Hallo Fleischmänner. Nachdem ich die erste 1341 Union Pacific mit Schwanenhals-Drehgestellen erworben habe, möchte ich so nach und nach alle 1341 erwerben, um sie als Doppellok fahren zu lassen. Ihr habt richtig gelesen. Dummys kommen nicht in Frage. Eine solche Lok ohne Motor? Schüttel... Meine Märklin F7 fahren auch so ohne Umbauten. Haben also 2 Umschalter. Mit dem entsprechenden Trafo gibt es da keine Probleme. Müsste doch bei Fleischmann problemlos sein? Was sagen die Fachleute dazu? Gruß Wolfgang
kannst Du Problemlos machen, ob Motorlok oder Dummy ist egal. Da es Gleichstromloks sind fahren sie immer in die gleiche Richtung. Aber nur Rücken an Rücken, nur da sind die Kupplungen isoliert.
Zitat von bigboy im Beitrag #2(...) Aber nur Rücken an Rücken, nur da sind die Kupplungen isoliert. (...)
Zur Erklärung, falls jemand nur mit Märklin vertraut sein sollte: Bei Fleischmann sind die Metallteile von Fahrgestell und Gehäuse leitend mit einem der Gleise verbunden ("Masse"). Normalerweise ist das bei Fahrt mit Schornstein bzw. Führerstand bzw. Führerstand 1 voraus die linke Seite. Wenn man Doppeltraktion fahren will und beide Loks in verschiedene Richtungen stehen und Metallkupplungen verbaut sind, kann es über die Gehäusemassen einen Kurzschluss zwischen den Gleisseiten geben. Muss aber nicht, je nach Übergangswiderständen zwischen den einzelnen, teilweise lackierten Bauteilen.
Die 1341/42 waren ab Werk für Doppeltraktion "Rücken an Rücken" vorgesehen und haben dafür hinten einen Kupplungsträger aus Kunststoff, der die Kupplung sicher vom Fahrzeug isoliert. Bei diesen Loks war also ab Werk Doppeltraktion möglich mit Führerständen in die gleiche Richtung (keine Kurzschlussgefahr) sowie Rücken an Rücken (isoliert), nicht aber Führerstand an Führerstand (Kupplung nicht isoliert). Bei den 1343/44 war es anders gelöst, das sind die Radsätze im (elektrisch funktionslosen) Dummy beidseitig isoliert, es gibt dort keine "Masse". Zwei Motorfahrzeuge 1343 Rücken an Rücken oder Führerstand an Führerstand können also einen Kurzschluss verursachen, auch wenn das vielleicht wegen der Übergangswiderstände nie auffällt.
Fahrzeuge mit Vorgeschichte sind dann wieder ein anders Ding, ich habe mehrere, bei denen der Vorbesitzer die Kupplung einfach durch ein neueres Exemplar aus Kunststoff ersetzt hat.
Off-Topic: Ich war überrascht, dass es das Thema auch beim großen Vorbild gibt. Bei Aachen ist 2012 ein Talent in Doppeltraktion ausgebrannt, weil das eine Fahrzeug einen Isolationsfehler zwischen Bordnetz-Plus und Masse hatte und das andere zwischen Bordnetz-Minus und Masse.
Hallo Fleischmänner. Hier sind sie nun, die beiden 1341.
Rücken an Rücken gekuppelt fahren sie einwandfrei. Kleines Problem: Die eine ist etwas schneller. Auf einen Meter gewinnt sie ca. 3 cm Abstand. Könnte das bei Doppeltraktion einen Schaden verursachen? Gruß Wolfgang
Zitat von waldgeistweg8 im Beitrag #6(...) Kleines Problem: Die eine ist etwas schneller. Auf einen Meter gewinnt sie ca. 3 cm Abstand. Könnte das bei Doppeltraktion einen Schaden verursachen? (...)
Eine so geringe Differenz sollte bei Stirnradgetrieben kein Problem sein. Der Motor der schnelleren Lok wird unter Last ja langsamer, der andere wird etwas entlastet und dreht schneller. Sobald dann Wagen zu ziehen sind, ist die Geschwindigkeit nicht mehr so stark von den Laufeigenschaften der Lok und des Motors/Getriebes bestimmt, so dass nur ein geringer Unterschied bleiben wird zwischen den Zugkräften, welche die einzelnen Loks beitragen.
Nach meiner Erfahrung ist es normal, dass auch baugleiche GFN-Fahrzeuge nie genau gleich schnell fahren. Radschleifer und Motorkohlen können unterschiedlichen Andruck haben, Schmiermittel, -Menge und Fertigungstoleranzen bei den Zahnrädern haben einen großen Einfluss. Kein Fahrzeug, das ich früher hatte, lief in beide Richtungen gleich schnell. Die Getriebe hatten immer eine "Schokoladenrichtung", was man am Laufgeräusch deutlich hören konnte. Wahrscheinlich verspannen sich die Zahnräder je nach Drehrichtung anders, was die Reibung beeinflusst.
Zitat Kein Fahrzeug, das ich früher hatte, lief in beide Richtungen gleich schnell. Die Getriebe hatten immer eine "Schokoladenrichtung", was man am Laufgeräusch deutlich hören konnte. Wahrscheinlich verspannen sich die Zahnräder je nach Drehrichtung anders, was die Reibung beeinflusst.
Da hast Du vollkommen recht. Habe eine Märklin, schwedische Da. Läuft in Richtung Führerstand 1 mindestens 30% schneller als in die Gegenrichtung.
Hallo zusammen, das geht schon bei der Motorwelle los, wenn das benachbarte Zahnrad seitlich neben dem Motorritzel liegt. In der einen Drehrichtung addiert sich das Eigengewicht des Ankers zur Zahnumfangskraft, in der anderen gleicht es sich teilweise aus. Dadurch ist die Lagerreibung unterschiedlich, was zu unterschiedlichen Drehzahlen führen kann.
Ich häng die schnellere Lok direkt vor den Zug, dann wird die schon ruhiger. Die langsamere kommt als Vorspann davor. Klappt meistens gut. Nur bei älteren Loks mit Metallkupplung (z.B. 1336-1338) muss man gg. auf die gleiche Laufrichtung achten, damit es keinen Kurzen gibt.