiedene Marken sammeln:
Moin. Ich schrieb, daß der Kauf eines amerikanischen Trafos nicht ratsam sein. Das bezog sich auf die wirtschaftliche Sicht. Wenn es als Spielzeug für Kinder dienen soll, kommt es weniger auf Originalität an, mehr auf Funktionalität. Die Teile sind auch in Amiland meist nicht ganz billig. Kommen noch hohe Versandkosten (Pitney Bones läßt grüßen) sowie Abgaben dazu. Und dazu noch in den meisten Fällen ein Vorschaltgerät. Da macht es in meinen Augen mehr Sinn, im Versandhandel eine Gleichrichterbrücke für unter 1€ und ein Labornetzteil (gibt es ab ca 30€) zu erwerben. Und um auch die Verfechter von Originalität zu beruhigen war mein Hinweis, daß auch Lionel Gleichrichter zum Umrüsten von AC auf DC anbietet. Kostenpunkt um ca 10€ + Versand+ Gebühren. Hoffe, mich nun weniger mißverständlich ausgedrückt zu haben.
Fahrt Frei Steffen
Spur S international, egal wer's gebaut hat Piko Einschienenbahn Herr Schmalspurbahn Eisenbahnbetriebslabor der TU Dresden