Hallo an alle,
Vielen Dank für die anerkennenden Worte, es freut mich, wenn die Lok gefällt und ich einige mit meinem Bericht etwas unterhalten konnte durch den Corona-Sommer hindurch.
Ich bin noch an besseren Bildern (auch bewegten) dran, dann werde ich die Bilder der" Werkspräsentation" noch ergänzen. Ein kleines Problem dabei ist noch, dass mir mein Uhrmacher davon abgeraten hat, die Lok im grossen Stil fahren zu lassen, einige Lagerstellen sind schon Jenseits von Gut und Böse.
Das war Grundsätzlich scheinbar eine Basis-Lok, bei der die Materialien schon nicht mehr top waren, sondern etwas gespart werden musste. Die Pflege der Vorbesitzer war auch nicht Premium, deshalb will ich bei Zeiten noch ein Tauschtriebwerk beschaffen.
Noch ein paar Worte zum Lackieren: Durch die vielen Messingteile und die Tatsache, dass die Lok "ein Teil" ist, ist sie nicht wirklich repräsentativ für einen Arbeitsbericht.
Ich arbeite mit Farben von Molotov, die sind robust im Umgang und man hat eine große Auswahl, auch Sonderwünsche gehen. Durch die unterschiedlichen Caps, kommt man auch an unangenehmen Stellen (Windleitbleche-Ecke Wasserkasten) ganz gut zurecht. Tiefschwarz aus der Dose, das Rot ist mit dem Pinsel aufgetragen. Weissblech grundiere ich normalerweise nur und schleife es dann an, bei der TCE habe ich zuerst Zaponlack von Clou versprüht, was auch wirklich gut funktioniert hat, die Messingteile behalten die Farbe.
Zum Glück hat sich der weitere Lackaufbau auch mit dem Zaponlack vertragen.
Nach der Farbe kommen die Decals und Linierungen, dann Klarlack hochglanz und zum Schluss ein Hauch Klarlack matt, wenn alles trocken ist, poliere ich die Oberflächen mit einem WD-40-feuchten Lappen nach.
Ich lackiere es aber eigentlich viel lieber in Teilen und baue dann zusammen und danach Klarlack:
Zum Linieren, ich nehme einen Edding (der von Molotov taugt dafür nicht) und Tamiya Maskingtape. entweder wird von beiden Seiten abgeklebt oder (z.B. bei den Wasserkästen) nur eine Seite, dafür aber doppelt, dann kann man an der Kante entlang, den Stift ziehen. Nach etwa 1 Stunde, Tape abziehen und mit dem Finger die Linie "abfingern", am nächsten Tag kann man auch die Linie wieder mit Tape überkleben und z.B. ein Rechteck weiter Linieren.
Sicherheitshalber der Hinweis: beim Lack führen viele Wege nach Rom, dass läuft auch viel über den persönlichen Geschmack. Am besten ist es, wenn man sich beim arbeiten wohl fühlt und eine gewisse Sicherheit und Vertrauen in die Sache hat (bei Farbe ehh schon schwer). Nitro ist mir z.B. nicht geheuer, deshalb habe ich es nicht verwendet, obwohl es bei der Lok auch Sinn machen würde. Linieren mit der Ziehfeder bekomme ich auch überhaupt nicht hin, meine Mutter ist gelernte technische Zeichnerin und hat mir versucht das zu zeigen, aber das ist hoffnungslos. Aber selbst Sie war nach eigener Aussage sehr froh, dass "zu Ihrer Zeit" schon das Skribent erfunden war.
Viele Grüsse, Daniel