ich komme nicht mehr weiter, ich hoffe von euch kann mir da jemand weiterhelfen. Ich habe eine alte große 01 Messing Spur 0 Lok diese fährt im Moment nur vorwärts. Egal in welche Richtung ich den Gleichstrom Trafo aufdrehe. Die Lok hat wohl auch noch nie anders funktioniert. Es ist ein Allstrommotor mit nur einer Spule verbaut. Das Problem ist das einer der Motorkontakte/ Kohlen direkt in den Ramen eingelötet ist, auf Masse. Sonst würde sich da ja ein Brückenegleichrichter einbauen lassen. Probiert habe ich das schon, sie fährt dann nur noch vorwärts. in die andere Richtung brennt nur das Licht. Der Minus Kontakt des Gleichrichters müsste ja auf den 2. Anschluss des Motors, der ja auf Masse liegt. Habt ihr da ne Lösung oder eine Schaltungsidee für mich? im Moment müsste ich die Spule umpolen dann fährt die Lok rückwärts. Ich habe auch schon mit extra Dioden probiert das geht auch nicht. Leider gibt die Bauweise einen Umbau des Motors nicht her, er lässt sich nicht mal ohne den Ramen zu beschädigen demontieren. Es wäre schön wenn die Lok auch rückwärts fahren würde. Hat jemand noch ne Idee?
Wenn es nicht möglich ist, Kohle zu isolieren bleibt es möglich, die Spule mit ein Gleichrichter zu versehen, so dass die Spule immer die gleiche Polarität bekommt.
das ist doch relativ einfach. Da die Bürstenbrücke einseitig auf Masse liegt, mußt du den Brückengleichrichter über die Feldwicklung legen.
Egal wie du die Polarität wechselst, das Feld bleibt immer gleich. Nur die Stromrichtung im Anker ändert sich. Dadurch fährt deine Maschine dann vor- und rückwärts.
Genau so hätte ich auch geantwortet. Gleiches Verfahren kann man auch für andere alte Loks mit Allstommotor anwenden. Wenn man die werksseitige Umschaltung drin lässt kann man dann sogar Schaltungsfehler anderer Loks wieder ausgleichen.
mit dieser ganz einfachen Schaltung kann man auch 70er Lok's, bei denen eine der Feldwicklungen das Zeitliche gesegnet hat, wieder uneingeschränkt vor- und rückwärts betreiben.
Leider nichts neues, denn solche Sachen haben wir noch vor über 50 Jahren, in der Berufsschule gelernt. Verpolungsschutz hieß damals das Ding.
Der Namensgeber dieser Schaltung ist der deutsche Physiker Leo Graetz.
sorry für die späte Antwort, ich war leider mal wieder unterwegs. Vielen Dank für die Info, und das Bild von der Schaltung, ich werde es dann noch ausprobieren. Was passiert mit dem + und - Anschluss vom Brückengleichrichter? Hab da leider nicht so die Ahnung. Normale 66er Schaltung auf Gleichstrom umbauen hab ich schon gemacht das funktioniert auch.
Tobi, wenn Du an den Anschlüssen mit der Welle ~ eine Wechselspannung anlegst, denn kommt an + eben + raus und an - eben -. Das funktioniert auch mit einer Gleichspannung an der Welle, egal wie rum die Gleichspannung gepolt ist. Damit hat das Feld dann immer die gleiche Polung, während bei angelegter Wechselspannung der Anker die Polung wechselt. Damit wird der Motor umsteuerbar.
Bei der Gelegenheit kann ich von einem praktischen Bericht erzählen. Ein Altblechbahner hat mir berichtet, dass er eben die beschriebene Schaltung vorgenommen hat. Die Lok wurde aber irgendwann immer langsamer bis zur Nichtleistung. Seiner Meinung nach war das ständig gleich gerichtete Feld des Stators Schuld. Nach Umpolung des Stators lief die Lok wieder. Mag sein, dass dies Blechbahnerlaterin war. Ich kenne den Effekt an meinen Loks noch nicht.
Es funktioniert, vielen Dank, das ist eine wirklich absolut perfekte Anleitung.
Vielen Dank für die Hilfe. Jetzt kann ich die ganzen anderen Probleme der Lok beheben bzw. die ganzen Fehlteile noch ergänzen. Ich hatte das Ding sogar schon mal auf meiner Anlage im Dampflokmuseum in Neumarkt Wirsberg zum Tag der Modelleisenbahn Anfang Dezember letztes Jahr mit ausgestellt Allerdings fehlten da noch Teile der Gestänge und die Lok war nur abgestellt. Es ist nur eine Achse vom Motor angetrieben der Rest geht über Koppelstangen. Die Gestänge sind jetzt fertig und sie läuft. Dank deiner Anleitung auch rückwärts.
diesen Effekt schreibe ich eher einer "kalten" Löststelle zu. Sie gammelt vor sich hin, der Übergangswiderstand steigt, die Lok verliert an Leistung. Dazu passt die Schilderung, dass nach dem Umpolen (neu verlöten) der Effekt weg war
Wäre es eine Magnetisierung, würde dieser Effekt ja nach dem Umpolen irgendwann wieder auftreten. Zum MAgnetisieren benötigt man ganz andere Ströme.
Viele Grüße
Holger
If brute force does not work....you are just not using enough of it!
Gut, Danke. Für mich war das schon damals Jägerlatein, vielleicht wollte man mich hops nehmen oder es war der 1. April und ich habs nur nicht gemerkt. Aber die kalte Lötstelle ist eine sehr gute Erklärung.