ich habe die gereinigten Teile wieder zusammengesetzt. Das war gar nicht so einfach, die richtige Reihenfolge für die Montage herauszubekommen. Die Übertragung vom Anker des Motors auf die Treibräder funktioniert nun grundsätzlich wieder. Dass alles rappelt und Spiel hat, liegt wohl an den beiden Zahnrädern, für die ich schon Ersatz beschafft hatte und die nicht mehr fest auf der Bundschraube sitzen. Allerdings ist mir aufgefallen, dass die Achse eines Treibrads ein wenig seitlich verschiebbar ist. Bei der zweiten Achse ist das nicht der Fall. Bei meiner E66 haben beide Antriebsachsen kaum seitliches Spiel - ich schätze also, das gehört so. Jetzt weiß ich nicht so recht weiter - soll ich bei der beweglichen Achse eine zusätzliche Distanzscheibe verwenden, oder läuft hier etwas grundsätzlich schief?
bei der fest sitzenden Achse messe ich ca. 27,1 mm und bei der mit dem seitlichen Spiel lustigerweise 26,5 mm. Das ist mir ein Rätsel, wie das sein kann. Außerdem weichen die Messergebnisse an verschiedenen Stellen der Räder um ca. 0,2 mm ab. Die Achsen müssen folglich verbogen sein, na toll...
verbogene Achsstummel, also da wo der Vierkant sitzt und es ins Gewindeteil übergeht, kommen oft daher, daß jemand die Räder mit einem Schraubenzieher einseitig runtergehebelt hat.
Denn allzu hart sind die Achsen nämlich nicht.
Meß mal noch die Abstände an den Achsen und zwar von Radauflage zu Radauflage, also von den Stellen, wo die Räder anliegen.
Sind die gleich, bei beiden Achsen, könntes Du auch mal versuchen, die Räder gegeneinander zu tauschen. 4 x 4, somit 16 Möglichkeiten.
Beim C - Fahrwerk kann das noch viel toller werden, da passen plötzlich sogar die Kuppelstangen nicht mehr, wenn man Räder an eine andere Stelle setzt.
mit dem zu großen axialen Spiel und dem falschen Radsatzinnenmaß hast Du bei der Vierkantaufnahme zwei verschiedene Baustellen!
Das axiale Spiel lässt sich leicht verringern. Man benötigt ledigl. Beilagscheiben, die einen etwas größeren Innendurchmesser haben als der große Durchmesser (schwarz) im folgenden Bild auf der linken Seite:
Für die Vergrößerung eines zu kleinen Radsatzinnenmaßes sei zunächst die linke Seite des Bildes erläutert. Grün ist der Gewindeanteil der Achse dargestellt, rot die Vierkantaufnahme und schwarz der gelagerte Hauptanteil der Achse. Man benötigt für die Vergrößerung des Radsatzinnenmaßes nun eine Beilagscheibe, deren Innendurchmesser zwischen dem grünen und dem schwarzen Durchmesser liegt. Zudem benötigt man natürlich noch die passende Stärke.
Ich hatte gerade auch zwei völlig verölte Loks aufgearbeitet und dafür komplett zerlegt. Das von Märklin eingestellte Radsatzinnenmaß betrug in beiden Fällen etwas unter 26,5 mm. Das war fast noch im Bereich der Toleranz. Da die Loks aber ohnehin zerlegt waren, wollte ich den Fehler gleich korrigieren. Es war gar nicht so einfach, gleich 4 passende Scheiben (2 pro Lok) zu finden. Die Scheiben selbst müssen dann etwas überarbeitet werden. Dies habe ich rechts im Bild dargestellt. Rot ist wieder der Vierkant. In den inneren Umfang der Scheibe mussten nun mit einer hauchfeinen Fräse 4 Nasen eingearbeitet werden, damit die Scheiben gerade über den Vierkant rutschen. Wenn man das erst einmal passend hat, funktioniert das perfekt!
Auf welche Lokseite sollte man zusätzliche Beilagscheiben bringen? (Dabei ist es egal, ob sie der Verringerung des axialen Spiels oder der Vergrößerung des Radsatzinnenmaßes dienen sollen.)
Wegen des Auftrags der Zahnräder auf der rechten Lokseite liegt die Mitte der Platinen nicht in Fahrzeugmitte. Meist hat Märklin zwar die Mittelschleifer etwas zur rechten Lokseite versetzt montiert. Mittig laufen die Schleifer jedoch in den meisten Fällen trotzdem nicht. Man erkennt das häufig schon an den außermittigen Verschleißspuren am Schleifer. Meist läuft der Schleifer also trotzdem noch zu weit auf der linken Seite. Von daher ist es meist sinnvoll, zusätzliche Beilagscheiben auf die linke Lokseite zu bringen, also die Nicht-Zahnradseite.
Auch der Anker hat gerne erhebliches axiales Spiel. Durch den Andruck der Federn wird der Anker zwar meist hinreichend zur Zahnradseite gedrückt. Oftmals kann man jedoch bei demontierten Bürsten erkennen, dass der Kommutator gegen die Bürstenführungen laufen könnte. Um dies zu verhindern, sollte u.U. eine Beilagscheibe auf der Kommutatorseite eingefügt werden. Hier muss man jedoch sehr aufpassen, dass die Scheibe selbst keinesfalls die Bürstenführungen berühren darf, weil es sonst einen Kurzschluss gibt! Die Scheibe muss also einen kleinen Außendurchmesser und eine enge Bohrung haben.
Manchmal ist aber auch der Abstand zwischen Kommutator und Bürstenführungen zu groß. Das hat dann u.U. schlackerig sitzende Bürsten zur Folge. Hier sollte nun eine Beilagscheibe auf der Ritzelseite untergebracht werden. Auch hier muss die Scheibe einen möglichst kleinen Außendurchmesser und eine enge Bohrung haben. Keinesfalls darf hier nun die Scheibe in irgendeiner Weise mit dem nachfolgenden Getriebezahnrad kollidieren!
vielen Dank für die sehr ausführliche Erklärungen und Eure Unterstützung! Ich werde mir das Fahrwerk vor diesem Hintergrund noch einmal genau ansehen und mich im Rahmen meiner Möglichkeiten am "Feintuning" versuchen. Allerdings habe ich weder eine Fräse noch sonderlich viele Distanzscheiben - aber im Zweifel findet sich schon eine Lösung. Ich werde jetzt im ersten Schritt auf die Ersatzteile von Ritter warten und die abgenutzten Zahnräder und Bundschrauben tauschen. Danach werde ich versuchen, die Räder passend auszurichten. Um den Anker mache ich mir aktuell weniger Sorgen - der sitzt soweit ich das beurteilen kann genau so, wie er soll. Ein sichtbarer Eiern der Treibräder kann ich auch nicht feststellen. Daher versuche ich es mal weiter mit den alten Achsen und schaue mir zunächst an, wie die Lok nach dem Gleichstromumbau läuft.
Die größte Herausforderung ist aktuell die Geduld - ich möchte die TCE und meine schönen 29,5 cm Wagen gerne endlich fahren sehen. Auch auf das neue Dach für den 1841 freue ich mich sehr. Aber Geduld gehört eben dazu und ich werde ganz sicher nichts überstürzen.
Beim C - Fahrwerk kann das noch viel toller werden, da passen plötzlich sogar die Kuppelstangen nicht mehr, wenn man Räder an eine andere Stelle setzt.
Gruß Rolf
Hallo! Da kann ich ein Lied von singen! Mich bat mal ein ehemaliges FAM-Mitglied, sein HR-Fahrwerk zu überholen. Ich habe dann, wie so immer, gerne zugesagt, unter der Voraussetzung, das mir das Fahrwerk unberührt gebracht wird, also so montiert und dreckig, wie es war.
Und was macht der Schlauberger? Er nimmt das Fahrwerk wortwörtlich bis zur letzten Schraube auseinander, und übergibt mir einen Karton mit den Einzelteilen! Ein Wunder, daß er nicht noch den Kupferdraht von den Spulen abgewickelt hat!
Bei der Wiedermontage zeigte sich dann die Schwierigkeit, die sechs Räder so auf den Achsen hin und her zu tauschen, daß die Kuppelstangen wieder ohne zu klemmen laufen.
War mir dann aber irgendwann zu blöde, ich habe dem Besitzer das Teil in die Hand gedrückt, und gesagt, daß er sich die Bohrungen in den Kuppelstangen solange aufbohren soll, bis Ruhe ist.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
aktuell ist warten angesagt - die Ersatzteile für meine TCE sind unterwegs und auch der Personenwagen 1841 sehnt sich noch nach einem neuen Dach. Da er als "Cabrio" nicht einsatzfähig ist, überführt meine E66 gerade einen Ersatzwagen, der kurzfristig beschafft wurde:
Da es sich ganz streng genommen nicht um einen Märklin-Wagen handelt, werde ich ihn ausführlich im passenden Unterforum vorstellen. Hier geht es dann weiter, wenn die TCE wieder fit ist.
heute war für mich ein besonderer Tag, denn meine TCE hat das Ausbesserungswerk verlassen. Neben dem Gleichstromumbau gab es am Fahrwerk einiges zu tun, damit die Lok wieder rund läuft und auch eine neue Feldspule musste her, weil bei meinem Umbauversuch leider das innenliegende Kabel abgerissen ist - an diesem Punkt habe ich SOS gerufen. Dank der fantastischen Unterstützung von Felix (ElwoodJayBlues) der das Fahrwerk wieder prima hinbekommen hat, konnte ich die Lok heute wieder in Betrieb nehmen und sie läuft nun ganz wunderbar ruhig und flüssig.
Zur Feier des Tages habe ich eine kleine Strecke auf meinem Balkon aufgebaut und mein kleiner Fuhrpark durfte ganz ausnahmsweise mal an die frische Luft. Als dann am frühen Abend die Sonne endlich verschwunden war und es losgehen konnte, war das eine ganz fantastische Geräuschkulisse mit dem alten Blech, dem Bach, der direkt am Haus vorbeiführt und den Vögeln im Park.
In den vergangenen Wochen habe ich meine gesamten Spur 00 Vorkriegsmodelle verkauft (ein paar Loks und Wagen aus der 800er Zeit ab 1950 behalte ich dennoch), um mich ganz der Spur 0 zu widmen. Heute habe ich wieder einmal gemerkt, dass das für mich die richtige Entscheidung war - es bereitet mir riesiges Vergnügen, wie die Züge über die Blechgleise rattern.
Bei den Lichtverhältnissen auf meinem Balkon sind leider keine tollen Bilder zustande gekommen, aber ein bisschen was kann ich trotzdem zeigen:
seit Mittwoch sind in Rheinland-Pfalz wieder Flohmärkte erlaubt und so konnte ich heute endlich wieder über meinen Lieblingsmarkt spazieren. Dabei ist mir ein schönes Märklin Stellwerk ins Auge gefallen, das ich nicht stehen lassen konnte. Ich finde, der Lack ist in einem schönen Zustand und die Innenbeleuchtung mit Stoffkabeln ist noch vorhanden und sieht unverbastelt aus. Nach einer vorsichtigen Reinigung stand das Stellwerk schon richtig gut da und auch wenn es keine Rarität ist und nicht mal ein Schnäppchen war, kann ich mich sehr daran erfreuen. Märklin Stellwerk - 1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Leider haben sich die Platten, auf denen die Schalter und Kontakte montiert sind, stark verzogen und auch die Schalter sind nicht mehr wirklich hübsch - die werde ich vielleicht abschleifen und lackieren. Für die Platten muss ich mir was überlegen: Die meisten Teile sind auf den Platten vernietet und lassen sich daher nicht so einfach ausbauen und auf einer neuen Platte wieder montieren. Irgendwie wird es wohl schon gehen...
vergangenen Samstag habe ich auf dem Flohmarkt einen Bahnübergang gefunden. Es scheint mir, als hätte er mal Andreaskreuze gehabt, jedenfalls befindet sich an den Geländern Aufnahmen für ein Schild oder ähnliches. Dennoch: Der Erhaltungszustand ist fantastisch und der Bahnübergang kam wie gerufen, weil ich außer dem Stellwerk bisher noch kein Zubehör habe.
Heute hatte ich endlich mal wieder Zeit, um ein paar Gleise aufzubauen. Mit dem neuen Bahnübergang habe ich eine kleine Szene gestaltet, die mir sehr gut gefällt. So langsam sieht es bei mir richtig nach Eisenbahn aus:
Während des Spielbetriebs ist auch ein kleiner Film entstanden. Leider habe ich weder eine gute Kamera, noch kenne ich mich mit den Einstellungen besonders gut aus. Daher sind die Aufnahmen nicht wirklich brauchbar, aber in Ergänzung zu den Bildern ist es vielleicht nicht ganz umsonst:
mal eine Kleinigkeit zwischendurch: Vor einigen Monaten habe ich bei einer Auktion sehr günstig zwei 29,5 cm Wagen ohne Dächer aus Leonberg gesteigert - anscheinend kann man auch dort manchmal einen Glückstreffer landen. Einer davon ist dieser Gepäckwagen 1844/0, zu dem ich sogar noch einen Originalkarton zu Hause liegen hatte. Groß war da die Freude, als das passende Dach als Nachbauteil bei mir ankam. Der Wagen gefällt mir sehr gut und sieht neben einem zum Vergleich herangezogenen 346/4 riesig aus! Ein wenig habe ich allerdings noch zu tun: Ich habe Dächer für diese Wagen nicht zum ersten Mal bestellt, allerdings möchte hier erstmals das Dach nicht ganz passen. Durch vorsichtiges Biegen habe ich das schon ein wenig beheben können, aber ein paar mm fehlen immer noch.