Hallo Freunde des Advents-Kalenders,
Wir schreiben den 20.12.2020.
4 x die 2 geschrieben. und die 4. Kerze angezündet.
Nebenbei sind es auch nur noch 4 Tage bis Heiligabend.
Alles dreht sich heute um die Vier.
Wir öffnen nun das 20. Türchen!
Wie erwartet am 4. Adventssonntag gibt es eine fette Lok!
Da steht sie, die HS (64) 13020.
Die Front hier mit 3 Laternen.
Die beiden unteren habe ich hinzugefügt, da im Gehäuse bereits die Löcher waren.
Bei Vorwärtsfahrt leuchte die Weißen unten und bei Rückwärtsfahrt die Rote.
Hier erkennt man, warum ich 64 in Klammern geschrieben habe.
Der Schaltapparat fehlt und wurde durch Dioden ersetzt.
Hier die Lok von oben mit ihren Dachaufbauten.
Alle 4 Türen lassen sich öffnen.
Der Vorläufer muß noch getauscht werden.
Dieser hier stammt von der Nachfolgerin HS 12920
Hier eine Nichte von Tante HS 13020, nämlich die RS 13020.
Deutlich sieht man, daß die RS den gleichen Oberbau wie die HS hat.
Lediglich der Hut der RS ist etwas weniger dekoriert als der Deckel der Tante HS.
So jetzt zu ihrer Entstehungsgeschichte, die gut zum Beitrag von Frank ( Gote ) gepaßt hätte. Spur 0 Träume, Pläne und was daraus geworden ist.
Diese, nebenbei auch die größte E- Lok in der 13000er Serie,kam nur als Gehäuse ohne Dach und ohne allen anderen Teile, vor gefühlten 20 Jahren zu mir.
Der Vorbesitzer, wahrscheinlich Autolackierer oder sowas, hatte das Gehäuse mit 2 Komponenten-Spritz-Spachtel innen wie außen konserviert.
Mann, war das ein Mist. Wochenlang lag das Gehäuse in allen nur möglichen Brühen, die ich nach und nach ausprobiert hatte.
Erfolg, gleich null!
Ich dachte schon, irgendwann ist das Weißblech weg und die Spachtelhülle steht alleine.
Wird so nichts, ab in die Kiste.
Ewig später fand ich in der Bucht ein Dach, genau von dieser Lok.
Das Dach war natürlich verbeult, verkratzt und was man einem Dach noch so alles antun kann.
Kurzum abgelaugt, gerichtet und lackiert.
Dann die olle Lok wieder Mal ausgegraben. Nichts, überhaupt nichts, hatte sich daran verändert. Muß ein Bomben-Zeug's gewesen sein, was der Held hier verarbeitet hatte.
Eines Tages, Chefin war für 2 Tage außer Haus. Backofen an. 150 Grad Umluft. 3 Stunden. Entweder wird das Ding gar, oder es fliegt.
Nach 2 Stunden leichte Rissbildungen. Nach 3 Stunden große Rissbildungen.
Dann, noch heiß, in's kalte Wasser geworfen. Einzelne Spachtelteile abgeplatzt.
Erster Teilerfolg.
Nächste Behandlung: Großer Kochtopf, Heißes Wasser und Spülmittel. 2 stunden gekocht, fast alles weg.
Gott sei Dank, keiner hat was gesehen.
Was jetzt noch haftete, ließ sich mechanisch entfernen.
So, jetzt schnell das Dach drauf. Ansehen! Na ja, gerade verzückt war ich nicht.
Brauchte schon viel Phantasie um sich eine HS 13020 vorzustellen.
Nächter Schritt: Mangels weiterer Teile, ab in die Kiste.
Wieder Jahre später: Der Willi, Ihr kennt ihn, hatte ein C- Fahrwerk 64/13020 samt den zugehörigen Rädern in Ebay angeboten.
So wunderschon vernickelt, einfach zum Träumen.
Eigenartiger Weise hat kaum jemand darauf geboten und so wechselte das Fahrwerk für wenig Euronen seinen Besitzer.
Nach dessen Ankunft: Gehäuse und Dach wieder ausgegraben.
Fahrwerk drunter, Achsen vorne 2 und hinten eine untergestellt. Ja, so ähnlich muß sie aussehen.
Jetzt, nach vielen Jahren, kamen die Teile nicht mehr in die Kiste.
Dann Vorläufer gefunden, Nachläufer gefunden, 1 Kuppelstange gefunden, 1 Kuppelstange nachgefertigt.
Alles montiert, elektrisch verschaltet, Testbetrieb, alles OK.
Wieder alles zerlegt, lackiert, dann wieder zusammengebaut.
Dann stand sie da. Sie fuhr, mein Traum wurde Wirklichkeit.
Einzig ihren Vorläufer muß ich ihr wieder geben, denn den hatte ich ihr, bei der Instandsetzung meiner 2. CER, einfach entwendet.
Das war die kleine Geschichte einer großen Voll-Bahn-Lok.
Und ja, die Geschichte paßt zu Weihnachten, es war an Weihnachten vor ca. 15 Jahren, als sie endlich fertig war.
Als diese Maschine zum 2. Mal die Eisenbahnwelt erblickte, kannte ich noch lange, lange Zeit kein FAM, keinen Ritter, Becker, Thul, TTN etc.
Heute geht einiges einfacher!
Wünsche einen schönen 4. Advents-Sonntag Euch und Euren Familien.
Gruß vom Saarländer.
Rolf