01.12.+ 02.12.2024 Tag der Modellbahn im Binnenschifffahrtsmuseum in Duisburg - Ruhrort

RE: Eine Märklin E 920 für England

#51 von kablech , 23.09.2020 08:10

Daniel,
das hast Du gut beobachtet, die Kuppelstange ist ohne Sicke. Wie sich die fehlende Gleitbahn auf das Fahrverhalten auswirkt, weiß ich nicht. Die restlichen Teile der Steuerung scheinen original zu sein. Ich habe mich etwas täuschen lassen durch die unterschiedliche Farbe der schmalen Teile im Gegensatz zu Kurbelstange und Treibstange. Ich dachte auch zuerst, dass die Teile nicht parallel ausgeschnitten sind, ich habe mir das nochmal genauer angeschaut, die sind verbogen!
An der Steuerung war jemand dran, mit fatalen Folgen. Der Voreilhebel ist oben falsch vernietet, vorne drauf statt hinten dran (roter Kreis). Mit der Folge, dass der untere Teil nach innen kippt und dort mit dem Kreuzkopf kollidiert. Deshalb wurde wohl der Kreuzkopf abgeschliffen und der Voreilhebel nach außen weg gebogen (gelber Kreis). Normalerweise müsste der kerzengerade sein. Der Ausschnitt am Bodenblech ist wohl auch vergrößert worden, weil das obere Ende des Voreilhebels jetzt mehr Platz braucht.
Außerdem fehlen die schönen original B-L Schrauben mit dem hohen Zylinderkopf (grüne Kreise). Normalerweise ist die Gegenkurbel mit einer Senkkopfschraube gesichert und nicht nur einfach so auf den Vierkant draufgesteckt (blauer Kreis).
Viele Grüße
Karl
P.S. Dass ich auf meine alten Tage nochmal zum Nietenzähler werde hätte ich auch nicht gedacht ;-)

Bild aus ebay:
Merchant Taylors ebay.png - Bild entfernt (keine Rechte)

Vergleichsbild:
Merchant Taylors richtig.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)


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RE: Eine Märklin E 920 für England

#52 von Eisenbahn-Manufaktur , 23.09.2020 08:25

Hallo Karl, die Standard-Vernietung des Voreilhebels mit der Schieberschubstange bei Märklin sah so aus, zumindest bei HR, TK, ME, L und AK:

Die Schieberschubstange lag hinter dem Voreilhebel, so wie auf Deinem ersten Bild, nicht davor, wie auf Deinem zweiten Bild. Inwieweit aber B-L das geändert hat, und warum, wäre am Objekt direkt zu klären (Platzverhältnisse, Lage des "Steuerungsträgers"....).


Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.

Klaus


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RE: Eine Märklin E 920 für England

#53 von hchris , 23.09.2020 08:26

Hallo Karl,

vielen Dank für die ausführliche Analyse, die erklärt, wieso das Gestänge der Lok auf ebay so traurig aussieht. Der Bildvergleich ist klasse!

Als ehemaliger Vertreter der Spur 00 bin ich eigentlich als Nietenzähler veranlagt, aber in der Spur 0 trübt wohl die grundlegende Faszination den Blick - bei meiner TCE hat es mehr als einen Monat gebraucht, bis ich bemerkt habe, dass der Nachläufer nicht original ist. Dabei laufe ich mehrmals täglich an der Vitrine vorbei und denke „Ist die schön!“.

Viele Grüße
Christian


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RE: Eine Märklin E 920 für England

#54 von kablech , 23.09.2020 08:36

Klaus,
wir müssen bedenken, dass es drei Antriebe für diese Lok gab:
- Wechselstromantrieb von Märklin 20 V
- Gleichstromantrieb von Bassett-Lowke 8V
- Uhrwerkantrieb von Bassett-Lowke

Das Bild aus ebay in meinem Beitrag zeigt einen Gleichstrom-Antrieb von Bassett-Lowke. Das Vergleichsbild zeigt einen Uhrwerkantrieb von Bassett-Lowke, bei dem ich annehme, dass die Steuerung gleich ausgeführt ist wie bei der Elektrolok von B-L. Das ist also wohlgemerkt meine Annahme. Ich habe leider kein Bild von einer Lok B-L Elektroantrieb.

Vielleicht liegt da auch der Grund für den Trugschluss des "Bearbeiters" der Lok aus ebay: Er hat eine Märklin-Lok hergenommen und Voreilhebel und Schieberschubstange so vernietet, wie er es dort gesehen hat.

Viele Grüße
Karl


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RE: Eine Märklin E 920 für England

#55 von kablech , 23.09.2020 08:55

Ups!
Bei der Lok von Rolf (Blechnullo) ist der Voreilhebel auch vorne! Siehe Beitrag #7. Bei dem Bild von Max Häuser kann ich es nicht genau erkennen, auch beim Katalogbild von Fred nicht. Gibt es da unterschiedliche Versionen?
Gruß
Karl


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RE: Eine Märklin E 920 für England

#56 von Eisenbahn-Manufaktur , 23.09.2020 09:55

Zitat von kablech im Beitrag #55
Ups!
Bei der Lok von Rolf (Blechnullo) ist der Voreilhebel auch vorne! Siehe Beitrag #7. Bei dem Bild von Max Häuser kann ich es nicht genau erkennen, auch beim Katalogbild von Fred nicht. Gibt es da unterschiedliche Versionen?
Gruß
Karl


Karl, auch auf den Bildern aus verschiedenen Quellen in #1, #3 und #5 liegt der Voreilhebel vor der Schieberschubstange. Ich denke, die "umgekehrte Lage" ist nicht normal.


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RE: Eine Märklin E 920 für England

#57 von kablech , 23.09.2020 10:16

Ich hab noch mal eine gefunden im Internet. Voreilhebel auch vorne. Das Laufblech schräg ausgeschnitten, um der Schieberschubstange genügend Spielraum zu geben. Vielleicht hat man das Ganze irgendwann geändert, um die Schieberstange außen am Laufblech vorbei laufen zu lassen. Aber das ist nur eine Vermutung.
Viele Grüße
Karl

bassett-lowke merchant taylors ? Stop the drop.png - Bild entfernt (keine Rechte)

und noch mal eine:

marklin-bassett-lowke-sr-schools-4_1_ceb84287c2881a5d3e8cdbd7f7b7c86a.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)


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RE: Eine Märklin E 920 für England

#58 von Blechnullo , 23.11.2020 22:32

Hallo Blechfreunde,

habe gerade in meinen älteren Berichten gelesen.

Dabei ist mir eine Aussage aufgefallen, die man so nicht stehenlassen kann.

Zitat von kablech im Beitrag #54
wir müssen bedenken, dass es drei Antriebe für diese Lok gab:
- Wechselstromantrieb von Märklin 20 V
- Gleichstromantrieb von Bassett-Lowke 8V
- Uhrwerkantrieb von Bassett-Lowke


Punkt a) Wechselstromantrieb von Märklin 20 V ist ok.
Punkt b) Gleichstromantrieb von Bassett 8 V ist ebenfalls ok.
Punkt c) Uhrwerkantrieb von Bassett ist falsch !

Das 920 Uhrwerksfahrwerk dieser Lok ist das gleiche Fahrwerk , das auch in einer schwarzen oder grünen E 920 zu finden ist.

Es stammt einschließlich seiner Schaltstangen und Knöpfen aus dem Hause Märklin.

Einziger Unterschied ist der Kurbelzapfen nach HR bzw. TK, etc. und die Tatsache, daß die Radmuttern in einer Senkung zum Teil verschwinden. So wie wir das auch von den 13020er oder 1020er Modellen kennen.

Da ich mir ein elektrisches Ersatzfahrwerk für diese Uhrwerk- Lok gebaut habe, kann ich Euch auch verraten warum diese Absenkung der Radmuttern notwendig ist.

Erklärung: Hier wurde eine leicht veränderte HR- bzw. TK-Steuerung verbaut. diese braucht etwas mehr Platz als die Steuerung der E 12920 oder der E 920, damit diese nicht mit den Radmuttern kollidiert.

Desweiteren sind bei dieser Lok alle Steuerungsteile einschließlich ihrer Lage gleich der HR bzw. TK. Kuppelstangen sind von der E, die Pleuelstangen sind entsprechend verkürzt.

Viele Grüße von der Saar.

Rolf


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