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Ballastgewichte Unterschiede bei Märklin Lokomotiven

#1 von Rhombe , 01.04.2020 18:21

Hallo,

Ich habe ein Frage zu den Ballastgewichten bei Märklin Dampfloks, speziell der, der mittleren Größe der späten Versionen (also alles um die "E920 / E66" herum).
Mir ist aufgefallen, das eine E920 ein Bleiprisma in der Aschekasten-Konstruktion unter dem Führerhaus hat, eine E66 hat das Prisma nicht.

Welchen Einfluss haben die Ballastgewichte denn real auf das Fahrverhalten? Ich könnte mir auch vorstellen, dass Märklin z.B. nachjustieren musste, als sie Konstruktive Änderungen an den Loks durchführten (z.B. vorne die anderen Zylinder) um die Gewichtsbalance anzupassen. Oder sind die E-Triebwerke soviel schwerer als ein Uhrwerk? Gibt es da eine Systematik?

Ich frage mich das auch in Bezug auf die TCE, im Prinzip ist das ja eine E, kann allerdings keine schwere Innenausstattung und auch kein Bleiprisma unten nutzen.
Eine hypothetische TCE 920 könnte da ja eventuell Probleme mit der Gewichtsverteilung bekommen.

Viele Grüsse, Daniel


 
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RE: Ballastgewichte Unterschiede bei Märklin Lokomotiven

#2 von Blechnullo , 01.04.2020 20:49

Hallo Daniel,

Elektrofahrwerke, speziell die von Dir angeführten 12920 egal ob B - oder C- Fahrwerk, haben einen Bleiklotz im Fahrwerk.

Dieser befindet sich direkt im Anschluß der Hinterachse.

Gruß Rolf


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RE: Ballastgewichte Unterschiede bei Märklin Lokomotiven

#3 von Rhombe , 01.04.2020 21:47

Hallo Rolf,

Alles klar, ich danke Dir! Dann hat Märklin also immer bei der Gewichtsverteilung mit Ballast nachgeholfen.

Dann bekommt die grüne E920 NG einen "verbleiten" Aschekasten und bei der TCE muss ich daran denken, Ballast im Führerhaus zu verstecken.

Viele Grüsse Richtung Westen, Daniel


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RE: Ballastgewichte Unterschiede bei Märklin Lokomotiven

#4 von Eisenbahn-Manufaktur , 02.04.2020 08:39

Zitat von Blechnullo im Beitrag #2
Hallo Daniel,

Elektrofahrwerke, speziell die von Dir angeführten 12920 egal ob B - oder C- Fahrwerk, haben einen Bleiklotz im Fahrwerk.

Dieser befindet sich direkt im Anschluß der Hinterachse.

Gruß Rolf


Hallo!

Das ist so nicht ganz richtig. Das Blei-Gewicht unter dem Führerhaus diente zum Ausgleich der überhängenden Massen im vorderen Bereich der Dampf-Lok, besonders deutlich ausgeprägt bei der E 920 und deren elektrischen Schwestern.

Bei der R 920 (und ihrer elektrischen Schwester) gibt es keine ausgeprägte überhängende Masse, das Gewicht der Zylinder wird durch das Gewicht der Führerstandseinrichtung plus-minus kompensiert.

Daher braucht die R 920 bzw. R 66/12920 kein Gewicht, und hat es in der Regel auch nicht. Allerdings gibt es auch Loks dieser Bauart mit Gewicht, diese sind meist im Rahmen von Reparaturen / Fahrwerkstausch eingebaut worden.


Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.

Klaus


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RE: Ballastgewichte Unterschiede bei Märklin Lokomotiven

#5 von ElwoodJayBlues , 02.04.2020 08:58

Zitat von Rhombe im Beitrag #3
bei der TCE muss ich daran denken, Ballast im Führerhaus zu verstecken.

Viele Grüsse Richtung Westen, Daniel


Das wäre m.E. ein Fehler.

WENN Du Ballast ins Führerhaus packst, dann muß auch was in die Rauchkammer.
Sonst wird die Lok zu hecklastig.
Und da Uhrwerkloks beim Lossprinten sowieso das Bestreben haben, die Nase zu heben, besonders mit angehängten Wagen, hätte das genau den gegenteiligen Effekt wie eigentlich gewünscht.

Besser wäre es, Ballast in die Wasserkästen zu packen.

Gruß,

Felix


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RE: Ballastgewichte Unterschiede bei Märklin Lokomotiven

#6 von Rhombe , 02.04.2020 17:08

Hallo an alle,

Na zu schwer will ich die Lok auch nicht machen, meiner Meinung nach tut man damit dem Uhrwerk auch keinen Gefallen. Mir ist nur aufgefallen, das die E920 hinten relativ viel Blei mit sich herum trägt, die TCE kann da "nur" Ihr grosses Führerhaus dagegen setzen.

Wobei ich bei der TCE 920 wohl auch etwas andere Hebelarmlängen haben werde, ich bezweifle, dass ich das Uhrwerk so weit nach vorne ziehen kann, wie das beim Motor der TCE66/70 der Fall ist, ein paar mm will ich herausschinden, aber komplett angleichen kann ich das nicht.
Das Werk werde ich nicht mit den 2 Serienschrauben am Gehäuse befestigen, sondern an einem Flachmessingstreifen, diesen werde ich dann mit vier Schrauben am Gehäuse anschrauben. Da habe ich neben einer sichereren Befestigung auch gleich noch etwas Zusatzgewicht direkt über dem Antrieb.

Vielleicht leihe ich mir heute Abend unsere Küchenwaage aus, und wiege in meiner Bastelhöhle mal ein paar Teile nach.

Viele Grüsse, Daniel


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RE: Ballastgewichte Unterschiede bei Märklin Lokomotiven

#7 von ElwoodJayBlues , 03.04.2020 08:58

So weit nach vorn muß der Antrieb gar nicht!

Bei mir sind es etwa 6mm.

Der Sinn ist, daß das hintere Antriebsrad weit genug nach vorne kommt, um Platz für den Nachläufer zu machen.

Ich weiß jetzt nicht, wie der Achsstand bei den 920er Uhrwerken ist.
Wenn die Achsen da näher beieinander sind, muß man vielleicht nicht so viel oder gar nicht nach vorn versetzen.

Gruß,

Felix


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RE: Ballastgewichte Unterschiede bei Märklin Lokomotiven

#8 von Eisenbahn-Manufaktur , 03.04.2020 09:19

Zitat von ElwoodJayBlues im Beitrag #7
....-
Ich weiß jetzt nicht, wie der Achsstand bei den 920er Uhrwerken ist.
Wenn die Achsen da näher beieinander sind, muß man vielleicht nicht so viel oder gar nicht nach vorn versetzen.

Gruß,

Felix


Hallo!

60 mm


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RE: Ballastgewichte Unterschiede bei Märklin Lokomotiven

#9 von ElwoodJayBlues , 03.04.2020 09:23

Ok,

das entspricht dem elektrischen Antrieb, dann muß man also auch etwa 6mm nach vorn.

Das sollte aber möglich sein.


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RE: Ballastgewichte Unterschiede bei Märklin Lokomotiven

#10 von Rhombe , 03.04.2020 17:00

Hallo,

Das Problem ist der Bremshebel, bzw der obere Auslösehebel (die "Platte", die den unteren Hebel bedient), der schwenkt noch aus dem Werk heraus.
Ich hatte das Problem schon bei der grünen E, meiner Meinung nach sitzen die Räder der E920 insgesamt etwas weiter hinten als die der E66 (ich habe es an den Treibstangen gemerkt). Wenn ich das Werk ganz nach vorne hole, schlägt der Bremshebel gegen die Vorläuferanlenkung und die Bremse löst nicht mehr aus. Ich bin mir nicht sicher, ob ich den Pfosten um ca 8mm versetzen kann (mit allem was dann noch nach kommt).

Viele Grüsse, Daniel


 
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RE: Ballastgewichte Unterschiede bei Märklin Lokomotiven

#11 von Blechnullo , 03.04.2020 17:16

Hallo Daniel,

frage doch mal den Klaus ( Eisenbahn-Manufaktur ), denn der hat eine E 920, also eine Uhrwerkslok.

Der kann Dir bestimmt sagen, ob das Triebwerk an der gleichen Stelle sitzt wie das Elektrische.

Eigentlich müsste es gleich sein, denn es gibt ja auch keine zwei Arten von Steuerungen.

Gruß Rolf


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RE: Ballastgewichte Unterschiede bei Märklin Lokomotiven

#12 von Rhombe , 03.04.2020 19:03

Hallo Rolf und alle weiteren Mitschreiber,

Ich werde heute noch die Treibstangen der grünen E vermessen und dann die Länge hier hineinschreiben. Die Hauptrahmen der Grünen E und meiner schwarzen E920-TCE-Basis unterscheiden sich augenscheinlich nicht, ich habe aber nicht mit dem Lineal "geschaut".
Vielleicht liest Klaus auch weiter hier mit und hat auf Basis seiner Erfahrung eine Meinung dazu. Ich will auch nicht ausschliessen, das ich einfach Pech hatte und da Opfer von Fertigungstoleranzen war. Ich musste die Löcher der Treibstangen auffeilen und nutze oben die Gleitbahn bis zum Anschlag aus (plus getrick´se). Die Kuppelstangen waren nur ein paar Zehntel zu weit, dass war kein erwähnenswertes Problem.

Gestern habe ich auch die Waage gekapert und ein paar Gewichte ermittelt.

Das Gewicht unter dem Führerhaus der E920 wiegt 117 Gramm:



Die Führerhausausstattungen wiegen beide 121 Gramm, egal ob die der "kleinen" oder der späteren, obwohl es Unterschiede der Form gibt:





Ein Bleizylinderpaar (hier R920) wiegt 123 Gramm:



Meine E920 Befestigungsadapter kommen auf überschaubare 39 Gramm:



Ein kompletter Federwerkantrieb kommt auf 471 Gramm:



Eine TCE 920 hätte also theoretisch rund 200 Gramm weniger im Heck als eine E 920.

Viele Grüsse, Daniel


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RE: Ballastgewichte Unterschiede bei Märklin Lokomotiven

#13 von Rhombe , 03.04.2020 23:10

Noch die Maße des Gestänges bzw. der relevanten Punkte. Gerade nochmal nachgemessen:

Der Achsstand des Werkes beträgt bei meinem verbauten 920´er Werk 59,2mm (ich gehe mal von 59mm Zielsollwert beim Achsstand aus?)

Die E66 Treibstange hatte einen Lochabstand von 44mm (Zehntel anzugeben ist aussichtslos), mich würde es nicht wundern, wenn eine E920 Treibstange 46mm Lochabstand hätte, eher 47. Wie gesagt, ich musste einiges Unternehmen, damit das Rad eine ganze Umdrehung schafft.

Nachsatz: Die Grundrahmen der günen E und der schwarzen E920 sind prinzipiell gleich (etwas Toleranz hin oder her, wir sind ja hier nicht bei Volkswagen). Der einzige Unterschied sind die großen Löcher vorne von den Zylindern, aber das ist unerheblich.

Grüsse von der Elbe, Daniel


 
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RE: Ballastgewichte Unterschiede bei Märklin Lokomotiven

#14 von Blechnullo , 03.04.2020 23:30

Hallo Daniel,

habe eben mal noch einmal nachgemessen.

Der Achsabstand eines 920er B - und eines 1020er B - Fahrwerks sind exakt 60 mm.

Ebenso ist der Achsabstand eines 12920 B- und eines 13020 B- Fahrwerk genau 60 mm.

Alle deren Kuppelstangen passen gegenseitig und sind kompatibel. Wenn auch die 1020er B - und 13020er B - Kuppelstangen etwas anders aussehen.

Gerade auch noch gemessen 1040er B - Fahrwerk mit 35er Räder, ebenfalls 60 mm.

Gruß Rolf


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RE: Ballastgewichte Unterschiede bei Märklin Lokomotiven

#15 von Blechnullo , 04.04.2020 00:01

Hallo Daniel,

mal eine Frage:

Wurden bei Deinen Uhrwerken eventuell mal die Achslager neu ausgebüchst?

Wenn dem so ist, dann wurde nicht auf den korrekten Abstand geachtet. Bei einem Elektrofahrwerk wäre das ein Unding, den die Zahnräder würde ebenfalls nicht mehr richtig sitzen.

Beim Uhrwerk fällt das Ganze nicht so schnell auf, da hier sowieso nur eine Achse angetrieben wird. Die Kraftübertragung zur anderen Achse übernehmen ja die Kuppelstangen.

Gruß Rolf


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RE: Ballastgewichte Unterschiede bei Märklin Lokomotiven

#16 von Rhombe , 04.04.2020 00:02

Hallo Rolf,

Ich Held der Märklinwelt habe natürlich wieder nur das eine Werk der grünen E ausgemessen...
Zwei andere habe ich noch, die hole ich nach! Vielleicht ist das Werk auch nur ein-zwei zehntel untermaßig, also ein kleiner Ausreißer. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass Werk lag bei meinem Vater ohne Räder auf dem Tisch und ich habe mir die Kuppelstangen geschnappt und sie direkt auf die Achse gelegt (ich wusste zu dem Zeitpunkt ja selbst noch nicht, ob es passt, oder ich am A.. von Erna war, von der Geschichte von den Exzenterrädern selbst hatte ich auch noch keine Ahnung). Es war etwas eng, aber nichts grosses, die Löcher der Kuppelstange habe ich minimal nach innen geweitet und dann war es gut. Die Sache mit den Unterschieden bei den Kurbelzapfen war wesentlich nerviger.

Viele Grüsse, Daniel


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RE: Ballastgewichte Unterschiede bei Märklin Lokomotiven

#17 von Rhombe , 04.04.2020 00:17

Rolf, nein, die Werke waren nie offen, keines. Ich vermute, die hintere Achse ist der Übeltäter, ich kann mich täuschen, aber ich glaube das war auch nicht alles 100% zentriert bei deren Führung.
Wenn die angetriebene Achse ein Lagerungsproblem hat, würde man das ja relativ schnell merken.

Ich weiss gar nicht, ob es sich finanziell rentiert ein 920´er Federwerk reparieren zu lassen (die Feder mal aussen vor), da wird Felix eine fundiertere Meinung zu haben.

beste Grüsse, Daniel


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RE: Ballastgewichte Unterschiede bei Märklin Lokomotiven

#18 von Blechnullo , 04.04.2020 00:54

Hallo Daniel,

das Finanzielle, bzw. das Wirtschaftliche, lassen wir bei unseren Reparaturen mal ganz schnell aus dem Spiel.

Genau genommen würde sich dann auch die Reparatur ( Neue Achslager, Satz neue Zahnräder, neue Achsen, eventuell neue Räder ) eines Elektrofahrwerkes nicht lohnen, wenn man die Arbeitsleistung reell bezahlen müsste.

Das ist Hobby und nur so darf man das betrachten. Bei Märklin gibt es eben keine Fahrwerke mehr für unsere Gurken und ein ordentlich instandgesetztes Fahrwerk hält bei guter Pflege uns auf jeden Fall aus.

Es gibt doch nichts schöneres, als eine Lokomotive, die wieder frohlich ihre Runden dreht, ohne Knurren, Ranzen, Quitschen, ----------.

Gruß Rolf


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RE: Ballastgewichte Unterschiede bei Märklin Lokomotiven

#19 von Eisenbahn-Manufaktur , 04.04.2020 09:20

Hallo Daniel, dann will ich mich mal melden.

1. Bei meiner E 920 sitzt das Fahrwerk um genau 5,0 mm weiter nach hinten als bei meinen E 66/12920, gemessen zwischen der Achsmitte der zweiten Treibachse und dem Ende des Rahmens:



Deutlich auch zu sehen am Spalt zwischen dem Laufkranz und dem Aschekasten-Blech.


2. Hier siehst Du meine E 920 mit angezogener Bremse:





Ein Vorrücken des Fahrwerks ist m. E. nicht möglich, ohne Anpassungen am Lokrahmen / der Vorläufer-Befestigung vorzunehmen.


3. Die Kuppelstangen der E 920 und der E 66/12920 sind unterschiedlich! Bei der zahnrad-gekuppelten elektrischen Lok laufen diese nur als Deko mit. Damit nichts klemmt, können sie auf "Wurfmaß" gebohrt sein: bei allen meinen E 66/12920 haben die Bohrungen einen Durchmesser von 4,0 mm.

Bei der Uhrwerk-Lok dienen sie als wirkliche Kuppelstangen, übertragen also die Drehbewegung von der 1. auf die 2. Achse. Folglich müssen sie viel exakter gebohrt sein, sonst klemmt es! Daher beträgt der Durchmesser der Bohrungen bei meiner R 920 exakt 3,0 mm.

4. Aus der Tatsache, daß bei der Uhrwerk-Lok das Fahrwerk um 5,0 mm nach hinten versetzt ist, resultiert auch, daß es unterschiedliche Pleuel-Stangen gibt. Das Stichmaß beträgt bei der E 66/12920 exakt 42,5 mm, bei der E 920 aber 47,5 mm, also 5,0 mm mehr.


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Klaus


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RE: Ballastgewichte Unterschiede bei Märklin Lokomotiven

#20 von ElwoodJayBlues , 04.04.2020 09:37

Das dürfte die Erklärung sein, warum es die TCE nie ab Werk als Uhrwerklok gab.

Ohne Vorsetzen des Fahrwerks ist der Einbau des Nachläufers unmöglich.


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RE: Ballastgewichte Unterschiede bei Märklin Lokomotiven

#21 von Rhombe , 04.04.2020 15:27

Hallo Klaus, Felix, Rolf und alle weiteren,

Dann klärt sich das Bild über die Verhältnisse zwischen E920 / E66 und TCE ja mittlerweile sehr gut auf.

Klaus, vielen Dank für Deine Erklärungen und Bilder Deiner eigenen Märklin "E"´s als Anschauungsobjekte!
Damit habe ich jetzt die konkreten Zahlen, die hinter dem Aufwand stehen, bis die E66 auch mit Uhrwerk lief und der auf mich bei der TCE 920 zukommen wird.
Ein Gestänge pauschal für "Märklin E" gebraucht oder als Replika zu kaufen, fällt damit aus.
Die Vorläuferanlenkung verändern zu müssen, habe ich schon akzeptiert, aber die vollen 11mm werde ich nicht schaffen. Ich will den Pfosten ein Stück nach vorne versetzen und das Drehgestell mit einer veränderten Anlenkung wieder "zurückholen". Der Hilfsrahmen über dem Drehgestell muss auch angepasst werden.
Wenn ich noch 2-3mm beim Nachläufer finde, sollte es sich am Ende ausgehen.

Felix, deshalb war ich so erschrocken, als ich das Bild von Deiner TCE Nachläufer-Befestigung gesehen habe. Ich hoffe da ist noch Einsparpotential für mich. Die Märklinkonstrukteure werden das alles vermutlich vor 85 Jahren schon gewusst haben, da bin spät dran.

Rolf, da siehst Du wie spitz mein Bleistift ist, mit dem ich rechne. Normalerweise müsste ich schreiend wegrennen, das ganze wieder verhökern und mir 10kg bestes Tankstellenfleisch und eine Palette Dosenbier holen, bis spätestens 22 Uhr hätte ich mir in geselliger Runde den Schädel ordentlich zugelötet...
Mache ich aber nicht, weil ich darauf überhaupt keine Lust habe. Ich habe Lust auf eine TCE 920.

Ich wünsche allen ein schönes Wochenende, hoffentlich, trotz allem, erholsam und bei guter Gesundheit.

Grüsse, Daniel


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RE: Ballastgewichte Unterschiede bei Märklin Lokomotiven

#22 von Eisenbahn-Manufaktur , 04.04.2020 15:35

Daniel, denk dran, daß die TCE eine völlig andere Pleuelstange hat als die E ! Die Pleuel-Stange geht bei der E auf die 1. Achse, bei der TCE auf die 2. Achse.

Es gibt Replikate der Pleuel-Stangen für die TCE 66/12920, aber keine, die 5 mm länger sind, um bei einer Uhrwerk-Version zu passen.

Märklin hat seinerzeit für die TCE irgendwelche adaptierten Pleuel-Stangen aus dem Spur 1-Bereich verwendet, jedenfalls sind sie arg grobschlächtig.


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Klaus


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RE: Ballastgewichte Unterschiede bei Märklin Lokomotiven

#23 von Rhombe , 04.04.2020 16:28

Hallo Klaus,

Danke, ja, ich will die Optik in der Sache auch unbedingt so beibehalten. Das ist für mich ein sehr typisches TCE Merkmal, da möchte ich keine Sparvariante mit einer "normalen" Ansteuerung auf die erste Achse. Im schlimmsten Fall gehe ich bei der Treibstange den gleichen Weg, wie bei der Lok, ein Unikat. Das ist es mir dann auch noch wert.

Naja, erstmal soweit kommen...

Viele Grüsse, Daniel


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#24 von ElwoodJayBlues , 04.04.2020 16:37

Der Nachläufer der TCE ist der selbe wie bei CS, HS und auch beim Krokodil.
Der ist wirklich sehr SEHR kurz.

Wenn man den noch kürzer macht, haut es den beim Rückwärtsfahren aus jeder Kurve und Weiche.

Die Treibstange der TCE ist die Treibstange der R921 bzw R66/12921.

Gruß

Felix


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RE: Ballastgewichte Unterschiede bei Märklin Lokomotiven

#25 von Rhombe , 04.04.2020 17:23

Hallo Felix,

Das klingt dann wieder ernüchternd. Dann muss ich die Befestigung so schlank wie möglich halten und wenn es gar nicht anders geht, den Nachläufer etwas nach hinten versetzen.
Ich muss mir mal ansehen wie stark die Feder in diesem Bereich "arbeitet" und welchen Abstand ich wenigstens brauche bis zum Pfosten.

Viele Grüsse, Daniel


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